Julia Exklusiv Band 372

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  • Erscheinungstag 03.02.2024
  • Bandnummer 372
  • ISBN / Artikelnummer 0851240372
  • Seitenanzahl 448

Leseprobe

Sharon Kendrick, Stephanie Howard, Barbara Hannay

JULIA EXKLUSIV BAND 372

1. KAPITEL

Jemand beobachtete sie.

Lily verspürte ein unverkennbares Kribbeln im Nacken und irgendwie wusste sie es einfach. Langsam blickte sie von ihrem Kuchenteig auf, blinzelte gegen das helle Tageslicht draußen an und sah am anderen Ende des Gartens einen großen Mann.

Ganz still stand er da, wie eine Statue. Nur sein dichtes schwarzes Haar schien sich zu bewegen, zerzaust von derselben sanften Brise, die jetzt durch die offene Küchentür zu ihr hereinwehte. Eingerahmt von einem früh blühenden Rosenbogen, wirkte der Fremde wie ein dunkler, unauslöschlicher Fleck in der sonnenbeschienenen Landschaft, und Lily durchzuckte es seltsam, als er nun ohne Hast auf das Haus zukam.

Verwundert fragte sie sich, warum sie sich nicht fürchtete. Warum schrie sie nicht das Haus zusammen und griff sich das nächste Telefon, um die Polizei anzurufen, weil sich ein finsterer Fremder in ihrem Garten herumtrieb? Vielleicht, weil sein Anblick eine willkommene Ablenkung von den sorgenvollen Gedanken war, die sie unaufhörlich quälten? Oder vielleicht, weil dieser Fremde irgendetwas an sich hatte, das alle normalen Überlegungen außer Kraft setzte … Er sah einfach so aus, als hätte er jedes Recht, sich dort zu befinden. Als hätte dieser milde Sommertag nur auf ihn gewartet.

Mit heimlicher Bewunderung beobachtete Lily, wie er das makellos gepflegte Grün des Rasens überquerte. Ein eleganter grauer Anzug, kombiniert mit einem blütenweißen Hemd, betonte seinen männlich schönen, athletischen Körper. Ein Gedicht von einem Mann, dachte Lily sehnsüchtig – sie hätte ihn noch ewig anschauen können.

Als er näher kam, fiel ihr als Erstes der atemberaubend sinnliche Ausdruck seines markanten Gesichts auf. Dunkle unergründliche Augen, umrahmt von dichten schwarzen Wimpern. Eine aristokratische Nase, ein energisches Kinn mit einem Schatten von Bartstoppeln und dazu ein Mund, bei dessen Anblick sich Lily sofort ausmalte, wie es wohl wäre, von ihm geküsst zu werden. In dem Moment blieb er auf der Schwelle zur Küche stehen. Heißes Verlangen durchzuckte sie so unvermittelt, dass ihr schwindlig wurde. Wie lange war es her, dass sie sich derart zu einem Mann hingezogen gefühlt hatte? Sie hatte ganz vergessen, wie mächtig dieses Gefühl war.

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie, bevor ihr klar wurde, wie brav und unterwürfig das klang. Trotzig suchte sie ihr Heil im Angriff. „Sie haben mich zu Tode erschreckt … sich so anzuschleichen!“

„Mir war nicht bewusst, dass ich mich angeschlichen habe.“ Sein spöttischer Blick verriet, dass ihm nicht entgangen war, wie sie ihn angesehen hatte. „Allerdings scheinen Sie mir durchaus fähig, sich gegen Eindringlinge zur Wehr zu setzen.“

Bei diesen Worten richtete er den Blick vielsagend auf ihre Hand, und Lily bemerkte, dass sie immer noch das Nudelholz umklammerte. „Ich … backe gerade einen Kuchen.“

„Was Sie nicht sagen!“

Belustigt begutachtete er den mit Mehl bestäubten Küchentisch hinter ihr, auf dem eine mit Obst ausgelegte Kuchenform und eine Zuckerdose bereitstanden. Und plötzlich war es nicht nur ihre sanfte Schönheit, die seine Sinne weckte. Der Duft von selbstgebackenem Kuchen rief Erinnerungen an eine Welt wach, auf die er kaum einen Blick hatte erhaschen dürfen. Eine Welt voll häuslicher Wärme und Gemütlichkeit. Gewohnt schonungslos schob er diese sentimentalen Vorstellungen beiseite, um sich stattdessen auf die Kuchenbäckerin zu konzentrieren.

In gewisser Weise war sie die altmodischste Frau, die er je gesehen hatte. Eine Frau, wie sie außerhalb alter Fernsehfilme eigentlich gar nicht mehr existierte. Ihre Figur war der Inbegriff von Weiblichkeit: Verlockende Rundungen und Kurven, betont durch eine mit Rüschen besetzte Schürze im Retrolook, deren Bänder die zierlichste Taille umschlossen, die man sich vorstellen konnte.

Gemeinhin galt es ja als unhöflich, andere Menschen anzustarren. Aber war es nicht sogar kränkend, wenn ein Mann es beim Anblick einer so schönen Frau nicht tat? Bewundernd schweifte sein Blick über ihr dichtes weizenblondes Haar, das sie sich mit allen möglichen Haarklammern lose hochgesteckt hatte. Feine helle Strähnen umschmeichelten ihren schlanken Nacken und die zart geröteten Wangen. Er fragte sich, ob sie sich bewusst war, was für ein Bild häuslicher Idylle sie darbot. Und was es über ihn besagte, dass er dieses Bild so unerwartet sexy fand.

„Sie wollen mich also nicht hereinbitten?“, fragte er herausfordernd.

Die Arroganz seiner Frage riss Lily aus ihrer Lethargie. Warum ließ sie es sich stumm und tatenlos gefallen, dass er sie so abschätzig begutachtete wie ein Auto bei einer Verkaufsauktion? Nahmen Männer sich nicht gerade deswegen solche Frechheiten heraus, weil die Frauen es zuließen? Hatte sie denn nichts aus der Vergangenheit gelernt?

„Nein, das will ich nicht“, erwiderte sie deshalb entschieden. „Womöglich sind Sie ein Axtmörder.“

„Ich darf Ihnen versichern, dass mir nichts so fern liegt wie Mord.“ Sein spöttischer Blick ließ ihr Herz schneller schlagen. „Und Sie sehen auch überhaupt nicht ängstlich aus“, fügte er vielsagend hinzu.

Lily schluckte. Tatsächlich hatte sie keine Angst, jedenfalls nicht im üblichen Sinn. Dennoch hatte dieser Fremde irgendetwas an sich, das ihr Herz zum Pochen brachte. „Ich bin es gewohnt, dass man sich vorstellt, wenn man unangemeldet in jemandes Küche platzt“, entgegnete sie deshalb pikiert.

Er verkniff sich ein Lächeln, denn normalerweise fühlten sich Frauen fast immer ein wenig von ihm eingeschüchtert, selbst wenn sie nicht wussten, wer er war. Diese offenbar nicht. Was ihn allein schon faszinierte.

Bereitwillig neigte er den Kopf wie bei einer förmlichen Vorstellung. „Ciro D’Angelo.“

Sie hielt dem Blick seiner dunklen Augen stand. „Ein ungewöhnlicher Name.“

„Ich bin ein ungewöhnlicher Mann.“

Sie hielt es für klüger, diese unverschämt arrogante Behauptung zu ignorieren. „Und Sie sind Italiener?“

„Genau genommen Neapolitaner.“ Er zuckte die breiten Schultern, als er ihren fragenden Blick bemerkte. „Das ist … etwas anderes.“

„Inwieweit?“

„Das zu erklären, könnte sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, dolcezza.“

Allein die melodiöse Art, wie er dieses dolcezza aussprach – was immer es auch bedeuten mochte – weckte in ihr den Wunsch, seine lange Erklärung über das Besondere der Neapolitaner zu hören. Aber sie argwöhnte, dass sie sich damit auf ein noch gefährlicheres Terrain begeben würde. Deshalb schaute sie ganz bewusst auf die Wanduhr neben der altmodischen Küchenzeile und sagte schroff: „Zeit, die ich leider nicht habe. Was tun Sie hier, Mr. D’Angelo? Sie befinden sich nämlich auf Privatbesitz.“

Ciro nickte zufrieden, denn ihre Frage bedeutete, dass der Kauf noch nicht öffentlich gemacht worden war. Er hasste es, wenn seine Geschäfte schon durch die Presse gezerrt wurden, bevor die Tinte auf den Verträgen getrocknet war.

Allerdings fragte er sich nun auch, wer ihm da gegenüberstand. Die Frau, die ihm das Haus verkauft hatte, war mittleren Alters gewesen. Eine Suzy Scott, viel zu jugendlich gekleidet, viel zu stark geschminkt und viel zu aufdringlich. Konnte die bezaubernde Küchenfee ihre Tochter sein? Wie alt mochte sie sein? Einundzwanzig? Zweiundzwanzig? Ein so zarter makelloser Teint machte es schwer, das zu beurteilen. Aber wenn sie die Tochter des Hauses gewesen wäre, hätte sie doch sicher gewusst, dass das Haus an ihn verkauft worden war.

