Happy birthday - Pat!

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Schmale Hüften, Waschbrettbauch und spielende Muskeln - was der atemberaubend männliche Austin bei seinem frechen Strip entblößt, macht nicht nur Pat Appetit. Aber weil Pat das Geburtstagskind ist, für das die Freundinnen diesen Adonis aus der Torte haben springen lassen, gilt dessen herausfordernder Blick natürlich ihr ganz allein - und während der restlichen Party brennt zwischen ihnen die Luft! Was Pat nicht ahnt: Austin McBride ist kein gewöhnlicher Stripper, sondern Inhaber der Agentur - und nur wegen Pat so lange geblieben. Genau das aber hat aufregende Folgen, als Pat bei "Fantasy for Hire" anruft, um Austin für einen besonderen Abend zu zweit zu buchen...


  • Erscheinungstag 02.11.2019
  • ISBN / Artikelnummer 9783733728212
  • Seitenanzahl 130
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

1. KAPITEL

Patricia Spencers Freundinnen Brenda und Laura sorgten immer für Stimmung und Spaß, und ganz besonders, wenn ein besonderer Anlass gefeiert wurde. Es war ein Vorwand für sie, voll aufzudrehen, und Patricia, die Reserviertere in dem Trio, brauchte immer etwas Anlaufzeit, bis jener unbändige Teil ihres Wesens durchbrach, den ihre Eltern nie ganz zu zähmen vermocht hatten.

Nach dem steifen Geburtstagsdinner mit ihren Eltern im Country Club war Pat froh, dass sie nun endlich mit ihren beiden Freundinnen feiern konnte.

Mittlerweile war sie bei ihrem zweiten Mai Tai angelangt und in bester Stimmung – selbst nach der reichlich turbulenten Ouvertüre. Verflogen war ihr Groll auf Brenda, die durch das Mikrofon des Discjockeys allen Gästen in der Frisco Bay Bar verkündet hatte, dass sie ihren sechsundzwanzigsten Geburtstag feierte. Als ob die an ihrem Stuhl befestigten Luftballons nicht genügt hätten, um das Ereignis publik zu machen – ganz zu schweigen von dem Anstecker „Geburtstagsgirl“, den sie auf Brendas und Lauras Geheiß tragen musste. Brenda aber hatte mit ihrer Ansage dafür gesorgt, dass alle in der Bar an ihrer Party teilnahmen.

Fünfzig Augenpaare hatten sie beim Auspacken der Geschenke beobachtet – frivole Dessous und andere sinnliche Verführungen. Sie war vor Verlegenheit rot geworden, als Pfiffe ertönten und man sie scherzhaft aufforderte, die seidigen Präsente ihrer Freundinnen vorzuführen.

Dann brachte der Barkeeper die Geburtstagstorte, die Laura ihm bei ihrer Ankunft zugeschmuggelt hatte, und als Brenda die 26. Kerze anzündete, spielte der DJ „Happy Birthday“. Und alle hatten mitgesungen. Nur für sie.

Die Verlegenheit war fort, es war alles ein Riesenspaß – genau das, was Pat brauchte, um sich von dem beruflichen Stress zu erholen und die ständigen Predigten ihrer Eltern zu vergessen. Sie wusste, ihre Mutter und ihr Vater meinten es gut, aber leider hatten sie und ihre Eltern eine total unterschiedliche Auffassung davon, was gut und wichtig für sie war. Zur Ruhe kommen. Ein geregeltes Leben anfangen. Nein, sie hatte nicht die Absicht, für einen Mann ihre hart erkämpfte Unabhängigkeit aufzugeben.

Aber jetzt wollte Pat sich amüsieren und nicht an unangenehme Dinge denken. Als sich der Wirbel um ihren Geburtstag legte und der Betrieb in der Bar wieder seinen normalen Lauf nahm, wandte sie sich kopfschüttelnd ihren Freundinnen zu. „Ihr beiden seid wirklich schrecklich.“

Laura grinste. „Ja, das sind wir.“

„Und wir sind verdammt stolz drauf“, fügte Brenda hinzu. „Wer weiß, was wir als Nächstes tun.“

Pat sah sie forschend an, aber Brendas Ausdruck wirkte wie die pure Unschuld. Pat ahnte, dass weitere Überraschungen folgen würden, konnte sich aber beim besten Willen nicht vorstellen, was dieses Feuerwerk von Gags noch übertreffen könnte. Nachdenklich betrachtete sie die 26 auf ihrer Torte und las dann die rosafarbene Zuckerguss-Aufschrift: „Happy Birthday und einen guten Start“. Fragend blickte sie ihre Freundinnen an. „Einen guten Start? Wie meint ihr das?“

„Für deinen neuen Posten“, erklärte Brenda.

