Tiffany Pure Lust Band 27

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NACKT ERTAPPT von CHRISTY MCKELLEN

Maya kann nicht anders: Ihr neuer Boss hat sie nackt in der Badewanne erwischt, aber sie muss ihn provozieren. Benedict Chivers ist einfach zu sexy! Sie weiß, sie riskiert viel! Wenn sie Glück hat, ist das der Anfang einer heißen Affäre …

VERLANGEN – FATAL UND DOCH SO STARK von RACHAEL STEWART

Jennifer stockt der Atem, als sie ihren One-Night-Stand wiedersieht. Nie hätte sie gedacht, dass Marcus ihr neuer Businesspartner sein könnte! Dabei sollte es eine anonyme Nacht ohne Verpflichtungen bleiben! Ist das jetzt das Ende ihrer Karriere?


  • Erscheinungstag 26.04.2025
  • ISBN / Artikelnummer 9783751530637
  • Seitenanzahl 320
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Christy McKellen, Rachael Stewart

TIFFANY PURE LUST BAND 27

Christy McKellen

1. KAPITEL

Maya

Als ich Benedict Chivers das erste Mal sah, war ich gerade kurz vor dem Orgasmus.

Ich hatte einen langen, aufreibenden Tag im Büro hinter mir – genau genommen im Büro von meinem Arschloch von Vater. Seit dem Moment, als ich aus dieser Folterkammer entkommen war, hatte sich alles in mir nach einem heißen, beruhigenden Schaumbad gesehnt.

Sich wohlig im heißen Wasser ausstrecken und entspannen, das hat mich schon immer scharfgemacht. Es muss daran liegen, dass mir das heiße Wasser zwischen den Schenkeln entlangströmt und dass meine Haut sich durch den Badeschaum so glitschig und gut anfühlt.

Jedenfalls war ich gerade tief in eine meiner schönsten Sexfantasien vertieft, als ein kraftvoll gebauter und atemberaubend gut aussehender Mann durch die unverschlossene Badezimmertür hereinkam und mich dabei erwischte, wie ich mit den Fingerspitzen meine Klitoris stimulierte und wie mein Körper direkt auf die dringend benötigte Entspannung zusteuerte.

An dieser Stelle sollte ich darauf hinweisen, dass er nicht zufällig von der Straße in mein Apartment gekommen ist. Ich hatte gerade für ein paar Wochen im Haus meines Vaters in Kensington gewohnt, während in meinem Apartment die beängstigend veralteten Stromleitungen erneuert wurden. Eigentlich hatte ich bei meiner Freundin Bella unterkommen wollen, aber mein Vater hatte darauf bestanden, dass ich stattdessen bei ihm wohne. Und wenn mein Vater auf etwas besteht, hat man dem gefälligst Folge zu leisten.

Ich schwöre, es war ein reines Versehen, dass ich die Tür nicht abgeschlossen hatte – aber ich kann nicht behaupten, dass ich es jetzt bereue.

Der Fremde sah mich aus seinen durchdringenden zinngrauen Augen an, und bei seinem Blick fühlte ich mich wie hypnotisiert. Mein Atem stockte, mein Puls raste los, und das Dopamin durchströmte mich, während ich seinen Blick wie gebannt erwiderte.

Er stand einfach nur da. Seine festen Lippen waren leicht geöffnet, und aus seinen unglaublichen Augen blickte er mich an. Tief und durchdringend. Als ob es nichts anderes mehr auf der Welt geben würde als mich, nackt in dieser Wanne.

Die Faszination in seinem Blick machte mich so heiß, dass ich meine Finger wieder bewegte. Es fühlte sich an, als würde ich in seinem intensiven, eindringlichen Blick versinken. Die glühend heiße, ungeteilte Aufmerksamkeit von ihm spürte ich überall in meinem Körper.

Über das sanfte Plätschern des Wassers hinweg konnte ich seinen Atem hören. Schneidend scharf stieß er die Luft aus. Ich war wie berauscht von meiner Lust und dem Drang zu beenden, was ich begonnen hatte, aber ich bemerkte trotzdem, wie er die Schultern anspannte und die Fäuste ballte, als müsse er sich mit aller Macht beherrschen, die Hände bei sich zu behalten, um nicht ins Wasser zu greifen und mich zu berühren.

Dieser Gedanke gab mir den Rest. Der Orgasmus stieg in mir auf, und der gierig-begehrliche Blick und das unverhohlene Verlangen in den Zügen des Mannes ließ mich kommen. Die überwältigenden Wellen rissen mich mit, das laute Stöhnen stieg in meiner Kehle hoch, und ich konnte nicht mehr klar sehen, so schwindelerregend wirbelte mir der Höhepunkt in den Kopf.

Anscheinend schockierte ihn, dass ich meine Lust laut hinausschrie. Es riss ihn aus seinem schamlosen Voyeurismus. Als meine Welt wieder mit der Wirklichkeit eins wurde, konnte ich sehen, dass er einen Schritt nach hinten tat, die Stirn runzelte und hektisch blinzelte, als würde er gerade wieder zur Besinnung kommen.

Als die Ekstase in mir abebbte und ich wieder Luft bekam, konnte ich nur noch lachen.

Schließlich war das wirklich eine sehr lächerliche Situation.

„Freut mich, Sie kennenzulernen. Danke für den optischen Reiz“, brachte ich lachend hervor.

Aber anstatt es ebenfalls mit Humor zu nehmen, sah mich der Mann nur kühl an, und das Lachen blieb mir im Hals stecken. Dann machte er auf dem Absatz kehrt, verließ schnell das Bad und knallte die Tür hinter sich zu.

Meine Verlegenheit schüttelte ich schnell ab und dachte lächelnd an den Blick des Mannes, als ich kurz davor war zu kommen. Er hatte es gewollt. Er wollte, dass ich komme. Er konnte einfach nicht wegsehen, obwohl er sich anscheinend über sich selbst ärgerte, weil er dazu nicht in der Lage war.

Der Gedanke, dass der Mann mich beim Masturbieren erwischt hatte, prickelte in mir. Das war irgendwie verboten und aufregend. Noch heißer fand ich allerdings, dass er sofort wieder hätte gehen können, es aber nicht getan hatte. Er hatte einfach dagestanden und zugesehen, als hätte er einfach nicht anders gekonnt.

Dieser Gedanke gefiel mir unglaublich gut. Hatte ich so eine Macht über diesen aufregenden, gut aussehenden Fremden?

Wer war dieser Mann, und was hatte er hier um sechs Uhr abends im Haus meines Vaters zu suchen? Vor sieben kam mein Vater sonst nie nach Hause. Meistens ließ er sich erst ab neun wieder hier blicken.

Dieser Mann musste jemand Besonderes sein, wenn mein Vater früher als sonst von der Arbeit kam, um sich hier mit ihm zu treffen.

Ich stieg aus dem Bad und trocknete meine immer noch kribbelnde Haut mit einem der weichen, flauschigen Badetücher ab, von denen die Haushälterin immer übertrieben viele im Bad stapelte. Dann ging ich zu meinem Zimmer, um mich anzuziehen. Fast hoffte ich, noch mal dem mysteriösen Besucher mit den dunklen Augen über den Weg zu laufen. Aber das sollte wohl nicht sein.

Aus dem Erdgeschoss konnte ich gedämpfte Stimmen hören, wahrscheinlich von zwei Männern. Einer davon war ganz sicher mein Vater, das erkannte ich am tiefen Timbre der Stimme. Wahrscheinlich war der mysteriöse Mann zurück nach unten gegangen, was auch immer die zwei da für ein Meeting haben mochten.

Beim Anziehen beeilte ich mich. Zu einem schlichten Tanktop zog ich mir die älteste und bequemste Jeans an, bevor ich nach unten ging.

„Maya, bitte komm rein.“

Beim dröhnenden Befehlston von meinem Vater erstarrte ich, als ich gerade auf Zehenspitzen am Wohnzimmer vorbeischlich, um mir ungesehen in der Küche noch ein großes Glas Wein zu gönnen, bevor es Zeit fürs Dinner war.

