Baccara Exklusiv Band 165

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GLÜCKSSPIEL DES SCHICKSALS von CAT SCHIELD
In Las Vegas geht Missy bei ihrem attraktiven Boss Sebastian aufs Ganze. Am Roulettetisch raunt sie ihm leise zu: Fällt die Kugel auf Schwarz, bleibt sie seine Assistentin. Bei Rot dagegen kündigt sie und verbringt mit ihm die Nacht! Die Kugel rollt - und fällt auf Rot …

WIE VERFÜHRT MAN SEINEN VERLOBTEN? von YVONNE LINDSAY
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FÜR EINE MILLION NÄCHTE MIT DIR von JENNIFER LEWIS
Warum hat Bree ihn bloß geheiratet? Sie hatte sich Hals über Kopf in Gavin verliebt, doch nun erfährt sie: Er wollte sie nur wegen der Million Dollar, die er von ihrem Vater bekommen hat. Wütend wirft sie Gavin den Ehering vor die Füße. Ob er versuchen wird, sie zurückzugewinnen?


  • Erscheinungstag 09.03.2018
  • Bandnummer 0165
  • ISBN / Artikelnummer 9783733725051
  • Seitenanzahl 384
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Cat Schield, Yvonne Lindsay, Jennifer Lewis

BACCARA EXKLUSIV BAND 165

1. KAPITEL

Bunter Lichterglanz fiel auf Sebastian Case, forderte ihn lockend auf, einmal sein Glück zu versuchen. Er ignorierte das elektronische Gepiepse und Geklingel der Spielautomaten, die unablässig von Gewinn und Verlust kündeten. Glücksspiel hatte keinerlei Reiz für ihn. Harte Arbeit und Beharrlichkeit, an diese Dinge glaubte er, nicht an das Glück.

Unerwartet versperrte ihm ein Paar um die Sechzig den Weg. Die Frau beharrte darauf, dass es zum Büffet links herum gehe, während ihr Ehemann versicherte, sie seien beim Keno-Saal falsch abgebogen. Beide lagen falsch.

Bevor Sebastian um sie herumgehen konnte, hatte ihn die Frau schon ausgemacht.

„Vielleicht kann uns hier jemand helfen.“ Sie lächelte ihn freundlich an, während sie nach einem Namensschild an seinem Anzug suchte. „Hallo … junger Mann. Ihr Hotel ist wirklich traumhaft. Aber auch etwas unübersichtlich. Wie kommen wir bitte zum Büffet?“

Offensichtlich hielt sie ihn für einen Angestellten. Kein Wunder, er war wohl der einzige Besucher des Casinos, der einen Anzug trug und nicht auch dort arbeitete.

„Halten Sie sich einfach rechts, dann sehen Sie es schon.“ Er deutete in die gewünschte Richtung.

„Hab ich doch gleich gesagt.“ Die Frau warf ihrem Mann einen triumphierenden Blick zu, obwohl sie selbst keine Ahnung gehabt hatte. „Danke schön!“

Sebastian nickte ihr kurz zu und ging dann weiter zu der Reihe von Aufzügen, die zu seiner Suite im fünfzehnten Stockwerk führten. Es wäre besser für Missy, dort zu sein, dachte er. Während er mit seinen Anwälten letzte Änderungen an dem Vertrag besprochen hatte, der den Erwerb von Smythe Industries besiegeln sollte, war seine Assistentin plötzlich wie vom Erdboden verschluckt gewesen. Das war beinahe sechs Stunden her.

Er kam ins Grübeln. Dreimal hatte er ihr auf die Mailbox gesprochen und ihr vier oder fünf E-Mails geschickt. Keine Antwort. Nicht ein Wort von ihr. Dabei war niemand zuverlässiger und tüchtiger als Missy. War sie etwa in Schwierigkeiten geraten?

Das laute hektische Las Vegas lockte die Touristen an, versprach ihnen großartige Erlebnisse und ließ sie dann mit faden Erinnerungen und leeren Taschen zurück. War Missy darauf reingefallen? Da sie aus einer kleinen Stadt in Texas stammte, konnte sie die Gefahren hier vielleicht nicht einschätzen. War sie gerade dabei, ihr Monatsgehalt an einen dieser Spielautomaten zu verfüttern? Womöglich hatte sie auch das Hotel verlassen und wurde nun auf der Straße von irgendjemandem belästigt …

Von einem der Würfeltische ertönte tosender Beifall. Gut, dass er sein BlackBerry auf Vibrationsalarm gestellt hatte, sonst hätte er nicht bemerkt, dass eine Nachricht eingegangen war. Er verlangsamte seine Schritte, als er das Handy aus der Jackentasche zog. Endlich hatte Missy geantwortet. Doch schon die erste Zeile der SMS ließ ihn erstarren.

Hiermit kündige ich.

Ungläubig las er die knappen Worte. Missy und kündigen? Nicht doch!

Seit vier Jahren war sie jetzt schon seine Assistentin. Sie waren ein Team. Wäre sie unzufrieden, hätte er es gewusst.

Hastig wählte Sebastian ihre Nummer. Nach viermaligem Läuten sprang die Mailbox an.

„Melde dich.“

Ohne abzuwarten schickte er eine SMS, weil er wissen wollte, wo sie war. Dreißig Sekunden später kam ihre Antwort.

In der Bar.

In welcher Bar?

Ungeduldig wartete er ab.

Im Zador.

Er rief sich den Grundriss des Casinos ins Gedächtnis und ging dann nach links. Ein kurzer Fußmarsch brachte ihn zum Zador. Die rot gestrichenen Wände, die schwarzen Accessoires und die asiatisch anmutenden Kunstwerke gaben Sebastian das Gefühl, an einem exotischen Ort gelandet zu sein. Längsseits der Wände tauchte eine Reihe stattlicher Aquarien, in denen Koikarpfen ihre Bahnen zogen, die Bar in schummriges Licht. Sebastian schritt den Raum ab, in der Hoffnung, Missy an einem der kleinen Tische zu entdecken. Sein suchender Blick wurde von einer Rothaarigen an der Theke abgelenkt.

Die Frau saß zum Barkeeper gewandt und war mit ihm in ein Gespräch vertieft. Von dort, wo Sebastian stand, konnte er ihr Lachen nicht hören, aber vermutlich war ihre Stimme rauchig und kehlig. Ein betörender Klang, den Männer so unwiderstehlich fanden. Sie saß auf dem Barhocker, die Beine seitlich übergeschlagen. Ihr kurzes Kleid gab den Blick auf ihre schlanken Waden und die schmalen Fesseln frei.

Auch ohne ihr Gesicht zu erkennen, war er bereits von ihr wie elektrisiert.

Ihre Ausstrahlung hatte eine solche Anziehung auf ihn, dass er sich dabei ertappte, schon in ihre Richtung zu gehen, bevor ihm der Grund für seinen Besuch in der Bar wieder einfiel.

Er schaute sich noch einmal um, doch Missy war an keinem der Tische zu sehen. Nun, das hatte auch noch etwas Zeit.

Erst mal wollte er diesen Rotschopf am Tresen kennenlernen.

„Nicht doch. Das hat er wirklich gemacht?“

Sebastian war nun nahe genug, um die Stimme der Rothaarigen wiederzuerkennen. Er zuckte zusammen. „Missy?“

Seine Assistentin wandte den Kopf und blickte ihn unter langen dunklen Wimpern hindurch an. Wäre sie irgendeine Frau gewesen, hätte er den langen, herausfordernden Blick als Flirt verstanden. Aber dies hier war Missy.

„Hallo Sebastian.“ Ihre dunkle Stimme ließ ihn wohlig erschauern. Missy drehte sich ein Stück auf ihrem Barhocker und deutete auf den leeren Platz neben sich. „Joe, einen Tequila für meinen Boss.“

Sebastian ließ sich auf dem Stuhl nieder. Kaum zu glauben, was er da sah. Wo war denn ihre Brille? Der Blick aus ihren dunkelbraunen Augen begegnete ihm mit offener Neugierde. Sie wartete darauf, dass er irgendetwas sagte.

„Was soll diese Nachricht?“, wollte er wissen, wobei er sich nur mit Mühe von dem hinreißenden Anblick losreißen konnte. „Da hast du dir wirklich den passenden Moment ausgesucht, um zu kündigen.“

Sie schob das Schnapsglas in seine Richtung. „Dafür gibt es nie den passenden Moment.“

Er trank den Tequila, ohne auf dessen Geschmack zu achten. Der Alkohol brannte in seiner Kehle, aber dies war nichts im Vergleich zu der aufsteigenden Wärme in ihm.

Irgendwann in den letzten Stunden, seit sie beide aus dem Flugzeug gestiegen waren, hatte sie ihr dichtes kastanienbraunes Haar aus dem strengen Zopf befreit und um gut dreißig Zentimeter gekürzt. Ihre neue Frisur wogte und floss seidengleich über ihre Schultern. War ihr Haar schon immer so glänzend und lebendig gewesen? Er fühlte das Verlangen, durch ihre Haare zu streichen und mit den weichen Strähnen zu spielen. Beinahe konnte er die Berührung ihrer Locken auf seiner Haut spüren.

Sein Blick wanderte an ihr herunter. Sie hatte den unförmigen Hosenanzug gegen ein eng anliegendes Kleid getauscht, das ihre Brüste betonte. War ihre Haut eigentlich schon immer so hell und makellos gewesen? Oder schien es ihm nur so durch den Kontrast zu dem tiefen Schwarz ihres Kleides?

Und überhaupt, ihre Haut … hatte sie jemals so viel davon gezeigt?

Die Missy, die er kannte, war anständig und zurückhaltend. Die Frau auf dem Stuhl neben ihm dagegen machte aus ihrer Sinnlichkeit keinen Hehl.

Sebastian schüttelte den Kopf. „Was sagst du?“

„Ich sagte, jetzt bist du dran.“

Dran? Mit was?

Der Anblick ihrer Brüste war faszinierend. Er stellte sich vor, wie er sich vorbeugen und sein Gesicht in diesem einladenden Ausschnitt vergraben würde. Um sie mit seinen Lippen und seiner Zunge zu verwöhnen. Ihre zarten Brustspitzen zu liebkosen, bis sie vor Lust aufstöhnte …

Die Heftigkeit seines Verlangens erschreckte ihn. Er atmete tief ein. Ihr verführerischer Duft wirkte geradezu benebelnd auf seine Sinne.

„Sebastian?“

„Was?“ Unwillig wandte er den Blick von ihrem verlockenden Dekolleté ab und schloss kurz die Augen, um sich zu konzentrieren.

„Stimmt was nicht?“ Auf ihren Lippen zeigte sich etwas Geheimnisvolles und ausgesprochen Weibliches. Als ob sie seine Gedanken lesen könnte. Und daran Gefallen finden würde …

Was war nur mit dem bodenständigen und cleveren Mädchen passiert, auf das er sich in den letzten vier Jahren blind verlassen hatte? Vielleicht war es kein guter Einfall gewesen, sie nach Las Vegas mitzunehmen.

„Alles in Ordnung, danke.“ Was um Himmels willen war los mit ihm? Er konnte nicht mehr klar denken. Beim Anblick des leeren Tequilaglases fragte er sich kurz, ob sie womöglich etwas hineingetan hatte. „Worüber haben wir geredet?“

„Über meine Kündigung.“

Ihre Worte brachten ihn auf den Boden zurück. Sein Verstand wurde wieder klarer.

„Warum willst du plötzlich kündigen? Möchtest du mehr Geld? Oder eine bessere Position?“

„Ich will heiraten. Und Kinder kriegen.“

Diese Enthüllung erschütterte ihn. Missy war ihm immer wie die typische Karrierefrau vorgekommen. Sein Bild von ihr war von ihrer Tüchtigkeit und ihrem Engagement geprägt, das sie für die Case Consolidated Holding an den Tag legte. Ganz sicher hatte sie ein Privatleben, mit Freunden und Liebhabern, aber davon bekam er nie etwas mit.

