Das Haus am Fuße des Hügels

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Seit Chloes Ehe gescheitert ist, haben alle nur Mitleid für sie. Bis auf Quinn Bravo. Seine Blicke sprechen von Hoffnung, von Verlangen! Früher war er der Bad Boy, von dem sie heimlich geträumt hat, jetzt ist er der Single Dad und Millionär - von dem sie noch immer heimlich träumt …


  • Erscheinungstag 01.11.2016
  • ISBN / Artikelnummer 9783733767952
  • Seitenanzahl 144
  • E-Book Format ePub
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Leseprobe

1. KAPITEL

Chloe Winchester erwachte mit einem Schreckensschrei.

Alarmiert fuhr sie hoch und sah sich mit klopfendem Herzen um.

Nicht das geringste Anzeichen einer Gefahr. Nur ihr vertrautes nächtliches Schlafzimmer, in das sanftes Mondlicht strömte.

„Es ist nichts“, sagte sie laut, um sich Mut zu machen. „Nur ein Albtraum.“ Es war immer derselbe, und die Hauptrolle darin spielte ihr gewalttätiger, verlogener Exmann Ted.

Das ist vorbei. Endgültig.

Ted Davies gehörte der Vergangenheit an. Er war keine Bedrohung mehr für sie.

Mit zitternder Hand strich Chloe über ihr langes blondes Haar und versuchte, ruhig durchzuatmen. Als ihr Puls wieder halbwegs normal ging, klopfte sie ihr Kissen zurecht und legte sich wieder hin. Doch es gelang ihr nicht, wieder einzuschlafen.

Nachdem sie sich eine Zeit lang hin und her gewälzt hatte, stand sie seufzend auf und ging in die Küche. Eine Tasse heiße Milch mit Honig würde ihr jetzt guttun.

Sie setzte sich mit ihrer Tasse in den Wohnbereich und knipste die Leselampe neben dem Sofa an. Während sie langsam ihre Milch trank, blickte sie hinaus in die sternenklare Nacht.

Von ihrem Platz auf dem Sofa konnte sie das große Haus unten am Hang sehen. Auch dort brannte Licht. In dem Haus lebte Quinn Bravo mit seiner kleinen Tochter Annabelle und einem komischen alten Kauz namens Manny. Vor ein paar Monaten waren sie eingezogen.

Chloe lächelte. Ob Quinn auch nicht schlafen konnte? Wurde der kraftvolle ehemalige Kampfsportler etwa auch von Albträumen heimgesucht?

Wohl kaum. Quinn Bravo war dafür berühmt, selbst die schlagkräftigsten Gegner zu bezwingen. Kein Albtraum würde es schaffen, einen wie ihn wach zu halten. Sie wünschte sich etwas von seiner Stärke, seinem unangreifbaren Panzer. Nichts schien seine ruhige Selbstsicherheit erschüttern zu können. Keine Spur mehr von dem wilden, trotzigen Jungen, den sie aus ihrer Kindheit kannte, oder dem aggressiv wirkenden Jugendlichen aus der Highschool.

Wie alle braven Mädchen hatte Chloe ihn damals gemieden. Wenn sie auch insgeheim alle ein bisschen in ihn verliebt waren …

Quinn Bravo stand in Jogginghose und T-Shirt in seinem Wohnzimmer und blickte gedankenverloren aus dem Fenster. In dem Haus oben am Hang sah er ein schwaches Licht brennen, und über der Gebirgskette der Rocky Mountains leuchtete der Vollmond.

Er sollte wieder ins Bett gehen, doch er wusste, er würde keinen Schlaf finden. Unaufhörlich kreisten seine Gedanken um das, was seine vierjährige Tochter ihn beim Zubettgehen gefragt hatte.

Hinter der Fensterfront oben am Hügel bewegte sich etwas. Ob Chloe auch nicht schlafen konnte? Sie lebte ganz alleine in dem Haus, die schöne, kluge Chloe Winchester, die nach der Highschool an das renommierte College in Stanford gegangen war. Nach dem Studium hatte sie einen erfolgreichen Anwalt geheiratet, was keinen ihrer Freunde sonderlich überrascht hatte. Mit dem erfolgreichen Anwalt war sie dann nach Südkalifornien gezogen.