Mein Vater hatte darauf bestanden, dass ich ihm, solange ich hier bei ihm wohne, beim Dinner Gesellschaft leiste. Ich musste definitiv beschwipst sein, um eine ausgedehnte Mahlzeit mit ihm zu ertragen, während der wir zwei schweigend dasaßen und jeden Blickkontakt zu vermeiden versuchten.

Widerstrebend wandte ich mich um und ging zur Tür des Esszimmers. Was in aller Welt würde jetzt passieren, wenn ich dort hineinging? Mein Vater stellte mich nur äußerst selten Geschäftspartnern vor. Es war immer meine ältere Schwester April, mit der er sich schmückte. Sie war der Sonnenschein der Familie. Im Vergleich zu ihrer makellosen Erscheinung war ich nur das schwarze, sehr schwarze Schaf.

Hatte dieser Typ meinem Vater erzählt, was gerade oben im Bad passiert war?

Ganz bestimmt nicht.

Letztlich kam er bei dieser Geschichte genauso schlecht weg wie ich, wenn nicht noch schlechter. Und mein Vater war kein Mensch, der es duldete, wenn man bei seiner Familie irgendwelche Grenzen überschritt. Dieser Kerl hatte eine seiner Töchter im Bad überrascht. Wie ich gehört hatte, hatte mein Vater Männer schon für weit weniger geschäftlich ruiniert.

Mit hoch erhobenem Kopf betrat ich das Zimmer. Ich war fest entschlossen, mich von den beiden einflussreichen Männern nicht einschüchtern zu lassen. Meinem Vater schenkte ich das unterwürfige Lächeln, das ihn sofort misstrauisch machte, wie ich an seinem mürrischen Stirnrunzeln erkennen konnte.

„Das ist Benedict Chivers. Er ist einverstanden, dass du in den nächsten Wochen für ihn in seiner Firma Ergo-i Software arbeitest, während ich in New York bin.“

Er deutete auf den Mann, der mich vor nicht mal zehn Minuten beobachtet hatte, als ich mich selbst zum Höhepunkt gebracht hatte. Jetzt stand er stocksteif im Wohnzimmer meines Vaters und hielt ein großes Glas mit zehn Jahre altem Scotch in seiner kräftigen Hand.

Wieder konnte ich kaum fassen, wie attraktiv dieser Mann aussah. Bei seinem kantigen Kinn und den dunklen Augen konnte ich den Blick kaum von diesem hübschen Kerl abwenden.

Sein Gesicht war kantig, die hohen Wangenknochen ausgeprägt. Das pechschwarze Haar trug er nach hinten gekämmt. Ich konnte keine einzige graue Strähne entdecken. Für einen Geschäftsführer musste er noch ziemlich jung sein. Ich schätzte ihn auf Anfang dreißig. Wie groß er war! Dieser Kerl musste mindestens eins neunzig sein! Bei seinen breiten Schultern und den langen Gliedmaßen hätte ich mich ihm am liebsten an den Hals geworfen und mich an ihm gerieben, nur um diese Wahnsinnskraft aus nächster Nähe zu spüren.

„Du wirst ihn in allem unterstützen, bei dem er deine Hilfe braucht“, fuhr mein Vater fort. Anscheinend hatte er überhaupt nicht mitbekommen, was hinter seinem Rücken da oben im Bad geschehen war. Zum Glück! Es wäre wirklich schade, wenn der rätselhafte, sexy Mr. Chivers beruflich ruiniert würde.

„Protokoll führen, Termine organisieren, so was in der Art. Du übernimmst den Job seiner leitenden Sekretärin, die sich gerade von einer OP erholt. Sein übriges Assistenzteam wird deine Arbeit auch überwachen und kann dir helfen, wenn du Fragen hast.“

Ich hörte auf, Benedict Chivers eindringlich zu mustern, und wandte mich ab. Es nervte mich ein bisschen, dass er es schaffte, meinen Blick zu erwidern, als hätten wir uns noch nie im Leben gesehen. Dann lächelte ich meinen Vater unterwürfig an.

„Es wird für dich von Vorteil sein, den Büroalltag in einer anderen Firma mitzuerleben.“ Er ignorierte mein ungewöhnlich respektvolles Verhalten einfach. „Besonders, wenn du es tatsächlich damit ernst meinst, dir dein eigenes Unternehmen aufzubauen.“

Aus seinem Mund klang das Wort „Unternehmen“ so, als hätte ich vor, ein schäbiges Bordell oder ein Waffenkartell zu gründen.

Ich konnte förmlich spüren, wie sich mir vor Wut die Nackenhärchen aufrichteten.

Dabei plane ich im Grunde, ein Unternehmen für kundenspezifisch angefertigte Schmuckstücke zu gründen. Diese Idee geht mir schon seit Jahren durch den Kopf. Ich wäre die Erste, die zugibt, dass ich bis jetzt noch nicht viel mit meinem Leben angefangen habe. Gut möglich, dass ich mir ein bisschen zu viel Zeit für Partys genommen habe. Aber an meinem dreiundzwanzigsten Geburtstag bin ich zu einer Erkenntnis gelangt, als mir klargeworden ist, dass all meine Freunde im Gegensatz zu mir in ihrem Leben nach vorn blicken. Seitdem habe ich hart daran gearbeitet, mich wieder mehr auf meine Ziele zu konzentrieren.

Leider braucht man zur Gründung eines Unternehmens für Schmuck verdammt viel Grundkapital, und wenn man damit Gewinn machen möchte, muss man wirtschaftlich eine Menge beachten. Genau in dieser Hinsicht habe ich mich seitdem weitergebildet und im letzten Jahr Abendkurse besucht. Mein Tutor findet, dass ich es schaffen kann, aber ich weiß selbst, dass mir noch eine Menge an Praxiswissen und Erfahrung fehlt.

Nach langem Hin und Her hat mein Vater endlich eingewilligt, dass ich über meinen Treuhandfonds verfügen kann, wenn ich ihm beweise, dass ich mich aufs Geschäftliche konzentrieren kann. Mit diesem Geld kann ich dann mein Unternehmen gründen. Schließlich kosten allein die Edelsteine und Edelmetalle schon eine Menge. Obwohl mein Vater Milliardär ist, war er bei meinen Schwestern und mir schon immer schrecklich geizig, weil er will, dass wir den „wirklichen Wert von Geld zu schätzen lernen“.

Besonders streng ist er in dieser Hinsicht mit mir. Seit dem Ärger mit den Designer-Höschen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Als Gegenleistung für sein Entgegenkommen musste ich ihm versprechen, dass ich sechs Monate meines Lebens dafür opfere, in unserem Familienunternehmen das Geschäft von Grund auf zu erlernen. Allerdings hat er mir bisher noch nicht viel zugetraut. Ich darf nur endlose Mengen Kaffee besorgen und Dokumente einscannen und dann schreddern. Mir kommt es vor, als würden Millionen zehn Jahre alte Akten in diesem staubigen Keller liegen. Höchstwahrscheinlich ist das nicht mal eine sinnvolle Arbeit. Er hat sich das bestimmt nur ausgedacht, um mir den Mut zu nehmen.

Jetzt soll anscheinend dieser Kerl mich babysitten, während mein Vater in die Staaten fliegt. Offenbar glaubt er mir nicht, dass ich mein Versprechen halte, auch in seiner Abwesenheit hart zu arbeiten und das Partyleben zu vergessen.

Allerdings bin ich ganz froh darüber, wenn Benedict Chivers mich als mein Boss herumscheucht. Gut möglich, dass mir das sogar Spaß macht. Das werde ich aber ganz bestimmt nicht einfach so tatenlos über mich ergehen lassen. Es sei denn, er lässt noch ganz anderes über mich ergehen. Das könnte mir gefallen. Und ihm hat es definitiv auch gefallen, da zu stehen und zuzusehen, wie ich es mir in der Wanne selbst besorge. Auch wenn er jetzt so tut, als sei das nie geschehen.