„Aber deswegen musst du doch nicht gleich den Job hinschmeißen.“

„Es geht nicht anders.“

„Willst du mir etwa sagen, dass ich dich davon abhalte, zu heiraten und Kinder zu bekommen?“

„Genau.“ Ihre langen Wimpern verbargen etwas, das er in ihren Augen nicht lesen sollte.

„Aber warum?“

Sebastian bestellte einen weiteren Tequila beim Barkeeper, verneinte jedoch, als dieser fragend auf Missys Glas deutete. Wie viel hatte sie eigentlich getrunken? Es gab keine Anzeichen, dass sie zu tief ins Glas geschaut hatte. Aber wie war es sonst zu erklären, dass sie so überstürzt ihre Arbeit hinwerfen wollte?

„Du lässt mich ständig bis in die Nacht hinein schuften“, begann sie. „Du rufst mich zu allem möglichen Zeiten an, weil ich deine Reisetermine ändern soll oder Konferenzen arrangieren muss. Wie häufig habe ich am Wochenende arbeiten müssen, weil ich noch irgendwas im letzten Moment an deinen Präsentationen verbessern sollte, an denen ich schon die ganze Woche über gesessen habe?“

Wollte sie ihm zu verstehen geben, dass er zu viel von ihr erwarten würde? Möglicherweise hatte er sich mehr und mehr auf sie verlassen, je länger sie zusammengearbeitet hatten. Aber es gefiel ihm zu wissen, dass sie allzeit bereitstand, ihm zu helfen, wenn er sie brauchte.

„Pausen gönnst du dir keine“, klagte sie und trank den letzten Schluck ihres bunten Cocktails. „Und mir schon gar nicht.“

„Ich verspreche dir, deine Wochenenden hast du ab sofort für dich.“

„Es geht doch nicht nur um die Wochenenden. Es geht darum, dass ich deine Arzttermine vereinbare, und wann dein Wagen in die Werkstatt soll. Ich muss mich mit den Handwerkern rumschlagen, die dein Haus renovieren, und alles aussuchen. Welche Wandfarbe, was für Fliesen, alles. Das ist dein Haus. Du solltest dich darum kümmern.“

Sie hatten diese Diskussion schon häufiger geführt. „Ich finde einfach, du hast ein Händchen dafür.“

„Mag sein, aber ein Haus einzurichten, das ist doch eher Sache einer Ehefrau.“

„Ich habe keine.“

„Noch nicht.“ Sie bedachte ihn mit einem mitleidigen Blick. „Deine Mutter hat mir erzählt, zwischen dir und Kaitlyn stehen die Dinge zum Besten.“

„Zum Besten wäre übertrieben.“

Auch wenn er sich darüber ärgerte, dass sie und seine Mutter sein Privatleben erörterten, konnte er sich wohl kaum beklagen. Schließlich war er es selbst, der von Missy Dinge gefordert hatte, die über die reine Arbeit hinausgingen. Und es war ja auch viel angenehmer, wenn sie sich nicht nur der beruflichen, sondern auch seiner privaten Belange annahm.

„Ihr beiden kennt Euch jetzt seit sechs Monaten“, fuhr Missy fort. „Das ist ganz schön lange seit deiner …“

Sie verstummte.

Seit seiner Scheidung vor sechs Jahren.

Sebastian hatte gar nichts dagegen, erneut zu heiraten. Und das hätte er auch wohl längst getan, wenn seine Exfrau nicht seine Fähigkeit, anderen zu vertrauen, ruiniert hätte.

Chandras Spielchen hatten der familiären Seite in ihm nicht nur einen Knacks versetzt. Sie hatten ihn zu einem zurückgezogenen Mann werden lassen, der keinerlei Interesse an romantischen Eskapaden mehr zeigte.

Zum Unglück aller Frauen richtete er seine Aufmerksamkeit nur noch auf das, was er völlig unter Kontrolle hatte: Geld verdienen. Sich um die Case Consolidated Holding kümmern.

„Okay, ich werde dich nicht mehr bitten, meinen Privatkram zu erledigen.“ Er würde all ihre Argumente Stück um Stück zerpflücken, bis keines übrig bleiben würde, und sie keinen Grund mehr hätte, ihn zu verlassen. „Ist das akzeptabel für dich?“

Ihre braunen Augen funkelten ihn an. „Nichts, aber auch nichts kann meine Meinung ändern, Sebastian. Ich kündige. Sobald die Woche um ist.“

„In der Nachricht stand was von zwei Wochen.“

„Von mir aus auch vier Wochen. So viel Urlaub habe ich noch angehäuft.“ Sie machte den Barkeeper mit einem Fingerzeig auf ihr leeres Glas aufmerksam.

„Meinst du nicht, du hast schon genug gehabt?“

Er nahm ihre Hand. Allein der Kontakt mit ihrer Haut hatte eine verblüffende Wirkung auf ihn. Jähes Verlangen nach ihr kam impulsiv über ihn. Was war nur mit ihm? Das hier war Missy. Vier Jahre lang hatten sie Seite an Seite zusammengearbeitet, ohne dass es zwischen ihnen auch nur geknistert hätte. Geschweige denn, dass er sich ersehnte, sinnliche Stunden mit ihr zu verbringen …

Sie war seine Angestellte, und daher war er doch für sie verantwortlich. Nur dass er nicht sehr verantwortlich dachte. Eigentlich dachte er überhaupt nicht. Er fühlte nur noch … Lust und Begehren.

„Du bist nicht mein Vater“, sagte sie und zog ihre Hand weg. „Sag mir nicht, was ich tun soll.“

Er rieb den Daumen über die Fingerspitzen. Immer noch konnte er die Sanftheit der Berührung spüren. „du bist doch nicht du selbst.“

„Und ob ich das bin.“ Sie leerte das Glas, das ihr der Barkeeper hingestellt hatte, bis zur Hälfte. „Weißt du eigentlich, was heute für ein Tag ist?“

„Der fünfte April. Morgen Abend startet die Managerkonferenz.“

Das Treffen brachte jedes Jahr die Führungskräfte der Dutzende von Firmen, die der Case Consolidated Holding gehörten, zusammen. Hier wurde die Gelegenheit geboten, sich über Unternehmensstrategien auszutauschen und mit den vielen verschiedenen Gesellschaften eine gemeinsame Zukunftsvision zu entwickeln.

„Heute ist mein Geburtstag.“

Sebastian durchzuckte es. Wieder einmal hatte er es vergessen. Normalerweise kursierte eine Glückwunschkarte im Büro, auf der er unterschrieben hätte. Ihren Schreibtisch hätten bunte Luftballons geschmückt, sodass er an ihren Geburtstag gedacht und ihr gratuliert hätte. Aber er war vollkommen damit beschäftigt gewesen, die Konferenz vorzubereiten und an seiner Eröffnungsrede zu feilen. Was war er nur für ein Chef, wenn er nicht einmal an den Ehrentag der Frau dachte, die so wichtig war in seinem Leben?

„Hab ich dir wenigstens etwas Nettes geschenkt?“

Sie hob die Arme und deutete an sich herunter. „Einen Wellness-Tag im Spa mitsamt Komplettverschönerung.“

„Da hab ich wohl einen guten Geschmack“, sagte er mit reumütigem Lächeln. „Du bist die schönste Frau hier.“ Angesichts dessen, dass sich fast nur Männer in der Bar aufhielten, war der Vergleich etwas unglücklich. Die wenigen Frauen waren älter und ohne jeden Schick.

Sie kniff die Augen zusammen. „Na, vielen Dank auch. Gut zu wissen, dass ich mit dem Haufen Großmüttern da mithalten kann. Das hebt mein Selbstvertrauen gewaltig.“

Sofort bedauerte er seine Worte. Das hätte er besser hinkriegen können. So etwas hatte sie nicht verdient, immerhin war heute ihr Geburtstag. Aber wie sonst hätte er zeigen sollen, wie umwerfend er sie fand. Am liebsten hätte er sie gleich mit nach oben in seine Suite genommen und ihr das sexy Kleid vom Leib gestreift …

Irritiert nahm er seine Erregung wahr. Er begab sich auf gefährliches Eis. Welche bislang verborgene Glut hatte aus Missy eine Verführerin gemacht, die ohne Weiteres Männern das Herz brechen würde? Was immer es war, seine Selbstbeherrschung war dahin.

„Ernsthaft“, versicherte er ihr. „du siehst großartig aus.“

„Wie jetzt? Großartig wie in ‚großartig‘?“, hakte sie nach. „Oder großartig für jemanden, der dreißig ist?“

Ein runder Geburtstag. Kein Wunder, dass sie so außer sich war. Ein neues Lebensjahrzehnt stand vor der Tür. Und vielleicht hörte sie die biologische Uhr auch schon ticken.

„Einfach nur großartig.“

Sie zog ein Gesicht. „Vielleicht glaubst du, dass ich überreagiere wegen dieser Jetzt-bin-ich-schon-dreißig-und-so-Geschichte.“ Sie wartete kurz ab, ob Sebastian einen Einwand hatte, doch er hörte ruhig zu. „Ich habe immer davon geträumt, mit achtundzwanzig zu heiraten. Das wäre perfekt gewesen. Beruflich hätte ich vorankommen können, durch die Welt reisen. Mich ein bisschen austoben. Ein paar Fehler machen, hier und da …“

Irgendwie konnte er sich Missy nicht dabei vorstellen, all diese Dinge zu tun. Sie ging mit Vorliebe ins Kino. Sie strickte gerne. Oder nahm heimatlose Katzen auf, um sich um sie zu kümmern. Wenn jemand dazu bestimmt wäre, daheimzubleiben und ein ruhiges Leben zu führen, dann wohl am ehesten Missy.

Aber das war, bevor sie sich in einen sündigen Engel verwandelt hatte, der himmlisch duftete und … ja, wie eigentlich schmeckte?

Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

Sie schmeckte vollkommen.

Sie strich sich über die Stelle, an der er sie gerade geküsst hatte, und warf ihm einen misstrauischen Blick zu. „Wofür war das?“

„Alles Gute zum Geburtstag!“

Sie kniff die Augen zusammen. „Na, hoffentlich fühlst du dich auch noch so ausgelassen, wenn du siehst, was du für mein Geschenk ausgegeben hast.“

„Das macht mir nichts aus“, sagte er achselzuckend.

Missy Lippen öffneten sich in einem vollendeten Bogen. Wie hatte er nur so lange übersehen können, wie sinnlich ihr Mund war? Mit der fein geschwungenen Oberlippe und einer vollen unteren Lippe forderte ihr Mund es geradezu heraus, den roten Lippenstift wegküssen zu wollen.

Ohne Warnung holte sie aus und versetzte ihm mit der Faust einen heftigen Schlag auf den Arm. „Verdammt noch mal! Sebastian Case, du bist so ein Vollidiot!“

Mit diesen Worten ließ sie sich vom Hocker gleiten und stürzte davon. Während Sebastian sich die schmerzende Stelle an seinem Arm rieb, starrte er ihr überrascht nach. Für eine Frau hatte sie einen ziemlich kräftigen Schlag. Sie war schon am Ausgang, als er ebenfalls aufstand, ein paar Geldscheine auf den Tresen warf und ihr folgte.

Sie war nicht gewohnt auf High Heels zu laufen, daher konnte er sie mühelos einholen. Er legte seinen Arm um ihre Hüfte, um sie zu halten, als sie ins Stolpern kam. „Wohin willst du?“

„Ich will jetzt feiern gehen.“ Sie schob seine Hand weg.

