Matched - Wen willst du wirklich?

– oder –

 

Rückgabe möglich

Bis zu 14 Tage

Sicherheit

durch SSL-/TLS-Verschlüsselung

Für jeden Topf gibt es einen Deckel - nach diesem Motto arbeitet die erfolgreiche Matchmakerin Kate Tag für Tag. Und große Pläne hat sie auch für Prinz Nikolai: Seine königlichen Eltern haben sie engagiert, um eine standesgemäße Braut für ihn zu finden. Doch der Playboy ist gar nicht begeistert von der Idee zu heiraten und setzt lieber alles daran, die schöne Kate zu verführen …


  • Erscheinungstag 04.10.2018
  • Bandnummer 8
  • ISBN / Artikelnummer 9783955769246
  • Seitenanzahl 224
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

1. KAPITEL

Nikolai

Nach einem One-Night-Stand aufzuwachen und festzustellen, dass ein europäischer Boxchampion wütend auf deinen nackten Hintern starrt, ist nie optimal. Noch unangenehmer ist es, wenn es sich zufällig um den besten Freund aus Kindheitstagen handelt. Besser gesagt: um den ehemaligen besten Freund.

„Einen schönen guten Morgen!“ Ich ziehe das Satinlaken über meine Taille. Ein roter Stringtanga liegt zusammengeknüllt auf den zerwühlten Laken. Genau dort, wo ich ihn meiner Gespielin gegen Mitternacht mit meinen Zähnen ausgezogen habe.

Christian Wurtzer, Baron von Rosegate, funkelt mich an. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich jetzt ein toter Mann. „Du bist wirklich ein Bastard ersten Ranges, weißt du das, Nikolai?“

Er ballt die Fäuste, was sinnlos ist. Im Königreich Edenvale ist es gesetzlich untersagt, ein Mitglied der königlichen Familie zu schlagen. Als Prinz Nikolai III, Thronfolger und unübertroffener blaublütiger Bad Boy des Landes, falle ich in diese Kategorie. In meiner Welt sind Regeln oft lästig. Doch dieser Gesetzesparagraf hat sich – insbesondere seitdem ich erwachsen bin – im Hinblick auf das andere Geschlecht als vorteilhaft erwiesen.

„Bastard?“ Gähnend streiche ich über die morgendlichen Bartstoppeln auf meinem Kinn. „Ich bin das Ebenbild meines geliebten Vaters, dem Souverän des Landes. Außerdem war meine arme Mutter, die Königin, gezwungen, mich vor den Augen eines offiziellen Repräsentanten des Hofes auf die Welt zu bringen, um meine Herkunft abzusichern.“

Wie immer, wenn ich an meine Mutter denke, tut mir das Herz schrecklich weh. Sie ist bei der Geburt meines jüngsten Bruders Damien gestorben. Und sie ist nicht die Einzige, die der verstoßene Dreckskerl auf dem Gewissen hat.

„Diesmal bist du zu weit gegangen. Du hast die Unschuld meiner Schwester kompromittiert.“

Sein drohendes Brummen, das dem grimmigen Bären auf der Krone seiner Familie alle Ehre macht, reißt mich aus meinen Gedanken. Auch wenn Edenvale ein kleines Königreich ohne Zugang zum Meer ist, waren unsere Landsleute früher einmal großartige Jäger und die besten Schwertkämpfer Europas. Zudem waren sie als unerbittliche Krieger gefürchtet.

Heutzutage sind wir für luxuriöse Casinos, diskrete Banken und glamouröse Refugien in den Bergen bekannt. Edenvale hat sich einen Namen als Spielplatz für die Reichen und Berühmten gemacht – und diejenigen, die beides noch werden wollen.

„Was sage ich meinen Eltern?“ Christian rauft sich die blonden Haare und geht im Zimmer auf und ab. „Catriona ist ruiniert. Ihre Aussichten auf ein Ehebündnis sind jetzt gleich null.“

„Komm schon. Frag irgendeinen Mann mit einem Treuhandfonds auf Ibiza. Es ist allgemein bekannt, dass deine kostbare kleine Schwester ihre Unschuld schon lange verloren hat, bevor ich zum Zug gekommen bin.“

Wenn seine Familie geplant hatte, sie als Jungfrau zu verheiraten, war diese Chance schon vor Jahren vertan. Es ist typisch für Rosegate, dass etwas so Belangloses wie ein Jungfernhäutchen eine solche Bedeutung hat. Aber sie sind altmodisch – was eine reizende regionale Eigenschaft sein könnte, wenn ihre Moralvorstellungen nicht so mittelalterlich wären.

Catriona Wurtzer regt sich, schnarcht leise und verzieht die rosaroten Lippen zu einem befriedigten Lächeln. Das Blut schießt heiß in meinen Schwanz. Dieser sinnliche Schmollmund ziert allein in diesem Monat die Titelseiten von drei Modemagazinen, und letzte Nacht hat sie mir so virtuos den Schwanz gelutscht, dass dieses Intermezzo mich fast von meiner königlichen Pflicht abgelenkt hätte.