Ich fand, zum Ausgleich sei es bestimmt ganz unterhaltsam, wenn ich auch ein bisschen Spaß mit diesem Kerl habe. Deshalb wandte ich mich ganz sachlich und respektvoll an den Mann, der bereits sehr genau wusste, wie ich aussehe, wenn ich gerade zum Höhepunkt komme.

„Es freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. Chivers. Ich freue mich sehr darauf, mit Ihnen zu kommen und zu arbeiten.“ Schnell schüttelte ich den Kopf und verzog die Nase, als hätte ich mich nur unglücklich ausgedrückt. „Ich meinte, in Ihre Firma zu kommen und bei Ihnen zu arbeiten.“

So unschuldig wie möglich lächelte ich ihn an und zeigte dabei mein Grübchen. Allerdings verrieten mir sein düsteres Stirnrunzeln und sein scharfsinniger Blick, dass er genau wusste, was ich da tat. Würde er mich dafür später noch büßen lassen? Das konnte ich nur hoffen.

„Freut mich auch, Maya. Schön, dass Sie zu uns an Bord kommen“, erwiderte er sachlich.

Obwohl er sehr vorsichtig war, sich keinerlei Zweideutigkeit anmerken zu lassen, lief mir beim Klang seiner tiefen, leicht heiseren Stimme ein Schauer über den Rücken. Ich schwöre, ich hätte auf der Stelle kommen können.

In Gegenwart dieses Mannes cool zu bleiben, das würde wirklich eine Herausforderung werden.

„Ich hoffe, Ihre Zeit bei Ergo-i wird für Sie lehrreich. Wir haben alle eine Menge zu tun, aber wenn ich Ihren Vater richtig verstehe, kommen Sie schnell zurecht, wenn man Ihnen zeigt, wo’s langgeht.“ Dabei wirkte sein Blick so versteinert wie das hundertfünfzig Millionen Jahre alte versteinerte Fossil auf dem Kaminsims meines Vaters.

Ein Anflug von Frustration überkam mich. Sahen diese zwei mich tatsächlich so? Dass ich ausführliche Anleitungen brauchte, um Heißgetränke zu servieren und Unterlagen hin und her zu schieben?

„Okay, tja, wenn das alles ist, was zu sagen war … Da wartet in der Küche noch ein Glas Wein auf mich“, erwiderte ich kühl und wollte auf einmal nur noch raus aus diesem Raum. Die Nähe dieses Kerls warf mich schwer aus der Bahn.

Knapp nickte ich den beiden Männern zu und zog mich rasch aus dem Zimmer zurück. Ich rannte fast den Flur entlang, um die sichere Distanz der Küche zu erreichen.

Noch ehe ich an meinen Fluchtort gelangen konnte, hörte ich hinter mir schwere Schritte und spürte den eisernen Griff meines Vaters am Arm, der mich stehen bleiben ließ.

Widerstrebend wandte ich mich zu ihm um und sah ihn an. Was für Kränkungen standen für heute Abend auf dem Plan?

„Ich erwarte, von Benedict nichts anderes zu hören, als dass du tadelloses Verhalten an den Tag gelegt hast, während du für ihn gearbeitet hast“, sagte er in dem leisen eisigen Tonfall, den er immer dann einsetzt, wenn er will, dass die Leute ihm sehr genau zuhören.

Als ob jemals irgendjemand wagen würde, ihm nicht zuzuhören!

„Ich hoffe darauf, dass er und April sich auf Anhieb verstehen, wenn sie erst aus China zurückkommt. Er ist ein sehr kluger und ehrgeiziger Mann mit einer aufstrebenden Firma. Seine und unsere Familie miteinander zu verschmelzen wäre für alle von großem Vorteil. Deshalb, bitte, bei allem, was dir lieb ist, tu nichts, was den Ruf unserer Familie gefährden könnte, während du für diesen Mann arbeitest.“

Es stand mehr als nur ein Elefant in diesem Raum. Immer wenn ich mit meinem Vater zusammen war, kam es mir vor, als würde eine ganze Elefantenherde herumstampfen.

Ich hasse es, dass er immer mit mir spricht, als sei ich nicht vierundzwanzig, sondern erst vierzehn. Allerdings ist es schon fast ein Wunder, dass er überhaupt mit mir spricht, nach allem, was ich mir als Vierzehnjährige geleistet habe. Mein Verhalten von damals hat unser aller Leben unwiderruflich verändert. Besonders das meiner Mutter.

Die stechenden Schuldgefühle, die mich seit jenem entsetzlichen Tag überkommen, musste ich schnell verdrängen. Ich setzte ein unbekümmertes Lächeln auf. Mittlerweile schaffe ich es meisterhaft, unbekümmert zu lächeln, selbst wenn ich innerlich zu sterben glaube.

„Ich werde heute Abend nicht mit dir essen“, fügte er hinzu. „Ich gehe mit Benedict in den Club um die Ecke.“

Mein Vater meinte den elitären Club, zu dem nur Männer Zutritt haben und bei dem er im Vorstand sitzt. In diesem Club würde ich mich niemals blicken lassen, selbst wenn ich nicht die stolze Besitzerin einer Vagina wäre.

„Viel Spaß euch beiden“, erwiderte ich nur, wand mich aus dem Griff meines Vaters und nickte höflich.

Dann wandte ich mich ab und lief zur Küche. Mehr denn je brauchte ich jetzt dieses Glas Wein.

Vielleicht wäre es sogar eine ganz gute Erfahrung für mich, bei Benedict Chivers zu arbeiten. Das versuchte ich mir jedenfalls einzureden, während ich das größte Weinglas nahm, das ich finden konnte, und es bis zum Rand mit einem Sancerre aus dem riesigen Kühlschrank füllte. Es würde mir den Arbeitstag bestimmt versüßen, wenn ich ab und zu einen Blick auf diesen Kerl werfen konnte. Und wenn wir uns eines Abends vielleicht näherkommen würden, wenn er noch Überstunden machte und alle anderen bereits zu Hause waren, dann würde vielleicht der Funke zwischen uns überspringen und diese Mauer aus Eis wegschmelzen, die er so hastig zwischen uns errichtet hatte.

Das wäre gut, aufregend und verboten. Besser ging’s nicht.

Außerdem würde es mir riesige Genugtuung verschaffen, meiner perfekten Schwester eins auszuwischen, indem ich schon mal mit dem Mann schlafen würde, der für sie bestimmt war.

Es gibt Tage, da ist meine Schwester fast genauso schlimm wie mein Vater mit ihren Vorwürfen und den missbilligenden Äußerungen über meinen Lebenswandel.

Ihrer Meinung nach würde es unserer ganzen Familie besser gehen, wenn ich nie geboren wäre. Das hat sie mir wortwörtlich so gesagt, als wir zwei noch jünger waren. Direkt ins Gesicht. Ich habe nur gelacht, aber tief in mir ist etwas gestorben. Selbst heute noch behandelt sie mich, als sei ich Dreck unter ihrer Schuhsohle. Ständig hacken sie und mein Vater wegen irgendwas auf mir herum.

Das ist so, als würde ich ständig von der Anti-Spaß-Polizei verfolgt.

Wenn meine kleine Schwester Juno nicht wäre, die von meinem Vater fast immer ignoriert wird, als würde sie gar nicht existieren, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie in seiner Gegenwart meistens nach unten sieht und kein Wort sagt, würde ich mich auf Familienfeiern überhaupt nicht mehr blicken lassen.

Juno ist allerdings völlig anders als die übrigen Mitglieder der Darlington-Hume-Familie. Sie ist fleißig und einfühlsam, ganz im Gegensatz zu meinem weltgewandten herrischen Vater, und ich habe ständig den Drang, sie deswegen beschützen zu müssen. Wenn sie vor einem steht, zieht sie oft die Schultern nach vorn und senkt den Kopf, als wolle sie keinerlei Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Ich glaube, das hat angefangen, als sie als Teenager Pickel bekam und stark zugenommen hat. Jedenfalls wurde sie deswegen auf der Schule gehänselt, bis ich mich eingemischt habe und es mit diesen Bitches aufgenommen habe.

Niemand behandelt die Menschen schlecht, die mir etwas bedeuten.

