Falsches Spiel aus Liebe

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Als Spionin des Königs soll die junge Französin Elise de Vire den englischen Edelmann Adam Saker heiraten. Geschickt verbirgt sie ihre wahren Absichten vor ihm - obwohl der Charme dieses faszinierenden Mannes heimlich immer mehr ihre Sinne weckt. Wie soll sie auch ahnen, dass er längst ihre List durchschaut hat …


  • Erscheinungstag 01.08.2015
  • ISBN / Artikelnummer 9783733765064
  • Seitenanzahl 256
  • E-Book Format ePub
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Leseprobe

PROLOG

Paris, April 1417

Hilf mir! Ich bin aus Glas! Ich werde zerbrechen!“, jammerte die erbärmliche Gestalt auf dem vergoldeten Thron.

Es war keiner der besseren Tage des Königs von Frankreich. Charles Valois, in hermelinbesetzter purpurner Samtrobe, die fadenscheinig und voller Fettflecken war, starrte mit leerem Blick auf die junge Witwe, dann bedeutete er ihr mit einer Geste seiner schmutzigen, mit langen, gebogenen Fingernägeln unappetitlich aussehenden Hand, dass sie entlassen war.

Elise de Vire blickte entsetzt auf ihren Monarchen. König Charles hatte nichts von ihrer so sorgfältig ausgedachten Bitte um Rache an den Engländern verstanden. War ihre lange Reise von der Normandie in die französische Hauptstadt vergeblich gewesen?

Der König war genauso geistesgestört wie gemunkelt wurde. Elise hatte gehofft, ihn in einer seiner guten Phasen anzutreffen, aber es war bekannt, dass er, wenn er wieder dem Wahnsinn verfiel, monatelang nicht zurechnungsfähig war. Und sie besaß nicht genügend Mittel, um längere Zeit in Paris bleiben zu können.

Ein Lakai trat vor, redete begütigend auf den König ein und führte ihn schließlich aus dem Saal.

„Vielleicht solltet Ihr besser mit mir sprechen, Madame“, sagte eine Stimme aus den Schatten. „Wie Ihr gesehen habt, ist mein Gemahl bedauerlicherweise indisponiert.“

Elise zuckte unwillkürlich zusammen, als eine in Rot gewandete Gestalt aus dem Dunkel erschien. Fettwülste drohten den wertvollen Stoff zu sprengen, als die korpulente Dame sich auf dem Thron niederließ. Drei übereinanderliegende Kinne wabbelten, als sie Elise huldvoll zunickte. Ein grotesker, spitz zulaufender Kopfputz aus versteiftem roten Brokat, mit Schleiern geschmückt, verrutschte dabei leicht, und Elise erhaschte einen Blick auf dunkles ergrauendes Haar. Ein durchdringender Geruch von Parfüm und ungewaschenem Körper schlug der jungen Frau entgegen.

„Königliche Hoheit“, flüsterte Elise und versank in einen tiefen Hofknicks.

Isabella von Bayern bedeutete ihr, sich zu erheben. „Ich habe gehört, was Ihr sagtet“, murmelte sie mit einer vagen Handbewegung zu dem Korridor hin, der die königlichen Gemächer mit dem Audienzsaal verband. „Ich hatte es im Gefühl, dass mein Gemahl der Unterhaltung nicht mehr würde folgen können.“ Sie sprach von dem periodischen Wahnsinn des Königs so beiläufig wie andere vom Wetter.

Elise schwieg, da sie nicht recht wusste, was von ihr erwartet wurde.

„Also! Ihr seid die Witwe, und Ihr wollt Rache für den Tod Eures jungen Ritters“, bemerkte Königin Isabella und musterte Elise prüfend aus blassen Augen, die fast in Fettfalten verschwanden.

„Ja, Königliche Hoheit.“

„Nun, meinen Glückwunsch“, meinte die Königin trocken. „Ihr befindet Euch in guter und zahlreicher Gesellschaft. Ihr seid eine von Tausenden junger Frauen, die an jenem Tag zu Witwen gemacht wurden. Hat Euer Ritter Euch denn keine Kinder hinterlassen, um Euch zu beschäftigen, wie es einer jungen Witwe ziemt?“

„Nein, Königliche Hoheit.“ Elise senkte den Kopf, sodass diese mächtige Frau mit der spöttischen Stimme und Miene ihre Tränen nicht sehen konnte.

Nachdem sie die verstümmelte Leiche ihres Gemahls ehrenvoll bestattet hatte, war Elise in der Hoffnung, wenigstens Aimeris Kind unter dem Herzen zu tragen, in die Normandie zurückgekehrt. Zwei Wochen später hatte sie jedoch gewusst, dass ihr nicht einmal dieser Trost beschieden war.

Sie erkannte bald, dass sie nicht für immer auf Château de Vire bleiben konnte. Für ihren Schwager, Aimeris Erbe, war sie nur eine unnütze Esserin, während seine Frau, ihre Schwägerin, Elise als dienliches Kindermädchen für ihre wachsende Brut betrachtete. Da Elise keinen eigenen Grund und Boden besaß, würde sie stets die arme Verwandte bleiben, es sei denn, sie ginge ins Kloster oder heiratete einen der ältlichen übelriechenden Witwer, die der Schwager ihr vorstellte. Im Alter von achtzehn erschienen ihr diese Aussichten mehr als trübsinnig.

Es waren die Engländer, die ihr den Gatten genommen hatten, mit dem sie erst zwei Jahre verheiratet gewesen war.

Während die Monate vergingen, wandelte sich Elises Kummer in grimmigen Zorn auf die Eindringlinge, und dieser Zorn hatte sie schließlich nach Paris geführt. Sie wollte sich an den Engländern rächen in jeder ihr nur möglichen Weise.

„Ihr habt keine Familie?“, hakte die Königin nach.

„Ich habe nur noch einen Bruder, Königliche Hoheit. Er heißt Jean Jourdain und steht in den Diensten des Herzogs von Burgund. Er lebt in einer Garnison, und dort ist kein Platz für mich …“ Ebenso wenig wie in Jeans Herzen. Elise dachte betrübt an die Entfremdung, die zwischen ihnen entstanden war, seit sie, eine Bürgerstochter, einen Ritter geheiratet hatte, während Jean ein einfacher Soldat blieb. Nein, sie konnte ihren Bruder nicht aufsuchen und von ihm erwarten, dass er sich ihrer annahm.

„Ihr wollt also Frankreich dienen, um an den Engländern Rache zu nehmen“, sagte die Königin. „Ihr habt keinen Landbesitz, den Ihr verwalten müsst, keine hinfällige Mutter oder einen kranken Vater?“

„Der Landbesitz meines Gatten fiel an seinen jüngeren Bruder und dessen Frau. Meine Eltern sind tot. Es gibt niemanden, der von mir abhängig ist, Königliche Hoheit.“

„Hm.“ Die Königin strich sich mit dem Finger über ihre Kinne und überlegte. „Wie alt seid Ihr?“

„Bald neunzehn, Königliche Hoheit.“

„Nun, wie könnten wir Euch wohl einsetzen, damit Ihr Eure Rache bekommt?“

„Mein Gatte hat mir beigebracht, mit Pfeil und Bogen umzugehen. Vielleicht könnte ich ein Heckenschütze werden?“, schlug Elise eifrig vor. „Ich würde nicht zögern, einen Engländer zu erschießen!“

Schallendes Gelächter von den Höflingen begrüßte ihre Idee.