Ich stehe auf und streife die Smokinghose und mein Hemd über. Die Manschettenknöpfe aus vierundzwanzigkarätigem Gold lasse ich auf dem Nachttisch liegen. Es ist ein mehr als großzügiges Trinkgeld für das Zimmermädchen. Catriona mag es, wenn es hart zur Sache geht. Deshalb ist das Zimmer nach dieser Nacht ziemlich verwüstet.

Für mich ist es Zeit, ins Schloss zurückzukehren. Mein Vater und meine Stiefmutter, die Hexe und derzeitige Königin, haben mich um Punkt neun Uhr zu einer Privataudienz zitiert. Das kommt selten vor und bedeutet nichts Gutes. Deshalb habe ich auf einer Wohltätigkeitsgala sehr viel sehr teuren Champagner getrunken, bevor ich meinen Spaß mit dem Supermodel hatte, das zufällig die kleine Schwester meines besten Freundes ist.

„Die Mitglieder deiner Familie sind seit über zwei Jahrhunderten loyale Untertanen. Aufgrund dieser hochgeschätzten Beziehung sollte ich vielleicht ein königliches Dekret erlassen und Catriona als Dank für ihre Mühe zur Komtess ernennen.“

Ich kann nicht widerstehen, süffisant zu grinsen. Als wenn es ihr Mühe gemacht hätte, es mit mir zu treiben. Aber ich bin in Geberlaune. Warum soll sie zusätzlich zu ihren vier Orgasmen nicht noch ein Schloss bekommen?

„Zu liebenswürdig, Hoheit.“

Christian bringt die Worte kaum über die Lippen. Zweifellos würde er mir am liebsten einen kräftigen Tritt in den Hintern versetzen, mit dem er mich bis nach Luxemburg befördert. Aber der Kleinstaat Rosegate ist ein Hoheitsgebiet, um das wir schon lange mit unserem alten Feind Nightgardin, dem Land im Norden, streiten.

Die mächtige Familie Wurtzer ist seit Generationen mit meiner Familie verbündet, und er weiß, dass ich ein Arschloch bin und nicht aus meiner Haut kann – und dass nur Edenvales kleine, aber schlagkräftige Armee Rosegate vor Nightgardins Machtergreifung schützt.

Rache ist süß.

Christian und ich sind zusammen aufs Internat gegangen und haben uns fünf Jahre lang ein Zimmer geteilt. Für mich gehört er fast zur Familie. Aber in letzter Zeit hat er Blackjack mit hohen Einsätzen gespielt und eine Menge Spielschulden gemacht.

Laut meinen Quellen hat er entschieden, diese Schulden zu begleichen, indem er der Boulevardpresse pikanten Klatsch über mich verkauft. Ich sage nicht, seine heiße Schwester zu ficken sei meine Art, ihm diesen Verrat heimzahlen. Aber ich streite es auch nicht ab.

Sein Kiefermuskel zuckt. Diesen nervösen Tick hatte er schon, als er sich damals in unseren abendlichen Lerngruppen den Kopf über seine Aufgaben im Differenzial- und Integralrechnen zerbrochen hat.

Sicherlich würde er mir liebend gern befehlen, „das Richtige zu tun“ und seine Schwester zu heiraten. Aber leider verfügt nur einer von uns über die American Express Centurion Card mit unbegrenztem Kreditrahmen, die nur bestimmten Kunden angeboten wird. Beschränkungen und Grenzen sind für diejenigen Menschen gemacht, die sie brauchen. Ich gehöre nicht dazu.

Die Leute halten mich für einen arroganten Mistkerl. Das kümmert mich nicht. Sie haben recht. Aber zumindest bin ich konsequent. Wenn mich jemand dumm anmacht, zahle ich es mit gleicher Münze heim. Nichts für ungut. Auf diese Weise bleiben Topleute obenauf – und ich kann dafür sorgen, dass es guttut oder wehtut.

Wenn mich jemand nett bittet, kann ich auch beides gleichzeitig.

Ich muss sagen, ein Prinz zu sein, bringt in jeder Hinsicht Vorteile mit sich. Es hat nur einen entscheidenden Nachteil: Ich muss – noch – dem König Folge leisten. Die Krone ist noch nicht mein.

Auf dem Weg aus der Tür werfe ich einen Blick in den Spiegel mit dem vergoldeten Rahmen. Meine rabenschwarzen Haare sind zerzaust, meine Augen dunkelgrau, und mein Mund ist zu einem schalkhaften Grinsen verzogen. Ich bin 1,86 m groß und habe ein unfassbares Stehvermögen.

Letztes Jahr habe ich den ersten Platz auf einer Liste der sexysten Royals belegt. Daran hat mich nur gewundert, dass es das erste Jahr war, in dem ich die Nummer eins war. So wie ich es sehe, kann Prinz William drüben im alten, drolligen England vor Neid erblassen.

„Um Himmels willen, Catriona. Wach auf“, befiehlt Christian seiner Schwester.

Ich verlasse das Hotelzimmer, lasse das Drama hinter mir, das jetzt seinen Lauf nimmt, und drücke im Flur den Schalter für den privaten Lift des Penthouse. Mein Bodyguard X wartet im Rolls-Royce, wo er die ganze Nacht verbracht hat. Er ist daran gewöhnt, und schließlich ist er ja auch mein Fahrer.