Niemand!

Das alles ist jedenfalls die Hintergrundgeschichte dazu, wieso ich jetzt hier über den auf Hochglanz polierten Tisch im Besprechungsraum hinweg in Benedict Chivers kluges, schönes Gesicht sehe. Es geht um die Geschäfte seiner millionenschweren Softwarefirma, alle reden über Zahlen, und Benedict Chivers ignoriert mich einfach.

Ich arbeite jetzt schon fast eine Woche hier, und er hat kaum ein Wort zu mir gesagt. Er sieht nicht mal in meine Richtung, und sämtliche Anweisungen von ihm lässt er mir von einem seiner übrigen Assistenten ausrichten.

Ja, das regt mich auf, verdammt!

Ich kann es nicht ausstehen, wenn man mich behandelt, als sei ich kein bisschen Aufmerksamkeit wert. Das musste ich mir über all die Jahre hinweg schon oft genug bei meinem Vater gefallen lassen. Benedict Chivers werde ich das nicht durchgehen lassen.

Ich hatte ja nicht geplant, vor ihm zu masturbieren, aber seit meinem ersten Tag hier behandelt er mich so kühl, als hätte ich es darauf angelegt, ihn in Verlegenheit zu bringen. Allerdings muss ich zugeben, ich habe den Ruf, ein bisschen wild zu sein.

Der einzige Grund für die Quälerei, die ich in den nächsten Tagen über mich ergehen lassen werde, besteht darin, aller Welt zu beweisen, dass mehr in mir steckt als nur ein Partygirl. Dass auch ich ein Mensch bin, der Respekt verdient. Die ganze Schufterei und das Einschleimen wird sich für mich letztlich auszahlen, wenn ich eines Tages mein eigener Boss bin. Vielleicht schaffe ich es sogar, meinen Vater zu beeindrucken, wenn ich in meinem Leben Erfolg habe.

Da hat es schon Seltsameres gegeben.

Natürlich rechne ich nicht damit. Mein Vater hat Schutzmauern um sich und seine Emotionen errichtet, die so weit emporragen, dass man die Höhe nicht mal abschätzen kann. Ich weiß das genau, schließlich habe ich mir im Lauf der Jahre oft genug den Kopf daran gestoßen.

Aber genug davon. Ich habe noch nie in Selbstmitleid gebadet, und damit werde ich auch jetzt ganz sicher nicht anfangen. Ich schmiede mir mein eigenes Glück, und ich werde dabei verdammt gute Arbeit leisten.

Jetzt beobachte ich meinen neuen Boss, der gerade mit hypnoseähnlicher Kontrolle das Meeting leitet. Er zieht die volle Aufmerksamkeit seiner kleinen Bediensteten und ihren Respekt auf sich, wie er da zielgerichtet alle Punkte der Tagesordnung durchgeht. Dabei verhält er sich sehr geschickt, elegant und selbstbewusst. Mich durchrieseln kleine Schauer der Bewunderung, die sich zwischen meinen Schenkeln zu einem erotischen Pochen sammeln und meine Haut erwartungsvoll kribbeln lassen.

Obwohl er sich in meiner Gegenwart ständig benimmt, als hätte er einen Dildo im Arsch – oder vielleicht auch gerade deswegen –, finde ich diesen Mann einfach faszinierend.

„Möchten Sie, dass ich Ihnen irgendetwas hole, Mr. Chivers? Vielleicht eine Tasse Tee?“ Ich stelle ihm die Frage in einer kurzen Pause des Meetings nur, damit er mir in die Augen sehen muss. Seit ich hier angefangen habe, hat er mich nicht direkt angesehen, und ich will wenigstens ein paar verdammte Sekunden seiner Aufmerksamkeit bekommen, ehe wir uns ins Wochenende verabschieden.

„Nein, danke, Maya“, erwidert er, und ich halte unwillkürlich die Luft an, während ich darauf warte, dass er mich aus diesen dunklen, sinnlichen Augen ansieht.

Doch das tut er nicht. Stattdessen blickt er auf sein Tablet mit den Notizen für das Meeting, die ich haarklein für ihn ausgearbeitet habe. Hat meine Gegenwart denn überhaupt keinerlei Wirkung auf ihn?

Scheiße!

Ich entschuldige mich, mache den Umweg um den gesamten Besprechungstisch herum und sorge dafür, dass ich, als ich am Kopfende an ihm vorbeikomme, mit der Hüfte leicht an seine Schulter stoße, während ich so tue, als müsse ich mich an ihm vorbeizwängen. Dann verschwinde ich in den Waschraum.

Sobald ich dort drin bin, blicke ich starr mein Spiegelbild an. Bin ich wirklich bereit dazu, das zu tun, was mir gerade durch den Kopf geht? Ich denke daran, seit mir klargeworden ist, dass mich Benedict und seine ihn anbetende Belegschaft das gesamte Meeting hindurch herablassend behandeln werden. Sie reden über die Betriebsrenten, und ich muss das absolut sinnfreie Protokoll führen.

Anscheinend folgt Benedict Chivers dem Beispiel meines Vaters und versucht, mir sämtliche Lebensenergie zu rauben, indem er mich mit einer endlosen Abfolge von Tabellen, Diagrammen und Präsentationen quält.

Im Moment kann ich von Glück sagen, wenn ich es überhaupt jemals schaffe, mein eigenes Unternehmen zu gründen. Gut möglich, dass ich vorher schon längst an Langeweile gestorben bin.

Also, ja, verdammt! Ich habe den Mut, das hier jetzt durchzuziehen. Zumindest rede ich es mir ein, während ich unter meinen Minirock greife und meinen Slip nach unten ziehe, heraussteige und ihn in dem kleinen Schränkchen unter dem Waschbecken verstecke.

Nachdem ich mir den Rock glatt gestrichen habe, werfe ich mir im Spiegel ein letztes aufmunterndes Lächeln zu und verlasse den Waschraum.

Als ich zum Meeting zurückkehre, streicht mir die kühle Luft aus der Klimaanlage an meiner Pussy entlang. Das steigert die pochende Erregung noch, die in mir erwacht ist, als mir diese Idee gekommen ist.

Sehen wir doch mal, ob es Ihnen jetzt immer noch so leichtfällt, mich zu ignorieren, Mr. Chivers.

Ich setze mich jetzt an einen anderen Platz am Tisch, gleich rechts neben Benedict. Und während ich mich hinsetze, drehe ich den Stuhl unauffällig etwas zur Seite, sodass Benedict freie Sicht auf mich hat (sonst niemand), vorausgesetzt, er sieht überhaupt zu mir.

Ganz sittsam schlage ich die Beine übereinander und muss mir ein Lächeln verkneifen, als ich bemerke, wie sein Blick bei meiner Bewegung sofort zu mir geht, er aber schnell wieder wegsieht, als würde er sich dazu zwingen, mich nicht anzuschauen.

Ich tue es nicht sofort. Ich warte, bis einer seiner Mitarbeiter ausschweifend über kombinierte Maßnahmenpläne schwafelt. Dann erst ändere ich mit auffälligen Bewegungen meine Sitzposition. Mein Seufzen ist so leise, dass niemand außer Benedict es mitbekommt. Langsam hebe ich den Fuß und stütze den hohen Absatz des Schuhs auf die Metallstrebe vorn unter meinem Stuhl. Mein Knie schwebt jetzt in der Luft, und meine Beine sind leicht gespreizt. Mein Rock klafft etwas auf.

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Benedict den Kopf dreht. Ich höre, wie er scharf einatmet, als er bemerkt, wie ich mich „versehentlich“ entblößt habe. Jetzt lasse ich ihn alles sehen, und als ich mich ihm zuwende, treffen sich endlich unsere Blicke. Ich sehe genau das, worauf ich seit dem Moment warte, als er im Bad meines Vaters den Blick nicht mehr von mir abwenden konnte.

Unverhohlenes Verlangen.

Heiße, brennende Lust.

Aber noch bevor ich lächeln kann, sieht er wieder weg und stellt seinem Mitarbeiter eine Frage, als sei gar nichts passiert.