Sie sah ihn immer noch fragend an. Zerstreut bemerkte er die blonde Locke, die ihre Pfirsichwange streichelte. Vielleicht sollte er ja einfach gehen und zu einem passenderen Zeitpunkt zurückkommen. Doch plötzlich wollte Ciro gar nicht fort. Durch Zufall schien er in eine nostalgische Idylle hineingestolpert zu sein, die sich so sehr von seiner Welt unterschied, dass er neugierig geworden war. Er wollte die unvermeidlichen Makel dieser heilen Welt entdecken, und sich dann, in seinem Zynismus bestätigt, wieder in seine eigene Welt zurückziehen.

Also erwiderte er betont beiläufig: „Ich hatte nicht erwartet, jemanden anzutreffen.“

„Mit anderen Worten, Sie sind davon ausgegangen, dass niemand zu Hause sein würde?“ Lily rollte den ausgewalzten Teig um das Nudelholz, um ihn dann geschickt auf dem vorbereiteten Obstkuchen in der Form auszubreiten. „Sind Sie etwa ein Einbrecher?“

„Sehe ich so aus?“

Sie hielt damit inne, die Teigränder mit geübten Fingerspitzen festzudrücken, und blickte auf. Nein, ein gewöhnlicher Einbrecher wäre wohl kaum so gelassen geblieben, wenn man ihn aufgescheucht hätte. Andererseits wirkte er zweifellos fit genug für einen gewandten Fassadenkletterer, und es war aufregend, sich diesen Luxuskörper in einem hautengen schwarzen Outfit vorzustellen.

„Sie sind nicht gerade passend angezogen. Ihr teurer Maßanzug würde wahrscheinlich ruiniert, wenn Sie versuchen würden, an einer Fassade hochzuklettern“, entgegnete sie spitz. „Und falls Sie tatsächlich mit dem Gedanken gespielt haben, es an der Fassade dieses Hauses zu probieren, kann ich Ihnen die Mühe ersparen. Sie werden hier keine Reichtümer finden.“

Ärgerlich begann sie, den Teigdeckel mit verquirltem Ei einzupinseln. Wie überempfindlich musste sie sein, um so etwas einem völlig Fremden zu erzählen? Aber sie hatte sich in letzter Zeit wirklich sehr verletzlich gefühlt, und das launische Verhalten ihrer Stiefmutter hatte es nicht gerade leichter für sie gemacht. War es sowieso noch nie einfach gewesen, mit Suzy auszukommen, hatte sie in jüngster Zeit auch noch damit angefangen, alles von Wert aus diesem Haus in ihr Londoner Domizil zu schaffen. Wozu sie selbstverständlich das Recht hatte, wie Lily wusste. Denn Suzy hatte den gesamten Besitz ihres verstorbenen Ehemannes geerbt, einschließlich allen Geldes und dieses wunderschönen alten Gutshauses.

Immer noch traf der Schmerz Lily mit brutaler Macht, wenn sie daran dachte. Kaum neun Monate nach seiner zweiten Heirat war ihr Vater plötzlich und unerwartet verstorben und hatte sie in völliger Unsicherheit zurückgelassen. Überwältigt von Trauer und der herzzerreißenden Aufgabe, ihren kleinen Bruder trösten zu müssen, hatte sie versucht, sich einzureden, dass ihr Vater natürlich vorgehabt hatte, sein Testament neu zu fassen. Kein Vater würde seine beiden Kinder bewusst ohne jegliche finanzielle Sicherheit zurücklassen! Nur leider war er nicht mehr dazu gekommen, sodass sein ganzes Vermögen an seine viel jüngere Frau gegangen war, die beunruhigend gut mit ihrem frühen Witwendasein zurechtkam.

Sogar die Perlenkette, die Lily von ihrer geliebten Mutter versprochen worden war, war längst in Suzys Londoner Domizil verschwunden, und Lily hatte das bedrückende Gefühl, dass sie das Collier nie wiedersehen würde. Befürchtete ihre Stiefmutter vielleicht, dass Lily einige der Preziosen hinter ihrem Rücken verpfänden könnte? Zu allem Unglück hätte ein kleiner Geldsegen tatsächlich einige von Lilys dringendsten Problemen gelöst. Denn sie wünschte sich nichts mehr, als ihrem Bruder die verdiente Sicherheit zu geben.

Ciro fragte sich, was der Grund für das verräterische Zittern in der Stimme der schönen Bäckerin war. Aber er wurde abgelenkt, als sie sich vorbeugte, um den Kuchen in den Ofen zu schieben, und sich ihr Sommerkleid verführerisch an ihren sexy Po schmiegte.

„Nein, ich bin kein Einbrecher und auch nicht hinter Ihren Juwelen oder sonstigen Reichtümern her“, sagte er rau.

Der Klang seiner Stimme veranlasste Lily sich umzudrehen. Wider besseres Wissen war es ein tolles Gefühl, dass ein Traummann wie dieser Ciro D’Angelo sie so unverhohlen bewundernd ansah. Sich zur Abwechslung einmal begehrenswert zu fühlen und nicht wie ein Niemand, der sich in seinen Zukunftsängsten verlor.

„Und was suchen Sie dann hier?“

„Das ist mir seltsamerweise komplett entfallen“, antwortete er sanft. „Ich kann mich nicht erinnern.“

Sie blickten sich an. Lily pochte das Herz im Hals. Es war sehr lange her, dass sie mit einem Mann geflirtet hatte, und sie ahnte … Gefahr. Denn die überwältigende erotische Ausstrahlung dieses Mannes weckte in ihr zu viele ungute Erinnerungen. An Fassungslosigkeit, Herzeleid und Nächte, in denen sie sich in den Schlaf geweint hatte.

„Dann geben Sie sich etwas Mühe“, sagte sie deshalb abweisend. „Bevor ich den letzten Rest an Geduld verliere.“

Was sollte er ihr antworten? Schließlich war es nicht seine Aufgabe, sie darüber aufzuklären, dass er schon bald der Eigentümer dieses Hauses sein würde. Wenn sie allerdings eine Angestellte war, konnte er sich durchaus vorstellen, sie zu übernehmen, sobald der Verkauf vollzogen war. „Ich … habe mich nur ein wenig umgesehen nach … interessanten Objekten, die sich vielleicht zu kaufen lohnen.“

„Aber dieses Haus steht nicht zum Verkauf“, erwiderte Lily sichtlich verwirrt.

Ciro unterdrückte energisch die aufsteigenden Schuldgefühle. „Das ist mir bewusst“, sagte er wahrheitsgemäß. „Aber Sie wissen ja, wie das ist, wenn man auf der Suche ist. Das Beste entdeckt man immer, wenn man ganz ohne Zeitdruck spontan einem Pfad folgt und einfach sieht, wohin er führt. Sobald erst ein Makler die Quadratmeterzahl vorrechnet, betrachtet man ein Haus nicht mehr mit unbefangenen Augen, und es ist nur noch eine Immobilie.“

„Mit anderen Worten, Sie schleichen um Privathäuser herum, wenn Sie glauben, dass niemand zu Hause ist, um festzustellen, ob Sie ihnen gefallen könnten? Kein Wunder, dass ich das Gefühl hatte, Sie würden nichts Gutes im Schilde führen!“

Er hörte ihr nur mit halbem Ohr zu. Zu sehr war er mit dem Wunsch beschäftigt, die zahlreichen Klammern aus ihrem Haar zu ziehen, sodass die blonden Locken ihr in seidigen Kaskaden über die Schultern fallen würden. Es kribbelte ihm in den Fingern, ihre wohlgerundeten Hüften zu umfassen und die Lippen auf ihren schlanken Hals zu pressen.

Kein Zweifel, er sollte wohl besser auf der Stelle gehen und erst zurückkommen, wenn er die Schlüssel zu dem alten Gutshaus in Händen hielt. Aber die Wohnlichkeit der Küche weckte in ihm nostalgische Gefühle, die die weiblichen Reize der Köchin für ihn geradezu unwiderstehlich machten. Er ertappte sich dabei, sich auszumalen, wie sie mit all ihren aufregenden Rundungen wohl nackt aussehen würde. Und wenn er ihr auf einer Party begegnet wäre, hätte er nicht lange gezögert, diese Fantasie in die Tat umzusetzen. Aber er hatte noch nie eine Frau in der Küche kennen gelernt!

„Was duftet hier eigentlich so?“, erkundigte er sich neugierig.

„Sie meinen den Essensduft?“

„Nun, Sie haben mich ganz bestimmt nicht nahe genug kommen lassen, um Ihr Parfüm zu riechen“, entgegnete er spöttisch.

Lily schluckte nervös. „Tatsächlich ist es ein Gemisch aus verschiedenen Düften. Zum einen köchelt auf dem Herd eine Suppe vor sich hin. Spinat und Linsen mit einem Hauch von Koriander. Vor dem Servieren gibt man noch einen Klecks Crème Fraîche hinein und reicht dann eine dicke Scheibe frisch gebackenes Brot dazu.“

In Ciros Ohren klang das wie ein essbarer Orgasmus, was sein Verlangen nach der Köchin weiter anheizte. „Klingt … köstlich“, sagte er rau.

„Man hat mir glaubhaft versichert, dass es tatsächlich köstlich schmeckt. Das hier nun wieder …“, sie deutete auf ein klebrig-süßes Backwerk, das auf einem Rost abkühlte, „… ist ein stinknormaler Zitronenkuchen.“

„Wow“, meinte Ciro ehrfürchtig.