Wortlos setze ich mich auf den Rücksitz. X hat die Stereoanlage eingeschaltet und hört sich gerade eine Lektion eines Sprachkurses in Mandarin an. Fremdsprachen und Messer aus dem Mittelalter sammelt er mit Leidenschaft. Ich lebe meine Leidenschaftlichkeit lieber anders aus. Aber jedem das Seine.

„Zum Schloss, Majestät?“, fragt er via Interkom und schaltet die Stereoanlage aus.

Ich setze meine Sonnenbrille auf. Die schneebedeckten Berggipfel reflektieren die Sommersonne. Ich habe Kopfschmerzen und bin nicht in Stimmung für gutes Wetter. „Nach Hause, wo es am schönsten ist“, bestätige ich sarkastisch.

X fährt los. Ich nehme eine Handvoll Flachmänner mit Kognak aus der Minibar. Als wir den Schlossgraben überqueren, werfe ich den fünften geleerten Flachmann zu den anderen auf dem Boden. Aber der Alkohol bewirkt nicht, dass ich mich besser fühle.

In Ordnung. Die kleine Schwester meines besten Freundes zu vögeln, war unverzeihlich – Rache oder nicht. Aber ich bin eben kein Märchenprinz.

Kate

Ich streiche mit den Händen über meinen Faltenrock und lege sie dann auf die Ledermappe, die mitten auf dem Tisch liegt. Ich könnte mich entspannen, sogar den Luxus genießen, der mich umgibt. Für den gepolsterten Lehnstuhl wurde zweifellos dasselbe butterweiche Leder verwendet wie für die Mappe.

Aber sich zu entspannen, ist nicht so leicht, wenn man an einem sechs Meter langen Mahagonitisch in einem der vielen Räume des Palastes von Edenvale sitzt.

Ich bin nicht zum ersten Mal hier. Allerdings ist ein Besichtigungsrundgang mit der Grundschulklasse nicht vergleichbar mit einer Einladung, die mir persönlich von einem Hofbeamten ausgehändigt wurde. Der Umschlag war sogar mit einem dieser extravaganten Wachssiegel verschlossen.

Sehr geehrte Miss Kate Winter,

Ihre Anwesenheit ist morgen früh um neun Uhr dreißig im Palast von Edenvale erwünscht. Bitte erscheinen Sie ohne Begleitung und planen Sie für den restlichen Tag keine weiteren Termine ein. Ihre Audienz mit dem König und der Königin muss vertraulich bleiben. Sagen Sie niemandem, wohin Sie gehen, und bewahren Sie auch anschließend Stillschweigen über die Audienz, bis der König und die Königin einen Vertrag mit Ihnen abschließen, sollten sie Ihre Dienste weiterhin in Anspruch nehmen wollen.

Die königliche Familie weiß zu schätzen, dass Sie Ihrer Pflicht nachkommen und den oben genannten Wünschen entsprechen.

Ich lache verstimmt, und das Lachen hallt in dem riesigen Raum. Wünsche? Als wenn ich eine Wahl gehabt hätte, nachdem ich das Siegel erst einmal aufgebrochen hatte. Sicherlich entspreche ich Ihren Wünschen, Eure Hoheiten. Natürlich halte ich mir den Tag frei und den Besuch im Palast geheim, meine erlauchten Herrscher.

Aber nicht, weil es meine verdammte Pflicht ist. Wenn es etwas gibt, das ich schätze, sind es mein Beruf und meine Unabhängigkeit – und ich bin entschlossen, die Agentur meiner Schwester am Laufen zu halten und so unabhängig wie möglich zu bleiben. Wenn das bedeutet, Stillschweigen in Bezug auf meine königliche Audienz zu wahren, geht das für mich in Ordnung.

Hoffentlich gibt es zumindest eine Art finanziellen Ausgleich für dieses … dieses Ersuchen. Meine Schwester und ich brauchen das Geld dringend. Unsere Ersparnisse sind durch den immer größer werdenden Berg an Arztrechnungen für meine Großmutter aufgebraucht, was mich enorm unter Druck setzt.

Ich werfe einen Blick auf das schmale Goldarmband an meinem Handgelenk. Meine geliebte Großmutter hat es mir in besseren Zeiten zum achtzehnten Geburtstag geschenkt. Damals hat sie sich noch an meinen Namen erinnert. Ich unterdrücke die aufsteigenden Tränen. Hier ist weder der richtige Ort, noch ist jetzt die richtige Zeit, um mich meinem privaten Leid hinzugeben.

„Wir werden die Wohnung nicht verlieren.“ Diese Worte sind ein Mantra. „Und wir sind immer noch in der Lage, uns um Gran zu kümmern.“ Ich stelle mir vor, dass die Worte wahr werden, wenn ich sie oft genug sage. Also öffne ich den Mund, um sie zu wiederholen.

Doch in diesem Moment werden die Türen des Konferenzsaales geöffnet. Dann tritt derselbe offiziell aussehende Mann, der mir die Einladung überbracht hat, über die Türschwelle und kündigt mit dröhnender Stimme die Herrscher des kleinen Landes an.

