1. KAPITEL
Kein Mann sollte zur Teilnahme an einer Babyparty gezwungen werden.
Tate Sumner befühlte das Puzzleteil in seiner Tasche. Er sollte sich unter die Gäste mischen, bis er unter ihnen die Frau mit dem passenden Puzzlestück fand, um dann gemeinsam mit ihr in einer Körperskulptur diese Verbindung nachzustellen. Das sah seiner Schwester Sandy ähnlich. Sie war eine richtiggehende Kupplerin, und die Party kam ihr wie gerufen. Dabei war es doch im Grunde eine reine Frauenangelegenheit, die werdende Mutter kurz vor der Geburt mit Geschenken für das Baby zu überhäufen. Wirklich witzig! Mit seinen 34 Jahren fühlte er sich manchmal noch zu jung für die Verantwortung, die eine Ehe mit sich brachte, aber doch schon zu alt, um weiterhin nur belanglose Affären zu haben.
Bislang hatte er sich lustlos und ohne Erfolg unter den Anwesenden umgetan. Obwohl er zugeben musste, dass ein paar ganz amüsante Balgereien stattgefunden hatten, als die Gäste, die meisten von ihnen Mittzwanziger und Single, sich am „Puzzlespiel“ versuchten. Zweifellos trug auch der in Strömen fließende Alkohol zu einer lockeren Atmosphäre bei.
Ihm gab das alles nichts mehr. Seine wilde Zeit hatte ein jähes Ende gefunden, als letztes Jahr bei einem Einsatz ein Gebäude über ihm eingestürzt und er im Krankenhaus gelandet war. Dadurch war ihm klar geworden, wie kurz das Leben doch sein konnte. Unauffällig blickte er auf seine Uhr und dann zur Tür. Nichts gegen Tia, Leah oder wie sie alle hießen, aber er zog es doch vor, das Baseballspiel der Atlanta Braves zu sehen.