Sündhaft verführerisch

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Ihre Karriere benötigt dringend einen Kick! Event-Planerin Ella fliegt auf die Philippinen, um dort eine sündhaft teure Hochzeitsfeier zu organisieren. Die reiche Braut ist unkompliziert, nur deren Bruder legt Ella eine Menge Steine in den Weg! Liam ist dauernd da, nervtötend arrogant - und unwiderstehlich sexy … Die beste Art, ihn zum Schweigen zu bringen, wäre ein langer intensiver Kuss. Oder sogar mehr. Doch darf sich Ella eine Affäre mit dem Bruder ihrer wichtigsten Kundin erlauben?


  • Erscheinungstag 05.02.2021
  • Bandnummer 54
  • ISBN / Artikelnummer 9783745752724
  • Seitenanzahl 208
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

1. KAPITEL

Ella Montgomery lehnte die Stirn gegen das kleine Flugzeugfenster. Ihr Magen rebellierte, und ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie sah, wie der Boden rasch näher kam, während der Pilot allem Anschein nach Schwierigkeiten hatte, den Landeanflug der kleinen Maschine in den Passatwinden unter Kontrolle zu halten.

Fliegen rief Ella immer in Erinnerung, wie zerbrechlich das Leben war. Nur ein kleiner mechanischer Fehler oder eine Fehlberechnung beim Anflug, verdammt, sogar eine unvorhergesehene Böe konnte ausreichen, und sie würde von diesem Flug niemals zurückkehren. Für nichts im Leben gab es eine Garantie. Nichts wurde erstattet.

Unwillkürlich hielt sie den Atem an, als die Reifen über den unebenen Asphalt der Landebahn hüpften und die Tragflächen sich so weit nach unten neigten, wie nichts Metallisches es jemals tun sollte.

Eine Schar wilder Hühner rannte aufgeregt ins Dickicht und reckte dort die Hälse, während der Hahn panisch versuchte, zu den Damen aufzuschließen.

Der Pilot bremste die zweimotorige Maschine ab, und der Ruck riss Ella nach vorn. Ihr Sitz schien eher für Individuen entworfen zu sein, die noch mit den Grundlagen von Addition und Subtraktion zu kämpfen hatten.

Mit beiden Händen umklammerte sie die Armlehnen, biss die Zähne zusammen und stand eine Landung durch, die sie eher an eine abgelegene Feldpiste in Wyoming denken ließ als an ihr heutiges Flugziel: Bora Bora in Französisch-Polynesien.

Die Cessna holperte die kurze Landebahn entlang, bog scharf ab und rollte zu dem Flughafengebäude des kleinen Privatflugplatzes, wo zwei genervte Bedienstete sich um das Gepäck kümmerten. Einer kroch in den Rumpf des Flugzeugs und warf die Gepäckstücke nach draußen, während der andere sie auffing und sie auf dem Asphalt zu einem kleinen Hügel auftürmte. Etwas abseits stand ein verloren wirkender Flughafenangestellter in weißer Uniform, der ein paar Blumenketten über dem Arm hielt.

Das Flugzeug war so klein, dass der Pilot nicht die Sprechanlage benutzte, sondern selbst aus der Kabine kam, um die Vordertür in dem Moment zu öffnen, als eine Gangway seitlich an das Flugzeug gerollt wurde. Das metallische Scheppern hallte in der kleinen Maschine wider.

Der Pilot richtete sich auf, so gut das in dem begrenzten Raum möglich war, und wandte sich an die Passagiere der achtsitzigen Maschine. „Ladys und Gentlemen, willkommen auf der wunderschönen Insel Bora Bora. Bitte nehmen Sie Ihr Handgepäck mit, Ihre Koffer befinden sich unten am Fuß der Treppe. Dort können Sie oder Ihr Fahrer es entgegennehmen.“

Ella saß in der zweiten Reihe, doch sie beschloss, den kurzen Ansturm der anderen Passagiere abzuwarten, die es nicht erwarten konnten, aus dieser Sardinenbüchse herauszukommen. Es sah lustig aus, wie die Leute sich verrenkten, um an ihr Gepäck zu gelangen und vorn zum Ausgang zu kommen.

Ein Mann, der auf der anderen Gangseite in derselben Reihe wie sie gesessen hatte, zerrte mit aller Kraft am Griff seiner großen Aktentasche, die er unter den Vordersitz gestopft hatte. Der Griff löste sich, und der Mann landete mit dem Hintern im Gang, wobei er gegen einen anderen Reisenden stieß, der neben Ellas Sitz stand.

Der andere Reisende wurde seitlich weggestoßen und ruderte wild mit den Armen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren – doch er scheiterte. Auf ganzer Linie. Mit seinen langen Armen und noch längeren Beinen Halt und Stand suchend, landete er auf Ellas Schoß. Ein Knopf seines Jacketts wurde abgerissen und traf Ella an der Stirn. Unterlagen aus der Aktentasche des Fremden flogen umher, und ein Laptop landete auf Ellas Fuß.