Vergeblich suchte Lily nach Anzeichen von Sarkasmus in seinem Gesicht. Im Gegenteil, sein Blick war so sehnsüchtig, dass sie alle Vorsicht vergaß. „Wenn Sie möchten, können Sie ein Stück probieren. So frisch aus dem Ofen schmeckt er am besten. Setzen Sie sich, dann schneide ich ihn für Sie an. Wenn Sie schon den weiten Weg von Neapel gekommen sind, kann ich Ihnen ja wenigstens zeigen, was englische Gastfreundschaft ist.“

Erneut schob er seine Gewissensbisse beiseite, setzte sich auf einen der rustikalen Holzstühle und sah zu, wie sie den Kuchen anschnitt. „Sie haben mir immer noch nicht gesagt, wie Sie heißen.“

„Sie haben mich nicht gefragt.“

„Dann tue ich es jetzt.“

„Lily.“

Sein Blick glitt über ihr zartes Gesicht und verweilte auf ihren rosigen Lippen. „Ein hübscher Name.“

Errötend wandte sie sich ab, um den Milchkrug aus dem Kühlschrank zu nehmen. „Vielen Dank.“

„Ich nehme aber an, Sie haben auch einen Nachnamen. Oder ist der ein Staatsgeheimnis?“

„Sehr witzig.“ Sie hielt seinem spöttischen Blick stand. „Lily Scott.“

„Scott?“

„Ja, wie Robert Falcon Scott, der große Forscher. Den kennen Sie doch sicher?“

„Ja, ja, natürlich.“ Sie musste also doch mit der ehemaligen Hauseigentümerin verwandt sein. Aber warum hatte sie dann keine Ahnung, dass das Haus gerade an ihn verkauft worden war? Sie schien ja nicht einmal zu wissen, dass es überhaupt zum Verkauf gestanden hatte. Und er hatte spätestens jetzt den Zeitpunkt verpasst, da er sie noch hätte aufklären können.

Was natürlich nicht ganz stimmte. Wenn sie mittleren Alters oder ein Mann gewesen wäre und ohne Zweifel zum Personal gehört hätte, hätte er kein Problem damit gehabt, es ihr zu sagen. Allein ihre betörende Schönheit ließ ihn zögern. Und andererseits war es ja nun wirklich nicht seine Sache, sie einzuweihen!

Er wartete, bis sie den Tee eingeschenkt und ihm ein Stück des köstlich duftenden Kuchens hingestellt hatte, bevor er vorsichtig weiterfragte: „Sie wohnen also hier?“

Lily war so damit beschäftigt, ihn verträumt zu beobachten, dass sie nicht eine Sekunde über seine Frage nachdachte. „Natürlich wohne ich hier! Was haben Sie denn geglaubt, wo …“ Ein seltsamer Ausdruck in seinen Augen veranlasste sie, die schon erhobene Teetasse wieder hinzustellen. „Oh, ich verstehe. Sie haben gedacht, ich wäre eine Angestellte. Vielleicht die Köchin? Oder sogar die Haushälterin, ja?“

„Aber nein, ich habe keineswegs …“

„Bitte, fühlen Sie sich nicht verpflichtet, es abzustreiten, geschweige denn, sich dafür zu entschuldigen.“ Sie hätte sich für ihre Naivität selbst ohrfeigen können. Da schwebte sie auf Wolken in irgendeiner rosaroten Traumwelt und bildete sich ein, er hätte ein Auge auf sie geworfen … und dabei gehörte sie für ihn nur zum Dienstpersonal! Na toll, Lily! dachte sie wütend. Du hast immer noch nichts dazugelernt, was Männer betrifft! Ärgerlich schüttelte sie den Kopf. „Ich meine, jemand wie ich würde ja auch normalerweise nicht in einem so vornehmen und großen Haus wie diesem wohnen!“

Ciro zuckte schuldbewusst zusammen. „Das habe ich nicht gesagt.“

War auch nicht nötig, dachte Lily. Und außerdem, warum sollte sie leugnen, was im Wesentlichen zutraf? Sie verdiente sich ihren Lebensunterhalt mit ihren Kuchen und Torten. Und sie kleidete sich preiswert, weil sie jeden Cent, der übrig blieb, ihrem Bruder Jonny ins Internat schickte, damit er nicht als der arme Junge auffiel, der sich nur aufgrund eines Stipendiums leisten konnte, eine solche Schule zu besuchen.

Aber vielleicht hatte Ciro D’Angelo ihr sogar einen Gefallen getan. Womöglich war es höchste Zeit, sich einzugestehen, dass nichts mehr so wie früher war. Sie war nicht länger die geliebte, behütete Tochter des Hauses, weil nun ihre beiden Eltern tot waren, ganz einfach. Ihre Stiefmutter war zwar nicht die sprichwörtliche „böse Stiefmutter“ aus dem Märchen, aber sie liebte Lily auch nicht – sie duldete sie lediglich. Und seit dem Tod ihres Vaters hatte Lily zunehmend empfunden, dass sie für Suzy nur eine Belastung war. Deshalb, um ihren Stolz zu wahren, zwang sie sich, jetzt die Worte auszusprechen: „Dies ist das Haus meiner Stiefmutter. Sie ist momentan nicht hier, wird aber bald zurück sein. Sehr bald sogar, weshalb Sie jetzt wirklich gehen sollten.“

Ciro erhob sich ärgerlich. Warum, zum Teufel, hatte ihre Stiefmutter ihr nicht gesagt, dass das Haus verkauft worden war? Die Verträge waren bereits unterschrieben. Schon Ende nächster Woche würde das Haus ihm gehören und er würde damit beginnen, es von einem etwas vernachlässigten alten Gutshaus mit morbidem englischem Charme in ein hochmodernes kleines, aber feines Hotel im Landhausstil zu verwandeln. Und was würde dann mit dieser blonden Schönheit sein?

Er machte einen letzten Versuch, ihr ein Lächeln zu entlocken und ihre schönen blauen Augen zum Strahlen zu bringen. „Aber ich habe meinen Kuchen ja noch gar nicht gegessen“, protestierte er zerknirscht und zwinkerte ihr übermütig zu.

Kaum eine Frau konnte dem widerstehen, und auch Lily musste all ihre Willenskraft aufbieten, um sich dagegen zu wappnen. Was für ein Schauspieler er doch war! Fast hätte er sie mit seinem Charme eingewickelt. „Oh, wenn Sie wollen, bekommen Sie ganz sicher noch eine Gelegenheit, ihn zu probieren. Im Dorf ist ein Teeladen, der genauso so einen verkauft. Sie können ihn dort jederzeit kaufen“, erwiderte sie ungerührt. „Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen … ich muss mich um den Kuchen im Ofen kümmern und kann es mir nicht leisten, die ganze Zeit mit Ihnen zu verplaudern. Einen schönen Tag noch, Mr. D’Angelo.“

Kühl lächelnd bugsierte sie ihn hinaus und schloss die Tür energisch hinter ihm zu. Ehe Ciro begriff, wie ihm geschah, stand er wieder allein im Garten.

Frustriert und einigermaßen verwirrt blickte er auf das üppig blühende Geißblatt, das die massive Eichentür umrankte. Noch nie hatte eine Frau ihn vor die Tür gesetzt! Geschweige denn, ihm das Gefühl gegeben, er müsse sterben, wenn es ihm nicht gelänge, ihre rosigen Lippen zu küssen … Und keine Frau hatte ihn je so angesehen, als wäre es ihr völlig egal, ob sie ihn jemals wiedersehen würde!

Allmählich wich sein ebenso unerklärliches wie unbändiges Verlangen nach dieser fremden Schönen einem ganzen Cocktail unterschiedlichster Gefühle, die er gar nicht genauer unter die Lupe nehmen wollte.

Weil ihm plötzlich bewusst wurde, dass er gar nicht an Eugenia gedacht hatte. Nicht eine Sekunde.

2. KAPITEL

„Ich verstehe es nicht.“ Lily war kreidebleich geworden und sah ihre Stiefmutter ungläubig an.

„Was gibt es da nicht zu verstehen?“ Suzy Scott stand neben den großen, bleiverglasten Fenstern im Salon und zeigte keinerlei Mitgefühl für ihre Stieftochter. „Es ist doch ganz einfach, Lily. Ich habe das Haus verkauft.“

Lily schüttelte verzweifelt den Kopf. „Aber das kannst du doch nicht tun!“

„Meinst du?“ Suzy zog die schmal gezupften schwarzen Brauen spöttisch hoch. „Nun, ich denke doch, und ich habe es getan. Es ist eine vollendete Tatsache. Die Verträge sind unterschrieben und ausgetauscht. Tut mir leid, Lily, aber ich hatte wirklich keine Wahl.“

„Aber warum? Dieses Haus ist im Besitz meiner Familie seit …“

„Ja, ich weiß“, fiel Suzy ihr gelangweilt ins Wort, „seit Hunderten von Jahren. Dein Vater hat es mir oft genug gesagt. Aber davon kann ich mir ganz ehrlich auch nichts kaufen, oder? Er hat mir schließlich keinerlei Pension hinterlassen, Lily.“

„Er wusste doch nicht, dass er so bald sterben würde!“

„Und ich brauche das Geld“, fuhr Suzy ungerührt fort. „Ich muss von irgendetwas leben.“

Es lag Lily auf der Zunge, ihrer Stiefmutter vorzuschlagen, sich zur Abwechslung einmal eine Arbeit zu suchen. Aber sie wusste, dass dies so sinnlos wäre, wie Suzy vorzuschlagen, sich nicht mehr in teuerste Designer-Roben zu kleiden. „Aber was ist mit mir?“, fragte sie deshalb nur. „Und noch wichtiger, was ist mit Jonny?“

Suzy lächelte gekünstelt. „Du weißt genau, dass ihr in meinem Haus in London willkommen seid … gelegentlich. Wie du ja auch weißt, ist es leider ziemlich beengt.“

Ja, das wusste Lily. Doch ihre Sorge galt weniger ihrer eigenen Person als ihrem Bruder. Ihr kleiner Bruder, der mit seinen sechzehn Jahren schon so viel hatte durchstehen müssen. „Nein, Jonny könnte nicht bei dir in London wohnen“, räumte sie ein und versuchte erst gar nicht, sich den schlaksigen Teenager zwischen all den zerbrechlichen Antiquitäten vorzustellen, die Suzy in ihrem Stadthaus hortete.