Pat lächelte gerührt. „Das ist süß von euch, aber ich bin doch noch gar nicht befördert worden.“ Über ihre Beförderung zum Art-Direktor würde in zweieinhalb Wochen entschieden werden, also gleich nach Neujahr.

Laura tätschelte Pats Knie. „Da siehst du mal, wie viel Vertrauen wir in dich haben.“

Pat wünschte, sie wäre genauso zuversichtlich. Nicht, dass sie für den Job nicht qualifiziert gewesen wäre – sie besaß außer zwei Diplomen für Grafik und Design auch einen Magister in Betriebswirtschaft und war eine beispielhafte Angestellte. Es war ihr Boss Louden Avery, der ihren Aufstieg bei der Werbefirma „Sharper Image“ so schwierig machte.

„Nun mach schon, Pat.“ Brenda stupste sie mit dem Ellenbogen. „Puste die Kerze aus und wünsch dir was.“

Pat spielte abwesend mit dem rubin- und diamantbesetzten Ring an ihrer linken Hand. Diesen Ring trug sie nur, um einen festen Freund vorzutäuschen und Loudens Interesse an ihr abzublocken. Es ärgerte sie, dass sie sich zu einem solchen Trick gezwungen fühlte, aber etwas anderes war ihr nicht eingefallen, und wenigstens hielt der Ring ihren Boss auf Abstand.

Sie holte tief Luft, pustete die Kerze aus und konzentrierte ihre Gedanken auf ihre Zukunft. Sie wollte diese Beförderung, denn sie verdiente sie.

„Wow“, stieß Brenda plötzlich hervor, „wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde er es sein.“

Pat folgte ihrem Blick zum Eingang und hielt den Atem an. Ein Prachtexemplar von einem Mann bahnte sich seinen Weg durch die Schar der Dienstagabend-Gäste, und jede Frau im Raum starrte ihn an – aus zwei guten Gründen. Der eine Grund war sein phänomenales Aussehen und der andere sein ungewöhnlicher Aufzug, der neben all den imposanten Business-Anzügen in der trendigen Bar wie eine Faschingsverkleidung abstach. Der Mann war der Inbegriff eines Cowboys, von dem hellen Stetson bis hin zu den abgestoßenen Stiefeln. Er sah aus, als wäre er direkt aus dem Wilden Westen in diese ultraurbane Szene gestiegen, in der er sich dennoch nicht fremd zu fühlen schien.

Pat hatte mit einem Blick alles an ihm registriert – seine breiten Schultern, die schmalen Hüften und kräftigen Schenkel, die von wie angegossen sitzenden Jeans betont wurden. Leider verbarg die breite Hutkrempe seine Augenpartie, aber als er an der Bar Halt machte und sich einen Drink bestellte, erhaschte sie einen Blick auf markante Gesichtszüge, einen schön geformten Mund und dichtes dunkelbraunes Haar, das sich über seinen Hemdkragen wellte. Während er auf seinen Drink wartete, ließ er den Blick durch den Raum schweifen. Es schien, als ob er jemanden suchte.

Schließlich wandte er den Kopf in Pats Richtung, und obwohl sie wegen dieses verdammten Huts seine Augen nicht erkennen konnte, war sie fast sicher, dass er sie direkt ansah. Sein einer Mundwinkel ging leicht in die Höhe – es war wie ein Jetzt-hab-ich-dich-Lächeln. Pat spürte ein warmes Prickeln auf der Haut und tief in sich eine erregende Ahnung, wie sie sie noch nie empfunden hatte.

Sie zwang ihren Blick von dem Fremden fort und atmete tief durch, um ihren Herzschlag zu beruhigen. „Wow trifft den Nagel auf den Kopf“, murmelte sie.