„Tut mir leid, tut mir leid, tut mir leid“, wiederholte der Mann, der das Chaos verursacht hatte, während er sich die Aktentasche an die Brust drückte, Unterlagen und Laptop hineinstopfte und sich die Stirn abwischte.

„Kein Problem. So was passiert schon mal, wenn’s eng ist.“

Ohne Ella oder dem Fremden Hilfe anzubieten, schlurfte der Mann die paar Schritte zum Ausgang vorn im Flugzeug und stieg aus.

„Verstehe“, stellte der Mann auf Ellas Schoß mit perfektem britischem Akzent fest. „Manchmal muss man die Mitpassagiere eben mit der Hüfte wegstoßen.“ Er blickte ihr belustigt in die Augen. „Stimmt’s?“

Sie sollte nicht auf ihn eingehen. Sie wusste genau, dass sie das nicht sollte. Aber er war so verdammt attraktiv, wie er da flirtend auf ihrem Schoß saß. Die Herausforderung sprach so deutlich aus seinem Blick, dass Ella sich einfach nicht beherrschen konnte. Kokett neigte sie den Kopf zur Seite und blickte den Mann direkt an. „Ich schätze, das kommt wirklich drauf an.“

„Ach ja?“

Völlig ernsthaft nickte sie.

Einer seiner Mundwinkel zuckte. „Ich muss es unbedingt wissen: Worauf kommt es an?“

Sie setzte sich ein bisschen aufrechter hin, während er sich vertraulich zu ihr beugte. Mit den Lippen streifte sie seine Ohrmuschel, als sie antwortete: „Ich schätze, es kommt in erster Linie darauf an, ob Ihr Arsch es sich zur Gewohnheit gemacht hat, den Schoß von weiblichen Mitreisenden zu attackieren.“

„Okay, ich muss ehrlich sein. Das ist mein kleiner Nebenjob.“

„Offensichtlich.“

„Offensichtlich?“, hakte er mit ersticktem Lachen nach.

Der Fremde drehte und wand sich, während er versuchte, sich aus der Enge zwischen dem Vordersitz und Ellas Oberkörper zu befreien. Es gelang ihm, allerdings berührte er Ella dabei versehentlich seitlich an der Brust.

Bei der Berührung rang Ella scharf nach Luft.

Der Mann räusperte sich und blickte auf seine Aktentasche, die zwischen Ellas Beinen lag.

Nein, sie würde ihm nicht dabei helfen, sie aufzuheben. Auf keinen Fall. Und genauso wenig würde sie den Mann davon abhalten, die Tasche selbst aufzuheben.

Eine Sekunde lang betrachtete er Ella nachdenklich, dann griff er nach der Tasche, wobei er den Arm etwas weiter drehte als nötig. Dadurch glitt sein Handrücken an ihrer nackten Wade hinab.

Es kam ihr vor, als würde er leicht zittern, aber bei ihrer eigenen Reaktion konnte Ella sich da nicht sicher sein.

Sie musterte ihn von Kopf bis Fuß, bevor sie ihm ins Gesicht sah. „Ganz offensichtlich benötigen Sie dringend zusätzliche Einkünfte. Anscheinend gibt es in den wohltätigen Shops in Ihrer Gegend die Hermès-Socken und die Rolex-Uhren nicht mehr in der neuesten Version.“ Sie sah ihm in die dunkelbraunen Augen, aus denen er ihren Blick eindringlich erwiderte.

Wie Schokoladensauce, dachte sie. Wenn ich jetzt eine Erdbeere wäre, würde ich sofort eintauchen.

Bei diesem Gedanken musste sie lächeln.

Der Fremde erwiderte ihr Lächeln. „Einen Penny für Ihre …“

„Nicht mal für hunderttausend Pennys. Aber danke.“ Es gelang ihr gerade noch, den kleinen Seufzer zu unterdrücken. Natürlich sprach er auch noch mit britischem Akzent. Das war ihr persönliches Kryptonit. Da wurde sie schwach. Unweigerlich.

Ella strich sich übers Haar und musste sich beherrschen, um sich nicht Luft zuzufächeln. „Also, wenn Sie mir gesagt hätten, das hier sei Ihr erster Lapdance, dann hätte ich gesagt: ‚Nicht schlecht. Aber dann haben Sie die strikte Nicht-Berühren-Regel gebrochen.“

„Mein erster? Ha.“ Er strich sich eine störrische Strähne aus der Stirn. „Sie merken doch sehr genau, dass das hier einfach perfekt läuft. Gleich beim ersten Dance muss ich Sie beeindrucken. Den gibt’s bei mir übrigens immer gratis. Dann müssen Sie für den zweiten Tanz bezahlen, bei dem ich Sie mit meinen ganz persönlichen Moves sprachlos mache. Und glauben Sie mir, Lady“, jetzt war seine Stimme kaum noch lauter als ein Raunen, „ich bin perfekt darin, die ganze Zeit über Profi zu bleiben. Alles ist Teil des Jobs, auch das Vergnügen.“

Sie stieß ein Lachen aus und suchte ihre eigenen Sachen zusammen. „Persönliche Moves. Ganz schön überzeugt von sich selbst, Mr. Oxford.“ Verdammt, dieser Mann roch gut! Das Rasierwasser duftete nach stürmischer Küste, dazu der warme Duft seines Wollanzugs und die Wärme seiner Haut. Es roch nach ihm.