Sebastians Handfläche kribbelte unangenehm. Um das Gefühl zu vertreiben, rieb er die Hände aneinander. Dabei sah er ihrem entschlossenen Abgang zu, bei dem ihre Kurven ein wenig ins Wackeln kamen.

Seine Exfrau war Model gewesen, dünn und ständig auf Diät. Mit einer ansprechenden Oberweite, die er bei Frauen bevorzugte, konnte sie nicht aufwarten. Vielleicht war das der Grund, dass sein Interesse an Sex mit ihr verloren gegangen war. Oder er war es einfach leid, auf ihre Spinnereien einzugehen. Ihre andauernden Lügen, dass sie schwanger sei, jedes Mal, wenn er von Trennung gesprochen hatte.

Missy steuerte nach rechts, als er noch im Geiste rekapitulierte, was in seiner Ehe alles schiefgelaufen war. Einen Moment später ging er ihr nach. Sie bewegte sich zielstrebig an den Spieltischen vorbei. Offenbar wusste sie genau, wohin sie wollte. An einem Roulettetisch holte er sie ein.

„Hast du eigentlich eine Vorstellung, was du da machst?“, fragte er, aber er ahnte die Antwort schon.

„Ich weiß ganz genau, was ich tue.“ Sie zog ein dickes Bündel Geldscheine aus ihrer Tasche. „Ich bin hier, um das zu verjubeln. Und ich gehe nicht eher, bis ich das getan habe.“

Missy hatte sich von dem Moment an, als sie am Nachmittag die Lobby des Hotels betreten hatte, in Las Vegas verliebt. Die klingelnden Spielautomaten erinnerten sie an das letzte Läuten der Schulglocke vor den großen Ferien. Die blinkenden Lichter und die Aussicht auf den Hauptgewinn, der an jeder Ecke zu warten schien, hatte das Kind in ihr wieder zum Vorschein gebracht. Sie konnte sich kaum zurückhalten, am nächstbesten Blackjack-Tisch zwanzig Dollar zu setzen. Mit einem Mal schienen fünfzehn Jahre gemächliches Leben wie ausgelöscht zu sein.

Sebastian legte den Arm auf ihre Schulter und stellte sich zwischen sie und den Roulettetisch. „Hier solltest du nicht spielen. Die Chancen sind gleich null. Lass uns lieber zum Blackjack gehen. Da kann man eher was gewinnen.“

Die Berührung ließ sie erschauern, obwohl er selbst warm war. Sein Griff war behutsam, aber Missy wusste, dass er auch anders konnte, wenn ihm die Geduld ausging.

Vermögend. Erfolgreich. Gewohnt, sich durchzusetzen. Notfalls mit allen Mitteln. Ein Mann, der alles in seinem Leben unter Kontrolle hatte. Niemals macht er Pause. Selten lächelte er. Und alle mussten für ihn ihr Bestes geben.

Hätte sie gewusst, was sie erwarten würde, als sie den Job bei ihm angetreten hatte, wäre sie wohl panisch aus seinem Büro geflohen. Stattdessen war sie von dem rätselhaften Sebastian Case fasziniert gewesen, von ihm, dem fantastischen, aber undurchschaubaren Geschäftsmann und Millionär.

Sie schüttelte seine Hand ab. „Interessiert mich nicht.“

„Du bist doch völlig durchgedreht. Wie viel hast du da überhaupt?“ Er nahm ihr das Geld aus der Hand und blätterte die Scheine kurz durch. Ein leiser Pfiff ging von seinen Lippen.

Da sie befürchtete, dass er ihr das Geld vorenthalten wolle, um sie vor sich selbst zu schützen, riss sie ihm die Scheine aus der Hand.

„Eigentlich war das für mein Hochzeitskleid gedacht, das ich mir immer gewünscht habe.“

Dass sie es für diesen Zweck hatte, überraschte ihn, aber er ließ sich nichts anmerken. „Und wie viel ist das genau?“

„Fünftausend Dollar.“

„Ganz hübsches Sümmchen, um es in Las Vegas durchzubringen.“ Seine Besorgnis ließ seine Stimme polternd erscheinen.

Missy wich seinem Blick aus. Seine Einmischung missfiel ihr. Am Ende hielt er sie noch davon ab, all ihre Vorsicht aufzugeben. „Stimmt. Zwei Jahre lang habe ich eisern gespart. Dreimal die Woche nichts als Thunfischsandwiches. Neue Klamotten habe ich mir nur gegönnt, wenn die alten schon fast hin waren. Und Kino und Ausgehen waren höchstens einmal im Monat drin.“

„Das hast du dir wirklich vom Mund abgespart“, sagte er mit ehrlichem Blick, auch wenn in seinen Augen ein Hauch von Spott schimmerte.

Missy reckte ihr Kinn. Sparen. Was wusste er denn schon davon? Er hatte achthunderttausend Dollar für ein Haus ausgegeben, nur weil ihm die Gegend so gut gefiel, dann hatte er es abreißen lassen, um für weitere zwei Millionen etwas zu bauen, das seinem Sinn entsprach. Eine Villa, in der er sich kaum aufhielt, da er so viel Zeit in der Firma verbrachte.

„Das habe ich“, sagte sie schlicht. Enttäuscht darüber, wie es in ihrem Leben gerade lief, war es für sie einfacher, alles an Sebastian auszulassen, als sich einzugestehen, was sie falsch gemacht hatte. „Interessiert es dich nicht, warum ich lieber mein Erspartes hier zum Fenster rausschmeißen will? Anstatt mir mein Traumkleid für die Hochzeit zu kaufen?“

„Das wüsste ich gerne.“ Beherrscht und gelassen klang er wie ein Feuerwehrmann, der einer alten Dame gut zuredet, sich von ihm retten zu lassen. „Lass uns doch irgendwo hingehen, wo es ruhig ist. Dann kannst du mir alles erzählen.“

„Ich will nicht irgendwo hin, wo es ruhig ist. Mein ganzes Leben war ruhig. Ich will jetzt mal was erleben.“

Unüberlegt tun, wonach einem der Sinn steht.

Sebastians Missbilligung würde sie nicht davon abhalten können. Sie hatte es satt, sich klein wie eine Maus zu fühlen, wenn doch eigentlich ein wilder Tiger in ihr schlummerte.

Als Tochter des Pfarrers einer kleinen Gemeinde war sie ein Kind freien Geistes, das Regeln missachtete und Autoritäten nicht anerkennen wollte. Zur Enttäuschung ihrer beider Eltern. Doch als sie in der Highschool war, hatten die unbeschwerten Tage für Missy ein Ende gehabt. Damals hatte ihre Mutter einen Schlaganfall erlitten. Seitdem an den Rollstuhl gefesselt, hatte sie bei den einfachsten Verrichtungen Hilfe gebraucht. Mit der Verantwortung, sich jeden Tag um die Pflege ihrer Mutter zu kümmern, wurde Missy schnell erwachsen. Schließlich war ihre Mutter kurz nach Missys fünfundzwanzigstem Geburtstag gestorben.

„Hast du für heute nicht schon genug erlebt?“, fragte Sebastian. „du warst im Spa, du hast eine Menge getrunken. Komm, ich bring dich auf dein Zimmer. Morgen wird ein anstrengender Tag.“

„Ich habe nicht mal richtig losgelegt.“ Sie drehte sich zum Roulettetisch und warf das Geld auf den Tisch. „Jetons für fünftausend, bitte.“

Sebastian legte die Hand auf die Scheine, ehe der Croupier reagieren konnte. „Denk mal nach. Das ist eine Menge Geld. Dein Erspartes von zwei Jahren.“

Sie zerrte an seinem Handgelenk, aber genauso hätte eine Ameise versuchen können, einen Berg zu versetzen. Bei dem Versuch, an das Geld zu kommen, kam sie sehr nahe an ihn heran. Die Hitze, die von ihm ausging, nahm jeden Millimeter ihres Körpers in Besitz. Wildes Verlangen erfasste sie. Der markante Duft seines Aftershaves, der in ihre Nase strömte, machte sie schwindelig. Sie war kurz davor, etwas Leichtsinniges zu tun.

„Mir ist schon klar, was ich mache.“ War das wirklich die Wahrheit? Sie wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Hatte sie die richtige Entscheidung getroffen? Aber das spielte keine Rolle. Zum ersten Mal seit fünfzehn Jahren würde sie ihrem Instinkt folgen, wohin das auch immer führen mochte. Was immer es sie kosten würde.

Und das war ein verdammt gutes Gefühl.

„Miss?“

Der Croupier unterbrach ihren Streit. Missy boxte Sebastian mit dem Ellbogen zwischen die Rippen. Mit einem Ächzen ließ er das Geld los.

„Jetons für fünftausend, bitte“, wiederholte sie und wendete sich von Sebastian ab, der sie enttäuscht ansah.

Sein Missfallen verursachte ihr Unbehagen. Genauso wie bei ihrem Vater hatte sie sich damit abgefunden, Dinge so zu erledigen, wie Sebastian sie erledigt haben wollte. Wie oft hatte er ihr seine Meinung aufgezwungen. Zu oft, als dass sie noch mitgezählt hätte.

Alte Gewohnheiten ließen sich nun mal nicht so schnell ändern.

Der Roulette-Kessel drehte sich schon, bevor sie ihren Einsatz machen konnte. Verärgert, weil sie das schon geahnt hatte, trommelte sie ungeduldig mit den Fingern und wartete darauf, dass sie Kugel endlich liegen blieb.

„Wirf dein Geld doch nicht zum Fenster raus“, sagte Sebastian.

„Warum nicht?“ Wozu war Las Vegas denn gut, wenn man nicht etwas machen durfte, das man hinterher bereuen konnte?

„Eigentlich wollte ich es für mein Hochzeitskleid ausgeben. Aber das ist ja nicht mehr der Fall.“

„Du findest schon jemanden“, warf Sebastian ein. „Du wirst ganz sicher heiraten.“

„Es gab ja jemanden.“ Ihm wurde klar, dass er überhaupt nichts über sie wusste. „Er hat mit mir Schluss gemacht.“

Gestern. Einen Tag vor ihrem Geburtstag. Zwei Jahre lang hatte sie gedacht, sie würden irgendwann heiraten. Jetzt stand sie wieder allein da. Zwei Jahre älter obendrein. Und die Auswahl an Singlemännern war auch nicht größer geworden.

„Tut mir leid.“

„Das sollte es auch. Ist ja deine Schuld.“

„Meine Schuld?“ Für gewöhnlich tat er ihr gegenüber gleichgültig. Aber in diesem Moment konnte er sie nicht mehr so cool wie üblich anschauen. „Ich wüsste nicht, warum.“

Was ging hier nur vor? Für Sebastian war sie wie ein köstlicher Schokoladentrüffel. Einfach zum Vernaschen.

Unsicher brachte sie stotternd hervor: „Er … er hat sich getrennt, weil ich meinen Job nicht aufgeben wollte.“

„Was spielt das für eine Rolle, ob du für mich arbeitest?“

Er denkt, dass ich in dich verliebt bin.

Natürlich war sie es nicht. Na ja, vielleicht ein bisschen. Am Anfang. Im ersten Jahr oder so. Als Tim dann in ihr Leben trat, verblassten die Gefühle für ihren Chef. Gefühle, die ohnehin ins Leere liefen. Die niemals erwidert werden würden.

Sebastians Ansprüchen konnte sie ohnehin nicht gerecht werden. Er traf sich mit vermögenden Frauen, Frauen aus bestem Hause. Sie kannte den Typ. In der Highschool war sie eine Zeit lang mit einem Jungen gegangen, der aus einer der reichsten Familien der Stadt stammte. Sie war völlig in ihn verknallt, und er versprach, mit ihr zusammen fortzugehen. Aber dann hatte er die Sache beendet, und es war nicht nur seine Begründung, sondern auch die Art und Weise, die sich schmerzhaft in ihre Seele eingebrannt hatten.