„Welch eine leidenschaftliche Patriotin“, bemerkte die Königin mit einem leisen Lachen und wandte sich dann den Höflingen zu. „Ihr faulen Parasiten könntet Euch ein Beispiel an ihr nehmen!“

„Königliche Hoheit, wenn ich einen Vorschlag machen dürfte …“, ertönte eine Stimme aus dem Hintergrund des Saales.

Elise drehte sich halb um. Ein Mann bahnte sich einen Weg durch die Menge der prächtig gekleideten Herren und Damen bis zur Seite der Königin.

Er war ganz in Schwarz gekleidet, von seiner modischen Kopfbedeckung bis zum Saum seines zobelbesetzten Rocks mit Schlitzärmeln. Schwarze Strumpfhosen bedeckten dicke Waden und verschwanden in schwarzen Schuhen mit gebogener Spitze.

„Monseigneur von Burgund, darf ich Euch Madame Elise de Vire vorstellen?“, sagte die Königin.

Elise knickste erneut, und als sie sich aufrichtete, fand sie sich scharf gemustert von eiskalten blauen Augen. Das also war Jean Sans Peur, der berühmte, furchtlose Anführer der burgundischen Aufständischen, die danach strebten, den Armagnacs die Macht zu entreißen, deren Hoffnungen sich jetzt auf den Dauphin Charles konzentrierten. Es ging das Gerücht um, dass Jean und die Königin, berüchtigt für ihre Affären, trotz ihrer Fettleibigkeit, ein Liebespaar waren, und angesichts des besitzerstolzen Blickes, den Isabella diesem Mann zuwarf, zweifelte Elise nicht an der Wahrheit des Gerüchts.

„Ja, sie könnte eine wirkungsvolle Waffe gegen die Engländer sein.“ Der Herzog stieg von dem Podium herunter, um die junge Frau von allen Seiten zu begutachten. „Hm, eine gute Figur, reizvolle grüne Augen, schönes Haar, ein sinnlicher Mund …“, murmelte er, während er um sie herumging.

Wofür hält er mich, dachte Elise, für eine Stute, die versteigert werden soll? Zornesröte stieg ihr vom Halsausschnitt ihres besten Gewandes aus dunkelblauem Samt ins Gesicht.

„Ah, und sie errötet sogar – wie entzückend“, bemerkte Jean Sans Peur, aber seine Augen verrieten ihr, dass er wusste, dass sie wütend war – und es genoss.

„Meine Königin, ich glaube, sie könnte uns – mit etwas Ausbildung natürlich – als Spionin nützlich sein.“

„Ihr wollt, dass ich nach England gehe?“, fragte Elise erschrocken.

„Sprecht Ihr Englisch?“

„N-nein …“

„Dann würde das kaum sinnvoll sein, nicht wahr? Die Engländer werden jedoch bald genug an unsere Gestade zurückkehren, diese habgierigen Lumpen! Ich entsinne mich, dass Henry, der Möchtegern-Thronräuber, willige Französinnen aus Harfleur mit heiratsfähigen Engländern vermählt hat, in der Hoffnung, dass sie loyale Untertanen in den von ihm eroberten Gebieten sein würden. Ich möchte wetten, dass er das auch wieder tun wird. Unsere gegenwärtigen Spione melden, dass Henry diesmal Caen einnehmen will als Tor zur übrigen Normandie. Ich schlage vor“, fuhr der Herzog von Burgund fort, „dass wir diese patriotische junge Witwe in Caen unterbringen, wo sie eine gute Möglichkeit hat, die Aufmerksamkeit eines Junggesellen des englischen Königshaushalts auf sich zu ziehen. Der Mann sollte natürlich so hochrangig wie möglich sein.“

„Warum?“, fragte Elise kurz und bündig.

„Um Informationen über die Absichten der Engländer zu erlangen, selbstverständlich“, antwortete der Herzog. „Ihr habt doch gesagt, Ihr würdet alles tun, nicht wahr?“

Ihr Herz begann stürmisch zu pochen und drängte sie davonzulaufen. Aber eigentlich hätte dieser Vorschlag sie nicht überraschen sollen. Wie konnte man eine einigermaßen ansehnliche Frau besser einsetzen als zum Spionieren? Wer würde eine hilflose junge Witwe verdächtigen?

„Das habe ich gesagt“, bestätigte Elise mit einer Gelassenheit, die sie nicht empfand. „Und ist es wirklich notwendig, diesen ahnungslosen Mann zu heiraten? Ich bin durchaus bereit, eine Kurtisane zu sein.“

Der Herzog hob eine Augenbraue angesichts ihrer Kaltblütigkeit. „Henry, der ein so prüder König geworden ist, würde Euch wahrscheinlich nicht ohne ein Ehegelübde in der Nähe seiner Männer dulden. Wie ich höre, verbietet er Metzen unter seinen Soldaten und lässt den Frauen den linken Arm abschlagen, wenn sie gegen das Gebot verstoßen. Außerdem wird ein Mann seinem Ehegespons Dinge erzählen, die er niemals einer Dirne gegenüber äußern würde.“

„Was ist mit meinem Mangel an Englischkenntnissen?“

„Keine Sorge, ich zweifle nicht daran, dass Ihr die Sprache rasch erlernen werdet, wenn Ihr das Bett eines Engländers teilt.“ Er lachte spöttisch. „Und macht Euch keine Gedanken über die Last einer dauerhaften Ehe. Ich habe genügend Bischöfe, die mir gern gefällig sind, sodass es ein Leichtes sein wird, eine Annullierung zu erhalten – vorausgesetzt, Euer Engländer überlebt die Attacken der französischen Armee!“

„Seid Ihr Euch sicher, dass Ihr das tun wollt, Madame de Vire?“, fragte die Königin.

Elise zögerte mit der Antwort, und während dieser Zeitspanne trauerte sie um die Ehrenstellung, die sie als Witwe eines Ritters innegehabt hatte. Sie würde in eine dunkle Welt der Intrige eintreten und gefährliche Risiken auf sich nehmen müssen und danach wohl nicht mehr als eine wahre Edelfrau betrachtet werden können.

„Wenn es Euch gelingt, Euch bei den Engländern einzuschmeicheln, werde ich dafür sorgen, dass Euer Bruder zum Hauptmann der Artillerie ernannt wird“, versprach der Herzog. „Und nachdem wir die Engländer in den Kanal getrieben haben, sorge ich dafür, dass Ihr einem französischen Edelmann vermählt werdet.“

Nachdem die Engländer in den Kanal getrieben worden waren … das war nur ein ferner Traum, der Elise noch vollkommen unwirklich erschien. Aber Jean würde sich freuen, dachte sie und stellte sich die Freude ihres Bruders über die Beförderung zum Hauptmann vor. Vielleicht würde sie ihm eines Tages erzählen können, dass ihr Einfluss ihm dazu verholfen hatte, und möglicherweise würde sie das einander wieder näher bringen. „Ich werde es tun“, erklärte sie.