Suzy spielte an dem Brillantanhänger, den sie an einer filigranen Goldkette um den Hals trug. „In meinem hübschen kleinen Kutscherhäuschen ist ganz bestimmt kein Platz für seine Riesenturnschuhe. Deshalb habe ich mich auch darum gekümmert, dass du hier wohnen bleiben kannst.“

Lily blickte hoffnungsvoll auf. „Hier? Du meinst in diesem Haus?“

„Nein, natürlich nicht“, widersprach Suzy rasch. „Das würde der neue Eigentümer wohl kaum dulden. Aber ich habe mit Fiona Weston gesprochen …“

„Du hast mit meiner Chefin gesprochen?“, fiel Lily ihr ins Wort. Fiona gehörte das „Crumpets“, die Teestube, für die Lily ihre Kuchen und Torten backte und wo sie seit dem Schulabschluss auch als Kellnerin arbeitete. Soweit sie wusste, hatte ihre Stiefmutter mit der eher behäbigen, mütterlichen Fiona nie mehr als „Guten Tag“ und „Auf Wiedersehen“ ausgetauscht. „Worüber genau?“

„Nun ja, ich habe ihr eben die Situation erklärt … dass ich gezwungen war, das Haus zu verkaufen und du deswegen ein Wohnungsproblem hast.“

„So kann man es auch ausdrücken“, warf Lily ein wenig bitter ein.

„Und sie ist gern bereit, dir und Jonny die Wohnung über der Teestube zu vermieten“, fuhr Suzy ungerührt fort. „Du hast es nicht weit zur Arbeit … und sie steht schon ewig leer, als hätte sie nur auf dich gewartet! Was hältst du davon?“

Lily sah ihre Stiefmutter entgeistert an. Wem wollte sie etwas vormachen? Ja, die Wohnung stand schon ewig leer, wofür es natürlich gute Gründe gab. Keiner wollte freiwillig neben der Dorfkneipe wohnen, zumal diese seit der letzten Renovierung auch tagsüber geöffnet hatte und sich bestimmte Einheimische hier fast rund um die Uhr zum geselligen Trinken trafen.

„Also, was meinst du?“, drängte Suzy.

Lily meinte, dass es ein weiteres Beispiel dafür war, wie das Leben einen vor den Kopf stoßen konnte. Aber was hatte es für einen Sinn, ihrer Stiefmutter etwas zu sagen, was diese gar nicht hören wollte? „Ich gehe nachher zu Fiona und rede mit ihr“, sagte sie deshalb nur.

„Gut.“

Unwillkürlich überlegte Lily, ob sie in Zukunft überhaupt noch viel von ihrer Stiefmutter sehen würde. „Warum hast du es mir nicht gesagt?“, fragte sie unvermittelt.

Suzy drehte erneut nervös den Brillantanhänger zwischen den sorgfältig manikürten Fingern. „Was nicht gesagt?“

„Dass du dich zum Verkauf entschlossen hast. Wenn ich früher von deinen Plänen gewusst hätte, hätte ich mich innerlich vorbereiten und vielleicht eigene Pläne für mich entwickeln können, anstatt vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Warum hast du mich so überrumpelt?“

Suzy zuckte sichtlich unbehaglich mit den Schultern. „Das war nicht meine Entscheidung. Der Käufer hat es zur Bedingung gemacht, dass ich seine Identität geheim halte.“

„Sehr merkwürdig. Aber jetzt darf ich doch wohl erfahren, wer er ist?“

„Nun, genau genommen, nicht.“ Suzy räusperte sich befangen. „Ich darf nichts verlautbaren lassen.“

„Liebe Güte!“, meinte Lily ärgerlich. „Gibt es allen Ernstes irgendeinen Grund …“ Sie verstummte, weil draußen ein Sportwagen vorfuhr und ihre Stiefmutter nervös schluckte. „Was ist los?“

„Er ist da“, flüsterte Suzy.

„Wer ist da?“

„Der neue Eigentümer.“

Das tiefe Dröhnen des Motors erstarb, eine Wagentür wurde zugeschlagen. Sekunden später hallte das Läuten der Türglocke durch das große Haus. Eine ganz seltsame Vorahnung beschlich Lily, noch verstärkt durch die Art, wie Suzy sich automatisch glättend über das dunkelrote Haar strich … die typische Geste einer Frau, die weiß, dass gleich ein attraktiver Mann den Raum betreten wird.

„Willst du nicht öffnen, Suzy?“, fragte Lily, der das Herz plötzlich bis zum Hals schlug.

„Ja. Ja, natürlich.“

Suzy trippelte auf ihren High Heels in die Eingangshalle, und Lily hörte, wie sie die Tür öffnete und in gedämpftem Ton etwas sagte. Als Antwort drang der Klang einer tiefen Männerstimme an ihr Ohr, die mit einem so unverkennbaren Akzent sprach, dass kein Verleugnen mehr möglich war. Am liebsten hätte Lily sich die Hände vors Gesicht geschlagen, um sich den Anblick zu ersparen, als Ciro D’Angelo im nächsten Moment, dicht gefolgt von ihrer Stiefmutter, in den Salon kam.

Das Schlimmste war, dass sie es nicht schaffte, einfach nur wütend zu sein. Nein, sobald er sie mit seinen dunklen Augen ansah, durchzuckte es sie heiß und sie fühlte sich erneut unwiderstehlich zu ihm hingezogen.

„Hallo Lily“, begrüßte er sie sanft.

Suzy trat vor und blickte verwirrt zwischen den beiden hin und her. „Heißt das, Sie kennen meine Stief…, äh, Sie kennen Lily schon?“

„Ja, wir sind uns bereits begegnet“, bestätigte Lily rasch, um sich von dem Neapolitaner, der so gefährlich sexy war, nicht gänzlich die Kontrolle aus der Hand nehmen zu lassen. Er hatte ihr Zuhause gekauft, und Suzy hatte ihr soeben als Ersatz eine schäbige kleine Wohnung über einer Teestube angeboten, aber um nichts in der Welt würde Lily ausgerechnet Ciro D’Angelo etwas von ihrer inneren Bedrängnis merken lassen. Und wurde ein Teil dieser Bedrängnis nicht durch etwas ganz anderes verursacht als durch ihre Zukunftsängste? Lag der Grund nicht vielmehr in dem sexuellen Verlangen, das Ciro D’Angelo in ihr weckte? Was wiederum ein weiterer Beweis für ihr mangelndes Urteilsvermögen in Bezug auf Männer war.

Sie atmete tief ein, bevor sie mit ihrer Erklärung fortfuhr: „Mr. D’Angelo ist vor einigen Tagen im Garten herumgeschlichen und hat mich halb zu Tode erschreckt. Aber anstatt vernünftigerweise die Polizei anzurufen, war ich so dumm, ihn hereinzubitten und mir sein Märchen anzuhören. Er wollte mir nämlich weismachen, dass er einfach spontan dem Pfad gefolgt sei, um festzustellen, wohin er ihn führe.“

„Ich fühle mich geschmeichelt, wie genau Sie sich noch an meine Worte erinnern“, warf Ciro ein.

„Nun, es war ganz bestimmt nicht meine Absicht, Ihnen zu schmeicheln, Mr. D’Angelo“, widersprach Lily sofort, weil es sie maßlos ärgerte, wie leicht sie sich hatte beeindrucken lassen. „Sie sind draußen herumgeschlichen …“

„Wie ein Einbrecher?“, ergänzte er vielsagend.

Lily begegnete seinem Blick und schluckte, denn seine Worte erinnerten sie daran, wie sie sich ihn im hautengen schwarzen Outfit eines Fassadenkletterers ausgemalt und sich in dem aufregenden Gefühl gesonnt hatte, dass ein so attraktiver Mann mit ihr flirtete. „Ja, wie ein Dieb!“, stieß sie heftig aus.

„Lily! Wie kannst du so unhöflich zu Mr. D’Angelo sein“, mischte sich Suzy ein.

„Ich kann sein, wie ich will“, entgegnete Lily ärgerlich. „Denn ich habe ja keine heimlichen Geschäfte mit ihm laufen.“

„Ich muss mich für meine Stieftochter entschuldigen“, wandte sich Suzy nun an Ciro und fügte kokett lächelnd hinzu: „Aber es liegt wohl daran, dass wir uns altersmäßig so nahe stehen, dass ich es nie geschafft habe, sie zu disziplinieren … auch schon nicht zu Lebzeiten meines verstorbenen Mannes.“

„Altersmäßig so nahe?“, wiederholte Lily aufgebracht.