Quinn wusste nicht viel von Chloes Leben, nur dass die Ehe offenbar nicht lange gehalten hatte. Als er vor einigen Monaten nach Justice Creek zurückgekommen war, hatte er festgestellt, dass sie ebenfalls in ihre Heimatstadt zurückgekehrt war und in dem Haus oben am Hang wohnte. Allein, ohne ihren erfolgreichen Anwalt.

Ein bisschen frische Luft würde mir guttun, dachte Quinn. Er öffnete die Terrassentür und trat hinaus in die laue Julinacht. Mit verschränkten Armen stellte er sich ans Geländer und blickte wieder zu Chloes Haus hoch. Seine Gedanken blieben an ihr hängen. Er fragte sich, was ihren so klar vorgezeichneten Lebensweg unterbrochen hatte. Weshalb sie wohl alleine nach Justice Creek zurückgekehrt war.

Was auch immer passiert war, es ging ihn nichts an. Doch darüber zu rätseln, was in Chloes Leben falsch gelaufen sein könnte, lenkte ihn von seiner kleinen Tochter ab. Von ihren Fragen, auf die er keine Antwort wusste.

Wieder bemerkte er oben eine Bewegung. Dann öffnete sich eine der Glastüren, und sie trat heraus, die einzigartige Chloe Winchester. Selbst aus dieser Entfernung und in einem weiten rosa Sleepshirt sah sie umwerfend aus. Ihr langes goldblondes Haar schimmerte im Mondlicht, und ihre langen, schlanken Beine leuchteten aus dem Dunkel.

Quinn hatte keine Zeit, Frauen nachzulaufen. Er musste seine kleine Tochter großziehen und sein neues Geschäft voranbringen. Obwohl, Chloe wäre schon eine Sünde wert.

Ebenso wie er stellte sie sich nun ans Geländer, stützte die Hände darauf und blickte zu ihm herunter. Es sah nicht direkt wie eine Einladung aus, doch er fühlte sich wie magisch von ihr angezogen.

Wer konnte es ihm verdenken, dass er diesen Moment genoss? Nicht im Entferntesten hätte er damit gerechnet, dass Chloe Winchester ihn auch nur eines Blickes würdigen würde.

Je länger sie einander ansahen, desto intensiver spürte er die gegenseitige Anziehung. Selbst die kurze Distanz zwischen den beiden Häusern erschien ihm noch viel zu groß. Viel lieber würde er ihr direkt gegenüberstehen.

Er fasste einen Entschluss. Manny war zu Hause und würde sich um Annabelle kümmern, falls sie aufwachte. Er ging zur Terrassentür zurück und verschloss sie sorgfältig von außen. Ein Blick zu dem Haus am Hügel zeigte ihm, dass Chloe noch immer dort stand.

Als würde sie auf ihn warten.

Er lief die Terrassenstufen hinunter, durchquerte den kleinen Garten und stieg den Hügel hoch. Der schmale Grasweg führte an hohen, würzig duftenden Kiefern vorbei. Hin und wieder vergewisserte er sich, dass Chloe noch immer am Geländer stand. Falls sie sich umdrehte und ins Haus zurückging, würde er in aller Ruhe kehrtmachen und wieder nach Hause gehen.

Doch sie blieb stehen.

Am Fuß ihrer Terrasse zögerte er kurz. Um ihr Gelegenheit zu geben … Wozu? Wegzulaufen? Ihm zu sagen, er solle gefälligst verschwinden?

Als sie ihn weiterhin ruhig und direkt ansah, stieg er die Stufen hoch.

Jetzt erst bewegte sie sich und kam ihm entgegen. „Quinn“, sagte sie.

„Hi, Chloe.“

„Was für eine wunderbare Nacht.“

„Ja, finde ich auch.“

„Wie geht es dir?“

„Gut, und dir?“

Ein kaum merkliches Lächeln zuckte um ihren vollen Mund. „Ich komme ganz gut klar.“ Sie deutete auf die beiden Gartenstühle aus Zedernholz, die vor der breiten Fensterfront standen, und sie setzten sich.

Eine Zeit lang blickten sie in den Sternenhimmel, ohne ein Wort zu wechseln. Der laue Nachtwind wehte Chloes Duft zu ihm herüber, verlockend wie eine exotische Frucht.

