Die Schöne und der Bastard - Kapitel 19

~ Kapitel 19 ~

„Ich glaube, ich vertraue dir, Soren.“

Sybilla hatte nicht bloß Angst, sie war vielmehr kurz davor, vor Entsetzen den Verstand zu verlieren. Angesichts seiner Größe und seiner stürmischen Art konnte sie nur beten, dass sie von ihm nicht in Stücke gerissen wurde, wenn seine Leidenschaft mit ihm durchging. Aller Klatsch, der über ihn verbreitet worden war, kam ihr ins Gedächtnis zurück und ließ sie in seinen Armen schaudern.

„Ich werde vorsichtig sein“, flüsterte er ihr zu.

Das war die Antwort auf ihre Bedenken. Dieser Mann, der geschworen hatte, sie zu vernichten, hatte sich stattdessen um ihr Wohlergehen gekümmert und Tag und Nacht auf sie aufgepasst. Worum er sie jetzt bat, hätte er sich längst nehmen können, wenn er das gewollt hätte, doch er hatte gewartet und sie jetzt gefragt.

Sybilla nickte zustimmend und rechnete damit, dass er sie nun aufs Bett warf und sich auf sie stürzte. Stattdessen legte er sie behutsam hin und küsste sie abermals. Sie wusste nicht, was sie tun sollte und was er von ihr erwartete, daher fragte sie ihn: „Was soll ich machen?“

Er reagierte mit einem tiefen, von Herzen kommenden Lachen, das etwas Ansprechendes, aber auch etwas Verruchtes an sich hatte. Sie hatte eine Gänsehaut, zugleich aber stiegen Hitzewallungen in ihr auf, die im Takt ihres Herzens ihren ganzen Körper durchströmten.

„Lass mich dir Lust bereiten.“

Dieses verlockende Versprechen, das in seiner Stimme mitschwang, ließ sie zittern. Dann küsste er sie wieder, und sie ließ ihn gewähren. Sie wollte von ihm berührt werden, ihr Körper öffnete sich ihm, die Wärme, die sie in sich verspürte, wurde immer intensiver. Als Soren an der Schleife zog, mit der ihr Unterkleid im Nacken festgehalten wurde, und als der Stoff langsam ins Rutschen geriet, schnappte sie erschrocken nach Luft.

Wie sehr sie sich in diesem Moment wünschte, sein Gesicht zu betrachten, um feststellen zu können, ob ihm gefiel, was er sah. Sie fand ihre Brüste unbedeutend, auch wenn sie größer waren als bei einigen anderen Frauen in Alston. Gefielen sie ihm?

Mit dem Handrücken strich er über ihre Haut, erst im Nacken, dann an der Schulter und von dort weiter bis zu ihrer Brust. Eine langsame, gleichmäßige Bewegung, die die Brustspitze einbezog und bis zu ihrem Bauch weiterwanderte. Wenn er sie so berührte, stockte ihr der Atem. Dann wiederholte er das Ganze auf der anderen Seite, streichelte sie, liebkoste sie, bis sie sich aus freien Stücken gegen seine Hand drückte.

Auf einmal stieg er über sie, nicht jedoch, um sich zwischen ihre Beine zu legen. Vielmehr nahm er sie zwischen seine Schenkel. Eine gemurmelte Entschuldigung kam über seine Lippen, die sich aber in keiner Weise bedauernd anhörte, gleich darauf packte er ihr Unterkleid und riss es der Länge nach durch. Kühle Luft strich über sie hinweg und bereitete ihr erneut eine Gänsehaut, die aber nicht lange währte, da sie von innen heraus zu brennen begann.

Sybilla verzehrte sich nach etwas, etwas Unbestimmtem … nach einer Berührung oder einem Kuss, den er ihr noch nicht gegeben hatte, der aber noch kommen würde. Als sie die Arme hob, um sein Gesicht zu berühren, drückte er ihre Hände aufs Bett. „Lass mich“, beharrte er, und sie zeigte sich einverstanden.