Als sei ich überhaupt nicht hier.

Er ignoriert mich schon wieder.

Grenzenlos frustriert nehme ich den Fuß wieder herunter und schlage die Beine übereinander. Nur für den Fall, dass er doch wieder zu mir sieht, gebe ich mich nach außen hin vollkommen sachlich und cool. Auf keinen Fall soll Benedict Chivers jemals erfahren, wie tief er mich mit seiner Missachtung verletzt.

Es kommt mir vor, als würde sich das Meeting noch stundenlang hinziehen, obwohl am Ende beim Blick auf meine Uhr nur achtzehn Minuten vergangen sind. Achtzehn qualvolle, energieraubende Minuten.

Sobald Benedict die Gesprächsrunde beendet, stehen alle von ihren Stühlen auf, und ich suche Block und Stift zusammen, um auch aufzustehen, wobei ich mir den Rock über die Schenkel glatt streiche.

„Maya, Sie kommen bitte mit mir. Ich möchte Sie in meinem Büro sprechen. Jetzt sofort.“

Die letzten beiden Worte spricht Benedict so befehlend aus, dass ich keinen Zweifel daran habe, was mir jetzt bevorsteht. Die einzige noch offene Frage lautet, was genau ihm als Bestrafung vorschwebt.

Diese Frage lässt mich meinen Ärger vergessen, und sofort ist die heiß pochende Lust wieder da und lässt mich im Schoß feucht werden, während ich ihm zitternd in sein Büro folge. Leicht benommen höre ich noch, wie er seiner anderen Assistentin zuruft, er wolle nicht gestört werden.

Mit zitternden Fingern ziehe ich die Tür hinter mir ins Schloss und wende mich ihm zu. Mein Atem geht rasend schnell, aber ich halte den Kopf hoch erhoben.

Ganz bestimmt werde ich vor diesem Kerl jetzt nicht klein beigeben.

2. KAPITEL

Benedict

Maya Darlington-Hume bedeutet nichts als Ärger. Das weiß jeder.

Genau wie alle anderen habe auch ich in den Klatschspalten darüber gelesen, wie sie an der Seite von irgendwelchen It-Boys aus Nachtclubs torkelt und betrunken oder unter Drogen den Stinkefinger in die Kameras hält. Auch die pixeligen, rangezoomten Fotos kenne ich, auf denen sie spätnachmittags auf dem Grundstück von Primrose Hill herumhängt und einen Takeaway-Kaffee in der Hand hält, während sie sich anscheinend von einer der wilden Partys erholt, die sie am Abend zuvor bei sich zu Hause veranstaltet hat.

Das alles löst bei mir ein Brennen im Magen aus. Es stört mich nicht, wenn Frauen sich amüsieren, aber ich habe im Lauf meines Lebens genug Erfahrungen mit verwöhnten und gelangweilten reichen Frauen gesammelt, um eine dieser Frauen zu erkennen, wenn ich sie vor mir habe.

Als Teenager habe ich als Hausmeister in Tinderly gearbeitet. Das ist die berühmteste und wohlhabendste Mädchenschule des ganzen Landes. Sie lag nur ein paar Meilen von dem Ort entfernt, wo ich aufgewachsen bin. Wir haben in einem heruntergekommenen Fertighaus am Rand von Oxford gelebt, aber das Leben dieser Mädchen war Millionen Meilen von dem entfernt, was ich als Kindheit erlebt habe.

In dieser Schule habe ich gearbeitet, bis ich zwanzig war. Jeden Penny habe ich gespart, um endlich dem Leben entfliehen zu können, das ich so satt hatte. Mein Vater war ein asozialer, versoffener Nichtsnutz, und seit ich denken kann, wollte ich Geld verdienen, um meine Mutter retten zu können, sie in ein anderes Zuhause zu bringen, damit wir zwei diesen Scheißkerl niemals wiedersehen müssen.

Nur so habe ich es in Tinderly aushalten können. Es war wie ein ständiger Drahtseilakt über einem gefährlichen Minenfeld, das aus gelangweilten und lustgesteuerten pubertierenden Mädchen bestand. Ich schwöre bei Gott, mir ist dort keine einzige Schülerin begegnet, von der anzunehmen war, sie würde jemals ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft werden. Es war glasklar, dass sie alle letztlich nur vom riesigen Vermögen ihrer Eltern leben würden oder vom Geld ihrer zukünftigen selbstzufriedenen adligen Ehepartner.

Aus meiner Perspektive des niederen Bediensteten heraus habe ich mir von diesen Mädchen alles bieten lassen müssen: Ich wurde von den Privilegierten beschimpft, und nicht selten musste ich mir versteckte Drohungen anhören, sie würden dafür sorgen, dass ich gefeuert werde, wenn ich ihnen nicht sexuell zu Diensten bin. Als ob ich irgendein Sexspielzeug wäre, das ihnen zu ihrer Unterhaltung zur Verfügung steht! Zum Glück waren diese Drohungen immer nur leeres Gerede, aber die grausame Verachtung, mit der sie mich behandelt haben, wenn ich mich weigerte, mich auf irgendeine Weise mit ihnen einzulassen, war verletzend genug.

Diese Schule war wie ein schrecklicher Mikrokosmos einer verzogenen, abgestumpften und korrupten Gesellschaft, der ich nach Möglichkeit in meinem gesamten Arbeitsleben aus dem Weg gehe.

Leider muss ich mich, damit meine Softwarefirma auch weiterhin Marktführer bleibt, jetzt genau mit dieser Sorte von Menschen abgeben. Und dazu gehört anscheinend auch Maya Darlington-Hume, die alles verkörpert, was ich an reichen Menschen verabscheue. Ihr launenhaftes, anmaßendes Verhalten wird nur von ihrem Narzissmus übertroffen und ihrer verdammten Gier nach Ausschweifungen.

Gut möglich, dass sie die schönste Frau ist, die ich jemals gesehen habe. Und mit ihrem Charisma macht sie es mir fast unmöglich, sie nicht anzusehen. Aber ich bin kein Idiot. So schwer es mir auch fallen mag, sie nach diesem intensiven erotischen Moment zu ignorieren, den wir letzte Woche im Bad ihres Vaters erlebt haben, muss ich es unbedingt schaffen.

Leider kann ich einfach nicht aufhören, an sie zu denken, seit ich so schamlos zugesehen habe, wie ihr wundervoller Körper sich im Wasser gewunden hat, als sie sich selbst zum Orgasmus gebracht hat.

Fuck!

Seitdem habe ich bestimmt tausendmal daran gedacht, auch wenn ich mir immer wieder vorgenommen habe, diese Minuten zu vergessen.

Der Ausdruck in ihren Augen, als sie direkt vor mir gekommen ist! Fast dachte ich, sie könne mir in meinen Kopf sehen. Dann hätte sie gewusst, dass ich es nicht über mich bringen konnte wegzusehen. Seitdem verfolgt mich dieser Blick.

Und seit sie hier arbeitet, verbringe ich mehr Zeit im Fitnesscenter als sonst in einem ganzen Monat. Dort versuche ich, durch totale körperliche Erschöpfung meinen Drang nach Sex zu vergessen. Ich will mir nicht mehr ständig ausmalen, wie es sein mag, wenn sie unter mir liegt und sich vor Lust windet, während ich immer wieder tief in sie eindringe. Und wie ich sie dazu bringe, dass sich in ihrem schönen lebensfrohen Gesicht wieder die Ekstase zeigt, die ich an jenem Tag gesehen habe.

Jetzt steht sie in Fleisch und Blut bei mir im Büro und sieht mich aus ihren klugen Augen aufsässig an, weil sie auf meine Strafe dafür wartet, dass sie sich voller Absicht vor mir entblößt hat.

Fast kommt es mir vor, als könne sie spüren, wie sehr ich mich danach sehne, sie zu dominieren. Seit ihrem ersten Tag in meiner Firma kämpfe ich dagegen an, obwohl ich genau weiß, wie viel Lust mir das verschaffen würde.

Nein, ich darf mich nicht gehenlassen. Ich darf nichts mit ihr anfangen.