„Erheben Sie sich für Seine Hoheit, König Nikolai von Edenvale, und Ihre Eminenz, Königin Adele.“

Im selben Moment betritt das Königspaar den Raum. Natürlich stehe ich auf der Stelle auf. Instinktiv will ich eine Verbeugung oder einen Knicks machen, aber keiner der beiden hat auch nur einen flüchtigen Blick für mich übrig. Obwohl ich die einzige Person im Raum bin. Ich wurde für eine Privataudienz bei den Herrschern des Landes hergebeten, und sie lassen sich nicht einmal dazu herab, mich anzusehen.

Ich sehe den Bediensteten dabei zu, wie sie dem König und der Königin folgen und am Ende des Tisches zwei üppig gepolsterte Lederstühle für sie zurechtrücken. Ich warte, bis die beiden darauf Platz genommen haben.

Als ich im Begriff bin, mich hinzusetzen, platzt ein Mann herein, der eine Smokinghose trägt und damit beschäftigt ist, das zerknitterte Hemd in den Hosenbund zu stecken. Er zwinkert mir zu und grinst schalkhaft, bevor er seine Aufmerksamkeit dem Königspaar zuwendet.

„Entschuldigung, dass ich zu spät komme“, sagt Prinz Nikolai und wirft einen Blick auf die nicht vorhandene Uhr am Handgelenk. Dann küsst er seine Stiefmutter, die Königin, auf die Wange. Der König, der mit seinem grau melierten Haar eine ältere Version des jungen Mannes ist, blickt seinen Sohn nur vielsagend an.

Während sich sein Vater und seine Stiefmutter an der Kopfseite des Tisches niedergelassen haben, setzt der Prinz sich mir gegenüber. Er greift nach der Ledermappe und blättert darin „Also, wo brennt’s denn heute?“ Er fährt sich durch die schwarzen Haare.

Unfreiwillig rutsche ich auf meinem Sitz hin und her. Natürlich habe ich schon Fotos von ihm gesehen. Seitdem er volljährig ist, erscheinen fast wöchentlich Bilder von Prinz Nikolai auf den Titelseiten der Boulevardzeitungen. Aber diese Form von Sensationslust war nie meine Sache.

Ich habe nicht zu den vorpubertären Mädchen gehört, die die Wände ihrer Zimmer oder die Desktops ihrer Computer mit Fotos vom unbekümmert lächelnden Teenieschwarm Prinz Nikolai tapeziert haben – ganz egal, wie toll er ausgesehen hat. Und das hat er. Auch schon damals.

Allerdings war er auch schon damals ein Arschloch ersten Ranges.

Den Schlagzeilen nach zu urteilen, bei denen sein Name immer an prominenter Stelle zu stehen scheint, ändert sich das wohl auch nicht so bald. Doch als er von der Mappe aufschaut und mir in die Augen sieht, wird mir ganz anders.

Auf den Fotos und in den Fernsehberichten, die ich gesehen habe, sah er schon gut aus. Nicht, dass ich mir viel von diesem ganzen Celebrity-Unsinn anschaue, den die Öffentlichkeit täglich über sich ergehen lassen muss. Aber auf meine Reaktion auf den Prinzen in Fleisch und Blut bin ich nicht vorbereitet.

Er ist absolut umwerfend. Er raubt mir den Atem. Außerdem törnt er mich unglaublich an. Meine aufgerichteten Nippel reiben leicht am Spitzenstoff meines BHs. Zum Glück hatte ich den Weitblick, meine Kostümjacke nicht aufzuknöpfen.

„Nikolai …“, sagt die Königin.

Aber der Prinz hält einen Finger hoch und konzentriert sich wieder auf den Inhalt der Ledermappe – der Mappe, die ich nicht aufgeschlagen habe, weil ich auf die Erlaubnis gewartet habe, den Inhalt durchsehen zu dürfen.

Anscheinend stimmen die Gerüchte. Stiefmutter und Stiefsohn kommen nicht besonders gut miteinander aus. Das erklärt seine unverhohlene Respektlosigkeit.

Er überfliegt die erste Seite, dann die zweite und danach noch ein paar weitere. Sein Vater verschränkt die Arme und wirft seinem Sohn einen Blick zu, der besagt, dass der König das letzte Wort haben wird – egal welche Mätzchen Nikolai sich einfallen lässt. Dann klappt der Prinz die Mappe mit Effet zu und lacht rau.

„Bitte, Nikolai.“ Der König legt die Fingerkuppen aneinander. „Sag uns, was du so amüsant findest.“

Die Königin legt die Hand auf den Unterarm ihres Ehemannes. Aber der König starrt seinen Sohn weiterhin eisig an. Ich schaue dem Geschehen gebannt zu.

Der Prinz kneift die Augen zusammen, sieht mich an, und gegen meinen Willen zieht sich mein Inneres zusammen. In aller Seelenruhe mustert er mich eingehend und verzieht dabei einen Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen. Dann legt er die Hände auf den Tisch und beugt sich nach vorn. Jetzt ist er so nah, dass ich den Alkohol in seinem Atem rieche.