„Tim konnte es nicht ertragen, wie ich für dich gesprungen bin, wann immer du wolltest“, fuhr sie fort. „Wir haben uns nur noch gestritten wegen dir. Hätte ich bloß früher gekündigt.“

„Warum hast du nicht?“

Das war typisch Sebastian. Ohne Umschweife zur Sache kommen. Er war begabt darin, in seinem Gegenüber den versteckten Kummer herauslesen zu können. Schneller als jeder andere, den sie kannte, einschließlich ihres eigenen Vaters, der ebenso die Fähigkeit besaß, Leute durchschauen zu können. Andere Leute, nur nicht die eigene Tochter.

Sie fand auf die Frage keine Antwort. Hätte sie gekündigt, hätte sie sich eingestehen müssen, nur noch ein halber Mensch zu sein. Sie brauchte ihn in ihrem Leben. Musste in seiner Nähe sein, um sich lebendig zu fühlen.

Ziemlich jämmerlich.

„Das habe ich doch getan.“

Nur leider nicht früh genug. Denn gestern hatte ihr Tim erklärt, dass er seine Traumfrau gefunden hätte. Und sie heiraten wolle.

Ihre Hände zitterten. „Zwei Jahre habe ich darauf gewartet, dass er sich mit mir verlobt.“ Ihre Kehle schnürte sich zu und ließ sie verstummen.

Er will eine andere heiraten, die er gerade mal einen Monat kennt …

Tränen stiegen auf. Sie musste blinzeln. Missy fühlte sich überflüssig. Und das tat weh. Wenn sie nicht einmal für jemanden wie Tim, einen schlichten Arzneimittelvertreter, gut genug war, für wen war sie es dann überhaupt noch?

„Ihre Einsätze, bitte“, forderte der Croupier die Spieler auf, die eifrig ihre Jetons auf den Spieltisch legten.

Missy schob ihre gesamten Jetons auf das rote Feld. „Fünftausend auf Rot.“

„Mach das nicht.“ Sebastian sprach leise, aber in bestimmendem Ton.

„Warum denn nicht?“ Sie versuchte gar nicht erst, den Trotz in ihrer Stimme zu verbergen. Schließlich sollte er ja kapieren, dass er sie nicht mehr herumkommandieren konnte. „Habe ich denn noch irgendwas zu verlieren?“

„Nimm das Geld und gönn dir was dafür. Ein neues Auto. Oder zahl eine Rate für dein Haus ab. Irgendetwas, von dem du länger was hast.“

Gut gemeint, aber ganz gleich, was sie mit dem Geld tun würde, sie würde immer nur ihr Hochzeitskleid vor Augen haben. Ein Traum aus wallender Seide und Spitze, über und über mit Perlen bestickt … Sie hatte ein Bild davon aus einem Hochzeitsmagazin ausgeschnitten, als sie und Tim vor zwei Jahren über eine gemeinsame Zukunft gesprochen hatten.

„Weißt du was?“ Nach Sebastians treffendem Urteil fühlte sie sich auf einmal verwegen und herausfordernd. Den ganzen Tag schon gingen ihr verrückte Dinge durch den Kopf. Vielleicht war es gar nicht mal so schlimm, dreißig zu werden. Ein neues Lebensjahrzehnt, ein neuer Mensch. „Lust auf eine Wette?“

Sebastian stützte die Hände in die Hüften und seufzte. „Was denn für eine Wette?“

„Letzter Einsatz“, verkündete der Croupier.

Missy hörte, wie der Roulette-Kessel sich zu drehen begann und die Kugel rundherum kreiste. Sie hatte gelesen, dass ihre Chancen zu gewinnen bei siebenundvierzig Prozent lagen. Das war doch gar nicht mal so übel.

„Wenn die Kugel auf Schwarz landet und ich verliere, dann arbeite ich weiter für dich.“ Sie lächelte verzagt. „Das muss ich dann sogar, denn dann bin ich ja um fünftausend Dollar ärmer.“

Sebastian hielt ihren Blicken stand. Sein Gefühl sagte ihm, dass etwas im Gange war. Da war ein wenig Wachsamkeit angebracht.

„Und was, wenn die Kugel auf Rot landet?“

Ihre Zungenspitze berührte kurz ihre Lippen. Seine Aufmerksamkeit wanderte zu ihrem Mund, der ihm so einladend erschien. In ihr brannte die Hitze die letzten Zweifel aus. Jeder einzelne ihrer Sinne war geschärft, um die Statur, den Duft und die Stimme des Mannes vor ihr zu erfassen.

Ihre Sehnsucht musste Erfüllung finden. Und es gab nur einen Mann, der über genügend Leidenschaft und Sinnlichkeit verfügte, das zu vollbringen.

Sie setzte das linke Bein etwas vor, sodass ihr Oberschenkel seinen berührte. Mit umgehender Wirkung. Er atmete tiefer, doch hielt er seinen Körper kerzengerade. Die Hand, mit der er sich am Spieltisch aufstützte, ballte sich zur Faust.

Gebannt rückte sie noch näher an ihn. Ihr Rock rutschte leicht nach oben und gab den Blick auf ihren Oberschenkel frei. Sie hatte Seidenstrümpfe angezogen, die Sorte, die am Saum mit Spitze verstärkt waren und so von alleine hielten. Kurze Zeit zuvor hatte sie vor dem Spiegel gestanden, hatte die Strümpfe und ihre nagelneuen Dessous aus schwarzer Seide anprobiert, und war mit dem, was sie sah, und ihrer sinnlichen Ausstrahlung sehr zufrieden gewesen.

Wie oft hatte sie seine ausgeprägte Muskulatur, die sich unter den Maßhemden abzeichnete, bewundert und sich gefragt, wie es wohl wäre, diese pure männliche Schönheit zu berühren. Die immense Stärke seines Körpers zu erforschen …

Mit einem Mal wurde ihr klar, wie sie ihren Geburtstag begehen wollte.

Sein skeptischer Ausdruck verschwand, als sie sich zu ihm vorbeugte. Ihre dichten Wimpern verhinderten, dass sie seinen Blick auffangen konnte, aber ein leises Aufatmen zeigte ihr, dass ihn ihre Nähe nicht unbeeindruckt ließ.

„Ich möchte die Nacht mit dir verbringen.“ Das Angebot klang wie süßer Honig von ihren Lippen. Sie wusste nicht, woher sie den Mut hatte, so etwas laut auszusprechen, aber sie hatte es gesagt und würde es nicht zurücknehmen. Um keinen Preis.

„Ich möchte deine Situation wirklich nicht ausnutzen.“

Sie konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. War das ein Scherz? Sie war doch diejenige, die die Situation ausnutzte.

„Nur eine Nacht“, drängte sie, wobei sie die warnende Stimme in ihrem Kopf überhörte. Eine Nacht, um herauszufinden, ob er sie glücklich machen könnte. „Mehr will ich nicht.“

„So was Lächerliches.“ Er bereute seine Worte sofort.

Begehrte er sie denn nicht auch? Und wäre sie unerschrocken genug, es herausfinden zu wollen?

„Schwarz … dann kriegst du mich zurück“, sagte sie, als die Kugel schon langsamer rollte. Nur noch Sekunden. Sekunden, die über ihr ganzes Leben entscheiden würden. „Rot … dann kriege ich dich.“

Sie schob die Hand in das Revers seines Anzuges und glitt den kostspieligen Stoff des Hemdes auf seiner Brust hinauf. Er griff nach ihrer Hand, als sie mit ihren Fingern seine Brustwarze erfühlte. Sein leidenschaftlicher Atemhauch erregte sie.

Es war unglaublich schön, allein nur dicht neben ihm zu stehen und seine Brust zu streicheln. Wie wäre es wohl erst, wenn sie beide ausgezogen wären? Sie bekam weiche Knie, als er sie um die Hüfte fasste.

Seine Augen fixierten sie. „Warum tust du das nur?“

„Weil heute mein Geburtstag ist.“ Weil ich dich schon seit vier Jahren will und mir nie hätte träumen lassen, dass du mich auch wollen könntest. „Weil das eben Vegas ist, Baby“, gurrte sie.

„Na schön“, brummte er und zog sie fester an sich. „Die Wette gilt.“

2. KAPITEL

Mit einem letzten Klackern kam die Kugel zum Erliegen.

Missy musste nicht hinsehen oder hören, was der Croupier ansagte. Sie wusste es einfach.

Zumal sie Sebastians Gesicht sah.

Ein Gesicht, das man auf vielerlei Weise deuten konnte.

„Dreißig Rot“, bestätigte der Croupier. Missy hatte tatsächlich gewonnen.

Sie wollte gerade aufjubeln, als Sebastian ihr mit strengem Blick zu verstehen gab, dass er nicht gerade begeistert war.

Er ließ sie los und strich ihr dabei den Rücken entlang. War seine Liebkosung Absicht? Sein abwesender Blick blieb unergründlich.

„Ich denke, ich habe gewonnen.“ Sie sprach leise, um das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken.

„Fünftausend Dollar“, sagte Sebastian, während er den Gewinn vom Tisch einsammelte und ihr in die Hände drückte.

„Und dich!“, erinnerte sie ihn, die Jetons an ihre Brust gepresst.

Einen Mann beim Roulette zu gewinnen! Wenn ihre Familie sie jetzt sehen würde. Der Gedanke ließ sie schaudern, aber sie wischte ihre Bedenken beiseite. Das hier war Las Vegas. Und jedermann wusste, alles, was in Vegas geschah, blieb auch in Vegas.

Eine Nacht. Eine Nacht, die sie niemals vergessen würde. Selbst wenn es nur bei der einen bliebe.

Bei dem Gedanken bekam sie weiche Knie.

Sebastian musterte Missy mit skeptischer Miene. „Lass uns die Chips einwechseln und dann von hier verschwinden.“

„Da hat es wohl einer sehr eilig?“ Ihr schwacher Versuch, ihn zu necken, ging im Lärm der anderen Spieler unter, als die Kugel erneut zum Stillstand kam.

Sebastian packte sie am Ellbogen und zog sie vom Roulettetisch weg. Konnte er es etwa nicht erwarten, endlich mit ihr alleine zu sein? Ihr wurde klar, dass er nun seine Wettschuld einlösen würde, und das ließ sie schwindelig werden.

Sebastian hielt sie fest. „Was ist denn los?“

Was los war? Sie, Missy Ward, ein einfaches Mädchen aus Texas, war kurz davor, mit dem großartigen Sebastian Case zu schlafen. Sie lehnte den Kopf zurück, sodass sie ihm in die grauen Augen blicken konnte. „Ich bin so froh, dass du mich haben möchtest.“

Er verzog leicht den Mund, aber sein Gesichtsausdruck blieb undurchschaubar. „Das ist nicht der Grund, weshalb ich hier weg will.“

Ihre zehn Zentimeter hohen High Heels konnten den Größenunterschied zwischen ihnen nicht ausgleichen. Doch selbst wenn sie nicht zu ihm hinaufblicken müsste, wäre seine Nähe ebenso eindrucksvoll. Missy hatte immer bewundert, wie sehr er jeder Lage gewachsen war.

Ruhig, gelassen, beherrscht. Die Situation immer hundertprozentig unter Kontrolle.

Das genaue Gegenteil von dem, was in ihr gerade vorging.

Sie lächelte zaghaft. „Ich hatte eigentlich gehofft, dass du schon überlegst, wie du deine Wettschulden begleichen wirst.“

„Lass uns deinen Gewinn einlösen.“ Sebastian nahm ihre Jetons und deutete mit dem Kopf in Richtung Casinokasse. „Dann gehen wir nach oben und sprechen noch mal über diese unsinnige Wette.“

Was? Das war nicht fair. Sie hatte die Wette doch gewonnen. Hatte ihn gewonnen.