Ella atmete tief ein und schloss kurz die Augen, bevor sie wieder hochsah, um seinen Blick zu erwidern. „Ich könnte mir vorstellen, dass Sie ausreichend Gelegenheit hatten, diese Moves zu perfektionieren. Und natürlich haben Sie als echter Profi immer Distanz bewahrt.“

Er senkte das Kinn, beugte sich leicht vor und kam ihr ganz nah. „Zahlen Sie und finden es selbst heraus“, stellte er leise, aber ohne jeden Zweifel verführerisch fest. „Es ist ganz bequem für Sie. Ich akzeptiere alle bekannten Kreditkarten, sogar Diner’s Club. Bargeld geht auch. Wie es der Lady am liebsten ist.“

Ihre Mundwinkel zuckten, und verheißungsvoll schlug sie die Augen nieder. „Das Bargeld hebe ich mir lieber fürs Trinkgeld auf.“

„Ich Glückspilz“, stellte er leise fest.

Vom Cockpit her hörte man das Räuspern des Piloten, der offensichtlich gegen ein Lachen ankämpfte.

Ella warf dem Fremden einen listigen Blick zu. „Wie es aussieht, sind wir erwischt worden.“

„Wir tun ja nichts Schlimmes.“

„Ach, nein? Sind Sie auch darin Experte?“

Er beugte sich so weit zu ihr, dass diesmal seine Lippen ganz dicht vor ihrem Ohr schwebten. „Ein echter Profi. Meinen Ratschlag gibt es völlig kostenlos.“

Ella überkam so etwas wie Hysterie. Was, wenn dieser Kerl tatsächlich ein Gigolo war? Wäre das nicht das Tüpfelchen auf dem i? Wie die Kirsche oben auf der Hochzeitstorte, die sie erst noch entwerfen musste.

Kopfschüttelnd tätschelte sie dem Mann die Außenseite des Oberschenkels. „Leider mache ich mich nicht gern vor den Augen anderer zum Narren. Zeit zu gehen.“

„Wirklich schade.“ Mit einem kurzen Nicken deutete er zu der kleinen Kuriertasche, die noch über ihren Köpfen in einem der Gepäckfächer lag. „Ihre Tasche?“

„Yep.“ Sie strich sich den Rock glatt, stand auf und wollte sich gerade recken, als sie sah, dass er ihr die Tasche bereits aus dem Fach geholt hatte und ihr hinhielt.

In diesem Moment sah er sie vollkommen offen und ehrlich an. Kein sexy Flirt, kein Scherz. Es war der Blick. Der Jäger, der seine Beute mustert. „Ich begleite Sie noch bis zum Fuß der Treppe. Das ist das Mindeste, was ich tun kann.“

„Danke“, brachte sie heraus. Der pure Sex, den dieser Mann ausstrahlte, ließ sie fast die Beine zusammenpressen und aneinanderreiben. Es ging doch nichts darüber, den entscheidendsten Job ihres Lebens damit zu beginnen, dass sie sich völlig unprofessionell auf einen umwerfenden Mann einließ.

Und schließlich war sie nur wegen dieses Jobs hier. Dies war nicht irgendein Job. Es war der Job. Mit diesem Auftrag würde sie ihre Karriere wieder in Schwung bringen, die am seidenen Faden hing, seit ihr Geschäftspartner Rob Darlain sie im Stich gelassen hatte.

Rob war mit ihrem gemeinsamen Entwurf einer TV-Show zum nächstbesten Lokalsender gelaufen. Dort hatte man ihm die Show gegeben, und er hatte regionalen Ruhm geerntet. Dadurch waren die landesweiten Sender auf ihn aufmerksam geworden und hatten Kontakt zu ihm aufgenommen.

Und Ella? Sie hatte Kindergeburtstagspartys geplant und Bar-Mizwas organisiert anstelle von exklusiven Luxus-Events, wofür sie und Rob bekannt geworden waren. Obendrein hatte er noch behauptet, er sei der eigentliche Koordinator und Eventplaner gewesen, während Ella ihm nur geholfen habe.