„Ausgezeichnet“, sagte der Herzog zufrieden. „Ich finde Euer Deckname, den Ihr in Euren Botschaften an mich benutzen werdet, sollte Füchsin sein. Seid Ihr nicht auch meiner Meinung, meine Königin?“, fragte er, hob eine Strähne von Elises rotbraunem Haar und wickelte sie sich um den Finger.

1. KAPITEL

Caen, September 1417

Elise balancierte vorsichtig auf einem Brett des hohen, schmalen Vorratsregals und spähte durch eine Ritze der von innen vor dem kleinen Fenster befestigten Klappe.

„Was machen sie da nur?“, fragte sie laut, während sie versuchte, durch den Rauch von Kanonenfeuer und einem Dutzend brennender Häuser zu erkennen, was auf dem Platz draußen vor sich ging.

„Was geschieht dort, Madame?“, rief Gilles von unten. Ihr getreuer Diener hatte sie angefleht, sich davor zu hüten, gesehen zu werden, aber da er ein Zwerg und daher zu klein war, um das Fenster zu erreichen, hatte er sie nicht zurückhalten können. Sie musste einfach feststellen, was draußen vor sich ging.

„Die englischen Hunde haben Hunderte von Stadtbewohnern und Soldaten aus der Garnison auf dem Platz zusammengetrieben“, berichtete Elise, als der Rauch sich etwas verzog. Dann ertönten die ersten Schreie, und der Marktplatz wurde zu einem Vorort der Hölle.

„Heilige Jungfrau, sie metzeln sie nieder“, flüsterte Elise entsetzt, als sie das Geschehen draußen beobachtete. „Frauen und Kinder ebenso wie Soldaten! Diese Mörder! Gilles, wir müssen etwas tun!“

„Madame, steigt herunter!“, bat der Zwerg eindringlich, während Elise vor lauter Tränen nichts mehr sehen konnte. Er zupfte beharrlich am Saum ihres Gewandes, bis sie sich ihm zuwandte, erfüllt von Entsetzen und Zorn.

„Aber Gilles, wir können doch nicht zulassen, dass …“ Sie schluchzte bitterlich.

„Madame, nichts, was wir tun könnten, würde das Gemetzel dort draußen aufhalten“, sagte er ernst und zuckte zusammen, als ein hoher Schrei vom Wind in ihr Versteck getragen wurde. „Uns würde lediglich das gleiche Schicksal treffen. Wir können jetzt nichts anderes tun als hoffen, nicht entdeckt zu werden, bis ihr Blutdurst gestillt ist. Wenn wir in unserem Versteck bleiben, haben wir vielleicht eine Möglichkeit zu überleben.“

Elise de Vire kauerte sich in eine Ecke der kleinen Speisekammer, in der sich der vertraute Geruch von Brot, Mehl und trocknenden Äpfeln mit dem Brandgeruch von draußen mischte. Sie musste von Sinnen gewesen sein, die langweilige Geborgenheit des de Vire-Haushalts zu verlassen. Hier würde sie sterben, entweder wenn das Haus mit brennendem Werg in Flammen gesetzt würde oder wenn irgendein verfluchter Engländer sie fand. Sie würde sterben, ohne auch nur das Geringste für die Freiheit Frankreichs getan zu haben. Was hatte sie sich nur dabei gedacht zu glauben, ein Werkzeug zur Errettung ihres Landes sein zu können?

„Sie werden uns finden, sobald sie der leichten Beute überdrüssig werden“, sagte sie. „Ich glaube nicht, dass der Herzog von Burgund etwas wie das hier vorausgesehen hat, als er mich herschickte, meinst du nicht auch?“ Ihr Lachen klang brüchig und etwas überreizt.

„Nein. Bis jetzt hat der englische König bei ehrenhafter Kapitulation immer Gnade gewährt und verfügt, dass keine Bürger verletzt werden sollen. Aber, erinnert Euch daran, Madame, dass ich …“

„Ja, ich weiß, du hast versucht, mir Burgunds Plan auszureden“, ergänzte Elise müde. „Ach, Gilles, ich hätte dir nicht erlauben dürfen, mit mir zu kommen. Ich habe nie bedacht, dass mein Wunsch nach Rache auch deinen Tod zur Folge haben könnte, mein Freund.“

„Madame, Ihr dürft nicht aufgeben!“ Der Zwerg berührte unbeholfen ihre Schulter. „Der Chevalier Aimeri hätte nicht gewollt, dass Ihr jetzt den Mut verliert!“

Elise lachte kurz auf. „Mein verstorbener Gemahl würde fragen, wie ich dazu komme, mich in eine solche Gefahr zu begeben, anstatt in den Schutz eines Klosters, wenn ich schon nicht in Château de Vire bleiben und mich um Béatrices Kinder kümmern wollte. Ich … ich glaube nicht, dass er mein Bedürfnis verstanden hätte, selbst in den Kampf gegen die verhassten Engländer zu ziehen. Das ist etwas für Männer, würde er gesagt haben.“

Gilles nickte. „Er konnte sich glücklich schätzen, Euch zur Frau zu haben, Madame, auch wenn es nur für so kurze Zeit war.“

Dann hörten sie, wie die Tür des zur Hälfte aus Holz gebauten Hauses aufgestoßen wurde, und diesem Geräusch folgten schwere Stiefeltritte. Elise und Gilles erstarrten in der kleinen Kammer und horchten auf die Schritte, die durch das ganze Haus dröhnten. Sie hörten, wie Möbel umgestoßen und Schränke und Schubladen aufgerissen wurden auf der Suche nach Sachen von Wert. Einer der Eindringlinge rief einem anderen etwas in der rauen, gutturalen Sprache der Engländer zu.

Die Schritte kamen näher.

So muss sich eine Feldmaus fühlen, die in der Dunkelheit die Flügel einer jagenden Eule über sich hört und weiß, dass sie gleich entdeckt und von scharfen Krallen ergriffen werden wird, dachte Elise.

Plötzlich drang helles Licht in die dunkle Speisekammer, als die Tür aufgerissen wurde.

Die Schreie hatten aufgehört, und jetzt herrschte auf dem Marktplatz eine unheimliche Stille, nur unterbrochen von dem dann und wann hörbaren Weinen eines verlassenen Kindes. Die Luft auf dem Platz war schwer vom Gestank des Rauches und des Blutes, das den Rinnstein entlang floss. Fliegen umschwärmten bereits die toten Franzosen.

Die Ile St. Jean, der neuere Teil von Caen, war erst vor wenigen Stunden den Engländern in die Hände gefallen, nachdem König Henry beschlossen hatte, seinen Angriff auf diesen Stadtteil zu verlagern. Drei Wochen lang hatten sie die Altstadt belagert, die hoch oben auf einem Hügel lag und von dickeren Mauern und der gut bemannten Zitadelle geschützt wurde. Nun hatten die Engländer gleichzeitig von Osten und von Westen angegriffen, waren durch die bald in die Mauer der Neustadt geschlagenen Breschen geströmt und hatten sich durchgekämpft, bis sie in der Mitte zusammentrafen. Beide Divisionen hatten auf ihrem Weg gnadenlos alles niedergemetzelt.