„Wärst du der Gewinner, gäbe es gar keine Diskussion darüber“, grummelte sie, als sie ihm folgte. Bei seinen energischen Schritten hatte sie Mühe, ihm auf den High Heels zu folgen. Als sie ihn an der Kasse einholte, war sie außer Atem. „Davon bringst du mich nicht ab. Das einzige, worüber wir diskutieren können, ist, wann du dich morgen früh wieder anziehen darfst.“

Die Frau hinter dem Kassenschalter hielt inne. Ihr Blick wanderte irritiert zwischen Sebastian und Missy hin und her. Dann fuhr sie mit dem Zählen der Geldscheine fort.

„Nicht so laut“, mahnte Sebastian.

„Warum? Wen kümmert’s denn? Oder schämst du dich, mit mir gesehen zu werden?“

„So ein Blödsinn.“

„Wo ist dann das Problem?“

Der Blick, den er ihr zuwarf, hätte selbst die gestandenen Manager von Case Consolidated Holdings eingeschüchtert. Missy kannte diesen Ausdruck nur zu gut. Sebastian hatte schlechte Laune.

Die Kassiererin zählte zehntausend Dollar ab. Als der gesamte Betrag vor ihr lag, kehrte Missys Benommenheit zurück. Sie hatte fünftausend Dollar gewonnen. Und dazu noch einen stattlichen Millionär. Sie war sich nicht sicher, was sie mehr erschreckte.

Während sie die Scheine in ihre Handtasche stopfte, zupfte sie an Sebastians Ärmel. „Komm jetzt.“

Dankbar, ihn an ihrer Seite zu wissen, ging sie mit ihm zu den Aufzügen, mit denen sie zu seiner Suite gelangen würden. Das viele Bargeld in ihrer Tasche machte ihr etwas Sorge. Das zahlreiche Sicherheitspersonal im Hotel war eine Erleichterung für sie, aber Sebastians Größe und Ausstrahlung waren es, durch die sie sich beschützt und geborgen fühlte.

Als der Fahrstuhl aufwärts glitt, war Missy sich nicht mehr sicher, ob das flaue Gefühl in ihrem Bauch von Sebastians abweisendem Ton herrührte oder von der Vorstellung, in wenigen Minuten nackt in seinen Armen zu liegen.

„Bist du nervös?“, fragte er, als er die Schlüsselkarte für die Suite hervorholte.

„Nervös?“ Sie musste schrill lachen und lockerte den verkrampften Griff, mit dem sie ihre Handtasche hielt. Er durfte auf keinen Fall den Eindruck bekommen, dass sie nicht bereit wäre, sich ihm hinzugeben. Das würde ihm nur Anlass geben, sich vor seiner Verpflichtung zu drücken. Sie räusperte sich. „Hätte ich einen Grund dazu?“

Ein tiefer Seufzer kam von Sebastian. „Ganz offensichtlich gehörst du nicht zu den Frauen, die nur für eine Nacht zu haben sind. Am besten, ich bring dich jetzt auf dein Zimmer. Und dann beenden wir den Abend.“

„Aber hättest du gewonnen, dann hättest du deinen Gewinn auch kassiert. Und genau das will ich jetzt.“ Sie nahm ihm die Schlüsselkarte aus der Hand und schloss die Tür auf.

Sebastians Suite war dreimal so groß wie ihr Apartment zu Hause und auch weit behaglicher eingerichtet. Die cremefarbenen Wände, Teppiche und Möbel und die dunkelbraunen Vorhänge verliehen den Zimmern einen gediegenen Look. Moderne Gemälde setzten farbliche Akzente. Die glitzernde Skyline des nächtlichen Las Vegas schimmerte durch die weiten Fenster.

Während Sebastian überall in den Zimmern die Beleuchtung einschaltete, ging sie zielstrebig zu der Bar in der Ecke. „Ich habe eine Flasche Champagner kühlstellen lassen.“

„Wohl schon vorgeplant?“

Sie zuckte zusammen, weil er ohne Vorwarnung plötzlich hinter ihr stand. Der dicke Teppich hatte seine Schritte gedämpft.

„Es ist mein dreißigster Geburtstag“, erklärte sie und stellte zwei Sektkelche auf den Tresen. „Ich dachte, dass du vielleicht mit mir anstoßen möchtest. Wen sollte ich sonst fragen?“

Morgens hatte sie sich ziemlich deprimiert gefühlt. Tims Begründung, mit der er Schluss gemacht hatte, war wie ein Faustschlag gewesen. Beim Besteigen des Flugzeugs hatte sie sich alt und unattraktiv gefühlt. Und während des Fluges hatte Sebastian ihren Kummer nicht mal bemerkt. Sie war sich wie unsichtbar vorgekommen.

Als sie dann das Hotel erreicht hatten, hatte sie sich ein neues Kleid gekauft, ihre Haare stylen lassen und festgestellt, dass sie keineswegs eine graue Maus war. „Kannst du mal aufmachen?“

Er nahm ihr die Flasche aus der Hand und stellte sie zur Seite. „Wenn du dir schon Mut antrinken musst, dann sollten wir die Sache am besten vergessen.“

„Nein.“ Sie verfluchte ihren atemlosen Tonfall. „Ich habe Geburtstag. Und den will ich feiern.“

Sie langte nach der Flasche, entschlossen, sie selbst zu öffnen, als er ihr unvermittelt übers Haar strich. Ein wohliger Schauer durchrann sie. Die Hitze, die er ausstrahlte, warf sie fast um. Sie hielt sich an seinen Unterarmen fest und spürte, wie sich seine starken Muskeln anspannten.

Er senkte den Kopf und brachte seinen Mund nahe an ihre Lippen. Ihre Haut kribbelte. Erwartungsvoll hob sie den Kopf. Aber dann war der Moment vorbei. Enttäuscht seufzte sie auf.

„Du duftest süß und sündig“, flüsterte er, während er mit dem Daumen über ihre Unterlippe strich. „Wie stellst du das nur an?“

Sie war erleichtert, dass er nicht völlig gegen ihre Reize immun war.

„Ein neues Parfüm.“

„Erinnere mich daran, es dir zu Weihnachten zu schenken.“

Er hielt ihr Gesicht umfasst. Wollte er sie nun richtig küssen, oder wollte er es nicht? Trotz der gespannten Vorfreude, die ihren ganzen Körper elektrisierte, stellte sich Besorgnis bei Missy ein.

Was hielt ihn noch zurück?

Hatte sie sein Interesse falsch interpretiert? Was, wenn er sie trotz allem nicht begehrenswert genug fand?

„Sebastian“, begann sie in leicht warnendem Tonfall.

„Ja, Missy?“

Zärtlich ließ er seine Händen ihren Rücken entlanggleiten, hinab zu ihren Hüften und wieder hinauf. Ihre Muskeln lockerten sich unter seinem festen Griff. Es war so schön, dicht bei ihm zu stehen. Gleichzeit machte ihr Verlangen nach ihm seine Nähe fast zur Qual.

„Ich habe dich gewonnen. Fair und ehrlich.“ Sie betonte jedes einzelne Wort. „Und jetzt zier’ dich nicht länger und begleich deine Schuld.“

War sie etwa beleidigt?

Über ihren strengen Ton war Sebastian mehr amüsiert als verärgert. Dergleichen war ihm bei ihr noch nie untergekommen.

„Und womit soll ich anfangen?“

„Wie wäre es mit einem Kuss?“

„Und dann?“

Auf seine Frage verdrehte sie entnervt die Augen. In dem Moment, als sie den Mund aufmachte, um ihm eine patzige Antwort zu geben, beugte er sich hinunter und küsste sie voller Leidenschaft.

Wie weich und nachgiebig ihre Lippen waren. Wie lebendig. Sie gab sich ihm hin, öffnete sich ihm. Er hätte sich nie träumen lassen, dass es mit ihr so schön sein könnte. Kein Zögern, keine Spielchen. Nur Sinnlichkeit. Süße Sinnlichkeit.

In diesem Augenblick begehrte er Missy wie keine Frau jemals zuvor. Es machte ihn rasend, dass sie diese Macht über ihn besaß. Aber er konnte sich gegen den Ansturm seines Verlangen nicht erwehren.

Ihre Zunge fand seine. Sie gab ihm zu verstehen, auf welche Weise er sie küssen sollte. Was er mit seinem Mund und seinen Lippen anfangen sollte. Ihre ungezügelte Leidenschaft ließ sie zittern, und das Verlangen erfasste ihn mit solcher Wucht, wie er es zuvor noch nie erlebt hatte. Er umschlang Missy fest und drückte sie enger an sich.

Sekunden, bevor er seine Beherrschung völlig verlor, löste er sich von ihr und drehte sie herum. Schwer atmend hielt er sie in seinen Armen.

„Warum hörst du auf?“, wollte sie wissen.

Weil ich es später bereuen würde, die Situation auszunutzen.

Aufreizend schwang sie die Hüften hin und her, was ihn beinahe um den Verstand brachte.

„Was machst du nur mit mir?“, flüsterte er. Während er mit einer Hand ihre Seite streichelte, ließ er sie seine Erregung spüren.

„Wenn du das nicht weißt, mache ich wohl was falsch.“

Mit den Lippen saugte er behutsam an ihrem Nacken. „Du machst das genau richtig.“

„Also muss ich dir nicht sagen, was als Nächstes passiert?“

Unwillkürlich musste er lächeln. „Ich denke, ich kriege das hin.“

Er begann ihr Kleid hochzuschieben, ganz bedacht. Der Saum des Kleides glitt langsam über ihre Schenkel. Sie schnappte nach Luft. Als der Rand ihrer Seidenstrümpfe zu sehen war, hörte Sebastian auf und strich mit den Fingern sanft über den Stoff, nur eine Haaresbreite von ihrer nackten Haut entfernt.

„Du bist so wahnsinnig sexy.“

Missy murmelte etwas Unverständliches.

Er fragte nicht nach. Stattdessen ließ er seine Hände weiter nach oben wandern. Ihre glatte Haut, die er unter seinen Fingerspitzen spürte, war eine Herausforderung für seine Selbstbeherrschung.

„Sebastian.“

Er konnte gut nachempfinden, dass sie sich genauso nach ihm sehnte wie er sich nach ihr. Zärtlich strich er über das kleine Dreieck aus Seide, das ihre Scham bedeckte. Sie glühte vor Hitze.

„Möchtest du das wirklich?“ Mit dem Finger fuhr er den Saum ihres Höschens entlang. Sein Herz schlug wie wild. „Wenn ich jetzt weitermache, kann ich mich vielleicht nicht zurückhalten.“

„Mach weiter“, bettelte sie mit stockender Stimme.

Sebastian ließ seine Finger zu ihrer empfindsamsten Stelle gleiten. Trotz seiner Erregung hielt er inne. Er verkrampfte innerlich, als er sich die Konsequenzen vor Augen hielt. Was tat er hier eigentlich? Das war doch Missy. Vier Jahre hatten sie zusammengearbeitet. Was, wenn es kein Zurück gäbe?

„Bitte, Sebastian!“

Sie wand sich in seiner Umarmung. Und seine Beherrschung war dahin.

Sie legte ihm die Hände auf die Oberschenkel. Der Druck ihrer Finger entfachte ein loderndes Feuer in ihm. Ihre offene Sinnlichkeit erregte ihn maßlos. Ebenso wie die lasziven Bewegungen ihrer Hüften …

„Sebastian.“ Sie nahm seine rechte Hand und presste sie an ihren erhitzten Körper. Sinnliche Begierde bahnte sich ihren Weg. Seinem Instinkt folgend, ließ Sebastian seine Finger wieder zwischen ihre Schenkel gleiten. Der sanfte Druck seiner Hand brachte sie zum Stöhnen. Er wusste, was er zu tun hatte.