Nach einer Weile fragte sie: „Was hat dich denn wach gehalten, Quinn?“ Ihre Stimme klang ungewöhnlich dunkel für eine Frau, ruhig und angenehm.

Er drehte ihr den Kopf zu und sah sie an. Mit ihren blauen Augen und ihrem zarten, ovalen Gesicht war sie eine wirkliche Schönheit.

Sie hatte ihn etwas gefragt, und obwohl er eigentlich keine große Lust zum Reden verspürte, kam es plötzlich aus ihm heraus. „Meine kleine Tochter hat heute Abend zum ersten Mal nach ihrer Mutter gefragt. Und ich weiß nicht, was ich ihr antworten soll.“

Von Chloe kam ein nachdenkliches „Hm“. Nach einer Weile fragte sie: „Sie heißt Annabelle, stimmt’s?“

„Ja.“

„Dann nehme ich an, dass Annabelle ihre Mutter nicht kennt?“

„Ja, das ist richtig. Und sie wird sie wohl auch nie kennenlernen.“

„Aha.“ Chloe wartete mit geneigtem Kopf, ob er noch mehr dazu sagen wollte, und als nichts kam, schlug sie vor: „Sag ihr die Wahrheit, aber behutsam. Wie alt ist sie?“

„Vier.“

„Sie möchte sicher sein, dass du sie liebst. Und dass ihre Mutter sie auch liebt. Oder lieben würde, wenn sie sie kennen würde. Vielleicht denkt sie, es ist ihre Schuld, dass ihre Eltern nicht mehr zusammen sind.“ Chloe lächelte. Was würde er dafür geben, diesen sinnlichen Mund zu küssen. „Aber mute ihr nicht zu viel zu“, fuhr Chloe fort. „Wohlmeinende Eltern neigen oft dazu, zu viel zu erklären. Versuche einfach zu spüren, was sie bereit ist zu erfahren, und antworte nur auf die Fragen, die sie wirklich stellt.“

Er blickte wieder in die Nacht hinaus. Chloe anzuschauen, war einfach zu gefährlich. Sie war viel zu verführerisch mit ihren vollen Brüsten, deren Nippel sich unter dem dünnen rosa Hemd abzeichneten. „Ich dachte, du hättest keine Kinder“, sagte er.

„Hab ich auch nicht. Aber ich mag Kinder.“ Ihre schöne Stimme klang traurig. „Bevor ich hierher zurückgezogen bin, habe ich ehrenamtlich in einem Heim für obdachlose Familien in San Diego gearbeitet. Und im College habe ich Kurse über frühkindliche Entwicklung belegt. Schließlich wollte ich eine perfekte Ehefrau und Mutter werden.“

Irgendwie schaffte er es nicht, den Blick von ihr zu wenden. „Du hast immer den Eindruck gemacht, als ob du genau weißt, was du willst.“ Sie sahen sich an, und in ihren Augen lag etwas, das ihn tief berührte.

„Ja, ich dachte, ich wüsste ganz genau, wie mein zukünftiges Leben aussehen würde.“ Sie lachte leise, und der raue Klang erregte seine sämtlichen Sinne. „Das ist es, was mich nachts wach hält, Quinn. All meine großen Pläne, die sich in Luft aufgelöst haben.“

Irgendwo weit entfernt heulte ein Kojote. Während Quinn noch überlegte, was er als Nächstes sagen sollte, stand Chloe auf.

Er ließ seinen Blick über ihren verführerischen Körper wandern. Eigentlich sollte er sich jetzt für ihren Rat bedanken und schleunigst das Weite suchen.

Doch dann reichte sie ihm ihre zarte Hand, und er blickte direkt in ihre blauen Augen. Kein Zweifel: In ihrem Blick lag eine Einladung.

Es war nach Mitternacht, und eigentlich sollte er in seinem eigenen Bett liegen.

Aber wie könnte er dieses verlockende Angebot ausschlagen?