„Ich finde es lustig“, antwortet der Prinz gereizt, „dass du nicht nur von mir erwartest, dass ich heirate, sondern auch noch glaubst, dass die kleine Miss Kupplerin Dotcom sich darum kümmern wird. Ich meine, warum eröffne ich nicht einen königlichen Tinder-Account, und die Angelegenheit hat sich erledigt?“

Er wagt es, mich und meinen Beruf zu verspotten? Oh, zur Hölle. Ich gerate so in Rage, dass mir die unbändige Lust auf ihn vergeht.

Er steht auf und streicht das zerknitterte Hemd glatt. „Vater. Stiefmutter. Es war mir wie immer ein Vergnügen, euch beide zu treffen“, sagt er sarkastisch.

Instinktiv stehe ich auf, als er um den Tisch herumgeht. Meine Wangen glühen vor unterdrückter Wut. „Ich … Ich bin nicht irgendeine Dotcomfirma. Die Ehen, die ich stifte, sind wohlüberlegt. Ich suche die jeweiligen Partner persönlich aus und …“ Ich stocke. Denn in diesem Moment mir wird nicht nur bewusst, warum genau ich hier bin, sondern auch, dass mein Klient alles andere als bereit dazu ist.

„Bemühen Sie sich nicht, Schätzchen. Eher vögele ich Sie, als Sie meine Hochzeit arrangieren zu lassen.“

Während die Königin nach Luft schnappt, haut der König mit der Faust auf den Tisch. „Genug“, sagt er mit all der Autorität seines Amtes. „Benedict tritt in den Priesterstand ein. Damien ist verstoßen. Wenn du nicht heiratest, um einen Erben zu zeugen, geht die Krone nicht länger an die unmittelbare Familie, sondern an deine Cousine Ingrid. Du wirst deine Pflicht erfüllen.“

Der Kiefermuskel des Prinzen zuckt. „Richtig, Vater. Ich habe genug.“ Doch die ganze Zeit über sieht er nur durchdringend mich an. Dann beugt er sich zu mir. Sein heißer Atem streicht über meine Wange. „Und du hättest jede gottverdammte Sekunde lang deinen Spaß, und das Wort ‚genug‘ würde dir nicht einmal in den Sinn kommen“, flüstert er und verbeugt sich vor seinen offensichtlich erschütterten Eltern, bevor er einen dramatischen Abgang hinlegt.

Ich klopfe mir im Geist auf die Schulter, weil ich die Geschichten über ihn zumindest geglaubt habe. Der Prinz ist ein Arschloch ersten Ranges.

Mein nasser Slip hingegen hat die Info anscheinend nicht empfangen. Vielleicht wartet er auf eine Notiz mit dem königlichen Siegel.

2. KAPITEL

Nikolai

„Heirat? Vater hat ja wohl den Verstand verloren“, schimpfe ich, als ich die Hintertreppe nehme. Das ist die schnellste Fluchtroute aus dem Schloss. Zwei Stockwerke weiter unten lässt ein junges Dienstmädchen in einem schwarzen Kleid mit weißer Schürze fast das mit Teekannen, erlesenem Porzellan und Kuchen beladene Silbertablett fallen, als sie mich sieht.

Meine Stimmung ist so mies, dass ich ihr erschrockenes Kreischen ignoriere und die Situation noch nicht einmal mit einem Augenzwinkern überspiele. Vermutlich ist sie beauftragt, im Konferenzsaal Tee und Kuchen zu servieren. Dort, wo sich mein Vater gerade auf die uralten Gesetze unseres Reiches berufen hat.

Mir bricht der Schweiß aus. Ich habe einen bitteren Geschmack im Mund. Mein neunundzwanzigster Geburtstag steht vor der Tür.

Ich bin der Thronfolger. Laut dem Königlichen Heiratsdekret von 1674 muss der Thronfolger vor Sonnenuntergang an seinem neunundzwanzigsten Geburtstag verheiratet sein, um seinen Anspruch geltend machen. Zudem muss der Ehepartner aus dem Adel stammen und der Eheschließung aus freien Stücken zustimmen. Das sind die einzigen Bedingungen. Sie sollten sich eigentlich leicht erfüllen lassen.

Abgesehen von der Tatsache, dass eine Heirat nicht für mich infrage kommt.

Als ich den Fuß der Treppe erreiche, hole ich tief Luft. Dann verlasse ich das Schloss durch die Tür, die zum Garten führt.

Natürlich ist mir das Heiratsdekret bekannt. Ich habe die Gesetze und Proklamationen Edenvales schon im Kindesalter auswendig gelernt. Aber wir leben im 21. Jahrhundert. Ich hätte nie geglaubt, dass mein Vater dieses obskure Gesetz wieder ausgräbt.

Es ist genauso abstrus wie das Gesetz, dass hochrangige Minister den Palast nicht betreten dürfen, wenn sie purpurfarbene Kleidung tragen. Oder das Gesetz, laut dem Jagen auf königlichem Boden mit Tod am Galgen bestraft wird. An das Gesetz, das Analverkehr unter Strafe stellt, will ich nicht einmal denken.

Zur Hölle, letzte Woche habe ich es auf diese Weise im höchsten Schlossturm mit einer Hotelerbin getrieben. Es ist zwar nicht meine bevorzugte Sexvariante. Normalerweise komme ich lieber anders auf meine Kosten. Aber sie hat mir das Angebot gemacht, und ich habe es selbstverständlich nicht abgelehnt. Denn selbst wenn diese Art von Sex nicht großartig ist, ist sie immer noch verdammt gut.