Sie erklomm den Gipfel ihrer Lust schneller, als er erwartet hatte. Nach Atem ringend erreichte sie den Höhepunkt. Ihr heftiger Orgasmus berauschte ihn. Es war unglaublich, mitzuerleben, wie sie sich ihm willenlos hingab und sich in seinen Armen völlig gehen ließ.

Zu seiner Überraschung sackten Sebastian die Knie weg. Er kniete sich hin und ließ Missy sanft zu Boden gleiten. Als sie auf dem Rücken lag, schmiegte er sich dicht an sie. Die Finger ihrer beiden Hände ineinander verschränkt, umarmte er sie und betrachtete ihre erröteten Wangen und ihren entrückten Blick.

Man sah ihr die Befriedigung deutlich an.

Jetzt war der Moment, aufzuhören, ehe noch mehr geschehen würde, das sie beide bereuen würden. Eine Nacht hatte er ihr versprochen. Was nicht hieß, dass sie sich zwangsläufig beide nackt zwischen den Laken wälzen müssten.

Sie könnten sich ja auch um die Arbeit kümmern.

Vielleicht sollten sie das wirklich tun. Sicher, sie wäre wohl enttäuscht, aber kaum wirklich überrascht. Schließlich ging für ihn Verstand vor Gefühl.

Sebastian senkte den Kopf und strich mit den Lippen über ihren Mund. Das Herz schlug wild in seiner Brust. Was tat er da nur? Das war doch schierer Wahnsinn!

Er ließ ihre Hände los und umfasste zärtlich ihr Gesicht. Sie streichelte seine Schultern und wuschelte durch sein Haar. Dann zog sie ihn stürmisch an sich. Dieses Mal war ihr Mund geöffnet, und er ließ sich Zeit, mit seiner Zunge an ihrer Unterlippe zu saugen.

Sie schmeckte köstlich. Herb und süß, nach Zitronen und Kirschen. Sebastian erforschte ihren Mund und umspielte ihre Zunge. Missy seufzte genussvoll, was seine Lust weiter anfachte. Er versuchte das Gefühl zu ignorieren. So durfte es nicht weitergehen.

Doch Missy ließ ihm keine Wahl.

Er gab sich den Küssen hin, die so wunderbar aufregend waren. Wie warm und sinnlich ihr Mund war. Er spürte, wie sie sich leidenschaftlich unter ihm wand. Lustvolle Laute von sich gab. Ganz offensichtlich stand sie vor einem weiteren Orgasmus.

Da könnte er doch ein wenig nachhelfen.

Er glitt an ihrem Körper entlang nach unten. Ihr Rock hatte sich hochgeschoben und ließ nun eine volle Handbreit nackter Haut über ihren Seidenstrümpfen erkennen. Er schob den Saum noch etwas höher, sodass er die schwarze Unterwäsche erkennen konnte. Ein winziges Stück Seide. Und als wenn das nicht genug wäre, ihn zu fesseln, betörte der Duft ihrer Erregung seine Sinne.

Alle Zurückhaltung war vergessen.

Sebastian küsste ihre warme Haut direkt über dem Slip. Missy keuchte auf. Fasziniert fuhr er mit der Zunge unter ihrem Bauchnabel entlang. Sie erzitterte. Er knabberte am Stoff ihres Slips, neckte sie mit seinen Lippen zwischen ihren Schenkeln, dort, wo die Seide von ihrer Lust bereits feucht war.

Lächelnd streifte er ihr das Höschen schließlich ab. Bei dem Anblick, der sich ihm bot, musste er sich zwingen, ruhiger zu atmen.

Sie war eine echte Rothaarige, wie er bemerkte, als er ihr den Tanga auszog und zur Seite warf. Er kniete sich zwischen ihre Beine, beugte sich vor und begann mit der Zungenspitze an der Innenseite ihres Oberschenkels hinaufzugleiten. Missy bäumte sich unter ihm auf.

Ihre heftigen, hemmungslosen Bewegungen ließen ihn das Vorspiel vergessen. Er wollte sie gleich jetzt haben, aber er hielt sich zurück. Schließlich war er es, der den Ton hier angab. Derjenige, der das Sagen hatte.

Er verwöhnt sie weiter mit dem Mund. Ihr verführerischer Geschmack ließ ihn aufstöhnen, machte ihn heiß. Er saugte stärker, und ihre Hüften zitterten und zuckten in hilfloser Begierde. Seine Zunge reizte und erregte sie. Jedes Mal, wenn sie kurz vor dem Höhepunkt war, hielt er jedoch inne und verlängerte ihre himmlischen Qualen, bis wimmernde Laute aus ihrer Kehle drangen.

Da tat sie etwas Unerwartetes.

Als er den Druck verringerte, um ihr eine Pause zu gönnen, zog sie sich das Kleid über den Kopf. Darunter kam ein schwarzer BH zum Vorschein.

Sie griff nach seiner Hand und führte sie zu ihrem Dekolleté. Er begriff, was sie wollte, und strich über die zarte Seidenspitze, bevor er seine Finger unter den Stoff schob. Ihre helle Haut wirkte wie glattes, kühles Porzellan, aber unter der Oberfläche loderte die Hitze.

„Sebastian“, flehte sie ihn an.

Ohne nachzudenken riss er ihr den BH herunter und entblößte ihre Brüste. Voll und weich, mit harten, rosigen Brustspitzen. Genauso vollkommen, wie er es sich vorgestellt hatte. Er nahm sie in seine Hände. Missy atmete schwer, als er sie erneut mit dem Mund verwöhnte.

Jeder ihrer Laute feuerte ihn mehr an, und er fuhr fester und heftiger fort. Sie erschauerte unter seinen Berührungen, konnte an nichts mehr denken und ließ einen halberstickten Schrei los.

Sebastian verstärkte seinen Druck. Sie schmolz regelrecht dahin, als sie ihrem Höhepunkt näher und näher kam.

Und er wollte daran teilhaben.

Mit einer Hand öffnete er seinen Gürtel, während er sie mit der anderen streichelte, um ihr weiter Lust zu bereiten. Er zog seine Hose und die Boxershorts ein Stück weit herunter.

Er war härter als jemals zuvor in seinem Leben. Er legte sich auf sie und drängte sich dicht an ihren Körper. Als er sich über ihr abstützte, fragte er sich eine Sekunde lang, was er da eigentlich tat und ob er nicht etwas Entscheidendes vergessen hatte. Die Antwort gab Missy ihm, indem sie sich ihm entgegenbog und ihn in sich aufnahm. Ihre feuchte Hitze ließ ihn alle Vernunft vergessen. Er drang tiefer in sie, spürte, wie sie kam und unter ihrem Orgasmus erbebte.

Es war genauso, wie er es sich erträumt hatte.

„Missy?“ Er streichelte ihre Wange.

Sie öffnete langsam die Augen, benommen und entrückt.

„Nicht aufhören“, flüsterte sie, während sie ihn unbeholfen aufs Kinn küsste. „Es fing gerade an, schön zu werden.“

Sie schlang die Arme und Beine um ihn, drückte ihn fest an sich. Ein tiefer zufriedener Seufzer entwich ihm, als sie seinen Rhythmus aufnahm. Sie passten perfekt zusammen. Als wenn sie nur für ihn gemacht wäre. Welch unbeschreibliches Gefühl!

Er konnte seine Erregung kaum noch zügeln, obwohl er diesen Moment so lange wie möglich genießen wollte. Aber die ekstatischen Bewegungen, mit denen sich Missy unter ihm wand, brachen seinen Widerstand.

Wie bei ihr kam sein Höhepunkt schnell und mit schier überwältigender Macht. Einen Augenblick lang glaubte er, vor seinen Augen Sterne tanzen zu sehen.

Dann ließ er sich auf Missy sinken, schwer atmend und zu benommen, um an die Folgen dessen zu denken, was er soeben getan hatte.

3. KAPITEL

Zu erschöpft, um sich noch länger an Sebastians Schultern zu klammern, ließ Missy die Arme sinken. Er hatte seinen Kopf an ihre Halsbeuge gelegt. Seine Brust hob und senkte sich, als hätte er soeben einen Sprint hinter sich gebracht. Sie genoss das Gefühl, ihn noch in sich zu spüren.

„Wow, was war das denn?“, fragte sie atemlos in die Stille hinein und hörte ihr Herz wie wild schlagen, als ihr allmählich die Folgen des Ganzen bewusst wurden. Sie wischte den Gedanken beiseite. Diesen Moment wollte sie sich nicht verderben lassen.

Sebastian war schon lange für ihr Gefühlschaos verantwortlich gewesen. Lange hatte sie um seine Anerkennung gerungen. Und auch Angst davor gehabt, dass er ihr tatsächlich irgendwann seine Aufmerksamkeit zuwenden könnte.

Zweifel nagten an ihr, die sie nur mit Mühe unterdrücken konnte. All die Fantasien, die sie immer von Sebastian gehabt hatte, schwirrten ihr durch den Kopf. Ihre verborgenen Bedürfnisse nun ausleben zu dürfen, war ein befreiendes Gefühl.

Es juckte sie in den Fingern, über seinen Rücken und seine Schultern zu streicheln, aber seine Leidenschaft war wieder hinter einem undurchdringlichen Blick verborgen, und ihr vorheriger Wagemut schwand.

Dennoch fand sie die Situation sehr erotisch. Mit den Beinen umklammerte sie ihn noch immer. Der Anblick, wie er zwischen ihren Schenkeln lag, noch fast vollständig angezogen, gefiel ihr. Er gehörte ihr. Zumindest in dieser Nacht.

Immerhin hatte sie den coolen Sebastian Case dazu gebracht, sie auf dem Teppich zu lieben. Er hatte noch nicht mal seine Hose richtig ausziehen können. Oder sein Jackett. Nie hätte sie geglaubt, dass der sonst so beherrschte Sebastian sich zu etwas Derartigem hinreißen ließe. Noch dazu von ihr, Missy Ward.

Selbst jetzt ließ ihr der Gedanke, dass Sebastian und sie in diesem Moment zusammen waren, den Atem stocken.

Sie wartete, dass er sich bewegte, aber es geschah nichts. Wollte er etwa die ganze Nacht so liegen bleiben? Nicht, dass sie sich beschwerte. Im Gegenteil, der Gedanke versetzte sie in Hochstimmung. Das süße Nachklingen ihres berauschenden Orgasmus ließ jeden Nerv ihres Körpers erzittern.

Sie räusperte sich. „Und was machen wir jetzt?“

Einen langen Moment schaute er sie mit der für ihn typischen Unergründlichkeit an. Dann schien er eine Entscheidung getroffen zu haben, mit der auch die Anspannung von ihm wich.

„Was möchtest du denn?“

Sie wollte etwas sagen, aber brachte keinen Ton hervor.

„Hat es dir die Sprache verschlagen?“ Er sah sie herausfordernd an. „Da ich dir die ganze Nacht zur Verfügung stehe, hätte ich da ein paar Vorschläge …“

Verunsichert biss sich Missy auf die Unterlippe. Meinte er das ernst?

„Was schaust du so?“ Er küsste sie sanft auf die Stirn. „Woran denkst du?“

Sein Kuss entspannte sie, aber gleichzeitig wuchs ihre Nervosität.

„Ich habe einfach keine Erfahrung mit Männern wie dir“, gab sie zu. „Ich bin etwas unsicher.“

„Soso.“

Machte er sich etwa lustig über sie? Missy versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu deuten, konnte aber kein Anzeichen von Humor erkennen.

Sie setzte erneut an: „Ich meine, wir haben jetzt ein paar Dinge miteinander gemacht …“ Der Mut verließ sie. Sie konnte nicht mehr weitersprechen.