„Ein toller Typ, was?“ Laura tippte auf Pats Anstecker. „Was meinst du, Geburtstagsgirl, hättest du Lust auf einen wilden Ritt mit diesem Cowboy?“

Lauras Frage löste in Pats Vorstellung eine Reihe von Bildern aus – sie dachte an raues Leder, an den Duft von Heu, an das Donnern von Hufen und das Klirren von Sporen. Sie dachte an den Spaß, den sie bei dem Ritt mit ihm haben würde …

Plötzlich wurde ihr bewusst, dass ihre Phantasie mit ihr durchging. „Er wirkt hier ziemlich deplatziert, findet ihr nicht?“, sagte sie betont locker, um ihre Freundinnen, die alles witterten, von Mutmaßungen abzulenken. „San Francisco ist nicht gerade wegen seiner Rinderfarmen berühmt. Vielleicht hat er sich verlaufen.“

„Vielleicht will er sich einfach nur amüsieren“, konterte Brenda. „Da draußen auf den Viehweiden muss es schrecklich einsam sein.“

So unauffällig wie möglich blickte Pat wieder zur Bar, in der Hoffnung, dass der Cowboy eine andere Frau ins Visier genommen hatte. Aber nein, er starrte sie noch immer an, und als er ihren Blick auffing, tippte er an seinen Stetson, ergriff dann sein Glas und grüßte sie. Er trank einen kräftigen Schluck von dem dunklen Getränk – offenbar Whiskey – und stellte sein Glas wieder auf den Tresen.

Pats Mund war plötzlich trocken, und sie nahm einen Schluck von ihrem Mai Tai. Die kühle, herb-süße Mixtur linderte kein bisschen die Hitze, die sie durchströmte.

„Hast du nicht mal gesagt, dass du dir einen echten kernigen Cowboy wünschst, Pat?“, fragte Brenda.

Wieder einmal war Pat über Brendas phänomenales Gedächtnis verblüfft. Es war fast ein halbes Jahr her, dass sie alle drei an genau diesem Tisch gesessen und Phantasien über die anwesenden Männer gesponnen hatten. Sie hatten sich ausgemalt, was für Typen und Temperamente sich unter den Armani-Anzügen und hinter den Manager-Attitüden verbergen mochten, und Pats Wunschmann war ein Cowboy gewesen. Nicht dass sie für Cowboys schwärmte – sie hatte das nur aus Opposition zu den verstaubten Standards ihrer Eltern gesagt.

„Wir haben doch nur herumgeblödelt“, sagte sie, „es war nichts als eine Phantasie, Brenda.“

Mit glitzernden Augen beugte Laura sich zu ihr. „Manche Phantasien werden Wirklichkeit, Schätzchen.“

Pat wurde misstrauisch, als ihre Freundinnen einen verstohlenen Blick tauschten. „Was führt ihr beiden im Schilde?“

„Hey, Cowboy“, rief Brenda zur Bar hinüber, „wir haben hier ein Geburtstagsgirl, das eine Schwäche für Cowboys hat. Glauben Sie, Sie könnten ihr ein wenig von Ihrer Zeit schenken?“

Pats Gesicht wurde glühend heiß. Ehe sie sich von dem Schock erholen konnte, verließ ihr Phantasie-Mann die Bar und kam lässig auf sie zugeschlendert.

„Mit dem größten Vergnügen“, sagte er mit breitem texanischen Akzent. Seine tiefe, volle Stimme erfüllte den Raum und erregte vor allem die Aufmerksamkeit der Frauen. Bewundernde, sehnsuchtsvolle Blicke folgten ihm, aber er schien es nicht zu bemerken. Er sah nur Pat an … und sie ihn. Sein Lächeln war die pure Sünde.

Er kam näher und näher, und ihr Herz begann zu hämmern. „Seid ihr verrückt?“, zischte sie Brenda zu.

„Keine Spur. Wir wollten dir etwas Besonderes zu deinem Geburtstag schenken. Er gehört dir, wenigstens für die nächsten zwanzig Minuten.“

„Wie soll ich das verstehen …?“

Laura grinste. „Es ist ganz simpel. Du sollst einfach nur Spaß haben. Überlass dich deiner Phantasie.“

Pat wollte eine genauere Erklärung, aber es war keine Zeit mehr zu fragen, denn ihre Phantasie stand neben ihr. Zögernd blickte sie zur Seite und fand sich mit zwei kräftigen, von weichen Lederschurzen umschmiegten Schenkeln auf Augenhöhe. Sie lenkte ihren Blick zu den schmalen Hüften und höher hinauf– Zentimeter für Zentimeter erstand vor ihren Augen ein Bild männlicher Perfektion. Maskulin, sexy, kraftvoll.