Er ergriff die Hand, die sie ihm reichte. Sie fühlte sich kühl und glatt an. Ein Prickeln durchlief seinen Arm und schoss von dort direkt in seine Lenden. Mit einem leisen Stöhnen stand er auf und ließ sich von ihr ins Haus ziehen, durch den großen Wohnbereich direkt in ihr Schlafzimmer, das genauso schön und geschmackvoll eingerichtet war, wie es zu Chloe passte.

Sie stellte sich vor ihn. „Irgendwie fühle ich mich … wohl mit dir“, sagte sie mit dieser weichen, dunklen Stimme, die ihn ebenso erregte wie alles andere an ihr. „Mir ist aufgefallen …“ Sie blickte erregt an ihm herunter und schluckte, dann sah sie ihm wieder in die Augen.

Er konnte nicht widerstehen. Ganz behutsam streichelte er die seidige Haut an ihrem Hals. Er spürte, wie ein Zittern durch ihren Körper lief.

„Was ist dir denn aufgefallen?“, fragte er.

Sie runzelte leicht die Stirn, als hätte sie ganz vergessen, was sie gesagt hatte. „Hm … ich weiß nicht … du wirkst viel ruhiger als früher. Irgendwie nachdenklich. Das gefällt mir.“

Er streichelte ihren Arm und spürte verzückt ihre samtweiche Haut. Er sah, wie ihre Augen sich verschleierten.

„Ich war bisher nur mit einem Mann zusammen, meinem Ehemann. Und der war nicht gerade ein zärtlicher Liebhaber.“ Sie lächelte ihn etwas verlegen an. „Weißt du, Quinn, damals in der Highschool, da dachte ich manchmal darüber nach, wie es wohl wäre, mit dir …“

„Mir ging es ganz genauso, Chloe.“

Sie sah ihn überrascht an. „Wirklich?“

„Oh ja.“ Natürlich wäre sie nie mit ihm ausgegangen, wenn er sie eingeladen hätte. Ihm war klar, dass ein Möchtegern-Kampfsportler, der kaum drei Sätze aufs Papier brachte, in ihrem Lebensplan nicht vorkam. Außerdem hätten ihre hochnäsigen Eltern es nie zugelassen, dass sie mit einem der Bravo-Bastards ausging. So wurden die Kinder genannt, die Quinns Vater außerehelich mit seiner Freundin Willow Mooney gezeugt hatte. Erst nachdem seine Frau Sondra tot war, hatte Frank Bravo die Mutter seiner unehelichen Kinder geheiratet.

Niemals hätte Linda Winchester ihre kostbare einzige Tochter einem der Bravos anvertraut. Und Chloe hatte immer brav das getan, was ihre Mutter von ihr erwartete.

Leicht ängstlich musterte Chloe sein Gesicht. „Ich habe das Gefühl, dass ich dir erklären muss, weshalb …“

Er trat so dicht vor sie, dass ihre Körper sich berührten. Mit sinnlicher Geste ließ er seine Hand durch ihr langes goldblondes Haar gleiten. Es fühlte sich an wie ein Vorhang aus Seide.

All diese Weichheit und Schönheit würde in dieser Nacht ihm gehören. Er verbarg sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. „Du brauchst mir nichts zu erklären, mein Engel.“ Mit den Lippen liebkoste er ihren Nacken.

„Ich bin kein Engel.“

„Doch, das bist du.“

„Also gut, für heute Nacht bin ich ein Engel.“ Sie schlang ihm die Arme um den Hals und schmiegte sich an ihn. „Nur dieses eine Mal …“

„Ganz wie du willst.“

„Küss mich. Halt mich ganz fest. Lass mich vergessen.“

„Zuerst will ich dich ansehen.“ Quinn fasste ihr rosa Sleepshirt am Saum. „Heb die Arme hoch.“

Sie gehorchte, und er streifte ihr das Hemd über den Kopf und ließ es zu Boden fallen.

Ihr schimmerndes Haar strömte wie flüssiges Gold über ihre Schultern bis zu ihren Brüsten.

Unglaublich. Die unvergleichliche Chloe Winchester stand nackt vor ihm.

Der Atem stockte ihm, und er spürte fast schmerzhaft die Erregung in seinen Lenden. „Wie unbeschreiblich schön du bist, Chloe.“

Voller Verlangen zog er sie an sich und küsste ihre Schläfe.

„Ich will dich auch sehen“, flüsterte sie.