Der Vertrag, den Ella jetzt in ihrer Tasche bei sich trug, war nicht nur ihre Chance zu beweisen, wie sehr ihr Ex-Partner log, sondern auch die Gelegenheit für ihr Comeback im großen Stil. Dieser Event würde ihr Unternehmen und ihren Namen wieder ganz nach oben auf die Liste der Event-Planer bringen, die von den besten Gesellschaftskreisen engagiert wurden.

Ella ging dem Fremden voraus zum Ausgang, wobei sie sich leicht ducken musste, weil sie der niedrigen Kabinendecke durch ihre High Heels noch näher kam. Für jede Frau gab es Dinge, auf die sie unter keinen Umständen verzichten wollte. Bei manchen war es die Kaffeesorte, bei anderen die Hautcreme oder die Mitgliedschaft im Fitnessclub. Bei Ella standen Schuhe auf dieser Liste fast ganz oben. Die High Heels, die sie heute trug, hatte sie sehr sorgfältig ausgewählt. Es war ihr einziges Paar Louboutins. Monatelang hatte sie darauf gespart, als es ihr finanziell noch gut gegangen war. Diese Schuhe waren ihr Symbol der Stärke, sie setzten ein Statement und ließen keinen Widerspruch zu. Für Ella waren diese Schuhe ihr persönlicher Glücksbringer und ihr Symbol von Macht und Führung. Das mochten andere vielleicht albern finden, aber schließlich waren es nicht die Stimmen dieser Menschen, die Ella ständig in ihrem Kopf hörte und die von ihr verlangten, in dem, was sie tat, die Beste zu sein.

Ella seufzte.

Falls sie bei diesem Auftrag ablieferte, dann … Nein. Sobald sie diesen Auftrag erfolgreich abgeschlossen hatte, würde sie sich keine Gedanken mehr zu machen brauchen, ob sie lieber Gas, Strom und Wasser bezahlen oder den Kühlschrank befüllen sollte.

Weil es in der High Society von Los Angeles nun mal so üblich war, hatte Ella eine Verschwiegenheitsvereinbarung unterzeichnen müssen. Bis zum Tag vor der Hochzeitsprobe würde sie nicht einmal erfahren, wer die Braut und der Bräutigam waren. Daher hatte Ella eingewilligt, ihre Arbeit nicht mit der Braut abzustimmen, sondern mit einem von der Braut bestimmten Repräsentanten. Diese Frau – oder dieser Mann – würde das letzte Wort bei jeder von Ellas Entscheidungen haben. Vertraglich vereinbart war außerdem, dass dieser Stellvertreter selbst Vorschläge oder Änderungen veranlassen konnte, wie es ihm oder ihr gefiel.

Wenn Ella nicht so verzweifelt ihre Karriere wieder ankurbeln müsste, weil sie es leid war, sich von Tütensuppen zu ernähren, hätte sie bei diesen Bedingungen sicher abgewinkt. Aber sie brauchte diesen Auftrag noch mehr als die Braut eine „unbekannte“ Eventplanerin, bei der niemand damit rechnen würde, dass sie die Hochzeit des Jahres koordinierte.

Wie auch immer. Es würde schon klappen.

Das musste es einfach.

Ella war bereit, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, wenn sie dadurch diese Hochzeit reibungslos über die Bühne brachte. Sie hatte zu lange und zu hart gearbeitet, um sich mit weniger zufriedenzugeben. Und wenn sie versagte?

„Dazu wird es nicht kommen“, sagte sie leise zu sich selbst.

Der Shuttlebus des Resorts hielt neben dem Flugzeug.

Ella umkurvte einige Hühner, die sich wieder auf die Landebahn getraut hatten, hievte sich die Kuriertasche über die Schulter, zog den Haltegriff ihres Rollkoffers heraus und ging auf den Bus zu.

Ihr blieben sieben Tage, um den gesellschaftlichen Event des Jahres auf die Beine zu stellen. Dieser Event würde Geld auf ihr Konto spülen, ihren geschäftlichen Ruf wiederherstellen und ihr vielleicht sogar das Wertvollste wiedergeben, das sie in den letzten Jahren verloren hatte.

Ihre Selbstachtung.

Liam Baggett entfernte sich viel langsamer von dem Flugzeug als die Frau, auf deren Schoß er gelandet war. Schade, dass sie seinem Charme nicht erlegen war. Wenn er auch nur den Bruchteil des berüchtigten Charismas der Baggetts hätte, hätte die Frau ihm zumindest ihre Nummer gegeben. Warum sollte er bei diesem Trip auf jede angenehme Ablenkung verzichten? Zumal, wenn sich eine so umwerfende Ablenkung in greifbarer Nähe befand?

