Was mögen Sie am meisten an Ihren Hauptfiguren in „Vier Pfoten am Strand“?
An meinen beiden zweibeinigen Hauptfiguren gefällt mir am besten, dass sie sehr eigenständig sind, unabhängig, zielstrebig und dass sie ihren jeweiligen Traum leben. Sie brauchen niemanden, der sie „errettet“, sondern sind, ohne es überhaupt zu wissen, einfach nur auf der Suche nach dem Menschen, der ihnen voll und ganz entspricht und der sie so akzeptiert und liebt, wie sie sind, ohne sie verändern oder verbiegen zu wollen. Auch wenn das bedeutet, mit gewissen, nicht immer einfachen Eigenheiten umgehen zu lernen und sich gegenseitig den Freiraum zu gewähren, den der jeweils andere braucht, um sich entfalten und der inneren Berufung nachgehen zu können. Der heimliche Star des Romans ist allerdings Boss, die Amerikanische Bulldogge, die von Ben aus einer entsetzlichen Haltung gerettet und adoptiert wird. Die Szenen, die ich aus seiner Sicht, aus seinen Gedanken und Empfindungen heraus geschrieben habe, waren einfach nur ergreifend, witzig, erhellend und … schön. Denn nicht nur Ben und Christina machen im Roman eine signifikante Entwicklung durch, bei Boss ist es ebenso, und diese Entwicklung zu beobachten und zu beschreiben war mir ein außerordentliches Vergnügen.
Was macht Ihnen am meisten Spaß, wenn Sie mit der Arbeit an einem neuen Buch beginnen?
Die Figuren und ihre Umgebung kennenzulernen und darauf zu warten, dass sie die Regie übernehmen. In der Regel geschieht dies innerhalb der ersten fünfzig Seiten, und sobald ich merke, dass ich nur noch „mitschreibe“, was als Film vor meinem inneren Auge abläuft, weiß ich, dass die Figuren auch für die Leserinnen und Leser leben und atmen und sie voll und ganz, auch emotional, mit auf ihre Reise nehmen werden. Es mag seltsam klingen, aber obgleich ich natürlich vorab die Geschichte plotte, zumindest in groben Zügen, wissen meine Figuren letztlich doch immer selbst am besten, was für sie gut ist, was als Nächstes geschehen muss und, ja, auch welche Fehler sie machen müssen, um die Handlung dorthin zu treiben, wo ich sie auf der letzten Seite haben will.
Was macht eine Geschichte zu einer Geschichte, die Sie erzählen möchten?
Die Geschichte bzw. die Idee muss mich packen, gerne auch ganz unerwartet, wenn ich gerade etwas ganz anderes mache. Sie muss mich vereinnahmen, Bilder und Emotionen in mir auslösen und das dringende Bedürfnis wecken, die Figuren kennenzulernen, herauszufinden, was sie antreibt und wohin sie wollen. Denn wenn Figuren oder eine Idee dies alles bei mir auslösen, dann weiß ich, dass es den Leserinnen und Lesern, wenn sie das Buch in der Hand halten, ebenso ergehen wird. Wenn ich merke, dass eine Idee mich nicht mehr loslässt, Figuren und ganze Szenen in meinem Kopf entstehen, mein Kopfkino anspringt, dann weiß ich, dass ich eine Geschichte gefunden habe, die ich mit den Menschen teilen will.
Wie würden Sie Ihren Roman „Vier Pfoten am Strand“ in drei Worten beschreiben?
Romantisch, sonnig, tierisch schön.
Oops, das sind vier Wörter, aber sie treffen den Kern der Geschichte perfekt.