Soren bewegte sich über ihr, küsste jedes Fleckchen Haut und strich mit der Zunge darüber. Als er dann eine Brustspitze in den Mund nahm – nahm er sie tatsächlich in den Mund oder bildete sie sich das nur ein? – und daran zu saugen begann, da dachte sie, sie müsste aufschreien. Sein Mund fühlte sich heiß an, seine raue Zunge strich wieder und wieder über diese so empfindliche Stelle, bis Sybilla vor Lust zu zittern begann. Als sie dann seine Zähne spürte, die ganz leicht an ihr knabberten, stieß sie einen spitzen Schrei aus.

Wieder küsste er sie auf den Mund und erstickte rasch ihren Schrei. Dann wanderte er nach unten und quälte ihre andere Brust auf diese wundervolle Weise, dabei reagierte er mit einem verruchten Lachen auf ihr Flehen nach mehr. Mit jedem Mal, wenn seine Zungenspitze sie verwöhnte, wurde dieses Pulsieren stärker, das sie in ihrem Leib wahrnahm, dort zwischen ihren Schenkeln. Es schien so, als sei diese Stelle erst durch Soren zum Leben erweckt worden.

Er übersäte ihren Bauch mit Küssen und fachte das Feuer nur noch mehr an, das in ihr tobte. Dann rutschte er noch weiter nach unten, und Sybilla begann bereits zu glauben, dass es jeden Moment vorbei sein würde, doch Soren hatte gar nicht vor aufzuhören. Ihr Körper flehte nach mehr und sie machte sich bereit für das, was bald kommen musste – er würde ihr die Unschuld nehmen und seine Saat in ihr verströmen. Das wusste sie, aber niemand hatte ihr je ein Wort davon erzählt, dass zwischen Mann und Frau solche Lust entstehen konnte.

Behutsam drückte er ihr die Beine auseinander, kniete sich dazwischen und strich über ihre Oberschenkel, während sie darauf wartete, ihn in sich zu spüren. Ihr war klar, dass er ein großer Mann war, und der Größenunterschied zwischen ihnen beiden brachte sie ins Grübeln. War das zwischen ihnen überhaupt möglich? Konnte er in ihr Platz finden? Doch was sich langsam einen Weg in ihr Inneres bahnte, war nicht seine Männlichkeit, sondern nur ein Finger. Ein Stöhnen kam über ihre Lippen, noch bevor sie es überhaupt gemerkt hatte.

„Ganz ruhig, Sybilla“, raunte er ihr zu und legte sich so neben sie, dass er ihr Bein anheben und über sein eigenes ziehen konnte. Auf diese Weise konnte er mühelos in ihren Schoß eindringen, der sich ungewohnt feucht und heiß anfühlte. Er legte die Handfläche auf das lockige Dreieck und bewegte die Finger, was bei ihr ein heftiges Pulsieren auslöste, bis ihr Körper unter seinen Berührungen zu explodieren schien.

Sie griff nach seinem Arm und drückte sich lustvoll gegen seine Finger, die in sie glitten. Ihr blieb nichts anderes zu tun, als ihrem Körper zu überlassen, wie er darauf reagieren wollte. Eine lustvolle Welle nach der anderen schlug über ihr zusammen, während Soren sie weiter und weiter liebkoste. Sie spürte, wie sich Muskeln tief in ihrem Inneren um seine Finger schlossen und unkontrollierbare Zuckungen durch jede Faser ihres Leibs jagten, da das, was sie fühlte, einfach zu überwältigend war.

Einen Moment lang verlor sie jedes Gefühl für sich selbst, während die Zeit stehen zu bleiben schien. Erst als ihr Tränen über die Wangen liefen und das Zucken weiter anhielt, begriff sie, dass sie nicht ohnmächtig geworden war.

„Was war das?“, fragte sie außer Atem, da sie nicht verstand, was sich soeben abgespielt hatte.

„Das war Lust, pure Lust“, erklärte er, ohne die intime Berührung zu beenden. Er beugte sich vor und küsste ihr die Tränen von den Wangen.