Ihr Vater muss mir wohlgesonnen bleiben, wenn ich mithilfe seines Einflusses mein Ziel erreichen will. Er soll Vorstandsmitglied werden und seinen beträchtlichen Einfluss in den wohlhabenden Kreisen für mein Unternehmen nutzen, das ich durch harte Arbeit aus dem Nichts erschaffen habe. Nur dann haben wir eine echte Chance, im immer stärkeren Wettbewerb zu überleben.

Wir stehen kurz davor, unser wichtigstes Produkt in diversen großen britischen Unternehmen einzuführen. Eine ähnliche CRM-Software zur Erfassung und Organisation sämtlicher Kundendaten und -aktivitäten bietet jetzt allerdings auch ein Wettbewerber an, der uns dicht auf den Fersen ist und uns in letzter Zeit bereits einige Aufträge vor der Nase weggeschnappt hat. Zu allem Übel wird dieses Konkurrenzunternehmen von einem Kerl geleitet, der zu einer der mächtigsten und angesehensten Londoner Familien gehört, und er nutzt die alten Verbindungen seiner Familie ohne jedes Zögern aus.

Genau an diesem Punkt kommt Maxim Darlington-Hume ins Spiel. Ich habe zwar keine wohlhabende oder einflussreiche Familie hinter mir, aber Maxims Rückhalt wäre genauso gut, wenn nicht sogar noch besser. Mundpropaganda und persönliche Empfehlungen sind die beste Werbung, und wenn Maxim bereit ist, seinen Teil beizusteuern, indem er den Großteil der Unternehmen dazu bringt, unsere Software einzusetzen, wird der Rest sich hoffentlich von selbst ergeben.

Ob es mir nun gefällt oder nicht: Es liegt an Maxim Darlington-Hume, ob die Firma, die ich in den letzten zehn Jahren mit meinem Herzblut aufgebaut habe, Bestand hat oder untergeht. Und ich muss das Spiel mitspielen, um sein Wohlwollen zu gewinnen.

Nur deswegen lasse ich Maya die nächsten paar Wochen hier bei mir arbeiten. Allerdings werde ich ihr bestimmt keine wichtigen Aufgaben anvertrauen.

Leider scheint sie fest entschlossen, es mir unmöglich zu machen, sie während dieser Zeit einfach zu ignorieren. Und jetzt stecke ich in der Zwickmühle, weil ich entscheiden muss, wie ich mit ihrem Schrei nach Aufmerksamkeit umgehe.

Ich weiß genau, was ich am liebsten mit ihr anstellen würde. Ich würde sie gern übers Knie legen und sie auf eine Art wachrütteln, die sie so schnell nicht wieder vergisst. Aber das werde ich ganz bestimmt nicht tun.

Missmutig betrachte ich die große gertenschlanke Verführerin, die in meinem Büro vor mir steht und meinen Blick cool erwidert. Ihre vollen Lippen sind leicht geschürzt, und aus der Art, wie sie mich aus ihren blauen Augen ansieht, spricht eine Kraft, die ich bis hinunter in meinen Schwanz spüre, der sofort ungehorsam zuckt.

Das lange schokobraune Haar hat sie sich heute zurückgesteckt. Sie trägt einen himmelblauen Rock, der so knapp unter den Hüften endet, dass es fast unanständig ist. Die Seidenbluse unter ihrem figurbetonten Blazer ist fast durchsichtig.

Sie ist der Fleisch gewordene feuchte Traum jedes Managers.

Ganz deutlich habe ich schon vorhin die erotisch aufgeheizte Atmosphäre zwischen uns gespürt. Die Luft im ganzen Raum schien zu vibrieren. Wie hätte ich das ignorieren können? Spätestens da ist mir klargeworden, dass Maya für mich eine ständige Ablenkung sein wird, während sie hier arbeitet. Ihre Ausstrahlung ist so präsent, dass man sie fast greifen kann. Respektlos, unbekümmert sexy und selbstbewusst. Und ich kann mich nicht dagegen wehren.

Ich muss alle Kraftreserven, die mir zur Verfügung stehen, einsetzen, wenn ich verhindern will, dass diese Frau mir Ärger einbrockt, den ich momentan wirklich nicht gebrauchen kann.

„Halten Sie so ein Verhalten für angemessen während eines geschäftlichen Meetings?“ Ich bleibe ganz ruhig, verschränke die Arme und runzle die Stirn. Auf keinen Fall lasse ich mich von ihr aus der Fassung bringen. Ungerührt beobachte ich, wie sie sich rückwärts zum Schreibtisch mitten in meinem Büro bewegt.

„Tut mir leid, Mr. Chivers, ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie da reden.“

Sie spielt die Unschuld, sieht mich aus großen Augen an, und bei dieser Unverfrorenheit zuckt mein Schwanz sofort wieder voller Verlangen. Sie weiß verdammt genau, dass ich begreife, was sie vorhat. Anscheinend ist diese Frau ein echter Profi darin, sich das zu holen, worauf sie Lust hat. Und es ist ihr vollkommen egal, ob sie sich damit Ärger einhandelt.

So eine Kombination kann ich nur bewundern, auch wenn es mir gefährlich werden kann.

„Glauben Sie bloß nicht, ich wüsste nicht, was Sie da für ein Spielchen treiben, Maya“, erwidere ich ganz gelassen in bewusst strengem Tonfall.

Sie blinzelt mich nur an, doch ich merke genau, dass sie sich hinter der naiven Miene das Lächeln verkneifen muss.

„Sie haben in einem absolut unangebrachten Aufzug in diesem Meeting gesessen.“ Ich achte darauf, dass mein Tonfall so ausdruckslos wie möglich bleibt. Sie soll nicht spüren, wie stark das Knistern zwischen uns auf mich wirkt.

„Meinen Sie etwa so?“

Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern setzt sie sich auf meinen Schreibtisch, winkelt das rechte Bein an und stützt den Fuß auf die Rückenlehne eines der Besucherstühle vor sich. Durch die Bewegung spreizen ihre Schenkel sich, und der Rock rutscht ihr am Schenkel hinauf. Wieder entblößt sie ihre Pussy vor mir.

Ich versuche, nicht hinzusehen.

Mit aller Kraft.

„Sie sollten hier in der Firma Unterwäsche tragen.“ Meine Kehle ist so trocken, dass mir jedes Wort schwerfällt. Der Puls hämmert mir in den Schläfen, und ich sehe nur noch verschwommen, dass Maya mich geheimnisvoll anlächelt.

„Aber ich mag es nicht, Unterwäsche zu tragen“, flüstert sie heiser. „Steht das hier in irgendeiner Kleiderordnung oder so?“

„Nein.“ In diesem Moment wünsche ich mir, es wäre so. Dann hätte ich einen Anker, wie ich mit dieser Situation umgehen soll, die mir jeden klaren Gedanken raubt. „Aber es ist unanständig“, füge ich hinzu. Leider klingt es laut ausgesprochen alberner als in meinen Gedanken.

Innerlich verfluche ich mich, weil sie mich jetzt nicht mehr für teilnahmslos hält, sondern eher für prüde.

Scheinbar erstaunt zieht sie die Brauen hoch. „Unanständig? Tja, dann sollten Sie mich vielleicht lieber dafür bestrafen“, schlägt sie mir belustigt vor.

Sie macht sich über mich lustig! Bei der Erkenntnis atme ich tief und aufgebracht ein.

In ihrem Blick sehe ich etwas aufflackern, und ich merke, wie mir die Selbstbeherrschung, an die ich mich jetzt seit einer Woche klammere, langsam entgleitet.

„Was glauben Sie denn, was jetzt hier geschehen wird?“ Es fällt mir schwer, nach außen hin teilnahmslos zu bleiben.

