Interview mit unserer Autorin Anne McAllister
- Warum schreiben Sie, und was inspiriert Sie?
Ich finde Menschen unendlich faszinierend. Mich interessiert, wie sie denken, was sie sich erhoffen, wovon sie träumen. Ich will ihre kleinen Fehler entdecken und sie in ihren Beziehungen wachsen sehen. Ich glaube an die Macht der Liebe, und dass sie jedem Menschen dabei hilft, das Beste aus sich herauszuholen. Ich bin gern ein Teil dieses Prozesses, selbst wenn es nur in einer fiktionalen Handlung ist.
- Wo schreiben Sie am liebsten?
Ich lebe in Montana, an einem Stadtrand am Rande eines Tals, mit Blick auf drei Gebirgszüge. Wir haben große Fenster, von denen aus man auf Felder und Berge schaut. Am liebsten sitze ich mit dem Laptop auf dem Schoß in einem Sessel vor diesen Fenstern. Dann drehe ich ihnen den Rücken zu und versinke in meinen Geschichten. Manchmal blicke ich stundenlang nicht vom Computer hoch. Aber wenn ich über irgendetwas nachdenke, dann brauche ich nur hochzuschauen und die fabelhafte Aussicht zu genießen (sechs Monate im Jahr haben wir Schnee!). Dann beginnt ein Teil meiner Gedanken zu wandern, während ein anderer Teil sich weiter mit den Problemen meiner Protagonisten beschäftigt. Ich finde es herrlich, soviel Platz und diese grandiose Aussicht zu haben, selbst wenn ich sie manchmal ignorieren muss. Denn bei so viel Naturschönheit erscheinen die Probleme meiner Hauptfiguren überhaupt nicht mehr kompliziert, während sie selbst sie eher unlösbar finden.
- Welchen Ihrer Liebesromane und welche Ihrer Hauptfiguren finden Sie besonders gelungen?
Ich liebe die Romances, die ich fertig geschrieben habe, denn sie sind abgeschlossen und die Protagonisten sind in ihren Leben verankert. Genauso sehr liebe ich die, über die ich noch nicht geschrieben habe, denn sie haben so viel Potenzial und noch einen weiten Weg vor sich. Allerdings würde ich die Hauptfiguren, an denen ich gerade schreibe, normalerweise am liebsten erwürgen! Denn sie stellen mich immer wieder vor Probleme. Ich mag sie sehr – aber mit ihnen ist es wie mit Teenagern: Sie sind eine echte Herausforderung!
- Waren Sie schon einmal in Deutschland, und wenn Ja, wie hat es Ihnen gefallen?
Ja, ich war bereits in Deutschland, aber überwiegend in Süddeutschland, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Noch häufiger habe ich allerdings Österreich besucht. Ich habe dort liebe Freunde, mit denen ich sehr gern Zeit verbringe. Die Eltern meines Großvaters sind in Deutschland geboren, sein Vater in Mecklenburg und seine Mutter in Bayern. Ich habe Ahnenforschung betrieben, um herauszufinden, aus welchen Dörfern sie stammen. Inzwischen weiß ich es, und ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder nach Deutschland reisen werden – in die Dörfer meiner Urgroßeltern. Darauf freue ich mich schon!