Der Schlossgarten mit dem Heckenschnitt in Form von Schwänen und Hasen ist sehr gepflegt. Vater lebt auf diese Weise seine skurrile Ader aus. Die Morgensonne scheint heiß auf meinen Nacken.

„Sire, Sire, bitte warten Sie!“, schreit eine Frau hinter mir. Dann flucht sie leise, wie schwer es ist, in Schuhen mit hohen Absätzen zu rennen. Ich knirsche mit den Zähnen. Die melodische Stimme habe ich doch gerade eben erst gehört. Sie gehört der Frau mit den kastanienbraunen Haaren, die diese Heiratsvermittlung betreibt.

Abgesehen vom Heiratsdekret beleidigt mich die Tatsache am meisten, dass mein Vater und meine Stiefmutter ein Ehevermittlungsinstitut beauftragt haben. Als wenn ich auf irgendeine gottverdammte Hilfe angewiesen wäre, um eine willige Frau zu finden.

„Sire!“

Ich sollte so ritterlich sein, auf sie zu warten. Aber ich bin nun mal kein Märchenprinz. Ich biege in den Irrgarten ab und trete wütend in die Kiesel, sodass diese nach allen Seiten davonstieben. Ich biege links ab, dann rechts, dann wieder links. Die dichten Hecken, die mich umgeben, sind gut dreieinhalb Meter hoch.

Dieser Irrgarten – vielleicht der größte in Europa – war während meiner Kindheit mein Spielplatz. Ich wusste immer, wo der Ausgang ist. Es ist Zeit, die hartnäckige Heiratsvermittlerin loszuwerden und herauszufinden, wie ich einer unheilvollen Ehe entgehen kann.

In diesem Moment höre ich ein Knacken, gefolgt von einem unterdrückten Schrei. Mist. Sie ist hingefallen. Ich bin nicht überrascht, denn vorhin habe ich einen Blick auf ihre Schuhe mit den sechzehn Zentimeter hohen Stilettoabsätzen geworfen, als sie die Beine übereinandergeschlagen hat, und der Weg ist steinig und uneben.

Ich konnte auch ihre Wade und den perfekt geformten Oberschenkel in Augenschein nehmen. Das war der beste Teil des Treffens, bevor ich einen Blick in die Ledermappe geworfen habe, in der unter anderem die Broschüre einer Partnervermittlungsagentur lag: „Happy Endings Matchmaking Services: Träume werden wahr“.

Eine kühle Gebirgsbrise weht mir ins Gesicht. Ich bleibe stehen und wäge ab. Ich will weitergehen, mache einen langsamen Schritt. Schließlich habe ich sie nicht gebeten, mir nachzugehen. Sie hat gehört, dass ich ihren Rat nicht brauche und ihre Dienstleistungen nicht in Anspruch nehmen will. Dennoch ist sie mir gefolgt. Es ist ihre eigene Schuld. Ich bin dieser fremden Frau nichts schuldig.

Dann habe ich diesen schön geformten Oberschenkel vor meinem geistigen Auge und stelle mir vor, dass er auf meiner Schulter liegt. In Ordnung. Auch wenn ich auf ihre Fachkompetenz als Ehestifterin verzichte, will ich etwas von ihr. Außerdem kann ich eine Frau nicht einfach verletzt im Irrgarten zurücklassen.

Bevor ich mich versehe, kehre ich um und finde sie in weniger als einer halben Minute. Sie sitzt auf dem Boden, hat einen dieser tödlich aussehenden Schuhe abgestreift und reibt sich den anschwellenden Knöchel. Ihre Zehennägel sind leuchtend rot lackiert. Verdammt, das gefällt mir.

Ihre sinnlichen, makellosen Lippen sind in demselben leuchtenden Rotton geschminkt. Das gefällt mir sogar noch besser. Am besten würde es mir gefallen, wenn sie mit diesen Lippen über mein Glied streift. Mein Schwanz zuckt zustimmend.

Fuck. Diese Heiratsvermittlerin und wahnsinnig sexy Frau ist der Feind. Aber es hat keinen Zweck, das meinem Mistkerl von Schwanz zu sagen. Manchmal hat eine überschießende Libido schon erhebliche Nachteile.

Dann sieht sie mich an. In ihren himmelblauen Augen stehen Tränen. Ein Blick von ihr genügt, und ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Kate

Ich muss mich mit aller Macht zusammenreißen, um dem Blick meines Prinzen standzuhalten und nicht wegen der Schmerzen im Knöchel zusammenzuzucken. Keinesfalls lasse ich zu, dass dieser Mann erlebt, wie ich die Fassung verliere.

„Alles in Ordnung?“, fragte er.

„Natürlich nicht.“ Ich mustere meinen cremefarbenen Rock. Der seitliche Schlitz ist eingerissen und reicht jetzt bis zu meinem Oberschenkel. Und am Hintern ist jetzt garantiert ein großer Grasfleck.