Leise lachend löste er sich von ihr und zog sich rasch aus.

„Oh, Quinn“, sagte sie atemlos und streichelte seine muskulöse Brust. „Nie hätte ich gedacht … dass du und ich …“

„Ich auch nicht.“

„Das Leben kann so grausam sein.“

„Ja.“

„Aber dann gibt es wieder überraschende, magische Momente wie diesen.“

„Ja, komm.“ Er fasste sie um die Taille und ließ sich mit ihr auf das breite Bett sinken.

Und dann küsste er zum ersten Mal ihren verlockenden Mund, der genauso süß und weich war, wie er es sich vorgestellt hatte. Sie öffnete die Lippen, und als ihre Zungen sich trafen, durchzuckte ihn heißes Verlangen. Sie versanken in einem endlos scheinenden, leidenschaftlichen Kuss, der sie alles um sich herum vergessen ließ.

Eine Nacht hatten sie zusammen, und er wollte jede Sekunde auskosten, jeden Millimeter ihres Körpers erkunden. Mit beiden Händen umfasste er ihre Brüste und strich mit den Daumen über ihre Brustspitzen. Wohlig seufzend beugte sie sich nach hinten, und als er sich über ihre Brüste beugte und nacheinander ihre Brustspitzen zwischen die Lippen nahm, stöhnte sie laut auf. „Oh, Quinn, das ist so gut.“

Während er mit den Lippen über ihren Bauch nach unten glitt, fuhr er fort, ihre Brüste zu streicheln. Vor Erregung hielt sie den Atem an, und als er ihre intimste Stelle mit der Zunge berührte, schrie sie vor Entzücken auf.

Ihre Lust steigerte sich ins Unermessliche, als er mit dem Finger in ihre feuchte Mitte eindrang und gleichzeitig ihre empfindlichste Stelle liebkoste. Sie konnte die Ekstase nicht mehr aufhalten. Laut stöhnend rief sie seinen Namen, während sie zum Höhepunkt kam.

Wie er das liebte. Chloe Winchester, die ekstatisch seinen Namen rief.

Während ihr Körper noch vor Wonne vibrierte, zog sie mit einer Hand ihre Nachttischschublade auf und holte ein Päckchen heraus. Sie lächelte ihn etwas verlegen an. „Ich dachte, wenn ich ein neues Leben anfangen will, könnte ich das vielleicht gebrauchen.“

Sie begann, ihn zu streicheln, wie er es zuvor bei ihr gemacht hatte, und als sie seine harte Erregung umfasste, stöhnte er lustvoll auf. Sie reichte ihm das Päckchen, und er streifte sich rasch das Kondom über. Dann legte er sich behutsam auf sie, und sie führte ihn an die richtige Stelle. Mit einem Stöhnen drang er in sie ein und bahnte sich langsam den Weg dorthin, wo er am liebsten sein wollte. Wie gut sich das anfühlte, besser als alles, was er je erlebt hatte.

Während er sich langsam in ihr bewegte, sah er ihr in die Augen. Voller Verlangen schlang sie ihre Beine um seine Hüften, um ihn noch tiefer in sich zu spüren. Wohlig stöhnend bewegten sie sich auf den Höhepunkt zu. Als er ihren Lustschrei hörte, gab es auch für ihn kein Halten mehr. Mit einem letzten Stoß verströmte er sich in ihr.

Eine Weile blieben sie nach Atem ringend liegen, dann rollten sie sich auf die Seite und hielten sich eng umschlungen. „Das war so gut“, flüsterte sie.

„Ja, das war es“, flüsterte er zurück.

Als Quinn aufwachte, lag Chloe friedlich schlafend neben ihm. Er sah auf die Uhr. Es war schon fünf, und es wurde langsam hell. Zeit, nach Hause zu gehen, denn bald würde Annabelle wach werden.

Vorsichtig zog er seinen Arm unter Chloes Kopf hervor. Sie seufzte leise, wachte aber nicht auf. Er schlüpfte aus dem Bett und zog sich an. Dabei betrachtete er ihren schönen Körper, der für ein paar Stunden ihm gehört hatte.

Dann verließ er lautlos das Zimmer.