„Das Töten Unschuldiger soll aufhören“, hatte König Henry befohlen, nachdem er an einer kopflosen Frau vorbeigekommen war, an deren Brust noch immer ein Säugling lag. „Lasst die Männer plündern und vergewaltigen, wenn es denn sein muss, aber von jetzt an soll keine Frau, kein Kind und kein Priester mehr ermordet werden.“

Sir Adam Saker wandte sich angeekelt vom Schauplatz des Blutbads ab. Er war einer der Ersten gewesen, die durch die Mauerbreschen in die Stadt gestürmt waren, und daher war auch seine Waffe blutbefleckt, aber er hatte nur kämpfende Männer erschlagen, keine hilflosen, unschuldigen Bürger oder jene, die ihre Waffen senkten und sich ergaben in dem Glauben, dass ihre Unterwerfung angenommen werden würde.

Irgendwann hatte er in dem dichten Rauch Harry Ingles, seinen Knappen, aus den Augen verloren, und auf der Suche nach dem jungen Mann hatte Adam unvorsichtigerweise seine Kesselhaube abgenommen, um besser sehen zu können. Er hätte fast sein Leben gelassen, als er rücklings von einem französischen Waffenknecht, der aus einer Nebengasse sprang, angegriffen wurde. Der Franzose hatte ihm einen schweren Schlag mit einer Hellebarde versetzt, bevor Adam die Oberhand gewann und ihm sein Schwert durch den Leib stieß.

Danach hatte er seinen Weg fortgesetzt und den Marktplatz kurz nach dem Ende des Massakers erreicht.

Weshalb hatte König Henry ein so rücksichtsloses Abschlachten von Menschen zugelassen – nein, sogar noch ermutigt? Üblicherweise schützte er Frauen, Kinder und Priester durch königlichen Erlass. Hatte der drei Wochen währende Widerstand der Bürger des normannischen Caen ihn so erzürnt und seinen Stolz gekränkt, dass er eine so grausame Vergeltung für erforderlich hielt? Und fand der König sich jetzt barmherzig, nur Vergewaltigung und Plündern zu billigen anstelle des Tötens? Sir Adam hatte das Gefühl, seinen König niemals verstehen zu können …

Verdammt, wo war Harry? Zuletzt hatte er seinen rothaarigen Knappen mit hocherhobenem Schwert der Stadtmitte entgegenstürmen sehen. Junker Harry stürzte sich stets achtlos in die Gefahr, und es wäre ein Wunder, wenn der Junge seinen Leichtsinn lange genug überlebte, um zum Ritter geschlagen zu werden.

„Sir Adam! Seht, was ich gefunden habe!“, schrie der nämliche Harry aus dem Eingang eines halb aus Stein und halb aus Holz gebauten Hauses in der fernen Ecke des Marktplatzes.

Harry stand hinter einer jungen Frau, deren Arme er auf den Rücken gedreht hatte und sie so gefangen hielt. In ihren Bemühungen, sich aus Harrys Griff zu befreien, hatte sich das aufgesteckte Haar der Frau gelöst und bedeckte größtenteils ihr Gesicht, sodass Adam lediglich eine dichte Masse rötlicher Flechten sehen konnte.

Ein weiterer junger Knappe erschien hinter Harry und wehrte die Fäuste des merkwürdigsten kleinen Mannes ab, der Adam je begegnet war.

Als Adam sich mit langen Schritten näherte, sah er, dass der kleine Mann ein Zwerg war, gewiss nicht viel größer als vier Fuß, mit einem Kopf, der für seinen winzigen Körper viel zu groß war. Der Zwerg beschimpfte Harry in wütendem Französisch. In Hörweite angekommen, konnte Adam verstehen, was der Kleine schrie: „Nimm deine Hände von meiner Herrin, du Bastard, du englischer Hund, du Satansbraten! Ich werde dich aufschlitzen wie einen Karpfen!“

„Halt ein mit deinen Drohungen, kleiner Mann, dann werden wir weder dir noch deiner Herrin ein Leid zufügen!“, rief Adam in Französisch.

Der Zwerg drehte sich überrascht um, als er sich in seiner eigenen Sprache angesprochen hörte, und das verschaffte dem anderen Knappen die Gelegenheit, seine Arme zu ergreifen.

„Sie ist eine Dame, Seigneur! Und weshalb sollten wir Euch glauben, nach alledem, was wir eben hier auf dem Platz sehen mussten!“

„Weil Ihr das Wort eines Ritters habt“, entgegnete Adam kurz. Es war ihm gleichgültig, ob dieses seltsame Wesen ihm glaubte oder nicht. Ihm war heiß, er hatte Durst, und sein Kopf schmerzte ganz abscheulich. Etwas Feuchtes, Warmes tröpfelte an seinem Ohr herunter …

Dann gelang es der jungen Frau, einen Arm loszureißen. Sie strich sich die kupferfarbenen Locken aus dem Gesicht und starrte zu Adam auf.

Sie war gewiss nicht schön im klassischen Sinne, wie englische Troubadoure sie besangen, die blonde Frauen mit blauen Augen und milchweißem Teint mit einem Rosenhauch bevorzugten. Diese Frau war groß, vermutlich nur eine Handbreit kleiner als er selbst mit seinen sechs Fuß, und hatte ein herzförmiges Gesicht mit schrägen jadegrünen Augen, die ihn an die Augen einer Katze erinnerten. Ihr Mund glich ebenfalls in keiner Weise der von den Troubadouren gepriesenen zarten Rosenknospe, sondern war breit und rot und weckte in dem Betrachter unversehens sinnliche Gedanken.

Diese Frau ähnelte in nichts Anne, und doch musste er unwillkürlich an Annes goldblonde, vollkommene Schönheit denken. Er spürte plötzlich ein Dröhnen im Kopf und einen Schmerz im Inneren, war sich aber nicht sicher, ob letzterer der vertraute Verlustschmerz war.

Elise betrachtete den verhassten Engländer. Er hatte seine Sturmhaube abgenommen, und sein Gesicht war das eines Abenteurers mit hageren, eckigen Wangenknochen und einer Adlernase, die einmal gebrochen gewesen sein musste. Seine Augen glichen zwei Stückchen polierter Pechkohle und waren ebenso undurchdringlich. Sein Mund bildete eine schmale, harte Linie. Elise hatte seine Worte gehört, konnte sich aber von einem Mann mit einem solchen Gesicht keine Gnade erhoffen. Dennoch musste sie ihr Glück versuchen.

„Monseigneur, ich bin Madame Elise de Vire, und dies ist mein Diener Gilles Le Petit. Wenn Ihr ein wahrer Rittersmann seid, bitte ich um Euren Schutz.“

Etwas blitzte in seinen Augen auf, aber bevor sie erkennen konnte, was es war, wurde es bereits durch ein – wie ihr schien – teuflisches Funkeln ersetzt.

„Madame de Vire, ich wiederhole, was ich bereits sagte: Wenn Ihr keine Gewalt gegen uns anwendet, habt Ihr nichts zu befürchten. Lass sie los, Harry.“

Seine Stimme war so kalt und scharf wie die Schneide seines Schwertes, und sein Französisch makellos. Dennoch meinte Elise, eine gewisse Müdigkeit herauszuhören. Nun, Mord ist auch ein hartes Geschäft, sagte sie sich und richtete sich auf, als der junge Mann ihre Handgelenke freigab.