Es war eine lange Wanderung nach oben – Pat schätzte ihn auf weit über einsachtzig – aber der Treck war ein reiner Genuss. Erst als sie bei seinem Gesicht anlangte und das kleine Lächeln um seinen Mund bemerkte, wurde sie etwas atemlos.

Und dann sah sie zum ersten Mal seine Augen. Sie waren grün, mit winzigen goldenen Sprenkeln darin, hypnotisierend und verführerisch. Umkränzt von dichten dunklen und unglaublich langen Wimpern.

Er berührte die Krempe seines Hutes, und sie stellte sich vor, seine langen schlanken Finger auf ihrer Haut zu fühlen. Es war ein total abwegiger und unpassender Gedanke, aber warum eigentlich nicht? Wenn diese Phantasie ihr Geschenk war, dann wollte sie jede Sekunde davon genießen.

„Möchten Sie tanzen, Lady?“, fragte er lächelnd.

Seine warme Stimme ließ sie dahinschmelzen, und das Sprechen wurde plötzlich zu einer Anstrengung. „Ich … äh …“

Brenda ergriff ihre Hand und hielt sie dem Cowboy entgegen. „Sie möchte tanzen. Und auch sonst möchte sie alles mitmachen, was Ihre Inspiration Ihnen eingibt.“

„Es wird mir ein Vergnügen sein“, erwiderte er mit rauer Stimme.

Ein unbehagliches Gefühl kroch in Pat hoch. Was würde ihm ein Vergnügen sein? Und wieso zwinkerte Brenda ihm zu? Sie kam sich vor wie das Opfer einer Verschwörung.

Eine warme Hand erfasste ihre und zog sie auf die Füße, und ehe sie es sich versah, befand sie sich mit dem Cowboy auf der Tanzfläche. Die Tatsache, dass sie leer war und nicht einmal Musik spielte, schien ihren Partner nicht im Mindesten zu stören. Er nickte dem DJ kurz zu, der wie auf ein Stichwort ein Musikstück startete und in sein Mikrofon tönte: „Dieser Song ist speziell für dich, Pat.“

Als ob diese Widmung nicht schon verwirrend genug gewesen wäre, war Pat vollends perplex, als eine langsame Country-Ballade aus den Lautsprechern klang. In den zwei Jahren, die sie das Frisco Bay nun schon besuchte, hatte sie kein einziges Mal einen Country-Song gehört. Der DJ spielte Rock and Roll und gelegentlich Soft Rock. Wer Country-Music hören wollte, ging ins „Silver Spur“.

Als wäre er es gewohnt, die Führung zu übernehmen, legte ihr Cowboy den Arm um ihre Taille und fasste ihre rechte Hand. Zögernd, da ihr nichts anderes übrig blieb, legte sie ihre freie Hand locker auf seinen Oberarm. Und fühlte seinen kräftigen Bizeps.

Er hielt sie viel zu eng, aber bei seinem festen Griff war es unmöglich, auf Abstand zu gehen. In der Hoffnung, die Reaktion ihres Körpers zu stoppen, fixierte Pat über seine Schulter hinweg die Zuschauer, prägte sich Gesichter und Kleidungsstücke ein, versuchte sich auf den Songtext zu konzentrieren. Lauter zwecklose Bemühungen. Durch die Seide ihrer Bluse hindurch fühlte sie seinen Oberkörper an ihren Brüsten, die plötzlich überaus empfindlich waren. Der Druck seines festen Bauchs riefen in ihr ein heißes Prickeln hervor, und seine Lederschurze rieben in erregender Weise ihre Schenkel. Sie fühlte sich, als wäre sie vom Kopf bis zu den Zehen elektrisiert.

Pat hatte schon mit vielen Männern getanzt, aber keiner hatte je so schnell ein solches Feuer in ihr entfacht oder ihr derart ihre Weiblichkeit bewusst gemacht. Es war unglaublich aufregend und gerade deshalb auch unglaublich beängstigend.

Als er sie mitten auf der Tanzfläche eine Drehung vollführen ließ, sah sie flüchtig zu ihren Freundinnen hinüber. Brenda grinste sie breit an und hob den Daumen. Laura hatte ihre Kamera vor dem Auge und knipste sie und den Cowboy.