Sie zuckt mit den Schultern. Eine Entschuldigung hält sie anscheinend nicht für nötig. „Keine Ahnung. Ich habe mich nur gefragt, was Sie tun, wenn ich mich danebenbenehme. Vielleicht starren Sie mich wieder nur bedeutungsschwer an. Das scheint Ihnen Spaß gemacht zu haben, als sie das letzte Mal meine Pussy gesehen haben.“

Das Schlucken fällt mir schwer, aber auf die stichelnde Provokation von ihr gehe ich nicht ein. Ich sehe sie nur weiterhin durchdringend an. Diese Frau trägt das Wort Gefahr auf der Stirn. Ich muss unbedingt standhaft bleiben und ihr zeigen, dass sie mit ihrem Mist bei mir nicht weiterkommt.

Fast so, als habe sie meine Gedanken gelesen, fährt sie fort: „Vielleicht sollten Sie mir ein bisschen Disziplin beibringen, damit ich es nicht wieder tue.“

Ich ziehe eine Braue hoch und bin fest entschlossen, ihr nicht das Vergnügen zu gönnen, mir eine Gefühlsregung zu entlocken. „Disziplin beibringen? Wie denn?“

Jetzt hebt und senkt ihre Brust sich schnell, als ob sie die Vorstellung anregend findet. Und das finde ich natürlich wiederum sehr anregend.

„Ich weiß nicht. Wie würden Sie es denn gern anstellen?“, fragt sie, als würde sie sich erkundigen, wie ich meinen Kaffee trinke.

Ganz offensichtlich genießt sie dieses Spielchen. Es ist wie bei einer Katze, die mit einer Maus spielt.

Allerdings kann ich mir gut vorstellen, wie scharf ihre Krallen sind, wenn sie mich erst in eine Ecke gedrängt hat. Deshalb erwidere ich: „Vielleicht sollte ich Sie für heute nach Hause schicken. Damit Sie dort in Ruhe über die Konsequenzen Ihrer Handlungen nachdenken können.“

Überraschung und Enttäuschung zeigen sich in ihrem Blick. Es gefällt ihr nicht, dass ich nicht auf ihr Spiel eingehe.

„Aber dann würde ich morgen wiederkommen und dasselbe noch einmal tun.“ Sie schenkt mir ein schiefes Lächeln, und dabei sieht sie mich aus ihren hellen, intelligenten Augen durchdringend an. „Sollten Sie Ihren Frust nicht an dem ausleben, was Sie am meisten stört?“

Sie hebt jetzt auch das andere Bein, stützt den Fuß auf den Stuhl links von ihr, und ihr Rock rutscht an ihren Schenkeln noch höher. Ihre vor Erregung glitzernde Pussy ist jetzt komplett entblößt. Um weiter aufrecht sitzen zu können, muss Maya sich mit beiden Händen auf meinem Schreibtisch abstützen.

„Gleich hier und jetzt“, fügt sie heiser hinzu und mustert mich prüfend.

Es ist wie ein düsterer Zwang, der mich überkommt. Ehe ich mich bremsen kann, gehe ich zwei Schritte vor und stehe direkt zwischen ihren gespreizten Schenkeln.

Wenn ich wollte, könnte ich sie jetzt berühren. Meine rechte Hand ist nur wenige Zentimeter entfernt. Ich fühle mich wie von einem Magneten angezogen. Der Herzschlag hämmert mir in den Ohren. Ich atme ihren süßen, erregenden Duft ein. Wie mag sie schmecken? Wie mag sie sich an meiner Zunge anfühlen? Den Gedanken verdränge ich schnell wieder. Ich kann und darf nicht hier in meinem Büro über sie herfallen.

Ich darf es nicht!

„Sie wissen, dass ich eine Lektion nötig habe. Sonst wird es wahrscheinlich nicht aufhören.“ Sie lächelt. Ihre vollen rosaroten Lippen spannen sich über ihren perfekten weißen Zähnen. „Und machen Sie sich keine Sorgen … Niemand wird ein Sterbenswort darüber von mir erfahren“, stößt sie leise aus. „Das bleibt unser kleines sexy Geheimnis.“

Sie sieht mich so herausfordernd an, dass mir innerlich siedend heiß wird.

Trotz meiner staubtrockenen Kehle schlucke ich. „Ich lasse mich nicht mit Frauen ein, mit denen ich zusammenarbeite.“

„Wie schade.“ Betrübt schüttelt sie den Kopf. „Denn dadurch würde meine Zeit hier viel unterhaltsamer. Für uns beide.“

Ich kann nicht anders, ihre dreiste Art bringt mich zum Lachen.

„Aber wir lassen uns ja auch nicht aufeinander ein“, wiegelt sie ab. „Sie verpassen mir nur eine Lektion, weil ich mich vorhin so schrecklich aufgeführt habe. Das würde jeder gute Boss tun.“

Ich mache den Mund auf, um ihr zu sagen, dass es nicht dazu kommen wird, aber aus irgendeinem Grund bekomme ich die Worte nicht heraus. Sie bleiben mir irgendwo im Hals stecken.

Anscheinend spürt sie meine Schwäche und schiebt sich sofort auf dem Schreibtisch nach vorn. Herausfordernd sieht sie mir in die Augen, während sie sich bis an meine Hand schiebt. Ich spüre sie feucht und erregt an den Fingerspitzen. Heiß schmiegt sie sich an meine Handfläche.

Frustriert ringe ich nach Luft, weil ich genau weiß, dass ich die Hand wegziehen sollte. Aber ich bringe es einfach nicht über mich. Ich will es nicht tun.

Rasend schnell gehen mir all die Gründe durch den Kopf, wieso ich das hier nicht zulassen darf. Doch die Gründe lösen sich in nichts auf, als sie heiser und genussvoll die Luft ausstößt und sich ein bisschen an mir reibt. Die feuchten, heißen Lippen in ihrem Schoß gleiten an meinen Fingern entlang, und sie stöhnt genießerisch auf, als die Kuppe meines Mittelfingers ihre Klitoris streift.

„Ich glaube, du magst unartige Frauen“, stößt sie heiser aus und stützt sich auf die Ellbogen. Jetzt liegt sie praktisch auf meinem Schreibtisch. „Du magst Frauen, die sich streicheln, während du zusiehst. Die dich so scharf machen, dass du nicht mehr klar sehen kannst.“

„Macht es dir Spaß, mich zu reizen?“, erwidere ich knurrend. „Das macht dich heiß, ja?“

Ich bin wie gebannt davon, wie entschlossen sie ihr Ziel verfolgt. Mir ist noch nie jemand mit so viel Mumm begegnet.

„Ja, tut es“, stößt sie zischend aus, als ich die Hand stärker an sie drücke. Meine Finger pressen sich in ihre feuchte, warme Mitte.

„Schon allein dafür sollte ich dich bestrafen.“ Ich verliere auch den letzten Rest meiner Selbstbeherrschung, aber das spielt keine Rolle mehr. Im Grunde ist mir jetzt alles so egal, dass es mir lächerlich vorkommt. Ich fühle mich wie auf Autopilot. Meine Lust auf sie treibt mich an, mein Verstand ist ausgeschaltet.

„Ja“, stößt sie wieder aus. Ihre Stimme bebt, und sie nickt fordernd.

Sie ist so feucht, dass mein Finger wie von selbst in sie hineingleitet. Ich ziehe ihn vor und zurück, direkt am Eingang ihrer Vagina, und Maya gibt mir die Reaktion, auf die ich warte. Keuchend atmet sie ein. Ich muss eine empfindsame Stelle berührt haben.

Mein Schwanz ist jetzt so hart wie ein Felsen. Er drängt gegen meine Hose, als ob er ein eigenes Leben führen würde und jetzt aus seinem Gefängnis entkommen will. Aber ich werde ihn auf keinen Fall herausholen. Ich will die Macht über sie auskosten, so wie sie es im Haus ihres Vaters genossen hat, die Macht über mich zu haben. Gleichzeitig sehne ich mich so brennend danach, sie wieder kommen zu sehen, dass es jeden anderen Gedanken aus meinem Kopf verdrängt.

Ich dringe mit dem zweiten Finger ein. Tief schiebe ich die beiden Finger vor und spüre, wie ihre Lust warm und langsam in meine Hand rinnt. Ich ertaste ihren G-Punkt und krümme die Finger. Lockend reize ich die Stelle und sehe, wie sie sich windet. Ich verstärke den Druck, und sie zuckt schwer atmend zusammen.