„So wie jene auf dem Marktplatz nichts von Euch zu befürchten hatten, edler Ritter?“, entgegnete sie herausfordernd und fragte sich dann, weshalb sie etwas so Törichtes gesagt hatte. Ihr Ziel war, sich beim Feind einzuschleichen und nicht ihn zu verärgern, bis er sie umbrachte. Dennoch erfüllte es sie mit Genugtuung zu sehen, dass ihre Bemerkung ihn getroffen hatte, denn er wurde weiß um den Mund.

„Mein Name ist Sir Adam Saker, Madame de Vire. Gewiss, Ihr habt keinen Grund, mir zu glauben, aber ich versichere Euch, dass ich an dem Massaker unschuldiger Bürger nicht teilgenommen habe. Ich würde es in keinem Fall getan haben, aber ich war zu dem Zeitpunkt zu sehr damit beschäftigt, meinen Knappen zu suchen, der an meiner Seite hätte sein sollen.“

Merkwürdigerweise glaubte Elise ihm. Sie sah, wie er seinem hinter ihr stehenden Knappen einen bösen Blick zuwarf, und hörte den jungen Mann etwas in Englisch murmeln, vermutlich eine Entschuldigung auf den Vorwurf seines gestrengen Herrn.

„Wenn Ihr mit mir kommen wollt, Madame de Vire …“

Plötzlich erstarb seine Stimme. Alle Farbe wich aus seinem Gesicht, und Elise sah entsetzt, wie er zu ihren Füßen zusammenbrach.

2. KAPITEL

Als Adam wieder zu sich kam, fühlte er als erstes kaltes Wasser, das von einem nassen Tuch auf seiner Stirn an seinem Hals herunterlief. Erst dann wurde ihm der Schmerz an seiner einen Kopfseite bewusst.

„Liegt still, Engländer, sodass ich das getrocknete Blut aus Eurer Wunde waschen kann“, sagte eine weibliche Stimme gelassen in Französisch.

Es dauerte ein Weilchen, bis Adams verschwommene Sicht sich klärte und er sah, dass er in einem Himmelbett lag. Sein Kopf fühlte sich leicht an. Man hatte ihm Kettenschutz und Lederhaube abgenommen, aber er trug immer noch seine Rüstung. Die Französin mit den rotbraunen Haaren – wie war doch ihr Name? – saß neben dem Bett auf einem Hocker und wrang ein blutbeflecktes Tuch über einer Waschschüssel aus.

Adam überkam eine Welle von Scham, als ihm bewusst wurde, dass er vor seiner Gefangenen ohnmächtig geworden war. Er, ein Ritter des englischen Königreichs, hatte die Besinnung verloren wie ein zartes junges Mädchen.

„Das ist unnötig“, erklärte er kurz angebunden, als er sah, dass Elise ein Pferdehaar in eine Nadel einfädelte.

„Aber Eure Wunde muss genäht werden …“

„Sie wird von allein heilen. Wo bin ich? Wo ist Harry, mein Knappe?“

Elise nahm seine Weigerung gleichmütig hin. „Ihr habt die Besinnung verloren durch den Blutverlust aus Eurer Kopfwunde. Euer Knappe und sein Gefährte haben uns geholfen, Euch nach oben zu tragen. Ein Glück für Euch, dass beide so kräftig sind. Harry bewacht jetzt unten die Tür, damit keiner Eurer eigenen Briganten über Eurem Kopf mein Haus niederbrennt, Sir Adam.“ So, wie sie seinen Namen aussprach, klang er wie Ah-dom. „Der andere ist fortgegangen, um Eurem Herrn Bescheid zu geben, wo Ihr zu finden seid.“

Der Duke of Clarence würde vermutlich lachen und die Geschichte als unglaubwürdig abtun, denn er pflegte immer zu sagen, dass Saker es nicht fertig brachte, verletzt zu werden, obgleich er den Tod oft genug herauszufordern schien. Er würde gewiss nicht glauben, dass Adam wegen einer bloßen Platzwunde am Kopf wie eine Jungfrau ohnmächtig geworden war. Zweifellos würde Clarence, der gern von sich auf andere schloss, seinem Vasallen Adam vorwerfen, ein hübsches Weib gefunden zu haben, das er vergewaltigen wollte.

„Dies … ist Euer Haus?“, fragte er die Französin und begegnete dem klaren Blick ihrer grünen Augen. „Wo ist Euer Ehegemahl, Madame? War er … ist er von der hiesigen Garnison?“

„Mein Gemahl starb in der Schlacht von Agincourt, Sir Adam“, erwiderte sie, stand rasch auf und leerte die Schüssel mit blutigem Wasser aus dem offenen Fenster auf die Straße.

Ein gedämpfter Fluch von unten verriet ihr, dass sie Harry eine Abkühlung verpasst hatte. Sie kehrte zum Bett zurück, ihr Gesicht ein Bild der Unschuld. Adam war der Vorfall nicht entgangen, und er musste sich trotz der Umstände ein Lächeln verbeißen, als er sich Harrys Verdruss vorstellte. Würde war seinem Knappen sehr wichtig.

„Ich bedaure den Verlust, der Euch getroffen hat, Madame.“ Jetzt war vermutlich nicht der beste Augenblick, zu erwähnen, dass auch er bei Agincourt gekämpft hatte. „Hat er Euch kein Rittergut, keine Burg hinterlassen?“

Elise verzog den Mund und blickte ihm gerade in die Augen. „Da ich kein Kind habe, ging das kleine Schloss de Vire an den jüngeren Bruder meines Gemahls. Wir … ich entschied, dass es besser für mich ist, anderswo zu leben.“

Adam fragte sich, ob dieser Schwager vielleicht seine Hände nicht von ihr lassen konnte und sie die Burg verlassen hatte, um seinen lüsternen Annäherungen zu entgehen. Wahrscheinlich, dachte er. Als Witwe war sie offensichtlich keine Jungfrau mehr, aber die junge Frau hatte etwas arglos Sinnliches an sich, als wäre sie sich ihrer Ausstrahlung nicht bewusst. „Ihr lebt allein hier?“, erkundigte er sich, um das plötzlich aufsteigende Bild zu bannen, diese Frau in den Armen zu halten.

Ihr Blick wurde wachsam wie der eines Waldtiers, das eine Falle wittert. „Ich habe meinen Diener, Gilles Le Petit.“

„Nur diesen Zwerg? Keine Leibmagd?“

„Ich hatte eine Dienstmagd, Agathe. Ich habe sie kurz vor der Belagerung zuletzt gesehen. Sie hatte Angst vor den Engländern – aus gutem Grund, wie Ihr gesehen habt“, erwiderte sie mit einer vielsagenden Kopfbewegung zum Marktplatz hin. „Vermutlich ist sie zum Bauernhof ihrer Familie außerhalb von Caen zurückgelaufen. Ja, abgesehen von Gilles bin ich allein.“

Elise hob kampflustig ihr Kinn, und ihre Augen fügten hinzu: Wage nur, mir das Schlimmste anzutun, Engländer!