Ciro verspürte das dringende Bedürfnis, ihr gegen ihre unsägliche Stiefmutter beizustehen. „Mrs. Scott“, wandte er sich deshalb betont höflich an Suzy, „wären Sie wohl so freundlich, mir eine Erfrischung anzubieten? Ich bin direkt von New York hierher geflogen und …“

„Aber natürlich. Sie müssen erschöpft sein. Mich wirft der Jetlag auch jedes Mal um“, flötete Suzy sofort mitfühlend. „Wie wär’s mit einem Kaffee?“

„Perfekt.“

Unwillkürlich sah Suzy ihre Stieftochter an. Und normalerweise hätte sie wohl auch Lily gebeten, sich um den Kaffee zu kümmern, aber irgendetwas in Lilys Gesicht veranlasste sie, es sich besser anders zu überlegen. Also fragte sie nur mit einem erzwungenen Lächeln: „Für dich auch, Lily?“

„Nein, danke. Ich brauche etwas Stärkeres.“ Entschlossen ging Lily zum Barschrank, nahm sich einen Cognacschwenker von der Größe eines kleinen Goldfischglases und schenkte sich von dem teuersten Brandy, den sie finden konnte, einen großen Drink ein. Trotzig trank sie einen gehörigen Schluck, und obwohl ihr der Alkohol schrecklich in der Kehle brannte und ihr die Tränen in die Augen trieb, trank sie gleich einen zweiten Schluck hinterher.

„Sachte“, warnte Ciro besorgt.

Empört wandte sie sich ihm zu. „Wagen Sie ja nicht, mir irgendeinen Rat zu erteilen!“, flüchtete sie sich in ihren Zorn, weil der allemal besser zu ertragen war als das brennende Gefühl von Demütigung. „Ich kann gar nicht glauben, dass Sie es sich in meiner Küche – Verzeihung, in Ihrer Küche – gemütlich gemacht und mir dieses nostalgische Gesülze von hausgemachter Suppe und selbstgebackenem Kuchen aufgetischt haben und wie Sie dabei insgeheim ….“, sie atmete bebend ein, „… insgeheim über mich gelacht haben müssen, weil Sie ja ganz genau wussten, dass das Haus jetzt Ihnen gehört, wovon ich allerdings keine Ahnung hatte.“

„Ich habe nicht über Sie gelacht“, widersprach er sofort.

„Ach nein? Und warum waren Sie dann nicht so anständig, mir offen und ehrlich zu sagen, dass Sie der neue Eigentümer sind?“

„Tatsächlich hatte ich daran gedacht“, gestand er widerwillig. „Aber eigentlich … war es nicht meine Sache.“

„Und warum nicht?“, hakte sie vorwurfsvoll nach. „Weil Sie zu sehr damit beschäftigt waren, mit mir zu flirten?“

Er zuckte die breiten Schultern. „Das spielte auch eine Rolle“, räumte er ein.

„Mit anderen Worten? Wollten Sie vielleicht herausfinden, wie weit sie bei mir kommen konnten, bevor Sie mit der Wahrheit herausrücken würden?“

„Lily!“, protestierte er, ehrlich erschrocken über das Ausmaß ihrer Empörung. Und außerdem musste er sich eingestehen, dass ihre heftige Reaktion ihn ziemlich anmachte, weil er es überhaupt nicht gewohnt war, dass eine Frau ihm irgendeinen Widerstand entgegenbrachte. „Ich hatte wirklich nicht erwartet, jemand hier im Haus vorzufinden. Das war nicht gelogen. Und als ich dann über Sie stolperte, nun ja …“ Ciro verstummte, denn er war es auch nicht gewohnt, einer Frau zu erklären, was er fühlte und dachte. Hatte Eugenia ihm nicht gerade das ständig vorgehalten, vor allem am Anfang ihrer Beziehung, als sie noch versucht hatte, die Frau zu werden, von der sie glaubte, dass sie seinem Wunschbild entsprach?

Doch Ciro konnte sich nicht entsinnen, dass ihn eine andere Frau je so bezaubert hätte wie Lily Scott. Sie schien all jene altmodischen Eigenschaften zu verkörpern, die er bislang vergeblich bei anderen Frauen gesucht hatte. Hatte nicht die Erinnerung an ihre klaren blauen Augen und ihre sexy Rundungen seit jener ersten Begegnung unaufhörlich in seinem Kopf herumgespukt?

„Was?“, drängte sie, als er immer noch schwieg. „Sie haben keine vernünftige Erklärung für Ihr Verhalten, stimmt’s?“

Unwillig schüttelte er den Kopf. „Wenn überhaupt, dann wäre es die Sache Ihrer Stiefmutter gewesen, Sie über den Verkauf aufzuklären.“

Wie auf ein Stichwort kam Suzy mit einem Tablett mit zwei Kaffeetassen und einem Teller mit Lilys köstlichen Ingwerkeksen zurück in den Salon. Anscheinend hatte sie die letzten Worte noch gehört, denn sie wandte sich Ciro vorwurfsvoll zu, als sie das Tablett auf den Tisch stellte. „Das ist nicht fair, Ciro. Es war schließlich eine Ihrer Bedingungen für den Kauf, dass ich Ihre Identität geheim halte.“

„Meine Identität, ja“, bestätigte er gereizt, denn er konnte sich nicht erinnern, ihr angeboten zu haben, ihn beim Vornamen zu nennen. „Aber ich habe Sie bestimmt nicht gebeten, über den Verkauf an sich zu schweigen. Kein Wunder, dass Lily gekränkt ist, wenn sie gerade erst erfahren hat, dass sie in wenigen Wochen kein Dach mehr über dem Kopf haben wird.“

Suzy zog einen Schmollmund. „Du meine Güte, das klingt fast, als wäre sie ein obdachloses Straßenkind aus einem Charles Dickens-Roman! Tatsächlich habe ich ihr sogar eine Unterkunft in meinem Stadthaus in London angeboten, aber das war ihr zu beengt.“

Jetzt hatte Lily wirklich genug. Angewidert stellte sie den Cognacschwenker mit ihrem nur halb getrunkenen Drink auf den Tisch. „Ich bin doch kein Gegenstand, den man einfach hin- und herschieben kann!“

„Der Gedanke, dass Sie aus Ihrem Zuhause vertrieben werden, gefällt mir gar nicht“, warf Ciro mitfühlend ein, denn er fand, dass Lily plötzlich beunruhigend zart und zerbrechlich aussah. „Und ich bin bereit, Ihnen in jeder Weise zu helfen.“

Stolz hielt Lily seinem Blick stand, auch wenn ihr das Herz bis zu Hals schlug. „Danke, Mr. D’Angelo, aber ich will und brauche Ihre Hilfe nicht“, sagte sie so würdevoll wie möglich, obwohl ihr der hastig getrunkene Brandy spürbar zu Kopf stieg.

Ciro, der sah, wie sie kaum merklich schwankte, trat unwillkürlich vor und ergriff ihre Hand.

Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Lily fühlte ein elektrisierendes Kribbeln dort, wo seine Finger warm ihre Haut berührten und nahm nichts anderes mehr wahr als ihn. Wie gebannt blickte sie in seine dunklen Augen, verlor sich in den samtenen, unergründlichen Tiefen und malte sich aus, wie er sie küssen würde. Wie er sie in seine Arme nehmen und an sich pressen würde … und zu ihrem Entsetzen spürte sie, wie ihre Brustwarzen vor Erregung hart wurden.

„Lassen Sie mich los!“, stieß sie hervor. Konnte er ihren rasenden Puls fühlen?

Sichtlich widerstrebend gab er ihre Hand frei. „Wo wollen Sie hin?“

Ihre blauen Augen funkelten wütend. „Nicht, dass es Sie etwas anginge, aber ich gehe jetzt arbeiten.“

„Sie können doch nicht …“

„O doch, ich kann! Ich kann alles tun, was ich will“, fiel sie ihm ins Wort. „Soweit ich informiert bin, findet die Hausübergabe am dritten des kommenden Monats statt, richtig? Ich werde also dafür sorgen, dass bis dahin all meine Habseligkeiten von hier verschwunden sind. Adieu, Mr. D’Angelo … und diesmal bleibt es wirklich dabei.“

Sie spürte seinen Blick auf ihrem Rücken, als sie mit raschen Schritten den Salon verließ. Irgendwie schaffte sie es hinauf in ihr Schlafzimmer, das ihres war, seit sie denken konnte. Erst hier, in der so tröstlichen, vertrauten Umgebung, derer sie bald beraubt sein würde, ließ Lily ihren Tränen freien Lauf.

3. KAPITEL

„Na, was meinst du, Lily? Ich weiß ja, dass es etwas klein ist.“

Fiona Westons sanfte Stimme drang wie aus weiter Ferne in Lilys Bewusstsein vor, als sie durch das staubige Fenster der Wohnung auf die Straße hinunterblickte. Obwohl das Leben im Dorf sicherlich keine pulsierende Großstadtatmosphäre hatte, kam Lily der Lärm doch unglaublich vor im Vergleich zu der Ruhe und dem Frieden, die sie gewohnt war. Gerade jetzt hatte sich wie üblich vor dem „Duchess of Cambridge“ Pub eine Gruppe Männer mit ihrem Bier draußen zum Rauchen eingefunden, wobei man sich lautstark unterhielt. Ein junger Mann fuhr auf einem knatternden Motorroller vorbei, und die Fehlzündungen ließen Lily bei jedem Knall sichtlich zusammenzucken.