„Fuck!“, stößt sie tonlos aus und kratzt mit den Fingernägeln über die polierte Oberfläche meines Schreibtischs. Ihre Brüste heben und senken sich unter dem dünnen Stoff ihrer Bluse.

Mit der anderen Hand stütze ich mich auf den Rand des Schreibtischs und beuge mich vor. Dabei achte ich sehr darauf, sie nicht mit meinem Körper zu berühren. Wenn mein Schwanz jetzt auch nur den leisesten Kontakt mit ihr bekommt, verliere ich jede Hemmung, das weiß ich genau.

„Mehr. Ich will mehr.“ Flehend windet sie sich an meiner Hand.

Ich nehme mir einen Augenblick, sie zappeln zu lassen, und tue so, als müsse ich noch entscheiden, ob ich ihr gebe, wonach sie sich sehnt. Dann dringe ich auch mit dem dritten Finger ein. Ich spüre, wie sie sich um meine Finger anspannt.

Unverständlich aufstöhnend verzieht sie ihr schönes Gesicht und runzelt konzentriert die Stirn.

Es ist nicht zu verkennen, wie sehr ihr gefällt, was ich tue. Sie reckt mir die Hüften entgegen und presst sich mit aller Kraft an meine Hand. Sie hebt den Kopf und sieht mir direkt in die Augen. Mit ihrem Blick fordert sie mich heraus und macht mich damit so scharf, dass ich fast komme, ohne dass sie mich überhaupt berührt.

„Ist das alles, was du drauf hast?“, bringt sie heiser heraus. Vor Verlangen klingt ihre Stimme brüchig.

Ich dringe mit noch einem weiteren Finger ein.

Lust und Schmerz vermischen sich auf ihrem Gesicht. Keine Sekunde später reißt sie vor Ekstase die Augen auf und spannt sich noch stärker um meine eindringenden Finger an. Mit offenem Mund stößt sie den Atem aus. Wie ein Flüstern entflieht ein langer, tiefer Seufzer aus ihrer Kehle, als ich tiefer vordringe.

Sie ist ganz kurz davor, das spüre ich. Ich bringe den Daumen ins Spiel. Kreisend und fest reize ich ihre Klitoris. Voller Stolz sehe ich, wie ihre Schenkel seitlich von mir zu zittern anfangen.

„Ja. Ich bin gleich … Ich komme gleich.“ Keuchend bäumt sie sich von meinem Schreibtisch hoch.

Nein, ich werde nicht zulassen, dass sie die Kontrolle übernimmt. Ich habe hier das Sagen, und das muss ich ihr klarmachen. Die Stellung, die ich heute habe, habe ich nicht erreicht, indem ich anderen die Führung überlassen habe.

Mitten in der Bewegung halte ich inne und ziehe die Finger leicht zurück.

Frustriert schreit sie leise auf. „Nein … Nein! Tu das nicht. Bitte! Mach weiter!“

Innerlich muss ich lächeln. Mich durchströmt ein unbeschreibliches Machtgefühl. „Nur wenn du versprichst, dich bei der Arbeit zu benehmen. Und von jetzt an wirst du im Büro Unterwäsche tragen.“

Hektisch nickt sie. Wieder drängt sie sich an meine Hand und windet sich verzweifelt. „Okay, okay. Ich … Ich verspreche es.“

„Und du gibst keinen Laut von dir, wenn du kommst“, verlange ich. Einerseits will ich nicht, dass die Leute hinter der Tür sie hören, zum anderen will ich, dass dieser Orgasmus ganz allein mir gehört. Ich will, dass sie sich meinen Anweisungen fügt, um zu bekommen, wonach sie sich sehnt.

Wieder nickt sie. In ihrer verklärten Lust ist sie zu keinem Wort mehr fähig.

Ich dringe wieder tiefer mit den Fingern vor, zurück und noch tiefer. Mit dem Daumen reize ich unablässig ihre Klitoris.

Fast rechne ich damit, dass sie sich mir widersetzt und beim Orgasmus laut aufstöhnt, doch verblüfft und erleichtert zugleich sehe ich sie unter mir aufzucken und sich fest auf die Unterlippe beißen. Sie presst die Lider zusammen und spannt sich um meine Hand an. Ich fühle, wie die Muskeln tief in ihr kontrahieren, meine Finger zusammendrücken, und für mich ist es wie ein Orgasmus im Kopf, als ich sehe, wie sie sich in ihre Lust fallen lässt und gleichzeitig meiner Anordnung gehorcht.

Bei diesem Anblick wird mir von Kopf bis Fuß heiß. Sie hört nicht auf, sich zuckend um meine Finger anzuspannen. Es erfüllt mich mit tiefer Befriedigung. Die Lust hat sie fest im Griff, der Höhepunkt scheint nicht zu enden.

Erst eine kleine Ewigkeit später hört sie auf, sich willenlos zu winden. Schwer atmend sinkt sie zurück auf den Tisch, als seien ihr alle Knochen im Leib geschmolzen. Endlich gelingt es mir, den Blick wieder von dem Erotischsten abzuwenden, was ich je im Leben gesehen habe. Allmählich beruhigt mein Atem sich wieder.

Und in diesem Moment wird es mir bewusst. Mir wird klar, was ich getan habe.

Ich ziehe die Hand zurück und höre, wie sie erstaunt einatmet, als seien wir zwei zu einem Körper verschmolzen und ich hätte ihr jetzt einen Teil entrissen.

Verdammt, ich will weg von hier. Bloß weg von ihrer überwältigenden Präsenz. Leider geht das nicht. Ich darf nicht fliehen.

Stattdessen hebe ich also ihre Füße von den Stühlen und streiche ihr den Rock über die Schenkel hinab, um ihre Pussy zu bedecken.

Sie setzt sich auf und stützt sich seitlich ab. „Danke, das habe ich gebraucht“, sagt sie leise.

Ich sehe sie nicht an. Das kann ich jetzt nicht. Sonst würde ich vielleicht etwas sagen, was ich später noch bereue. Also nicke ich nur und gehe von ihr weg um den Tisch herum und setze mich auf meinen Stuhl.

Sie gleitet vom Tisch herunter und wendet sich mir zu. Den Kopf hält sie so stolz, als sei nichts Besonderes geschehen. Als hätte ich sie nicht gerade auf schamloseste Weise ausgenutzt.

„Du kannst jetzt gehen. Vergiss nicht, was du mir versprochen hast.“ Nur mit Mühe schaffe ich es, dass es nüchtern und sachlich klingt.

Ich verschränke die Arme wieder, damit sie nicht mitbekommt, wie stark mir die Hände zittern. Wird sie jetzt wütend werden und mich beschimpfen, ich sei ein Monster, dass ich sie jetzt, nach dem, was gerade passiert ist, eiskalt wegschicke?

Sie regt sich nicht auf. Stattdessen strafft sie die Schultern und nickt mir nur folgsam zu. „Ja, Sir. Mr. Chivers“, sagt sie leicht atemlos mit ihrer sexy heiseren Stimme.

Anmutig wendet sie sich ab und geht zur Tür. Aber bevor sie das Büro verlässt, dreht sie sich noch einmal um und lächelt mich hinterlistig an, um mir zu zeigen, dass das zwischen uns hiermit noch nicht beendet ist. Dann geht sie und zieht die Tür hinter sich leise ins Schloss.

Ich lasse den Kopf in die Hände sinken und stoße einen tiefen Seufzer aus.

Tja, das ist jetzt nicht exakt so gelaufen, wie ich es geplant hatte.

Verdammt!

Von mir wird erwartet, dass ich auf sie aufpasse, solange ihr Vater in New York ist. Er hat mich ausdrücklich davor gewarnt, mich nicht von ihr einwickeln zu lassen. Ich habe nur gelacht und ihm gesagt, dazu würde es bestimmt nicht kommen. Ich war so sicher gewesen, mit ihr zurechtzukommen.

Also, in gewisser Weise bin ich auch ganz g...

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