Adam wollte ihr erneut versichern, dass sie nichts von ihm zu befürchten hatte, aber da trat der Zwerg durch die Tür und reichte dem überraschten Adam einen Pokal mit Wein.

Adam zögerte. Wollten sie ihren Feind jetzt vielleicht vergiften?

„Ah, ich sehe, Ihr zweifelt an unseren guten Absichten“, bemerkte Elise. „Gilles?“ Sie bedeutete dem Zwerg, ihr den Pokal zu bringen, nahm einen Schluck und gab ihn dann mit einem herausfordernden Blick an Adam weiter.

Adam drehte den Kelch, sodass er dort trinken konnte, wo ihre Lippen den Rand berührt hatten. „Nach dieser anmutigen Geste, Madame, kann ich nicht zögern zu trinken.“

Es war die Geste eines Liebhabers. Es freute Adam zu sehen, dass er sie verwirrt hatte, denn ihre Wangen röteten sich leicht, bevor sie ihren Blick abwandte. Er wusste selbst nicht so recht, weshalb er das getan hatte. „Ich danke Euch für Eure Fürsorge, Madame“, sagte er. „Trotz Harrys Wache unten vor der Tür hättet Ihr mir die Kehle durchschneiden können, während ich bewusstlos war – und fliehen, ohne dass der junge Tölpel etwas bemerkt haben würde.“

„Ihr müsst Euch nicht schämen, weil Ihr das Bewusstsein verloren habt.“ Elise hatte sich wieder gefasst, und ein belustigter Ausdruck trat in ihre Augen. „Kopfwunden bluten stark, aber wenn nur die Haut verletzt ist, sind sie selten tödlich.“

„Habt Dank für Euren freundlichen Trost“, entgegnete Adam etwas gereizt, weil er sich durchschaut fühlte. Ihm entging nicht, dass sein Unmut sie nur noch mehr erheiterte. „Ich werde jetzt gehen.“

„Ich bitte um Verzeihung, Seigneur. Es war nicht meine Absicht, Euren Mannesstolz zu kränken“, sagte sie verdächtig sanft. „Lasst uns von etwas anderem sprechen. Ich frage Euch, was wird jetzt mit uns geschehen?“

„Es steht Euch frei zu tun, was Euch beliebt, Madame.“

Aus der Ferne waren die Rufe von Soldaten zu hören, die auf Plünderungen erpicht waren.

„Bitte, Mylord, wie lange wird es dauern, bis ein nicht so ritterlicher Engländer wie Ihr in dieses Haus stürmt und meiner Herrin Gewalt antut? Bevor Ihr die Besinnung verlort, sagtet Ihr, sie könnte mit Euch gehen. Hattet Ihr nicht die Absicht, sie zu irgendeinem Zufluchtsort zu begleiten, wo sie in Sicherheit sein würde, Sir Adam?“

Adam wandte sich von dem Zwerg ab und begegnete nun Elise de Vires flehendem Blick.

Er war so darauf bedacht gewesen, der Wirkung dieser grünen Augen zu entfliehen, dass er in der Tat den Vorschlag vergessen hatte, den er ihr gerade vortragen wollte, als er ohnmächtig wurde. Ein leises Misstrauen regte sich wieder in ihm eingedenk ihrer herausfordernden Worte, die so ganz anders gewesen waren, als ihr flehentlicher, vertrauensvoller Gesichtsausdruck in diesem Augenblick. Vergiss nicht, dass sie der Feind ist, ermahnte er sich.

„Ich hatte lediglich vor, Euch meine Begleitung zu einer Zufluchtsstätte anzubieten, Madame. Gewiss kennt Ihr eine Kirche oder ein Kloster, wo Ihr in Sicherheit sein würdet?“

„L’Abbaye aux Dames, das Trinitatis-Kloster, ist in den Händen Eures Duke of Clarence“, erinnerte sie ihn.

Das Nonnenkloster, ursprünglich von Matilda, der Gemahlin von William dem Eroberer, gegründet, lag außerhalb der Stadtmauern und war von dem Duke zu seinem Hauptquartier gemacht worden.

„Die Nonnen sind immer noch dort“, erklärte er. „Seine Gnaden hat nur einige der größeren Räume beschlagnahmt.“

„Würdet Ihr mich dann bitte dorthin bringen, Sir Adam? Zweifellos wird man auch eine Arbeit für meinen Diener Gilles finden.“

Adam kämpfte mit sich selbst. Ihre Schwierigkeiten sind nicht deine, sagte er sich. Aber sie hat dir geholfen! Nein, wie hätte sie dir etwas antun können, solange Harry in der Nähe war? Leicht, nachdem Harry nach unten gegangen war und du immer noch bewusstlos und hilflos dalagst. Er verlor den Kampf gegen sich selbst. Außerdem musste er sowieso dem Duke Bericht erstatten, da er Clarences Vasall war, und vermutlich würde er ihn dort finden. Indem er seinen Entschluss damit rechtfertigte, dass er lediglich eine ritterliche Pflicht erfüllte und zweifellos Madame Elise de Vire nie wiedersehen würde, sobald er sie der Äbtissin überstellt hatte, sagte er: „Nun gut, macht Euch bereit, dann werde ich Euch zum Kloster bringen.“

„Oh, ich danke Euch, Sir Adam! Der Herr im Himmel wird Euch Eure Güte vergelten!“

Sekundenlang dachte er, sie würde seine Hand küssen, und rettete sich in Schroffheit. „Schick meinen Knappen zu mir“, befahl er dem Zwerg, „und dann hilf deiner Herrin, ihre Habe zu bündeln.“

Elise spürte die Blicke des Ritters, die ihr folgten, während sie sich im Zimmer umherbewegte und Kleidungsstücke aus dem Schrank holte und zusammenfaltete. Dann brachte sie aus der Tiefe des Schranks ein Kästchen zum Vorschein, das ihren bescheidenen Vorrat an Münzen und die Granatbrosche enthielt, die Aimeri ihr geschenkt hatte. Sie legte alles in eine kleine eisenbeschlagene Truhe am Fuße des Bettes und wandte sich dann wieder Sir Adam zu.

„Könnte Euer kräftiger junger Knappe diese Truhe wohl für mich tragen, Mylord?“, fragte sie mit einem gewinnenden Lächeln.

„Ich bin überzeugt, er würde nicht wollen, dass eine Dame ohne ihre Habe auskommen muss, besonders, wenn Ihr vor ihm in dieser Weise mit den Wimpern klimpert, Madame“, entgegnete Adam trocken und mühte sich, seinen zweiten Metallhandschuh ohne die Hilfe seines Knappen anzulegen. „Und bitte, ich bin kein Lord, sondern nur ein Ritter. ‚Sir Adam‘ genügt.“

Elise unterdrückte eine scharfe Antwort und sagte stattdessen: „Ich wollte Euch nicht beleidigen, Sir Adam. Vielleicht solltet Ihr wissen, dass ich vor meiner Ehe nur eine Bürgerstochter war. Alles, was Etikette und Protokoll anbetrifft, ist mir noch immer nicht recht geläufig.“ Das zumindest war die Wahrheit. Ihre Herkunft war ein Makel, den Aimeris Bruder und seine Frau sie stets hatten spüren lassen.