Wieder sah er in ihre Richtung und beobachtete, wie sie versuchte, einem ziemlich großen Hahn auszuweichen. Auf eine ungewöhnliche Weise wirkte diese Frau beeindruckend. Ihr Mund war ein bisschen zu breit, aber sie hatte sehr sinnliche Lippen. Ihre Augen hatten ein faszinierendes Grün, und ihr Haar schimmerte in unterschiedlichen Brauntönen. Da hatte eindeutig jemand mit großem Talent das, was die Natur ihr mitgegeben hatte, kunstvoll so zur Geltung gebracht, dass es perfekt zu ihrer hellen Haut passte. Die Frau hatte eine fantastische Figur, die er kurz – viel zu kurz – in die Finger bekommen hatte. Erst als die Frau vor ihm zum Ausgang des Flugzeugs gegangen war, waren Liam ihre Beine aufgefallen. Wenn er ehrlich war, hatten diese wohlgeformten langen Beine ihn so abgelenkt, dass er sich beinahe den Kopf an der Flugzeugtür gestoßen hätte.

Schnell blinzelnd riss er sich zusammen. Egal, wie schön diese Frau war, er durfte sich nicht ablenken lassen. Er musste ein Leben retten und ein anderes zerstören, bevor er nach London zurückflog und weiter das Firmenimperium seines verstorbenen Vaters leitete.

Mit vorhersehbarer Unvorhersehbarkeit zerzauste der Passatwind ihm die Haare.

Hättest dir die verdammte Mähne vor dem Abflug noch schneiden lassen sollen.

„Wenn ich dafür noch Zeit gehabt hätte, hätte ich das sicher gemacht“, beschwerte er sich bei niemandem außer der Henne, die sich anscheinend in seine schimmernden Schuhe verliebt hatte. „Verdammter Vogel, du bist keine Elster. Flatter zurück zu deinem Bauernhof.“ Er verscheuchte das Huhn mit dem Fuß, doch es kam sofort zurückgeeilt, um das Objekt seiner Begierde weiter anzuhimmeln.

Der einzige Vorteil der Böen bestand darin, dass sie die Temperatur erträglich machten. Für einen Engländer, der die Sonne im Durchschnitt nur jeden dritten Tag sah, vorausgesetzt, er konnte vor Sonnenuntergang das Büro verlassen, war es hier verdammt heiß.

Er blickte sich auf der Landebahn um und entdeckte den wartenden Shuttlebus zum Resort, der alle Türen geöffnet hatte. Hinten stand der Fahrer, um das Gepäck einzuladen.

Liam nahm seine Reisetaschen, ging zum Bus und übergab dem Fahrer sein gesamtes Gepäck außer der Aktentasche. Gerade als er den Van von der Beifahrerseite betreten wollte, hielt er inne. Die Frau, die ihn gerade eben so fasziniert hatte, saß ganz hinten im Fahrzeug und tippte rasend schnell Notizen in ihr iPad.

Schweigend nahm Liam Platz, während er seine Mitreisende unablässig beobachtete.

Energisch schloss der Fahrer die Türen, bevor er sich hinters Lenkrad setzte, den Van startete, einen Gang einlegte und losfuhr. Er war noch keine hundert Meter gefahren, als er in den Rückspiegel schaute statt nach vorn auf die Straße und ganz lässig die Frau ansprach. „Die Straßen zum Resort sind ein bisschen holprig, Miss. Sie sollten lieber aufhören zu tippen, bis wir da sind.“

Dann gab er Gas, und der Bus raste in halsbrecherischer Geschwindigkeit los – direkt durch ein riesiges Schlagloch.

Hektisch klappte die Frau die Hülle ihres iPads zu und umklammerte es, damit es nicht zu Boden fiel. Leicht genervt erwiderte sie den Blick des Fahrers. „Ein bisschen holprig, ja?“

Der Mann lachte. „Warten Sie, bis wir ins Verkehrschaos kommen. Hier auf Bora Bora sind das Autos und Motorräder, Mofas, Mopeds und auch ein paar Eselkarren.“

Ohne weiteren Kommentar verstaute sie das iPad in ihrer Tasche, und Liam bemerkte, dass ihre Schultern dem Schwanken und Ruckeln des Vans nicht folgten. Ihre Halsmuskeln traten angespannt hervor, und trotz der Sonnenbrille konnte er die feinen Stress- und Sorgenfältchen in ihren Augenwinkeln ausmachen.

Gerade als er etwas sagen und den Flirt aus dem Flugzeug fortführen wollte, wandte die Frau sich ab, griff in ihre Tasche und holte eine Packung Ibuprofen hervor. Sie zog zwei Pillen heraus und warf sie sich in den Mund. Da sie kein Wasser zum Runterspülen hatte, schluckte sie sie mühsam trocken hinunter.

Was kann so schlimm sein, dass eine Frau, die gerade im Paradies gelandet ist, etwas gegen Kopfschmerzen einnehmen muss? Und wieso mache ich mir darüber Gedanken? Diese verdammte Reise sollte mir selbst genug Kopfschmerzen bereiten.