An meine Frisur darf ich nicht einmal denken. Ich hatte die Haare elegant hochgesteckt, um möglichst professionell zu wirken. Doch jetzt hängen mir die welligen Haarsträhnen ins Gesicht – was wahrscheinlich angesichts der Tatsache, dass mich der Prinz aus der Nähe ins Visier nimmt, das Beste ist.

„Zeigen Sie mir einfach den Weg, der hier herausführt.“ Ich versuche aufzustehen. Aber sobald ich den verstauchten Knöchel belaste, geben meine Knie nach, und ich falle fast wieder auf den Boden. Fast. Denn Nikolai Lorentz, Prinz von Edenvale und Thronfolger, fängt mich auf und hebt mich auf seine Arme.

„Mist. Sie sind verletzt.“

„Und Sie riechen, als hätten sie die Minibar einer Limousine geplündert“, erwidere ich geringschätzig, um meine Reaktion auf seine Berührung zu überspielen. Dennoch geht mein Atem schneller.

„Es war ein Rolls-Royce. Aber Sie sind ziemlich hellsichtig, Miss …“

„Winter.“ Ich habe keine andere Wahl, als die Arme um seinen Hals zu schlingen und mich festzuhalten. Der Schuh mit dem abgebrochenen Absatz baumelt immer noch an meinen Fingern.

„Aha“, meint er, grinst teuflisch und geht weiter. „Haben Sie Romeo und Julia gelesen? Hat Julia nicht gesagt, Namen seien Schall und Rauch?“

Die Hitze steigt mir in die Wangen. Mit den Fingerspitzen berührt er die nackte Haut meines Oberschenkels und setzt mich total unter Strom. Ich räuspere mich. „Sie haben Shakespeare gelesen?“

„Sie sind so frostig, wie Ihr Name andeutet.“

Empört lehne ich mich in seinen Armen so weit wie möglich zurück. „Das stimmt nicht! Sie sind derjenige, der meine Dienstleistung mit Dating-Portalen im Internet verglichen hat. Ich recherchiere detailliert und beziehe persönliche Daten und psychologische Erkenntnisse in meine Arbeit ein. Außerdem kosten Sie mich gerade die Arbeit eines Tages. Also verzeihen Sie, wenn ich mich nicht gerade für ihren berühmt-berüchtigten Charme erwärmen kann.“

Er bleibt ruckartig stehen. Wir sind immer noch im Irrgarten. Ich habe keine Ahnung, ob wir jetzt näher am Ausgang sind oder ob er uns tiefer ins Labyrinth führt. Er schaut sich um, bevor er mir tief in die Augen sieht. Ich versuche vergeblich, den Blick abzuwenden.

„Ich werde nicht heiraten“, sagt er mit ruhiger Stimme. „Ist das klar?“

„Ja. Und ich werde den Job nicht aufgeben.“

„Das ist dann wohl eine Pattsituation.“

Zwischen uns sprühen die Funken. Ich spüre seinen warmen Atem auf meiner Wange und seine Finger auf meinem Oberschenkel. Meine Haut scheint zu glühen. Mein Verstand sagt mir, dass alles falsch ist, was ich empfinde. Aber meine Mitte pulsiert vor immer stärker werdendem Verlangen nach ihm.

Seitdem mein Verlobter Jean-Luc beim Basejumping in Alaska ums Leben gekommen ist, war ich nicht mehr mit einem Mann zusammen. Er war die Liebe meines Lebens. Aber er hat den Adrenalinkick mehr geliebt als mich. Auch vor ihm hat es keinen anderen Mann für mich gegeben. Danach bin ich in die Agentur meiner großen Schwester Madeline eingestiegen. Um anderen Menschen zu dem Happy End zu verhelfen, das mir verwehrt wurde.

Es waren zwei lange Jahre der Entsagung, in denen ich gelegentlich Hand angelegt habe. Doch die Hand, die ich jetzt auf meinem Schenkel spüre, ist groß, kräftig und fremd. Wenn er mit den Fingern nur ein paar Zentimeter weiter nach oben fahren würde, könnte er spüren, dass ich feucht bin vor Erregung.

Er schluckt, und ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin, die von ihren Empfindungen mitgerissen wird. Vielleicht ist das hier das Gefühl, im Augenblick zu leben und ein Risiko einzugehen – etwas, das ich mir nie erlaubt habe. Denn ich musste auf mich und Madeline achtgeben. Ich musste bei ihr einziehen, um Mietkosten zu sparen, und habe mir nie erlaubt, einfach meine Lust auszuleben.

Aber eine Sekunde lang stelle ich mir vor, was dieser Mann alles mit seinen Fingern anstellen könnte. Ich bin wie berauscht vom immer stärker werdenden Verlangen und der Möglichkeit, es hier und jetzt auszuleben.

Ich winde mich in seinen Armen. Hoffentlich glaubt er, dass ich nur meine Position verändern will, um mich besser festhalten zu können. Aber ich verkalkuliere mich, und meine Lippen streichen über seine. Er zieht die Luft ein, was mich zum Grinsen bringt. „Ich mag Sie nicht.“ Es ist die reine Wahrheit.

„Das beruht auf Gegenseitigkeit“, sagt er schroff.

Mein ganzes Leben lang bin ich auf Nummer sicher gegangen. Und wohin hat es mich gebracht? Ich bin allein.