Als er durch die Terrassentür in sein Haus schlich, erschrak er heftig. In einem der großen Sessel vor dem Kamin saß Manny, als hätte er auf ihn gewartet. Sein alter Freund und Trainer grinste ihn mit seinem zerfurchten Gesicht an. „Na, wo kommst du denn her?“

„Bist du etwa meine Mutter?“

Manny ließ ein raues, tiefes Lachen hören. „Du und die umwerfende Blonde von da oben. Ich hatte ja keine Ahnung.“

„Ich weiß gar nicht, wovon du redest.“ Quinn ging zur Treppe.

„Sie ist eine tolle Frau. Respekt, alter Kumpel.“

„Gute Nacht, Manny.“

Manny lachte wieder sein raues Lachen. „Die Nacht ist vorbei, mein Lieber.“

2. KAPITEL

Als um sieben der Wecker klingelte, erwachte Chloe aus dem Tiefschlaf.

Wohlig rekelte sie sich und lächelte in der Erinnerung an das lustvolle Zusammensein mit Quinn. Er hatte ihr gezeigt, dass Zärtlichkeit und Leidenschaft keine Fantasiegebilde waren. Nun wusste sie, was Lust und Ekstase wirklich bedeuteten.

Sie bedauerte, dass sie ihm nur eine Nacht versprochen hatte. Liebend gern würde sie ihn öfters sehen.

Sie duschte und zog sich an, dann frühstückte sie. Als sie gerade das Haus verlassen wollte, klingelte das Telefon. Das war garantiert ihre Mutter. Sie würde später zurückrufen.

Doch als sie die Einfahrt hinunterfuhr, klingelte ihr Mobiltelefon. Seufzend warf sie einen Blick darauf. Ihre Mutter machte es heute aber dringend. Sie hielt an und drückte den Antwortknopf. „Hi, Mom. Ich bin gerade unterwegs zur Arbeit.“

„Aber es ist ja nicht mal neun“, sagte Linda Winchester. „Da kannst du doch noch kurz vorbeikommen und mit mir frühstücken.“

„Ich habe schon gefrühstückt. Und ich muss mein Geschäft aufmachen.“

„Immer bist du am Arbeiten, ich sehe dich kaum noch. Wir müssen uns mal wieder unterhalten.“

Chloe verspürte nicht die geringste Lust, sich mit ihrer Mutter zu unterhalten. Seit ihrer Scheidung war ihr Verhältnis zu ihr noch schwieriger geworden. Chloe hatte einfach genug von den ständigen Belehrungen ihrer Mutter. „Ich rufe dich später zurück, Mom.“

Während sie die Aus-Taste drückte, hörte sie noch Lindas protestierende Stimme.

Chloes Inneneinrichtungsgeschäft lag in einer belebten Einkaufsstraße in der Innenstadt von Justice Creek und machte schon von außen mit seinen klaren Linien und Farben einen attraktiven Eindruck. Im Verkaufsraum waren auf großen Tischen Musterkataloge und von Chloe angefertigte Modelle ausgebreitet. Dazwischen gab es viel Platz für das Zeichnen von individuellen Entwürfen. Chloe hatte sich in allen Aspekten der Innenarchitektur fundierte Kenntnisse erworben.

Ihre Website wirkte ebenfalls sehr ansprechend, und sie unterhielt einen Blog, in dem sie regelmäßig kostenlose Tipps zur Wohnungsverschönerung präsentierte. Außerdem gab sie hin und wieder an der Highschool Nachmittagskurse für Schüler, die sich für Innenarchitektur interessierten. Nicht zuletzt bot sie ihren kostenlosen Service zur Einrichtung von Gemeinderäumen an, und sie betätigte sich in einer Arbeitsgruppe von örtlichen Ladenbesitzern zur Förderung von Gemeinschaftsprojekten.

Doch es brauchte seine Zeit, ein Geschäft zu etablieren. Zum Glück war ihre finanzielle Lage einigermaßen stabil. Bei der Scheidung von Ted hatte sie dank eines pfiffigen Anwalts eine ansehnliche Abfindung herausgeholt. Den Großteil des Geldes hatte sie in den Hauskauf gesteckt, doch da sie die Renovierung weitgehend selbst vorgenommen hatte, war ihr noch einiges an Reserven geblieben. Dennoch hoffte sie, dass ihr Geschäft bald Gewinn abwerfen würde, denn sonst wären ihre Rücklagen irgendwann erschöpft.