Nun, sie würde sich einfach daran gewöhnen müssen. Keine Rosen mehr unter ihrem Fenster, deren Duft eine sanfte Brise hereintrug, kein idyllischer Blick auf den Wald und die grünen Hügel in der Ferne. Stattdessen der Lärm der Menschen und der Autos, denn der Parkplatz des Dorfes lag direkt gegenüber.

„Es ist … wirklich nett“, sagte sie tapfer, obwohl es ihr nicht leicht fiel, Begeisterung zu heucheln. Denn die Wirkung des Brandys hatte sich längst verflüchtigt, und außerdem schlich sich Ciro D’Angelo immer wieder in ihre Gedanken.

Schlimm genug, dass er durch seinen Kauf so dramatisch in ihr Leben eingegriffen hatte, machte die Art, wie sie sich von ihm angezogen fühlte, die Sache nur noch schwieriger für sie. Sie fühlte sich sehr verletzlich und gleichzeitig auch frustriert. Denn obwohl sie sich einerseits maßlos über ihre Schwäche ärgerte, war da auch etwas in ihr, das diese unerwartete sexuelle Erregung genossen hatte, als Ciro sie berührte.

Lily rang sich ein Lächeln ab. „Wirklich sehr nett“, wiederholte sie energisch.

„Na ja, wenn du meinst“, sagte Fiona zweifelnd. „Du kannst jederzeit einziehen.“

„Ich kann es gar nicht erwarten“, behauptete Lily, entschlossen, die Dinge mehr von ihrer positiven Seite zu betrachten. „Die Wohnung ist wirklich in vieler Hinsicht praktisch für mich und so ungeheuer … kompakt! Mit ein bisschen Farbe und einigen Pflanzen wird man sie nicht wiedererkennen.“

„Sie könnte tatsächlich etwas Auffrischung gebrauchen“, meinte Fiona. „Obwohl ich mich frage, wo dein Bruder schlafen soll, wenn er in den Schulferien bei dir ist.“

Genau das hatte Lily sich auch schon gefragt. Mit seinen sechzehn Jahren schien Jonny nicht vorzuhaben, jemals aufzuhören zu wachsen. „Ach, er ist sehr unkompliziert“, wiegelte sie dennoch ab. „Und ich habe vor, etwas Geld in ein nagelneues Bettsofa zu investieren.“

„Klingt gut.“ Fiona lächelte. „Und ich verspreche, dass ich dir nicht zu viel Miete abknöpfe.“

Tatsächlich nannte sie eine Summe, die wirklich mehr als bescheiden war. „Das kann ich nicht annehmen, es ist viel zu wenig!“, protestierte Lily sofort.

„Natürlich kannst du“, widersprach ihre Chefin entschieden. „Du arbeitest so fleißig für mich, und es sind nicht zuletzt deine Kuchen und Torten, die die Kunden veranlassen, immer wieder in meine Teestube zurückzukommen.“

Impulsiv nahm Lily ihre Chefin in den Arm und drückte sie fest. Fiona war eine wunderbare Frau mit einem großen Herzen. In der schweren Zeit während der Krankheit ihrer Mutter bis zu deren Tod und auch nach der viel zu schnellen Wiederheirat ihres Vaters war die Arbeit in der Teestube für Lily wie eine Zuflucht gewesen. Hatte sie zunächst nur an den Samstagen und während der Schulferien ausgeholfen, so war daraus mit achtzehn nach dem Schulabschluss ganz selbstverständlich eine Vollanstellung geworden. Zunächst als Kellnerin … aber als ihre Chefin Lilys Talent fürs Backen entdeckte, entstand rasch die Idee, die köstlichen Kuchen und Torten in der Teestube anzubieten. Seitdem sorgte Lily auch für den Kuchennachschub. Für ein Mädchen ohne Berufsausbildung, das sich vor allem um das Wohlergehen des eigenen Bruders sorgte, war dieser Job ein Geschenk des Himmels!

„Na gut“, bekräftigte sie nun lächelnd. „Dann ist es abgemacht, und ich gehe jetzt besser wieder an die Arbeit. Wir wollen doch nicht, dass unsere Kunden ungeduldig werden, oder?“

„Nein, ganz bestimmt nicht.“ Lachend folgte Fiona ihr hinunter in die Teestube.

Zufrieden zog Lily sich die pinkfarbene Uniform und flache Schuhe an. Die Entscheidung, die sie soeben getroffen hatte, schien momentan der einzige Lichtstreif am Horizont zu sein. Als sie sich aber vor dem Spiegel die Frisur richtete, bemerkte sie irritiert, dass ihre Augen geradezu leuchteten und ihre Wangen gerötet waren. Eine Veränderung, die allerdings nicht allein in dem Umbruch in ihren Lebensumständen begründet war, sondern auch im Wiedererwachen ihrer sexuellen Wünsche. Und ihr war natürlich klar, wer dafür verantwortlich war.

Während der Nachmittagsschicht herrschte wie meist hektischer Betrieb in der Teestube, aber Lily teilte sich die Arbeit mit Danielle, mit der sie seit sie denken konnte befreundet war. Da sich die Teestube in unmittelbarer Nähe einer alten, weithin bekannten Kirche befand, die der Überlieferung zufolge Geburtsort eines berühmten Heiligen war, kamen immer viele Touristen und Besucher in den Ort, und an einem strahlend sonnigen Tag wie diesem war das Lokal fast durchgängig brechend voll. Doch Lily war nur froh, so viel zu tun zu haben, weil es sie davon ablenkte, über ihre plötzlich so unsichere Zukunft nachzugrübeln.

Kurz vor Ladenschluss war endlich auch der letzte Gast gegangen. Danielle war gerade in der Küche verschwunden, um sich um den Abwasch zu kümmern, als das Läuten der Türglocke doch noch einen weiteren Kunden ankündigte. Lily wandte sich von dem Regal um, wo sie gerade die Tüten mit Tees sortiert hatte, und blickte direkt in die dunklen Augen von Ciro D’Angelo.

Das freundliche Lächeln gefror ihr im Gesicht, während ihr Herz gleichzeitig rasend zu pochen begann. Anscheinend war es egal, wie wütend sie auf ihn war, allein sein Anblick genügte, um in ihr die heißesten Wünsche zu wecken.

„Wir schließen in zehn Minuten“, sagte sie heiser.

„Dann warte ich.“

Erstaunt zog sie die Brauen hoch. „Warten? Worauf?“

„Dass Sie Feierabend haben.“

„Verzeihen Sie, aber ich glaube, Sie verwechseln mich mit jemandem.“

„Ich glaube nicht, dass Sie so leicht zu verwechseln sind, Lily“, widersprach er sanft, wobei sein Blick unverhohlen bewundernd über die reizvollen Rundungen ihrer schlanken Figur glitt. „Mir ist jedenfalls noch niemand wie Sie begegnet.“

Ärgerlich schüttelte sie den Kopf. Wie mühelos ihm diese Komplimente über die Lippen kamen! Wie viele Frauen hatten sich davon schon einwickeln lassen? Unwillkürlich dämpfte sie ihre Stimme, obwohl das Klappern aus der Küche verriet, dass Danielle außer Hörweite war. „Hatten wir zuletzt nicht einen heftigen Streit? Habe ich nicht deutlich gemacht, dass ich Sie nicht wiedersehen will?“

Ciro zuckte die breiten Schultern. „Man sagt so manches in der Hitze des Gefechts.“

Man vielleicht, aber ich habe jedes einzelne Wort ernst gemeint.“

„Nun gut, aber jetzt bin ich hier, und das Schild an der Tür besagt, dass Sie immer noch geöffnet haben.“ Völlig ungeniert zog er sich einen Stuhl zurück und setzte sich. „Sie werden mich also bedienen müssen.“

Besorgt blickte Lily zur Tür. Fiona war nämlich noch einmal losgefahren, um Nachschub an Erdbeermarmelade zu besorgen, und nun wünschte sich Lily halb, dass ihre mütterliche Chefin zurückkommen würde, und halb fürchtete sie sich davor. Sie wollte, dass der sexy Neapolitaner sofort verschwand … und konnte andererseits doch den Blick nicht von ihm lassen. Inmitten all des zarten Teeporzellans und der Kuchenplatten mit Tortenspitzen wirkte er wie ein Riese, der sich in eine Puppenstube verirrt hatte. „Ich möchte, dass Sie jetzt gehen“, sagte sie atemlos.

Seine dunklen Augen blitzten spöttisch. „Nein, das wollen Sie nicht.“

Die erotische Botschaft war so unmissverständlich, dass Lily schluckte. „Nun, ganz offensichtlich kann ich Sie nicht handgreiflich vor die Tür setzen.“

„Da könnten Sie Schwierigkeiten haben“, räumte er unverfroren ein.