Trotzdem …

Seine Erziehung als Gentleman verlangte von Liam, dass er etwas unternahm, um die Frau abzulenken. Deshalb beugte er sich zu ihr. „Im Reisebüro hat man mir versichert, dass das gesamte Resort eine kopfschmerzfreie Zone sei.“

Die Frau drehte sich zu ihm um und riss erschrocken die Augen auf, während sie sich eine Strähne zurückstrich, die sich aus ihrem Chignon gelöst hatte. Als sie Liam erkannte, wurde ihr Blick wärmer. „Sie“, stellte sie lächelnd fest.

„Und Sie auch.“

„Was tun Sie …“ Sie schüttelte den Kopf. „Spielt keine Rolle.“

„Offenbar haben Sie bei der Auswahl der Unterbringung denselben erstklassigen Geschmack wie beim Reiseziel.“ Mit einem Nicken deutete er zum Fahrer, der sich durch den langsamen Verkehr schlängelte, als sei der zehnsitzige Van ein Rennwagen auf der Piste von Le Mans. „Das ,Royal Crescent‘ ist ein Luxus-Resort. Für den Fall, dass Sie keine Cabaña direkt am Wasser gebucht haben, sollten Sie sich unbedingt ein Upgrade holen.“

„Ehrlich gesagt habe ich ein Zimmer direkt im Resort.“ Als er nichts darauf erwiderte und sie nur weiter ansah, zuckte sie mit den Schultern. „Das reicht für meine Bedürfnisse aus.“

„Manchmal sollte man nicht nur seine Bedürfnisse befriedigen, sondern sein tiefstes Verlangen stillen, finden Sie nicht?“

Über seine Schulter hinweg sah sie ins Nichts und tippte sich dabei an die Unterlippe, als würde sie konzentriert über seine Frage nachdenken. Nur wenige Sekunden später blickte sie ihm in die Augen.

Der leicht verruchte Ausdruck in diesen unfassbar grünen Augen verriet ihm, dass diese Frau auch austeilte, wenn sie einstecken musste. „Ehrlich gesagt, nein. Ich bin der Überzeugung, dass eine Frau ihr tiefstes Verlangen nicht lange aufschieben sollte. Eine kluge Frau sollte dieses Verlangen, auf was – oder auf wen – es sich auch bezieht, ganz oben auf ihre To-do-Liste setzen. Finden Sie nicht?“

Fragend zog sie eine ihrer dunklen Brauen hoch wie eine wortlose Herausforderung.

Er hatte sie ködern wollen, und ganz offensichtlich wusste sie das. Allerdings hätte Liam nie damit gerechnet, dass sie anbeißen würde. Beim Gedanken, die ausgeworfene Angel jetzt einzuholen, schlug ihm das Herz ein bisschen schneller, und das Atmen fiel ihm etwas schwerer. Es gefiel ihm. Sie gefiel ihm. Die Aufregung der Jagd erschien ihm verlockend.

Sachte strich er ihr mit den Fingerspitzen über die gebräunte Schulter.

Sie atmete tief ein.

Er lächelte, weil er genau wusste, dass ihr bei seinem Raubtierblick der Puls schneller ging. Wie oft hatte man ihm schon diesen besonderen Blick vorgeworfen, wenn er im Konferenzraum oder auch im Schlafzimmer genau das entdeckte, was er haben wollte! Jetzt, in diesem Moment, wollte er nur eins: diese Frau.

„Touché“, stellte er leise fest und setzte sich etwas bequemer hin, um den Druck seiner wachsenden Erregung zu lindern.

Die Frau lachte auf, und der tiefe, sinnliche und verheißungsvolle Klang erinnerte ihn an den ersten genießerischen Schluck von einem edlen Scotch. Ihr Lachen durchströmte ihn, verklärte ihm die Gedanken und ließ alles außer ihr wie in einem Nebel versinken.

„Sie starren mich an“, stellte sie leise fest.

„Das tue ich.“

Die Frau zog die Brauen höher. „Dann … hören Sie damit auf?“

„Das werde ich.“

„Wann?“

Liam zog eine Schulter hoch. „Wenn ich mit Starren fertig bin.“

Sie drehte sich auf ihrem Platz zur Seite und blickte nach draußen. „Die Landschaft ist sehr schön.“

„Das ist sie ganz sicher“, erwiderte Liam, und sie wandte sich ihm wieder zu. Sie holte tief Luft wie zu einer scharfen Erwiderung, doch Liam sah nicht zu ihr, sondern zu der dichten Dschungellandschaft draußen.

Die leichte Röte, die sich von ihrem Dekolleté über ihren Hals ausbreitete, sah niedlich aus, obwohl Liam vermutete, dass die Frau da anderer Ansicht war. Laut seiner Erfahrung gefiel es den wenigsten Frauen, als niedlich bezeichnet zu werden. Und die – eher jugendlichen – Frauen, die es als Kompliment auffassten, waren nicht Liams Typ.