Erfreulicherweise kamen an diesem Tag recht viele Interessenten in ihr Geschäft. Ein gerade zugezogenes Paar schloss sofort einen Vertrag für die Gestaltung aller Fenster seines neuen Hauses ab. Und mit drei anderen Interessenten konnte Chloe Besichtigungstermine vereinbaren.

In der Mittagspause gönnte Chloe sich zusammen mit ihrer Assistentin Tai einen Lunch in der Caféteria der nahe gelegenen Bibliothek. Tai Stockard war Designstudentin und arbeitete in den Semesterferien für Chloe.

Nach diesem erfolgreichen Tag fuhr Chloe mit einem Lächeln auf den Lippen nach Hause. Bis ihr siedend heiß einfiel, dass ihre Mutter auf ihren Rückruf wartete. Sie beschloss, es am besten gleich hinter sich zu bringen.

„Komm doch zum Abendessen her“, drängte ihre Mutter. „Ich habe Lammkoteletts und Rosmarinkartoffeln gemacht, das magst du doch so gern. Morgen fahren wir doch in Urlaub, und ich würde dich gern vorher noch mal sehen.“

Ihre Eltern würden zwei Wochen in einem noblen Luftkurort verbringen, wo ihre Mutter sich pflegen lassen und ihr Vater Golf spielen konnte.

Innerlich seufzend sagte Chloe zu und fuhr zu dem Haus, in dem sie groß geworden war. Wider Erwarten wurde es ein netter Abend. Linda schaffte es tatsächlich, Ted kein einziges Mal zu erwähnen und ihrer Tochter keinerlei Vorschriften zu machen. Chloe freute sich, ihren Dad zu sehen. Doug Winchester besaß einen ausgeprägten Sinn für Humor. Er war Kieferorthopäde und unterhielt eine gut gehende Praxis in Justice Creek.

Um neun war Chloe wieder zu Hause und machte es sich mit einem spannenden Buch im Bett bequem. Dabei versuchte sie, ihre Gedanken nicht ständig zu Quinn Bravo abschweifen zu lassen, der ihr die vergangene Nacht so versüßt hatte.

Während Quinn zu dem erleuchteten Fenster in Chloes Haus hochblickte, hörte er das leise Tapsen von kleinen Füßen auf dem gefliesten Boden. Ohne sich umzudrehen, sagte er mit sanfter Stimme: „Geh wieder ins Bett, Annabanna.“

„Kann nicht schlafen“, jammerte die Kleine.

„Warum denn nicht?“

„Die Monster machen so einen Krach.“

Quinn drehte sich zu seiner Tochter um. „Komm her, du kleine Bestie.“

Annabelle kam angesaust und ließ sich von ihrem Dad auf den Arm nehmen. Kichernd drückte sie ihm ihren zotteligen Teddy ins Gesicht.

Quinn ging mit ihr in die Küche und holte die Taschenlampe aus der Schublade. Es war immer das gleiche Ritual.

Ohne zu murren, ließ Annabelle sich wieder ins Bett bringen und wartete, bis ihr Dad unter das Bett und in den Kleiderschrank geleuchtet hatte.

„Nichts zu sehen“, sagte Quinn.

„Du musst den Spruch sagen, Dad“, kommandierte die Kleine.

Nochmals leuchtete Quinn mit der Taschenlampe in jede Ecke und sagte dabei mit tiefer, Ehrfurcht gebietender Stimme: „Verschwindet, ihr Monster.“

Seine Tochter fing an zu lachen, ihr süßes, perlendes Lachen, das er so liebte.

Autor

Christine Rimmer
<p>Christine Rimmers Romances sind für ihre liebenswerten, manchmal recht unkonventionellen Hauptfiguren und die spannungsgeladene Atmosphäre bekannt, die dafür sorgen, dass man ihre Bücher nicht aus der Hand legen kann. Ihr erster Liebesroman wurde 1987 veröffentlicht, und seitdem sind 35 weitere zeitgenössische Romances erschienen, die regelmäßig auf den amerikanischen Bestsellerlisten landen....
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