Mit einer kraftvollen Bewegung rollte er sich herum, sodass sie auf ihm zu sitzen kam.

„Wir könnten auch noch andere Dinge miteinander tun …“

Obwohl sie sich gerade noch völlig erschöpft gefühlt hatte, erwachte ihre Erregung erneut, als sie jetzt rittlings auf ihm hockte.

„Zum Beispiel?“

Seine Augen glänzten vor Verlangen, als er sie anblickte. „Da gibt es eine ganze Menge.“

„Sag schon.“

„Das könnte ich dir erzählen oder …“ Eine Sekunde später rollte er sie wieder unter sich. Atemlos und benommen klammerte sie sich an seine Schultern. Er bedachte sie mit Küssen auf Kinn und Nase. Zärtlichen Küssen, erregend, aber auch mit dem Versprechen auf mehr.

„Oder?“

Ihr tiefes Seufzen zeigte ihm, dass sie es genoss, von seinen Lippen mit zarten Berührungen verwöhnt zu werden. Als er an ihrem Hals knabberte, erschauderte sie.

„Oder ich zeige es dir einfach.“

Erleichtert atmete sie auf. „Das wäre jetzt genau das Richtige.“

Sebastian stützte sich mit den Unterarmen gegen die Fliesen der Dusche und lehnte die Stirn dagegen. Mit Mühe hielt er sich aufrecht, was der Nacht geschuldet war, die er mit Missy verbracht hatte. Das kühle Wasser wirkte belebend.

Nach der stürmischen Liebesnacht hätte er noch bis Mittag liegen bleiben können. Aber die Uhr auf dem Nachttisch hatte ihm signalisiert, dass es Zeit war aufzustehen.

Die Nacht war vorüber. Er hatte die Wettschuld beglichen. Wenn er sie jetzt liebevoll weckte, würde sie womöglich nur glauben, dass er mehr von ihr wolle.

Nur widerwillig hatte er sich von Missys Seite lösen und aus dem Bett aufstehen können. Was war mit ihm los? Sicher, der Sex mit ihr war unbeschreiblich. Dass sie sich ihm beim Liebesspiel so wild und ungehemmt hingegeben hatte, dass sie sich bereitwillig auf ihn eingelassen hatte, hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen. Er hatte ihr eine Nacht beschert, die sie niemals vergessen würde.

Er allerdings auch nicht.

Sebastian schob den Kopf unter die Brause. Das Wasser kühlte das Feuer in ihm ab. Da er kein Mann war, der Dinge tat, die er später bereute, ärgerte ihn seine Ruhelosigkeit. Er hätte sich nie auf Missys Wette einlassen sollen. Er musste wohl kurzfristig den Verstand verloren haben. Um Himmels willen, sie war doch seine Assistentin.

Jetzt nicht mehr.

Die Wette verloren zu haben bedeutete, dass er jetzt mehr Zeit und Energie aufbringen müsste. Nicht nur für die Konferenz, sondern vor allem dafür, Missy zum Bleiben zu überreden.

Das Bett war leer, als er aus dem Badezimmer kam, um sich anzuziehen. Der Anblick der zerwühlten Laken brachte ihm sofort die erlebten lustvollen Stunden in Erinnerung. Er ärgerte sich, wie sein Körper darauf reagierte.

Wenn er allein beim Gedanken an sie schon hart wurde, wäre es ein Ding der Unmöglichkeit, Missy davon zu überzeugen, wieder für ihn zu arbeiten.

Wenigstens war im Moment nichts von ihr zu sehen. Ein einziger Blick auf sie, wie sie sich nackt und sinnlich auf dem Bett rekelte, und es wäre erneut um ihn geschehen.

Sebastian zog sich schnell an, fand seine Armbanduhr auf dem Nachttisch und band sie um, bevor er in sein Jackett schlüpfte. Kurz schloss er die Augen. Hatte er es heute Nacht bei Missy wirklich so eilig gehabt, dass er nicht einmal die Hose richtig ausgezogen hatte? Er sollte sich wirklich mehr Zeit für sein Liebesleben nehmen.

Seit der Trennung von seiner Exfrau Chandra war er bei Frauen zurückhaltend. Er hatte jeder unterstellt, es nur darauf anzulegen, von ihm schwanger zu werden, um ihn dann möglichst schnell zu heiraten. Mit Kaitlyn ging er schon seit Monaten aus, aber sie hatten noch nicht miteinander geschlafen. Was also hatte ihn bei Missy veranlasst, jegliche Vorsicht zu vergessen? Sie hätte doch sicher nicht mit ihm geschlafen, wenn sie nicht verhüten würde, oder?

Sebastian wischte den Gedanken beiseite und ging ins Wohnzimmer, um sein Handy zu holen. Jäh blieb er stehen. Da war Missy, die abgesehen von dem Hemd, das sie ihm gestern Abend noch ausgezogen hatte, nichts weiter als ein Lächeln trug. Sein Hemd betonte ihre langen Beine und regte seine Fantasie erneut an. Die moosgrünen Augen hinter ihrer Brille und das Haar, das sie zum Pferdeschwanz gebunden hatte, ließen sie wie eine sinnliche Mischung aus Pinup-Girl und dem Mädchen von nebenan erscheinen. Was war mit seiner sonst so korrekten und förmlichen Assistentin passiert?

„Frühstück ist schon bestellt“, begrüßte sie ihn, während sie die verstreuten Kleider und Schuhe vom Boden aufsammelte. „Sollte jeden Moment hier sein.“

„Hast du mein BlackBerry gesehen?“

„Er war in deiner Anzugstasche.“ Sie reichte ihm das Handy, wobei ihr üppiger Ausschnitt zur Geltung kam. Die oberen zwei Knöpfe waren offen. Bei dem verlockenden Anblick ihrer Rundungen juckte es ihn in den Fingern, ihre sinnlichen Brüste in die Hände zu nehmen …

Eine Nacht. Das war, was sie gewollt hatte. Mehr würde es auch nicht geben. Jetzt mussten sie beide sich wieder auf die Arbeit konzentrieren.

„Danke.“ Er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden, als sie seinen Anzug hinüber ins Schlafzimmer brachte.

Beim Überfliegen seiner E-Mails stellte er fest, dass sich seine Brüder Nathan und Max wieder einmal in den Haaren lagen und um Geschäftliches zankten.

Max, der Zweitälteste, war schon immer ein Draufgänger gewesen. Er fuhr Autorennen, feierte wilde Partys, aber obwohl er privat das Risiko liebte, war er als Geschäftsmann konservativ.

Dadurch geriet er häufig mit ihrem jüngsten Bruder aneinander. Nathans gewagte Investitionen am Aktienmarkt sorgten dafür, dass es jedes Mal hoch herging, wenn er und Max aufeinandertrafen.

Max war gerade in Deutschland unterwegs, um einen ihrer wichtigsten Lieferanten vor dem Konkurs zu retten, während Nathan sich nach einer neuen Zulieferfirma in Ohio umschaute. Max bezweifelte, dass das Unternehmen, das Nathan aufgetan hatte, günstiger sein und gleichzeitig die gewünschte Qualität liefern könnte.

„Ich muss ein paar Berichte von Nathan über unseren neuen Zulieferer durchsehen. Nach dem Frühstück könnte ich deine Hilfe dabei brauchen.“

„Eigentlich wollte ich mir heute Vormittag die Stadt ansehen.“ Ihre Stimme aus dem Schlafzimmer klang gereizt. „Ich bin das erste Mal in Las Vegas.“

„Da gibt’s nicht viel zu sehen. Die ganzen Casinos halt.“

„Schon möglich.“ An der Tür klopfte es. „Aber ich will sie alle sehen.“ Sie kam aus dem Schlafzimmer, und auf einmal spielten die Nachrichten auf seinem Handy keine Rolle mehr. Ihre nackten Beine waren viel interessanter.

Nur mühsam konnte er sich auf seine E-Mails konzentrieren. Sie konnte ihn doch nicht die ganze Woche über ablenken. Schluss mit dem Unsinn!

Eine vertraute Stimme erklang, als Missy die Tür öffnete. Sebastian sah hoch. In der Tür stand nicht der erwartete Kellner, sondern ein hochgewachsener Mann Ende sechzig, bekleidet mit einem Polo-Shirt und Kakihosen.

Für den Bruchteil einer Sekunde wirkte Sebastians Vater überrascht, dann lächelte er breit. Der Mann in dem grauen Maßanzug, der hinter ihm stand, wirkte dagegen ziemlich verunsichert.

Es wurde mucksmäuschenstill im Raum.

Missy fand als Erste die Sprache wieder. „Hallo Brandon. Schön, Sie zu sehen.“ Sie reichte dem früheren Firmenboss die Hand und war verdutzt, als er sie nicht nur ergriff, sondern Missy auch auf die Wange küsste. Dennoch gab sie sich professionell, selbst wenn sie nur mit Sebastians Hemd bekleidet war. Sie reichte auch Brandons Begleiter die Hand. „Ich bin Missy Ward. Sebastians Assistentin.“

„Lucas Smythe.“

Lucas war schon an die siebzig und glücklich verheiratet, aber das hielt ihn nicht ab, Missy eingehend zu beäugen.

„Wir kennen uns vom Telefon.“ Ihre Verlegenheit zeigte sich nur an der Röte auf ihren Wangen. Sie trat einen Schritt zurück. „Kommen Sie doch herein, Gentlemen.“

Brandon bemerkte nun auch seinen Sohn. „Hallo, Sebastian. Schau, wem ich in der Lobby über den Weg gelaufen bin.“

„Was für eine Überraschung, Dad.“ Das konnte man wohl sagen. „Wie geht es so, Lucas?“

Dass er hier mit der halb nackten Missy angetroffen wurde und dann ausgerechnet noch von seinem Vater, brachte ihn aus dem Konzept. Was wollte sein alter Herr hier? Und was hatte er mit Lucas Smythe zu schaffen? Brandon hatte sich von Anfang an gegen die Übernahme von Smythe Industries gesträubt. Auch wenn er seit seinem Rückzug aus dem Unternehmen vor ein paar Monaten bei Case Consolidated keinerlei Stimmrecht mehr besaß. Was ihn nicht davon abhielt, regelmäßig im Büro aufzukreuzen und seinen Kommentar dazu abzugeben, wie seine Söhne die Firma führten.

Sebastian trat näher, um Lucas die Hand zu schütteln, wobei er sich vor Missy stellte, um ihr die Gelegenheit zu geben, sich diskret zurückzuziehen.

„Ich freue mich, dass Sie diese Woche hier sind.“

„Die Freude ist ganz meinerseits“, erwiderte Lucas, der versuchte, hinter Sebastian einen Blick auf Missy zu erheischen. „Ich wollte doch mal sehen, wie Sie die Dinge so handhaben. Wollte nur sicher sein, dass meine Firma bei Ihnen in gute Hände kommt, bevor ich den Vertrag unterschreibe.“

Normalerweise stand Professionalität beruflich für ihn an erster Stelle, deshalb fühlte sich Sebastian ziemlich unbehaglich. Dass Missy gekündigt hatte, bevor sie miteinander geschlafen hatten, machte auch keinen Unterschied. Auf keinen Fall wollte Sebastian den Eindruck erwecken, er hätte eine Angestellte verführt.

„Schon gefrühstückt?“, fragte er, als der Kellner mit einem Servierwagen das Zimmer betrat. „Wir haben alles Mögliche da.“

„Danke, nichts für mich“, sagte Lucas und sah Missy nach, wie sie durch die Verbindungstür in ihr eigenes Zimmer schlüpfte.