Sie warf einen Blick auf die Uhr. „Es sind noch genau sieben Minuten bis zum Ladenschluss, also rate ich Ihnen, schnell zu bestellen.“

„Kein Problem. Ich hätte gern ein Stück Zitronenkuchen. Letzte Woche bin ich ja leider nicht mehr dazu gekommen, ihn zu probieren.“

„Tut mir leid, aber Zitronenkuchen ist keiner mehr da.“

Er lächelte. „Können Sie mir denn etwas anderes empfehlen?“

„Nun ja, da ich alle Torten und Kuchen, die wir hier verkaufen, herstelle, kann ich sie auch alle empfehlen.“

„Ist das wirklich so?“, fragte Ciro aufhorchend.

„Ja.“ Lily zückte Block und Stift. „Und wir haben nur noch Kaffee oder heiße Schokolade im Ausschank. Also, was soll es sein?“

„Vergessen Sie es.“

„Was soll ich vergessen?“

„Meine Bestellung.“

„Sie haben es sich anders überlegt?“, fragte sie seltsam enttäuscht, als er aufstand.

Si, ho cambiato idea. Ich habe es mir anders überlegt.“

Er wechselte so unvermittelt ins Italienische, dass ihr ganz schwindelig wurde. Oder lag es daran, dass er ihr plötzlich viel zu nahe kam, sodass sie den Duft seines exklusiven Aftershaves riechen und den dunklen Schatten von Bartstoppeln auf seinem markanten Kinn sehen konnte? Es kribbelte ihr in den Fingerspitzen, ihn zu berühren und sich zu vergewissern, ob er sich so gut anfühlte wie er aussah. „Was soll das heißen?“, fragte sie aber argwöhnisch.

„Ich bin einer Meinung mit Ihnen. Ich möchte nicht hier sitzen, während Sie mich unwillig bedienen.“

„Gut, dass Sie den Wink verstanden haben und mich in Ruhe lassen.“

„Aber nein, das werde ich keineswegs“, widersprach er selbstbewusst lächelnd. „Jedenfalls nicht, bevor Sie nicht eingewilligt haben, mit mir zu Abend zu essen.“

Lily blickte wie gebannt in seine dunklen Augen und fühlte, wie sie errötete. Er war sich seiner selbst so sicher! „Sind Sie verrückt?“

Si, ich glaube tatsächlich. Ja, ein wenig“, gestand er unerwartet. „Denn ich konnte Sie einfach nicht vergessen, habe Sie immer vor mir gesehen, wie Sie in der Küche standen mit Ihren bemehlten Händen und der Rüschenschürze eng um die zierliche Taille gebunden … wie eine bezaubernd altmodische Küchenfee. Und glauben Sie mir, gewöhnlich denke ich nicht so viel über eine Frau nach.“

„Nein, ich nehme an, meist ist es umgekehrt, nicht wahr?“, meinte sie spitz. „Die Frauen sind völlig verrückt nach Ihnen, sobald sie Sie nur sehen, stimmt’s?“

„Können Sie es ihnen verübeln?“, erwiderte er ungeniert. „Aber meine unbestrittene Wirkung auf Frauen ist nicht der Grund, warum ich heute hier bin. Ich möchte Ihnen sagen, dass ich wegen der Sache ein schlechtes Gewissen habe.“

„Anscheinend gibt es doch noch Gerechtigkeit in der Welt.“

Ciro verkniff sich ein Lächeln. „Es war nicht richtig von mir, Ihnen zu verschweigen, dass ich der neue Eigentümer des Gutshauses bin. Sie müssen aber zugeben, dass ich mich in einer schwierigen Lage befand.“

Sie spürte, wie ihr Widerstand erlahmte. Las sie nicht ehrliche Reue in seinen Augen? Und es war ja auch wirklich nicht seine Sache gewesen, sie darüber aufzuklären, was mit dem Haus geschah, oder? „Suzy hätte mich früher einweihen müssen“, räumte sie ein.

„Ja, allerdings.“ Ciro lächelte entwaffnend. „Wenn es also gar keinen Streit zwischen uns gibt, wie wär’s, wenn Sie sich dann von mir zum Essen einladen lassen?“

Lily atmete tief ein. Vielleicht sollte sie einfach ehrlich mit ihm sein. Denn Ciro D’Angelo war ganz offensichtlich ein Draufgänger, und sie war nicht für ein flüchtiges erotisches Abenteuer zu haben, egal wie reich oder sexy der Mann auch sein mochte. „Ich … gehe nicht sehr oft mit Männern aus.“

„Das kann ich kaum glauben.“

„Es ist aber wahr.“

„Dann sollten Sie in meinem Fall eine Ausnahme machen“, schlug er vor.

Der sanfte Klang seiner tiefen Stimme war wie eine zärtliche Liebkosung. Lily wusste, dass sie nein sagen sollte. Natürlich, denn er weckte in ihr Wünsche, an die sie gar nicht denken wollte. Sehnsüchte, die sie längst vergessen zu haben glaubte. Oder genauer, die Person, die solche Wünsche einmal gehegt hatte. Die Frau, die sie gewesen war, bevor ihr Verlobter sie sitzen gelassen hatte. Wie damals weckte nun Ciro plötzlich wieder den Wunsch in ihr, Seidenstrümpfe und erotische Spitzendessous zu tragen. Sie wollte seine Hände auf ihrem ganzen Körper spüren, wollte dieses süße, wilde Verlangen fühlen, das sie aus ihrem Gedächtnis gelöscht zu haben glaubte. Und ihr war klar, wie gefährlich der aufregende Italiener ihr werden konnte. „Ich weiß wirklich nicht“, antwortete sie ausweichend.

Ciro spürte ihr Zögern. Liebte es. „Bitte“, sagte er lächelnd.

„Ich frage mich“, überlegte Lily, „warum ein Kosmopolit und offensichtlich so erfolgreicher Geschäftsmann wie Sie sich überhaupt so ein großes altes Haus mitten auf dem Land in England kauft.“

„Ich habe vor, es zu einem Hotel umzubauen.“

Lily sah ihn entsetzt an. „Sie wollen aus dem Gutshaus ein Hotel machen?“

„Ein sehr geschmackvolles, exklusives Luxushotel wie alle meine Hotels“, verteidigte er seine Pläne. „Erkundigen Sie sich ruhig, wenn Sie mir nicht glauben.“

Aber Geschmack war immer noch Ansichtssache. Lily jedenfalls wollte sich nicht ausmalen, wie aus ihrem vertrauten Heim eine unpersönliche Luxusherberge für Gutbetuchte wurde. „Und damit wollen Sie mich beschwichtigen?“

Es lag ihm auf der Zunge, zu antworten, dass er das gar nicht nötig hatte. Tatsächlich aber war er so verrückt nach ihr, dass er sogar bereit war, ihre Anmaßung zu übergehen. „Wenn es bedeutet, dass Sie mit mir zu Abend essen, ja … dann möchte ich Sie damit beschwichtigen. Kommen Sie, Lily. Es ist nur ein Abendessen. Wovor haben Sie Angst?“

Vor allem, hätte sie ihm am liebsten geantwortet. Die ganze Welt kam ihr augenblicklich beängstigend vor. Sie sorgte sich um die Zukunft ihres Bruders und fragte sich, wie sie beide in der winzigen Wohnung über der Teestube zurechtkommen würden. Andererseits spürte sie auch, dass sie auf dem besten Weg war, sich zu einer Einsiedlerin zu entwickeln. Sie konnte sich gar nicht erinnern, wann sie zuletzt versucht gewesen war, die Einladung eines Mannes anzunehmen. Ihre zerbrochene Beziehung mit Tom hatte sie tief verletzt, ja, aber stand sie nicht längst in der Gefahr, sich ihr ganzes Leben von dieser einen schlimmen Erfahrung ruinieren zu lassen? Warum sollte sie nicht den Abend mit Ciro D’Angelo verbringen – es sei denn, sie hielt sich für so schwach, seinen erotischen Avancen nicht widerstehen zu können?

„Es darf aber nicht so spät werden.“

Ciro lächelte triumphierend. „Wie ist Ihre Telefonnummer?“ Er nahm die Zahlen mit einem Nicken zur Kenntnis, ohne sie sich zu notieren, und reichte Lily im Gegenzug seine Visitenkarte. „Ich rufe Sie an.“

Im Hinausgehen hielt Ciro automatisch einer älteren Frau die Tür auf, die gerade im Begriff stand, die Teestube mit einem Arm voll Marmeladengläsern zu betreten und ihm neugierig nachblickte.

Ciro war in Hochstimmung. Minuten zuvor hatte er tatsächlich für einen Moment geglaubt, Lily Scott würde ihm einen Korb geben. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er Verunsicherung verspürt, ein für ihn gänzlich ungewohntes Gefühl.

Andererseits, war es nicht viel besser, viel aufregender so? Wenn der Mann die Frau umwerben und sich Mühe geben musste, um sie ins Bett zu bekommen, anstatt dass sie sich ihm sofort an den Hals warf? Nur, dass er es zum ersten Mal erlebte. Durch das Schaufenster warf Ciro einen Blick zurück in die Teestube auf die bezaubernde Lily mit ihren reizvollen Rundungen, ganz in zartes Rosa gekleidet. Ob ihr bewusst war, dass er völlig verrückt nach ihr war?