Dieser Mann strahlt eine raue Kraft aus, die mich magnetisch anzieht. Ich merke, wie die Frau, für die ich mich gehalten habe, die Kontrolle aufgibt. „Du hast vorhin gesagt, dass du mich eher vögelst, als mich deine Hochzeit arrangieren zu lassen.“

Er nickt. „Stimmt.“

Ich lehne mich noch näher zu ihm, knabbere an seinem Ohrläppchen und wispere: „Du hattest recht.“ Ich erwarte eine ungehobelte, primitive Erwiderung. Stattdessen fährt er mit der Hand ein Stück weiter nach oben.

Mir stockt der Atem, als er mit dem Daumen über den Stoff meines Slips streicht. Mehr ist nicht nötig. Wimmernd vor Lust springe ich kopfüber von der Klippe hinein ins pure Vergnügen.

„Du bist verdammt nass.“ Er sinkt auf die Knie, hält mich dabei fest wie eine kostbare Fracht und legt mich dann sanft auf das Gras. „Und ich will dich schmecken bis zum letzten Tropfen.“

Ohne ein weiteres Wort schiebt er meinen Rock hoch und streift mein Höschen über meine Beine und Füße. Ich spüre, wie der Slip am Absatz des Schuhes hängen bleibt, den ich noch trage. Aber es kümmert mich nicht.

Er steckt ihn in seine Hosentasche, und ich weiß, dass er ihn mir nicht zurückgeben wird. Der Gedanke macht mich schwindelig, und ich winde mich unter seinem Blick. „Jetzt, Nikolai“, sage ich. Er grinst mich an.

Bevor ich weiß, wie mir geschieht, steckt er den Kopf zwischen meine Schenkel und leckt genüsslich meine Pussy, bevor er meine pochende Klitoris umzüngelt.

Stöhnend vor Verlangen wühle in seinen Haaren, während er an mir saugt. Seine Bartstoppeln reiben über meine Haut. Der leichte Schmerz bringt mich nur noch mehr auf Touren. „Nimm deine Finger“, befehle ich. Er gehorcht sofort.

Während er mich weiterhin mit der Zunge und seinen Lippen fast in den Wahnsinn treibt, stößt er erst mit einem und dann mit zwei Fingern tief in mich. Wellen der Erregung durchströmen meinen Körper.

„Meine Güte, ich wünschte, du könntest mich ficken.“ Ich wage auszusprechen, wonach ich mich sehne – und was ich so lange entbehrt habe, dass es mir wie eine Ewigkeit vorkommt. Vergeblich versuche ich, ein Wimmern zu unterdrücken, als er mit dem Finger eine besonders empfängliche Stelle in mir reizt. Ich komme zum Orgasmus und werde fast ohnmächtig.

Zwei sehr lange Jahre ist es her, dass mich ein Mann so berührt hat. Dieser Gedanke und seine Hände auf meinem Körper zu spüren, haben mich nicht nur in Ekstase versetzt. Sie lösen auch eine Flut von Gefühlen aus, die ich jedoch sofort verdränge. Denn darum geht es hier nicht, diese Gefühle sind nicht für den Prinzen bestimmt.

Er blickt zwischen meinen Schenkeln zu mir auf, zieht seine Finger aus meiner brennenden Pussy und leckt sie sorgfältig beide ab.

„Du hast gesagt, dass ich recht damit hatte, dich eher zu vögeln als zu heiraten – und darauf bin ich immer vorbereitet.“ Aus der Hosentasche holt er ein Kondom und hält es hoch, damit ich es sehen kann. „Dein Wunsch ist mir Befehl.“

3. KAPITEL

Nikolai

Ihr Geschmack macht süchtig – Honig, Salz und Regenwasser. Ich hasse die Idee der Heiratsvermittlung. Aber Heiratsvermittlerinnen? Ich nehme mir die Zeit, die Frau zu betrachten, die auf dem Gras liegt und nach Atem ringt.

Ihre dezente Bluse ist einen Knopf zu weit geöffnet und enthüllt ihre helle Haut, üppige weibliche Rundungen und einen weißen BH aus Spitze. Ja, ich glaube, ich könnte lernen, Heiratsvermittlerinnen zu mögen.

„Sire, beeil dich“, sagt sie und sieht mich unter gesenkten Lidern hervor an.

Ihre Wimpern sind lang und dunkel. Der rote Lippenstift auf ihrer vollen Unterlippe ist verschmiert. Dafür bin ich verantwortlich, und diese Tatsache sorgt dafür, dass ich im wahrsten Sinn des Wortes über mich hinauswachse. Mein praller Schwanz zeichnet sich unübersehbar unter dem Stoff der Smokinghose ab. Meine Muskeln sind zum Zerreißen gespannt vor unterdrücktem Verlangen.

Autor

Riley Pine
<p>Riley Pine, das ist die Kombination von zwei modernen Romance-Talenten, wie man es bisher noch nie erlebt hat: heiß, spannend, schmutzig und schwindelerregend skandalös. Alles Neue über Riley Pine wie Newsletter, Details zu den Büchern und vieles mehr gibt es auf rileypine.com.</p>
Mehr erfahren