Als wenn gar nichts weiter wäre, ging Brandon auf den Kellner zu. „Ich hätte gerne einen Kaffee.“

Sebastian war ernüchtert. Auch wenn es nicht seinem Charakter entsprach, hätte er gerne eine Erklärung vorgebracht, was Missy in seiner Suite zu suchen hatte. Aber das Grinsen seines Vaters und Lucas’ versteinerte Miene zeigten allzu deutlich, dass sie sich ohnehin schon eine Meinung gebildet hatten.

Er musste Missy endlich aus seinen Gedanken verbannen und sich auf das Wesentliche konzentrieren.

„Schade, dass Ihr keinen Hunger mitgebracht habt.“ Er wies auf den Servierwagen voller Speisen. „Scheint, als hätte Missy so gut wie alles von der Karte bestellt.“

Brandon fragte verschmitzt: „Wir kommen doch nicht etwa ungelegen?“

„Ganz und gar nicht.“

Er schaufelte Rührei, Schinken, Toast und Pfannkuchen auf seinen Teller, nahm einen Schluck Kaffee und beobachtete Lucas. Dem Mann war anzusehen, dass er sich seinen Teil dachte. Sebastian wollte sich nicht für die letzte Nacht verantwortlich fühlen. Und schon gar nicht würde er sich dafür bei irgendjemandem rechtfertigen.

„Ich bin sicher, unsere Führungskräfte werden Ihren Zuspruch finden. Wir halten unsere Mitarbeiter für unsere wichtigsten Aktivposten.“

„Er hat durchaus gesehen, wie aktiv deine Mitarbeiter sind“, bemerkte Brandon trocken, während er in seinem Kaffee rührte.

Sebastian ignorierte die Spitze. Seinem Vater stand es nicht zu, ihn zu verurteilen. Schließlich hatte sich Brandon in der Vergangenheit auch ein paar Fehltritte geleistet.

„Was machst du hier eigentlich?“, fragte er seinen Vater.

„Dieses Jahr leitest du die Konferenz zum ersten Mal. Und wo deine Brüder doch gerade auswärts beschäftigt sind, dachte ich, dass ich dir vielleicht ein wenig unter die Arme greifen könnte.“

Wahrscheinlicher war, dass er den Vorsitz der Konferenz übernehmen und Sebastians Autorität als amtierender Firmenchef von Case Consolidated untergraben wollte. Nach seiner Herzoperation vor neun Monaten hatte Brandon eigentlich nicht vorgehabt, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen. Dass er kürzertrat, tat er lediglich seiner weitaus jüngeren Frau zuliebe, die sich um ihn Sorgen machte.

„Ich weiß deine Hilfe zu schätzen“, log Sebastian. „Aber ich habe alles im Griff.“

Missy schloss die Tür ihres Zimmers hinter sich und lehnte sich dagegen. Ihr Herz schlug schnell angesichts ihrer Bestürzung, wie wütend Sebastian gewesen war. Er konnte sehr einschüchternd sein, wenn man ihn reizte. In den ersten sechs Monaten, nachdem sie bei ihm angefangen hatte, hatte sie eine Horrorgeschichte nach der anderen über ihn gehört. Wie er ihre Vorgängerinnen fertiggemacht hatte. So hatte sie erwartet, auch irgendwann mit ihm aneinanderzugeraten. Aber das war nicht geschehen. Vielleicht hatte sie alles ja so gemacht, wie es seinen Vorstellungen entsprach, und ihm daher keinen Anlass für Verdruss gegeben.

Aber verdiente sie nicht etwas Besseres? Einen Job, in dem man sie zu schätzen wusste?

Allerdings schätzte er sie doch, oder etwa nicht?

Zumindest nahm sie es an. Zwar überschüttete er sie nicht mit Lob, aber er gab ihr jedes Jahr eine Gehaltserhöhung.

Doch das genügte nicht.

Sie wollte mehr als nur einen Gehaltscheck jeden Monat.

Sie wollte mehr von Sebastian, als nur seine Angestellte sein.

Ihre Sinne waren angespannt, als sie die Augen schloss und mit den Händen über ihren Körper strich. Ihre Fingerspitzen glitten an ihren nackten Beinen entlang. Sie streichelte ihre Brüste und rief sich die Erlebnisse der vergangenen Nacht ins Gedächtnis. Wieso verzehrte sie sich immer noch nach ihm, wo er sie doch die ganze Nacht so fantasievoll geliebt hatte? Eigentlich sollte sie sich wie gerädert und erschöpft fühlen. Stattdessen wollte sie mehr.

Missy ging hinüber ins Badezimmer. Beim Blick in den Spiegel sah sie, dass ihre Lippen ein wenig geschwollen waren. Schmerzempfindlich obendrein. Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe. Da hatte er ganze Arbeit geleistet. Er konnte einfach wahnsinnig gut küssen. Und sie hatte ihn nur allzu bereitwillig gewähren lassen.

Ihr Haar war ein wüstes Durcheinander. Ihr Gesicht gerötet. Sein Hemd, das sie immer noch trug, stand offen und enthüllte mehr als nur ein bisschen. Sie trat ein Stück vom Spiegel zurück und betrachtete sich im Ganzen. Die Beine nackt, das Haar verstrubbelt, der Mund vom Küssen kirschrot.

Sie sah wie jemand aus, der die ganze Nacht Sex gehabt hatte.

Kein Wunder, dass Brandon seinen Sohn wissend angegrinst und Lucas Smythe sie so angestarrt hatte.

Kein Wunder, dass Sebastian ihr wohl am liebsten den Hals umgedreht hätte.

Seit vier Monaten stand er in Verhandlungen mit Lucas Smythe, dessen Firma er übernehmen wollte. Würde der konservative Inhaber dieses Familienunternehmens den Verkauf noch in Betracht ziehen, nachdem er sie fast nackt in Sebastians Suite angetroffen hatte? Missy hoffte das Beste. Sollte es an ihr liegen, dass das Geschäft nicht zustande kam, würde ihr Sebastian das niemals verzeihen.

Die Vorstellung verschlug ihr den Atem. Was hatte sie nur getan?

Eigentlich nichts, was ein normales, heißblütiges Mädchen nicht auch getan hätte.

Der Gedanke beruhigte sie.

Denn was war schon gewesen? Sie hatte mit einem Mann geschlafen, den sie seit Jahren kannte. Und für den sie nicht einmal mehr arbeitete. Diese eine Nacht würde sie nie vergessen, aber ihr Leben würde sich dadurch nicht verändern. An einer Beziehung mit ihr war Sebastian ohnehin nicht interessiert. Und auf keinen Fall wollte sie sich Kummer einhandeln, wo sie doch in seine Welt überhaupt nicht hineinpasste.

Nein, sie hatte nach Tims Zurückweisung einfach einen Mann gebraucht, der sie für schön und begehrenswert hielt. Und das hatte Sebastian ihr vorzüglich bewiesen. Von dieser Erinnerung würde sie noch lange zehren.

Unter der Dusche ließ sie lange den Brausestrahl über sich laufen. Jetzt zu Sebastian, der sicher noch wütend war, zurückzugehen wäre keine gute Idee. Vielleicht, wenn er sich etwas beruhigt hatte.

Inzwischen würde sie shoppen gehen. Fünftausend Dollar warteten darauf, ausgegeben zu werden. Bisher hatte sie sich ja nur das schwarze Kleid gegönnt. Sebastian und ihr Vater hätten ihr sicher geraten, das Geld auf die hohe Kante zu legen. Und die alte Missy hätte dem zugestimmt. Zumal sie jetzt ohne Job war.

Ihr neues Ich aber verlangte nach einem angemessenen Auftreten. Und nichts konnte das Selbstvertrauen einer Frau so steigern wie ein tolles Outfit.

Sie trat aus der Dusche und föhnte ihr lockiges Haar trocken. Einen alten Gospelsong – das Lieblingslied ihrer Mutter – vor sich hinträllernd, durchforstete Missy dann ihren Reisekoffer nach einem Shopping-Outfit. Sie hatte nur langweilige Geschäftskleidung dabei. Ein paar Pullover, Hosenanzüge in Schwarz und Dunkelblau für Geschäftsessen und Besichtigungstouren.

Nicht wirklich prickelnd.

Das, was sie vergangene Nacht getragen hatte, hätte Tims Missfallen erregt. Da war er genauso wie ihr Vater. Aber Tim spielte ja keine Rolle mehr. Er hatte alle Rechte verwirkt in dem Moment, als er seine „Seelenverwandte“ getroffen hatte und Missy nicht mehr heiraten wollte.

Stück um Stück überantwortete sie ihre Kleidung dem Papierkorb unter dem Schreibtisch. Ihren Koffer zu leeren befreite sie innerlich. Genau wie ihre Arbeit zu kündigen oder fünftausend Dollar beim Roulette zu riskieren. Wie hatte sie nur mit ihrem alten Leben zufrieden sein können?

Ein lautes Klopfen an der Tür schreckte sie auf. Sie öffnete, ohne daran zu denken, dass sie nur mit einem Handtuch bekleidet war. Vor ihr stand Sebastian mit ihrer Handtasche.

„Sind dein Vater und Lucas weg?“, fragte sie.

„Wieso, wolltest du ihnen etwa noch mehr zeigen?“ Er durchbohrte sie regelrecht mit seinen wütenden Blicken.

Als wenn es ihre Absicht gewesen wäre, vor seinem Vater und dem Geschäftspartner in diesem Aufzug zu erscheinen!

Sie erwiderte seinen Blick gefasst. „Natürlich nicht. Aber was tut dein Vater in Las Vegas?“

„Das hat er nicht gesagt.“

„Hast du denn gefragt?“

Er hob vielsagend die Augenbraue. „Er behauptete, er wolle mir bei der Konferenz helfen.“

„Das hast du ihm doch nicht abgekauft?“

„Zumindest gefiel mir nicht, dass er Lucas Smythe dabei hatte.“

Nur wenige Mitarbeiter wussten von den erheblichen Differenzen zwischen Sebastian und seinem Vater, wenn es um die Führung des Unternehmens ging. Brandon ging gerne finanzielle Risiken ein und verlor dabei auch gelegentlich viel Geld. Sebastian und Max dagegen bevorzugten methodische Geschäftsstrategien. Die Übernahme von Smythe Industries war ein gutes Beispiel dafür, wie unterschiedlich ihre Ansichten waren.

Den beiden Brüdern gefiel die traditionell geführte Firma, durch die sie ihre Angebotspalette erweitern wollten. Brandon jedoch wollte das investierte Kapital lieber in etwas stecken, das schnelleren Profit versprach. Das sah auch sein jüngster Sohn Nathan so. Das Risiko, das gesamte Kapital zu verlieren, mit inbegriffen.

„Meinst du, er will Smythe den Verkauf ausreden?“

„Er hatte von Anfang an etwas gegen das Geschäft. Wenn er jetzt hier aufkreuzt, muss ich ihn im Auge behalten.“

„Und was hast du ihnen über uns erzählt?“

„Uns?“, wiederholte er. „Kein Wort habe ich erwähnt.“

„Warum denn nicht?“

„Das geht die beiden nichts an.“

„Aber sie wundern sich ganz bestimmt. Und solange die Verträge nicht unterzeichnet sind … Was, wenn Lucas dem Verkauf nicht mehr zustimmt? Du musst dir irgendwas ausdenken, warum ich in deiner Suite war. Nur mit deinem Hemd an.“

„Zum Beispiel?“

Autor

Cat Schield
<p>Cat Schield lebt gemeinsam mit ihrer Tochter, zwei Birma-Katzen und einem Dobermann in Minnesota, USA und ist die Gewinnerin des Romance Writers of America 2010 Golden Heart® für romantische Serienromane. Wenn sie nicht gerade neue romantisch-heiße Geschichten schreibt, trifft sie sie sich mit ihren Freunden um auf dem St. Croix...
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