Sir Adam hielt sie also für kokett. Ein verwirrender Mann – erst trank er aus dem Kelch, wo ihre Lippen ihn berührt hatten, und dann benahm er sich so kratzbürstig wie ein Mönch nach ausgedehntem Fasten! Welche Erfahrungen mochten diesen englischen Ritter mit dem dunklen, strengen Gesicht und den misstrauischen Augen geformt haben?

War er von Natur aus argwöhnisch, oder war sie zu weit gegangen? Sie durfte ihre Rolle nicht übertreiben. War es ihr gelungen, ihn zu überzeugen, dass sie nur eine verängstigte junge Witwe war, die Schutz brauchte? Hatte sie in ihm mehr als nur Beschützerinstinkte erweckt? Jetzt wusste sie nicht einmal, ob er von ihr angetan war oder sie verachtete.

Nachdem sie das blutige Massaker auf dem Marktplatz mitansehen musste, fiel es ihr schwer, sich in Erinnerung zu rufen, dass sie nicht nur eine verängstigte junge Witwe war, sondern ein Werkzeug der Rache.

Dann merkte sie, dass Sir Adam sie noch immer sehr nachdenklich betrachtete, und machte sich an der Truhe zu schaffen.

Elise war froh, dass sie ihn gebeten hatte, sie zum Dreifaltigkeitskloster zu geleiten. Bei den guten Nonnen würde sie sicher sein und dennoch Verbindung zu den Engländern haben, da das Kloster zugleich das Hauptquartier des königlichen Herzogs war. Gewiss war das vorteilhaft, um nützliche Informationen zu erlangen. Und Sir Adams Knappe hatte ihr erzählt, dass Thomas, Duke of Clarence, Sir Adams Lehnsherr war, was bedeuten konnte, dass Sir Adam häufig im Kloster erscheinen würde …

Nun, wenn Sir Adam sie bloß für ein albernes, kokettes weibliches Wesen hielt, dann würde sie eben andere unter den Engländern finden, die sie anziehend fanden – zu ihrem Pech.

3. KAPITEL

In stummem Einverständnis nahmen Sir Adam und Elise die Rue Exmosine, die an den Molen vorbei zur Abbaye aux Dames führte und es ihnen ermöglichte, die Marktplatz-Gegend zu umgehen.

Dennoch gab es auch hier alle paar Meter Spuren des Blutbads: gefallene französische Landsknechte mit schrecklichen, blutverkrusteten Wunden, Frauen, die mit ausgebreiteten Beinen auf dem Rücken lagen, die Röcke hochgeschlagen über die toten Gesichter, herumirrende, weinende Kinder, die nach ihren Müttern suchten, die vermutlich tot waren.

Immer noch zogen Rauchschwaden durch die Luft. Überall standen Häuser in Flammen, aus denen oft mit Beute beladene englische Soldaten, die sich gegenseitig mit Zurufen anfeuerten, rannten. Einige von ihnen gaben angesichts von Sir Adam und seiner Begleiterin laut ihrem Beifall Ausdruck, da sie offensichtlich annahmen, die hübsche Rothaarige hätte zugestimmt, sich ihm hinzugeben als Gegenleistung für seinen Schutz. Sie bedachten den Zwerg, der an ihrer Seite ging, mit Schmähungen, aber als Sir Adam ihnen einen durchdringenden Blick zuwarf, hörten sie auf, den Kleinen zu hänseln.

Bis sie endlich die Sicherheit des Klosters erreicht hatten, zitterte Elise am ganzen Körper, ihr Gesicht hatte alle Farbe verloren und ihre grünen Augen wirkten riesig. Adam bemerkte, dass sie ihre Hände zwischen den Falten ihres Gewandes ballte – vor Angst und Entsetzen oder vor Wut? Er stellte sich vor, seine Schwestern oder Anne wären in der gleichen Lage … und konnte es ihr nicht verübeln.

Adam brachte sie zum Hauptgebäude des Klosters, in dem immer noch die Benediktinerinnen residierten, und suchte den Empfangsraum der Äbtissin auf. Auf sein Klopfen hin öffnete die Oberin die Tür und blickte misstrauisch auf den Engländer, der vor ihr stand. Dann sah sie jedoch die junge Frau hinter ihm, trat vor und breitete die Arme aus.

„Meine liebe Madame de Vire, ich habe mir Sorgen um Euch gemacht, vor allem, da ich doch wusste, dass Ihr allein wart …“

Schluchzend warf Elise sich in die Arme der Äbtissin und sank an ihre schmale Brust.

„Mein armes Kind, beruhigt Euch! Ihr seid in Sicherheit. Alles wird wieder gut werden!“, tröstete die Äbtissin und streichelte das wirre Haar der jungen Frau, während sie Adam mit einem finsteren Blick bedachte. „Hat dieser Mann Euch in irgendeiner Weise Schaden zugefügt?“

„Nun, weshalb sollte ich sie herbringen, wenn ich …“, begann Adam entrüstet, aber die Äbtissin brachte ihn mit einer gebieterischen Handbewegung zum Schweigen, um Elises Antwort zu hören.

„Nein, Ehrwürdige Mutter, das hat er nicht“, erwiderte Elise schließlich, das Gesicht immer noch an die schwarze Kutte der Äbtissin gepresst. „Er hat mir nur Freundlichkeit erwiesen und mich zu Euch gebracht, in der Hoffnung, dass Ihr Raum für mich habt. Ich habe meinen Diener Gilles bei mir, und er wird mehr als bereit sein, jegliche Arbeit zu verrichten, die Ihr ihm auftragt.“

„Aber gewiss, Ihr müsst bleiben – und Euer Diener ebenfalls, obgleich Ihr nicht die Erste seid, die hier Zuflucht sucht. Wir beherbergen alle, die zu uns kommen, von Dienstmägden und Kaufmannsfrauen bis zu den Gemahlinnen von Rittern, und bald werden wir enger zusammenrücken müssen. Heute ist ein böser Tag, ein wahrlich böser Tag“, fügte sie mit einem weiteren finsteren Blick auf den englischen Ritter hinzu. „Ihr könnt jetzt gehen, Sir. Es ist gut zu wissen, dass es wenigstens einen englischen Ritter gibt, der nicht vergessen hat, ehrenhaft zu handeln“, räumte sie dann widerstrebend ein und entließ ihn mit einer Handbewegung.

Harry Ingles setzte die eisenbeschlagene Truhe ab, und Sir Adam entfernte sich mit einem Seufzer der Erleichterung in der Absicht, den Klostergarten zu durchqueren und zu erkunden, ob Clarence bereits in sein Quartier zurückgekehrt war.

„Sir Adam?“

Adam drehte sich um. Elise hatte sich aus der Umarmung der Äbtissin gelöst und sah ihn mit feucht schimmernden Augen an. „Ich … ich möchte Euch danken für das, was Ihr getan habt. Ich werde Euch stets in meine Gebete einschließen.“

„Es war nicht der Rede wert“, murmelte er verlegen und wollte weitergehen, aber er konnte seinen Blick nicht von ihrem Gesicht lösen.