Es kam ihr vor, als wäre sie meilenweit gerannt, so erschöpft war sie. Es dauerte eine Weile, bis sie wieder ruhig und gleichmäßig atmen konnte, aber selbst dann waren noch immer Nachwirkungen dieser lustvollen Wellen zu spüren. Ihre Brüste schienen angeschwollen zu sein, und die Brustspitzen versteiften sich noch mehr.

„Sind wir fertig? Du hast doch gar nicht …“ Weiter kam sie nicht, weil er seine Finger wieder in ihr bewegte.

„Nein, ich habe noch nicht“, bestätigte er lächelnd, setzte das Spiel seiner Finger fort und ließ sie wieder nach Luft schnappen.

„Was tust du da?“

„Ich mache weiter, Sybilla. Ich mache weiter.“

Das tat er dann auch tatsächlich, bis sie das Gefühl hatte, keine weitere Liebkosung und keinen weiteren Kuss mehr aushalten zu können, ohne zu verglühen. Er machte mit ihr, was er wollte, und alles, was er machte, war so unfassbar gut, dass sie nur noch mehr davon haben wollte.

 

Als sie irgendwann auf einer Wolke aus schierer Freude und Lust zu treiben schien, drückte er sanft ihre Beine auseinander und drang in sie ein. Immer dann, wenn sie glaubte, dass es zu viel für sie wurde, machte er eine kurze Pause und bewegte sich wieder ein Stück weiter, bis er sie völlig ausfüllte. Sie vermutete, das sei alles, doch dann begann er sich in einem sehr langsamen Rhythmus vor und zurück zu bewegen. Er schob einen Arm unter sie und drückte sie weit genug hoch, damit er wieder ihre Brustspitzen zwischen die Lippen nehmen konnte. Da sie nicht in der Lage war, ihm zu widerstehen – was sie eigentlich auch gar nicht wollte –, gab sie sich ihm hin und genoss, was er tat.

Auf einmal bemerkte sie, wie er sich verkrampfte. Im gleichen Augenblick erfuhr ihre eigene Lust noch einmal eine Steigerung, die sie nicht für möglich gehalten hätte. Abrupt zog er sich zurück, wobei sie spürte, wie er den Gipfel seiner Lust erreichte. Sie war so unsagbar erschöpft, dass sie einfach nur dalag und keinen Finger mehr rührte. Soren drückte sie an sich und flüsterte immer wieder ein Wort in seiner Sprache.

Der Schlaf begann Sybilla zu übermannen, trotzdem fiel ihr noch auf, dass er sein Hemd gar nicht abgelegt hatte.

Lady Sybilla schnarchte.

Soren musste lächeln, als er an all die anderen Laute dachte, die heute Nacht über ihre Lippen gekommen waren. Ihr Seufzen hatte er am liebsten gehört, vor allem dann, wenn sie selbst es überhaupt nicht wahrnahm. Er zog ihr das zerrissene Unterkleid aus, wischte seine Saat von ihrer Haut und warf das Unterkleid auf den Boden. Dann breitete er die Decke über ihr aus und legte sich zu ihr.

Zwar versuchte er zu schlafen, aber er wusste, er würde keinen Schlaf finden, solange sie dicht an dicht neben ihm lag und seine Männlichkeit nur auf die nächste Gelegenheit wartete, ihr wieder Lust zu bereiten. So wie er sie geliebt hatte, war sie dermaßen erschöpft, dass es eine Weile dauern würde, ehe sie erneut für ihn bereit war. Er war immer der Meinung gewesen, dass eine Frau mit Erfahrung beim Liebesspiel mit mehr Begeisterung bei der Sache war, doch das hatte Sybilla nach dieser einen Nacht bereits widerlegt.

