Paula Lambert - Office Nights 9-12

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Das erotische Versteckspiel geht weiter! Der mysteriöse Atlas hat sich Stella Durigatti noch immer nicht zu erkennen gegeben. Doch er hat sie weiterhin gut im Griff. Eigentlich müsste sie im Büro alles geben - mittlerweile hat auch ein gewisser John Mackenzie sie als ihr Auftraggeber bestens im Blick -, doch Stella ist permanent abgelenkt! Nach dem Abenteuer im Swingerclub möchte Atlas sie nämlich zu einem Ausflug und einem abendlichen Date überreden. Doch in der Zwischenzeit betritt auch noch der Italiener Giulio die Bühne, der eigentlich der perfekte Mann ist …


  • Erscheinungstag 27.06.2019
  • ISBN / Artikelnummer 9783745751031
  • Seitenanzahl 50
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Die Eingangstür zu unserem Büro ist verschmiert, überall auf dem Glas sind Fingerabdrücke zu sehen. „Alice!“, schreie ich in Richtung meiner Assistentin. „Die Tür wirkt, als hätte jemand sein Frühstück darauf verteilt! Wie sieht denn das aus?!“ Alice duckt sich hinter ihren Schreibtisch, als würde sie in Deckung gehen, aber ich glaube, dass sie unter dem Tisch über mich lacht. Meine Laune ist ja auch lächerlich. Ich blöke den ganzen Tag schon herum wie eine hysterische Kuh, und nicht mal die Aussicht auf einen riesigen Batzen Geld auf meinem Konto kann meine Stimmung irgendwie bessern. Mein erster riesiger internationaler Auftrag steht vor der Tür, und ich sollte eigentlich bester Laune sein. Bin ich aber nicht.

Nicht, seit mich Atlas in einen Sexclub geschickt hat, in dem ich mich in dem Glauben, es mit meinem geheimnisvollen Verehrer zu tun zu haben, von einer Gruppe Wildfremder habe vögeln lassen. Ich will ja nicht sagen, dass es mir nicht gefallen hätte. Aber irgendwann reicht es auch mal. Der Typ kann sich sein blödes Spielchen an den Hut stecken. Ich habe wirklich Wichtigeres zu tun. Zum Beispiel, mein Team herumzuscheuchen. Um ein Haar wäre ich weich geworden.

Den ganzen Tag jage ich von Büro zu Büro, kontrolliere Moodboards und gehe Entwürfe durch, bin ganz mein mies gelauntes Ich, und es wäre wirklich alles beim Alten. Wären da nicht die Flashbacks. Als der erste kommt, beuge ich mich gerade über Locationvorschläge, die mir der Junior Art Director unter die Nase hält. Statt perfekt durchgestylte Lofts sehe ich plötzlich den Typen aus dem Club vor mir, wie er sich zwischen meine Schenkel kniet und mich gierig zu lecken beginnt. Das Gefühl in meinem Schoß ist so echt und intensiv, dass mir ein Stöhnen entfährt. Der AD blickt erstaunt auf. „Ooooh“, sage ich und hüstele, „das Apartment hier ist wirklich besonders schön.“ Ich fühle mich wie ein frisch deflorierter Teenager. Fuck. Das ist lächerlich. Von mir wird dieser Idiot Atlas nie wieder etwas hören.

Als sich die ersten Büros leeren, bin ich immer noch geil. Das Gefühl ist grauenhaft. Es gibt nichts, was diesen Hunger stillen kann, außer wirklich Sex zu haben. Ich bin versucht, mir einfach irgendein Date zu besorgen, aber irgendwie fühlt es sich nicht richtig an. Stattdessen lade ich mich bei meinen Eltern zum Abendessen ein, und meine mamma ist hocherfreut.

„Wie gesund du aussiehst“, sagt sie, als ich die Treppe hochkomme. „Endlich mal frische rosa Wangen und nicht so ein trübes Bürogesicht.“ Für einen kurzen Moment bin ich versucht, ihr von meinem kleinen Abenteuer im „Tortura“ zu erzählen. „Weißt du, mamma, ich war in diesem Club und habe mich von einem fremden Mann mal so richtig vögeln lassen. Außerdem waren auch noch ein paar Frauen anwesend, und ich habe den clubinternen Rekord für die höchste Orgasmusquote geknackt. Toll, oder?“ Das würde sie vermutlich umbringen. Meine Mutter war schon besorgt, als ich mit Mitte zwanzig mal eine Affäre hatte, bei der von Anfang an klar war, dass es nichts Dauerhaftes wird. Stattdessen sage ich: „Wir arbeiten jetzt viel an der frischen Luft. Ist besser für den Teamzusammenhalt.“ Mit der Antwort gibt sie sich zufrieden, weil sie mit mir ja auch Wichtigeres zu besprechen hat. Zum Beispiel, wie man möglichst histaminarm kocht, damit papàs Werte besser werden. Dennoch: Von der Caponata bis zur Panna Cotta pocht meine Klitoris, stetig wie ein Duracellhäschen, und erinnert mich mit jeder Sekunde an den wenig frommen Weg, den ich eingeschlagen habe.

Auf dem Weg nach Hause gehe ich meine Optionen durch. Ich habe Atlas auf seine letzte kurze und überaus ärgerliche Mail nicht geantwortet. Er ahnt vermutlich, dass ich sauer bin. Andererseits weiß er auch nicht, ob ich da war. Um meine Schande zu minimieren, könnte ich einfach behaupten, auch nicht dagewesen zu sein. Natürlich, das ist es! Ich gebe mich vor diesem Trottel doch nicht der Lächerlichkeit preis!

Autor

Paula Lambert
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