Aber diese Frau mit ihrem hellwachen Verstand und ihrem aufregenden Körper, die sich nur auf ihr Ziel zu konzentrieren schien, war genau sein Typ, und sie weckte sein Interesse.

Da sie im selben Resort wohnte wie er, würden ihre Wege sich ganz bestimmt kreuzen.

Liam lächelte.

Vielleicht würde diese Reise doch nicht nur aus lästiger Pflicht bestehen.

2. KAPITEL

Der Fahrer raste durch die elegante Toreinfahrt und blieb so abrupt vor dem Eingang des Resorts stehen, dass der Van noch mehrmals vor und zurück wippte wie ein Schaukelpferd.

Als Ella sich endlich davon überzeugen konnte, dass sie tatsächlich angehalten hatten, stoppte sie gedanklich die Zeit, nur für den Fall, dass sie von den Hochzeitsgästen nach der Fahrtdauer gefragt wurde, falls jemand von ihnen ein Taxi nahm.

Sie entspannte ihren klammernden Griff um die Armlehnen, und als sie zum Ausstieg ging, kam es ihr vor, als wäre jeder einzelne ihrer Muskeln verspannt. Deshalb nahm sie auch die hilfreiche Hand, die ihr beim Aussteigen entgegengestreckt wurde. Doch es war nicht der Fahrer, sondern ihr Mitfahrer, der Fremde, den sie viel zu anziehend fand. Er war schnell und leise ausgestiegen, unerwartet um den Shuttle-Van herumgegangen und erwartete sie an der offenen Tür.

Sie zögerte.

Er wartete.

Wieso zögerte sie überhaupt? Entnervt von sich selbst festigte sie ihren Griff und stieg aus. Schließlich ging es bei der Geste nur um Höflichkeit. Okay, er hatte vorher mit ihr geflirtet, aber das war doch vollkommen harmlos gewesen. Größtenteils jedenfalls. Das eigentliche Problem bestand darin, dass sie sich danach sehnte, auf den Flirt einzugehen. Aber das würde in eine Richtung führen, die auf dieser Reise für sie tabu war. Eine kleine Eskapade würde ihr professionelles Verhalten infrage stellen. Andererseits …

Sie blickte sich um und sah, dass der Mann sie unverwandt musterte.

Verdammt.

Sie kehrte ihm wieder den Rücken zu und bestärkte sich selbst in dem Entschluss, jedem privaten Vergnügen aus dem Weg zu gehen. Männer wie er liefen einem ohnehin nicht oft über den Weg. Ein Glück. Er war genau die Art von Ablenkung, die sie sich jetzt nicht leisten durfte. Jedenfalls nicht auf dieser Reise, schließlich hing ihre gesamte Zukunft vom Erfolg dieses Auftrags ab.

Sie ging weiter und erwiderte das Lächeln des Portiers, der sie in die klimatisierte Lobby bat.

„Willkommen im Royal Crescent. Um Ihr Gepäck brauchen Sie sich nicht zu kümmern. Sobald Sie eingecheckt haben, wird ein Page es Ihnen aufs Zimmer bringen.“

„Vielen Dank“, erwiderte sie. Seufzend ließ sie sich die kühle Luft über die nackten Arme und Beine streichen. Dem Herrn sei Dank für die Erfindung der Klimaanlage!

Das Resort machte einen klassisch-edlen Eindruck, als habe hier jemand vergeblich versucht, seinen Reichtum zu verbergen. Es gab kleine, aber unübersehbare Hinweise auf Geld und Luxus.

Ein ganz in Weiß gekleideter Herr mit einem Tablett näherte sich und bot ihr ein Glas Champagner an, in dem sich eine einzelne Erdbeere in den nach oben perlenden Bläschen drehte.

Ella trank einen Schluck und seufzte erneut. Gut gekühlt, und der trockene Champagner passte hervorragend zur Süße der Erdbeere.

Dieses Resort würde die perfekte Umgebung für die Hochzeit bieten, die Ella geplant hatte.

Sie schaute sich in der Lobby um. Der Empfangstresen war mit drei Angestellten besetzt. Der Leitende war ein Mann um die fünfzig. Er stand auf und kam strahlend lächelnd auf sie zu. Dem Kellner mit dem Tablett flüsterte er schnell etwas ins Ohr, woraufhin der Kellner nickte und an Ella vorbeiging, um der Person hinter ihr ein Glas anzubieten.

Ella brauchte sich gar nicht umzudrehen, um zu wissen, wer dieser Gast war.

Sie spürte die Hitze, seine Hitze, am Rücken. Schlagartig schien die Klimaanlage keinerlei Wirkung mehr zu haben. Ihre Muskeln, die sich nach der aufreibenden Fahrt endlich entspannt hatten, schienen sich in Pudding zu verwandeln. Der Drang, die Distanz zu dem Mann zu überwinden, einen Schritt nach hinten zu machen und den bestimmt muskulösen, festen Körper zu spüren, war fast unwiderstehlich. Mit seinen kräftigen Händen und Armen hatte der Mann sie im Flugzeug an ihren Sitz gedrückt. Bei der Erinnerung daran verlagerte sie unweigerlich das Gewicht auf die Fersen.