Eine Sirene, getarnt als Jungfrau – das war seine Ehefrau. Unschuldig und unwissend, was fleischliche Gelüste anging, aber mit einer ehrlichen Neugier, bereit sich an dem zu erfreuen, was er ihr geben konnte, anstatt Scheu vorzutäuschen. Als sie so heftig auf seine ersten Berührungen reagiert hatte, da war er fest entschlossen gewesen, sich so viel Zeit wie möglich mit ihr zu lassen, damit sie sich nicht betrogen fühlte, wenn die Lust in dem Moment dem Schmerz wich, in dem er ihr die Unschuld nahm. Aber nach ihren atemlosen Schreien und ihren anspornenden Aufforderungen hatten sie beide Befriedigung erfahren.

Sie murmelte irgendetwas im Schlaf und drückte ihren Körper gegen seinen, als würde sie den Moment des Höhepunkts im Traum noch einmal erleben. Er dagegen musste wieder beten, damit er die Kraft fand, sich ihr jetzt nicht noch einmal zu nähern. Unwillkürlich fragte er sich, ob sie am Morgen wohl peinlich berührt sein würde oder ob sie das alles erneut mit ihm würde erleben wollen. Es gab noch so viele Arten der Liebe, die er ihr zeigen wollte. Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass sie sich auch dafür interessieren würde. Falls nicht, wäre er darüber zwar nicht glücklich, aber er würde es respektieren.

Irgendwann im Laufe der Nacht schlief er ein und wachte am Morgen so auf wie immer – auf das Äußerste erregt und bereit sie zu lieben. Aber Sybilla schlief tief und fest und ahnte nichts von seinem ungestillten Verlangen nach ihr.

Soren dachte über diese ungewöhnliche Begierde nach, die ihn fest im Griff hatte. Viele Monate waren nach dem hinterhältigen Angriff auf sein Leben vergangen, ehe er das erste Mal wieder Verlangen verspürt hatte. Bei seinem Aussehen war es für ihn die einfachere Lösung gewesen, Frauen ein paar Münzen zu zahlen, damit sie ihm für eine gewisse Zeit ihre Aufmerksamkeit zuteilwerden ließen. Im Krieg folgten den Truppen immer ein paar Frauen, die sich auf diese Weise ihren Lebensunterhalt verdienten.

Aber nachdem er in Richtung Norden aufgebrochen war, um zuerst zu Giles’ Besitz und dann zu dem von Brice zu reiten, da hatte er damit aufgehört, weil er sie nicht wissen lassen wollte, wie schlimm das eigentlich für ihn war. Zu der Zeit hatte er bereits den Punkt erreicht, an dem ihn die mitleidigen Mienen und die verstohlenen Seitenblicke so sehr störten, dass er sich all dem nicht weiter aussetzen wollte.

Dann jedoch hatte ein Blick auf diese Frau genügt, die sich schützend vor ihre Leute stellte, die sein Streben nach Vergeltung akzeptierte, und schon hatte er sich darin verloren, diese Frau zu begehren und zu brauchen.

Soren fühlte sich jetzt besser, was die getroffene Abmachung zwischen ihnen anging. Er wusste, sein Angebot verschaffte ihr die nötige Zeit, um sich mit ihrer Blindheit abzufinden und um die Fähigkeiten zu entwickeln, die sie brauchte, um ein Leben in Blindheit zu führen. Außerdem half ihm das auch in mehr als nur einer Hinsicht. Es war eine vorübergehende Vereinbarung, die enden würde, bevor jemandem wehgetan wurde und bevor eine Seite von der anderen etwas haben wollte, was die ihm nicht geben konnte. Wenn sie ihn dann verließ, würde er schnell eine neue Vereinbarung mit einer anderen Frau treffen können, die dem Herrn über Alston gefallen wollte, die keine Bemerkungen über ihn machte und die keine Ansprüche an ihn stellte.

Da die Rebellen in alle Winde verstreut worden waren und Harold tot war, würde in Alston Frieden herrschen, und er würde ein Leben führen können, das einigermaßen erträglich sein würde.

Aber wenn doch alles geregelt war und alle Pläne geschmiedet waren, wieso hörte er dann im Dunkel der Nacht Gautier lachen? Und warum wurde er nicht von den leisen Seufzern geweckt, die er so gern hören wollte, sondern von einer Geräuschkulisse, die sich anhörte, als würde die Feste angegriffen?


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