Elise trat auf ihn zu. „Vielleicht … werde ich Euch wiedersehen, da Euer Lehnsherr hier logiert?“

Jetzt schoss die hinter ihr stehen gebliebene Äbtissin ihm einen bitterbösen Blick zu. „Vielleicht“, erwiderte er überrascht. Er wusste nicht, was er sonst noch sagen sollte, und so betrachtete er sie noch einen Augenblick stumm, bevor er sich abwandte und Elise einfach stehen ließ.

Wie sich herausstellte, war der Duke of Clarence noch nicht zurückgekehrt, aber ein Lakai, der sein Zimmer herrichtete, konnte Adam mitteilen, dass er den Duke in einem großen Haus aus grauem Stein in der Nähe des Marktplatzes finden würde. Dieses Haus war von König Henry beschlagnahmt worden, um dort alle Beute von großem Wert unterzubringen.

Adam seufzte tief, denn inzwischen war es Spätnachmittag, und er hatte gehofft, nicht erneut in die eroberte Stadt mit den grausigen Bildern und Gerüchen gehen zu müssen. Er sehnte sich danach, seine Rüstung abzulegen, seine schweißdurchtränkte Kleidung durch saubere zu ersetzen und ein Weilchen den relativen Frieden seines Zelts zu genießen, das wie die der anderen Ritter außerhalb der Klostermauern stand. Aber er hatte keine andere Wahl, und so kehrte er mit Harry zur Ile St. Jean zurück.

Sie fanden das graue Steinhaus ohne Mühe, denn Adam hatte es bemerkt, als er vor nur einer Stunde mit Madame de Vire daran vorbeigegangen war. Kaum hatte Adam das Haus betreten, sah er bereits seinen Lehnsherrn zwischen Stapeln von Teppichen, zusammengerollten Gobelins, Truhen mit Münzen, Gold- und Silbergeschirr und Weinfässern umherschlendern. Er gab den Soldaten, die immer noch Beute aus der eroberten Stadt hereintrugen, Anweisung, wohin sie die Sachen legen sollten. Adam entgingen nicht die vielen gemurmelten Flüche und grollenden Blicke, als die Männer ihre Beute abliefern mussten.

Der Herzog trug an jedem seiner dicken Finger einen Ring, und als Adam sich näherte, hielt er gerade ein Rubin-Collier ins Licht.

„Ah, Saker! Dies ist eine wahre Schatzkammer, ist es nicht so? Und Henry sagt, dass alles mir gehört mit Ausnahme eines französischen Geschichtsbuchs, das er gern haben möchte. Caen ist in der Tat eine reiche Stadt.“ Es fehlte nicht viel, und Thomas of Clarence hätte vor lauter Freude einen Luftsprung gemacht.

War eine reiche Stadt“, berichtigte Adam mit einem spöttischen Zucken seiner Brauen, das der Herzog jedoch nicht bemerkte, so versunken war er in den Anblick all der Schätze.

„War“, bestätigte er. „Ich würde sagen, wir haben ihnen gezeigt, wer hier der Herr ist, eh, Adam? Diejenigen, die noch übrig sind, knien auf den Straßen und bitten meinen königlichen Bruder um Gnade, wenn er des Weges kommt! Was haltet Ihr von diesem Halsschmuck? Er würde Mavis’ Hals ganz reizend zieren, nicht wahr? Und sie vielleicht im Bett zu noch größeren Geschicklichkeiten ermuntern?“ Clarence bezog sich auf seine neueste Mätresse, eine wohlgerundete Witwe eines der wenigen englischen Ritter, die vor zwei Jahren in der Schlacht bei Agincourt gefallen waren.

„Zweifellos, Your Grace.“

Clarence blickte auf. „Ihr seid mächtig trüben Sinnes für einen Mann, der den ganzen Nachmittag mit einer ansehnlichen Französin getändelt hat, wie ich von Tom Barrington hörte. Was ist mit Euch? War sie Euch nicht gefällig? Ihr seid einer der Eroberer, Saker – nehmt Euch, was Ihr haben wollt.“

Der zweitgeborene Sohn des verstorbenen Henry IV besaß die gleichen äußerlichen Vorzüge wie sein königlicher Bruder, aber im Gegensatz zu Henry keinerlei Maß und Selbstdisziplin. Schon jetzt machte sich seine Vorliebe für gutes Essen in einem dicker werdenden Bauch und einem Ansatz zu Hängebacken bemerkbar. Sowohl seine wie auch Henrys Heldentaten bei der Weiblichkeit waren legendär gewesen, bevor Henry König wurde. Kaum hatte er den Thron bestiegen, wurde Henry ein ernster Mann, der sich ganz seinem Königtum widmete, während Clarence kaum Grund sah, seine Lebensweise zu ändern.

Adam vermochte Clarences Worte nicht übelzunehmen, denn wie üblich wurden diese von einem charmanten Lächeln begleitet, und unwillkürlich lächelte Adam zurück.

„Ich fürchte, der Bericht meines Erfolgs bei besagter Französin wurde reichlich übertrieben, Euer Gnaden“, erwiderte er etwas zerknirscht. „Es ist wohl wahr, dass ich in ihrem Bett erwachte – aber nur, weil ich auf ihrer Türschwelle ohnmächtig wurde wie eine liebeskranke Jungfrau.“

„Was Ihr nicht sagt! Ich wollte es nicht glauben, als der Junge mir erzählte, dass sie Euch nach oben tragen mussten! Habt einen Schlag auf den Kopf bekommen, ist es nicht so? Ein Glück, dass Ihr einen so harten Schädel habt! Nun, wie dem auch sei, geht nur zurück zu Eurer Französin. Wie ich höre, ist sie recht ansehnlich – wenn man Rothaarige mag. Ich für mein Teil bevorzuge blonde Frauen. Erzählt ihr, dass es ihre Schönheit war, die Euch die Besinnung verlieren ließ, und dass Ihr sie nicht vergessen könnt!“

„Nein, das glaube ich nicht … Ich bin überzeugt, für sie bin ich nur ein weiterer englischer Teufel – mit einem geteilten Schweif und einem Pferdefuß!“ Er fügte nicht hinzu, dass die Französin mit dem zimtfarbenen Haar auch seinem Geschmack nicht entsprach. Es gab nur eine Frau für ihn, die goldblonde Anne – und sie konnte er nicht haben. „Außerdem bin ich zu erschöpft, um an ein Weib denken zu können.“

„Nach einer Rast und einer guten Mahlzeit wird Euch eher danach zumute sein“, bemerkte der Herzog weise. „Vielleicht sehe ich sie mir mal an, wenn Ihr nicht geneigt seid. Eine Frau, die mir das Bett wärmt, wäre mir heute höchst willkommen! Sie wohnt am Marktplatz, sagte mir der Junge.“

Autor

Laurie Grant
Schon als kleines Mädchen las Laurie Grant leidenschaftlich gern. Als sie in der öffentlichen Bibliothek alle Bücher kannte, blieb ihr nichts anderes übrig, als sich ihre eigenen Storys auszudenken und niederzuschreiben. Später begann sie sich für Geschichte zu interessieren, und im Jahr 1987 verfasste sie schließlich ihren ersten historischen Liebesroman....
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