Verdammt, was ist bloß mit mir los?

Ella glaubte an Anziehung auf den ersten Blick. Manche nannten das Chemie. Aber die Art, wie sie auf diesen vollkommen Fremden reagierte, ging über alles hinaus, was sie jemals erlebt hatte, und das gefiel ihr nicht. Ganz und gar nicht. Es kam ihr vor, als würde ihre Selbstbeherrschung wild und unaufhörlich attackiert wie von einem hektisch hämmernden Specht unter Drogeneinfluss.

Unbezähmbare, maßlose Lust. Anders ließ es sich nicht bezeichnen.

Die Erkenntnis lähmte ihren Verstand und ließ sie die tiefen, erdigen Nuancen des Rasierwassers des Mannes wahrnehmen. Sie roch das Leder seiner Aktentasche, und bei jeder leisen Bewegung hörte sie das flüsternde Geräusch von Seide an Wolle.

„Madam?“

Ella blinzelte hektisch und konzentrierte sich wieder auf den Mann, von dem sie annahm, dass er der Concierge war. „Entschuldigung, könnten Sie das wiederholen? Ich fürchte, ich war kurz in Gedanken.“

„Ich sagte, dass mein Name Arvin ist. Ich bin der leitende Event-Koordinator dieses Resorts. Einer Frau, die schon bald verheiratet sein wird, kann man es nicht verübeln, wenn ihre Gedanken ein bisschen abschweifen.“ Sein Lächeln verstärkte sich. „Erst recht nicht, wenn sie sich in einer so romantischen Umgebung wie dieser befindet. Habe ich recht?“

Ella runzelte die Stirn, wie sie es unter Stress immer tat. Ihre Mutter behauptete, das habe sie schon als Dreijährige getan, und wenn sie sich das nicht abgewöhnte, würde sie spätestens mit vierzig tiefe Furchen zwischen den Brauen haben. Gedankenverloren drückte sie sich mit den Fingerspitzen an die Nasenwurzel, um dort die Haut zu glätten. „Tut mir leid, aber … Wer wird hier schon bald verheiratet sein?“

Das Lächeln des Event-Koordinators erstarb kurz, als er zwischen Ella und dem Fremden hin- und hersah, von dem Ella wusste, dass er in Hörweite hinter ihr stand. „Ich … also … Sie, Madam.“ Er hob sein Klemmbrett mit ausgedruckten Informationen und an den Rand gekritzelten Notizen. „Mein Team und ich haben unermüdlich an den Vorbereitungen der Zeremonie gearbeitet, genau wie Sie es gewünscht haben.“ Er sah auf seine Notizen und listete die einzelnen Punkte auf. „Der Termin für das Probieren der Torte steht, die Treffen mit drei Floristen sind arrangiert, ein Streichquartett wird heute Abend in der Lobby auftreten, damit Sie sich einen Eindruck von ihnen machen können. Außerdem gibt es ein …“

„Ich werde nicht heiraten“, unterbrach sie ihn. „Ich bin hier, um die Hochzeit zu koordinieren.“

„Nein.“ Aus dem Einwand in erstklassigem britischem Akzent klang pure Ungläubigkeit. „Nicht Sie.“

Langsam drehte Ella sich zu dem gut aussehenden Fremden um und versuchte, die Fassung zu bewahren. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstehe, was Sie damit meinen.“

„Meine Schwester hat Sie engagiert für die Koordination von … dem hier?“ Er ließ die Aktentasche fallen, wedelte ausholend mit den Händen und deutete auf die gesamte Lobby. „Von allem hier?

„Sagen Sie jetzt nicht, dass Sie das Familienmitglied sind, das meine namentlich nicht bekannte Braut dazu bestimmt hat, in ihrem Namen alle Entscheidungen zu treffen.“

„O verdammt. Sie sind es. Die Eventkoordinatorin.“ Er betonte jede Silbe wie einen Peitschenhieb.

„Allerdings, die bin ich.“

In zwei großen Schlucken leerte der Fremde seinen Champagner und streckte das leere Glas dem Kellner entgegen, der es ihm abnahm. „Sie sind Ella Montgomery.“

„Wieder richtig. Und wer sind Sie?“

Aus prüfend verengten Augen sah er sie an. „Liam Baggett. Der Bruder der Braut.“

„Baggett.“ Rasend schnell ging sie in Gedanken alle Starlets durch, die sie als mögliche Braut aufgelistet hatte, aber der Name Baggett tauchte in dieser Liste nirgends auf. Vielmehr war ihr dieser Name vollkommen unbekannt.

Autor

Kelli Ireland
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