Entschlossen presste er die Lippen zusammen. Wer ihn kannte, wusste, was dieser Ausdruck bedeutete. Ciro D’Angelo hatte den Entschluss gefasst, sich zu nehmen, was er haben wollte. Egal, wie sehr Lily Scott versuchen würde, sich ihm zu widersetzen, sie würde schon bald in seinem Bett liegen. Sie war schließlich auch nur ein Mensch …

4. KAPITEL

Kaum zu Hause angekommen, fragte Lily sich, wie sie so dumm hatte sein können, die Einladung anzunehmen. Eigentlich hätte sie sofort Ciro D’Angelo anrufen und ihm sagen müssen, dass sie es sich anders überlegt hätte. Aber welchen vernünftigen Grund hätte sie dafür anführen können? Wie hätte sie vor ihm dagestanden?

Tut mir leid, Ciro, aber Sie wecken in mir Gefühle, die ich mir für immer verboten habe. Wenn ich Sie nur ansehe, vergehe ich vor Verlangen – und so dumm bin ich nicht, dieser Schwäche zu erliegen. Nicht mehr.

Selbst wenn sie sich dazu überwunden hätte, blieb ihr gar keine Zeit für einen solchen Anruf, weil zunächst Suzy in ihr Zimmer kam und sie ärgerlich mit Fragen löcherte, warum Ciro D’Angelo überhaupt mit ihr ausgehen wollte. Und kaum war sie ihre Stiefmutter losgeworden und stand unter der Dusche, musste sie sich hastig ein Badetuch umwickeln und tropfnass ans Telefon eilen, weil ihr Bruder aus dem Internat anrief. Jonny liebte das alte Gutshaus noch mehr als sie, weshalb Lily sich alle Mühe gab, ihm einzureden, dass er sich auch in ihrer neuen kleinen Wohnung sehr wohlfühlen würde. Auf keinen Fall wollte sie ihn ihre eigenen Sorgen spüren lassen, denn er hat mit seinen sechzehn Jahren schon genug ertragen müssen.

Als sie endlich auflegte, war es nicht mehr weit bis acht Uhr und ihr blieb gerade noch Zeit, einen Hauch von Lippenstift aufzutragen und sich die noch feuchten Locken hochzustecken. Nach kurzem Zögern entschied sie sich für ein dunkelblaues Kleid, das ihr bislang noch immer zu guter Laune verholfen hatte. Sie hatte es sich nach einem nostalgischen Schnittmuster im Stil der femininen Mode der fünfziger Jahre selbst geschneidert, ein Stil, der besonders gut zu ihren weiblichen Rundungen und ihrer Wespentaille passte. Trotz des eng anliegenden Oberteils mit dem reizvollen Herzdekolleté wirkte es mit seinem weiten, fast knöchellangen Rock eher dezent, worauf sie an diesem Abend besonderen Wert legte. Denn sie hatte nicht die Absicht, bei Ciro D’Angelo womöglich den völlig falschen Eindruck zu erwecken, dass sie, wie vermutlich alle anderen Frauen, auf den kleinsten Wink in seine Arme – und in sein Bett – sinken würde.

Sobald sie seinen Sportwagen vorfahren hörte, nahm sie rasch ihre Handtasche und eilte an ihrer Stiefmutter vorbei, die wie ein übelgelaunter Wachhund neben der Haustür wartete.

„Weißt du eigentlich, was das für ein Mann ist?“, fragte Suzy scharf.

„Sicher wirst du es mir gleich sagen.“

„Ein Milliardär, der rund um den Globus berühmt ist für seine Eroberungen! Ein Mann, der sich nur mit Topmodels und reichen Erbinnen umgibt! Kannst du mir mal verraten, wie du in solche Kreise passt?“ Suzy ließ die Hand über ihren kurzen Rock gleiten, der ihre zweifellos wohlgeformten Beine vorteilhaft zur Geltung brachte, und fügte kokett hinzu: „Liebe Güte, er steht ja mir altersmäßig näher als dir!“

Lily öffnete die Haustür. Ist es so? Vermutlich … Wie alt mochte Ciro D’Angelo sein? Mitte dreißig? Und Suzy war gerade vierzig. Plötzlich stand Lily in beunruhigender Klarheit ein erschreckendes Bild vor Augen: ihre schöne Stiefmutter, die sich Ciro in die Arme warf und die Finger mit den langen, makellos manikürten feuerroten Nägeln in sein dichtes schwarzes Haar krallte. Eine Vorstellung, bei der es Lily ganz schlecht wurde. „Was willst du damit sagen?“

„Er ist einige Nummern zu groß für dich!“ Suzy lächelte gekünstelt. „Ich will dich ja nur schützen, Lily, denn ich möchte auf keinen Fall, dass man dir wehtut.“

„Natürlich nicht“, erwiderte Lily leise und zog dir Tür hinter sich zu.

Mit zittrigen Knien ging sie über die mit Kies bedeckte Auffahrt auf Ciro zu, der gerade aus seinem Cabrio stieg. Und obwohl sie den Motiven ihrer Stiefmutter tief misstraute, begriff Lily in diesem Moment, was Suzy gemeint hatte. Einige Nummern zu groß für sie? Liebe Güte, im goldenen Licht der Abendsonne, bekleidet mit einem teuren Maßanzug schien er geradewegs von einem anderen Planeten zu stammen!

Und dennoch glich er auch nicht dem erfahrenen Verführer, den Suzy beschrieben hatte, sondern blickte ihr mit einem so gewinnenden Lächeln entgegen, dass es ihr buchstäblich den Atem verschlug.

„Dio, quanto sei incantevole“, sagte er sanft, als er ihr die Beifahrertür aufhielt.

Lily ließ sich in den niedrigen Sitz des Sportwagens sinken. „Ihnen ist schon klar, dass ich im Nachteil bin, weil ich kein Italienisch spreche und deshalb keine Ahnung habe, was Sie da gerade gesagt haben?“

Er zögerte nur kurz. „Es bedeutet, dass Sie sehr … hübsch aussehen.“

Lily argwöhnte, dass das Wort „hübsch“ normalerweise nicht in Ciro D’Angelos Wortschatz auftauchte, und sein unverhohlen bewundernder Blick gab ihr auch weniger das Gefühl „hübsch“ zu sein als vielmehr sündhaft sexy. Bewusst sittsam strich sie sich den Rock über die Knie. „Danke.“

Er schlug die Wagentür zu und kam um das Auto herum, um sich hinter das Steuer zu setzen. „Macht es Ihnen etwas aus, mit offenem Verdeck zu fahren? Frauen haben da manchmal ein Problem wegen ihrer Frisur.“

Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe so viele Haarklammern hineingesteckt, dass ich schon in einen Windkanal geraten müsste, um sie durcheinanderzubringen.“

„Tragen Sie es nie offen?“

„Selten. Es ist so lang und dicht, dass es eigentlich immer im Weg ist.“

„Das kann ich mir vorstellen.“ Tatsächlich malte Ciro sich plötzlich aus, wie das blonde Haar ihr in seidigen goldenen Kaskaden über die nackten Brüste fiel, und wurde von unbändigem Verlangen gepackt. Nur mit Mühe gelang es ihm, seine Gedanken wieder auf etwas anderes zu lenken. „Haben Sie sich inzwischen entschieden, wo Sie wohnen werden?“

Sie lächelte ironisch. Aus seinem Mund klang das, als hätte sie Hunderte Möglichkeiten zur Auswahl. „Ich werde in die Wohnung über der Teestube, in der ich arbeite, ziehen.“

„Wie ist sie?“

Sie fragte sich, wie Ciro wohl reagieren würde, wenn sie antwortete: „Etwa so groß wie ein Schuhkarton“. Stattdessen sagte sie, ohne eine Miene zu verziehen: „Ach, es ist sehr praktisch, weil ich es so nahe zur Arbeit habe. Die Wohnung stand wohl einige Jahre leer und braucht etwas Farbe. Es soll ja wie ein gemütliches Zuhause aussehen, wenn Jonny nächste Woche kommt.“

Ciro verspürte einen merkwürdigen Stich. „Jonny?“

„Ja, mein Bruder.“

Ihr Bruder. Seine Erleichterung war unbeschreiblich. „Ihr Bruder?“

„Ja, augenblicklich ist er...

Autor

Sharon Kendrick
<p>Fast ihr ganzes Leben lang hat sich Sharon Kendrick Geschichten ausgedacht. Ihr erstes Buch, das von eineiigen Zwillingen handelte, die böse Mächte in ihrem Internat bekämpften, schrieb sie mit elf Jahren! Allerdings wurde der Roman nie veröffentlicht, und das Manuskript existiert leider nicht mehr. Sharon träumte davon, Journalistin zu werden,...
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Stephanie Howard
Stephanie Howard studierte Sozialwissenschaft an der Harding University im Bundesstaat Arkansas. Außerdem ist sie ein Tausendsassa: Sie ist nicht nur Autorin, sondern auch Fitnesstrainerin, Raumausstatterin und viel beschäftigte Mutter von zwei Kindern. Engagiert setzt sie sich für Frauen ein. Stephanie Howard schreibt in ihren Romanen gern über emanzipierte Frauen, die...
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Barbara Hannay
Die Kreativität war immer schon ein Teil von Barbara Hannays Leben: Als Kind erzählte sie ihren jüngeren Schwestern Geschichten und dachte sich Filmhandlungen aus, als Teenager verfasste sie Gedichte und Kurzgeschichten. Auch für ihre vier Kinder schrieb sie und ermutigte sie stets dazu, ihren kreativen Neigungen nachzugehen. Doch erst als...
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