Mussten die beiden ihre Begeisterung so krass zeigen? Pat warf einen verstohlenen Blick zu ihrem Tanzpartner … und sah direkt in sein Gesicht. Seine Augen nahmen einen dunkleren Ton an – rauchiges Moosgrün. Sie fühlte das Streicheln seines Daumens entlang ihrer Wirbelsäule und erschauerte. Sein warmer Atem strich über ihre Wange, und sie nahm ein seltsames Aroma wahr, das auf keinen Fall von Whiskey herrührte. So paradox es war, aber der Duft stammte eindeutig von Malzbier. Der Cowboy trank Malzbier, ausgerechnet! Wenn der Mann alkoholische Getränke mied, wie musste er dann erst über Brendas und Lauras Dreistigkeit denken, ihm diesen Tanz aufzuzwingen? Während sie sich über die Tanzfläche bewegten, sah er sie unverwandt an, ohne ein Wort zu sprechen.

Schließlich brach Pat das Schweigen. „Ich finde dies alles schrecklich peinlich. Meine Freundinnen sind manchmal etwas verrückt. Ich schätze, die beiden haben Sie total überrumpelt.“ Sie räusperte sich und leckte sich nervös die Lippen. „Sie müssen nicht mit mir tanzen.“

Er lächelte ein hinreißendes Lächeln. „Darling, es fällt mir schwer, einer Frau nicht ihren Wunschtraum zu erfüllen – besonders an ihrem Geburtstag.“

Sie bemerkte einen vieldeutigen Unterton in seinen Worten, war sich aber nicht sicher, was er meinte. Aber sie wollte es auch nicht wissen, zumal der Tanz und damit die ganze Cowboy-Episode in ein paar Minuten zu Ende sein würde. Um irgend etwas zu antworten, stellte Pat sich vor. „Ich bin Pat Spencer.“

In seinen Augen erschien ein Glitzern, als ob er etwas wüsste, was sie nicht wusste. „Austin McBride. Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Pat.“

Da war das Wort schon wieder – Vergnügen. Die Art, wie er es mit ihrem Namen verband, löste eine Flut von Empfindungen in ihr aus. Es begann mit einem Kribbeln im Bauch, und dann durchströmte sie flüssige Hitze, die sich bis in ihr tiefstes Inneres ausbreitete.

Du bist schamlos, Pat! mahnte das Gewissen des braven Mädchens. Aber der wilde und verwegene Teil in ihr gewann mehr und mehr die Oberhand. Sie sah McBride mit einem koketten Lächeln an. So hatte sie seit Jahren keinen Mann angelächelt, aber die Chemie zwischen ihnen war zweifellos da, auch wenn er sich reserviert gab. Gerade das reizte sie. Langsam schob sie ihre Hand höher an seinem Arm hinauf, bis ihre Finger weiche Haarsträhnen berührten. „Sagen Sie, Mr. McBride“, begann sie, selbst überrascht von dem rauchigen Klang ihrer Stimme, „sind Sie wirklich ein echter Cowboy?“

„So echt, wie es in San Francisco möglich ist“, kam die Antwort, gefolgt von einem kleinen Augenzwinkern.

Sie hob die Augenbrauen, wollte mehr über den geheimnisvollen Fremden wissen. „Dann sind Sie wohl nicht von hier, oder?“

Er führte sie mit spielerischer Sicherheit über die Tanzfläche. Überhaupt tanzte er mit ihr, als ob nur sie beide in der Bar wären. „Oh doch, das bin ich.“

Sie musterte ihn mit unverhohlener Neugier. „Ich hab gar nicht gewusst, dass es in dieser Gegend Ranches gibt.“

Es zuckte um seine Mundwinkel, aber er ging nicht auf ihre Bemerkung ein, sondern wechselte geschickt das Thema. „Sie haben also heute Geburtstag?“

Pat verdrehte die Augen. „Brenda und Laura haben ganze Arbeit geleistet, damit es auch wirklich jeder weiß.“

Er lächelte, und die Goldsprenkel in seinen Augen tanzten. „Ihre Freundinnen haben sich große Mühe gegeben. Sie haben ein ganz besonderes Geschenk für Sie.“

In dem Moment endete der Song, und Pat dachte nicht weiter darüber nach, was ihr Tänzer gemeint haben könnte. Er war sicher froh, dass er nicht länger Konversation zu machen brauchte, und sie suchte nach einer höflichen Floskel, um sich von ihm zu verabschieden. Doch ehe ihr eine passende Abgangszeile einfiel, manövrierte ihr Cowboy sie einige Schritte rückwärts, bis ihre Kniekehlen an einen Stuhl stießen. Ihr war vollkommen schleierhaft, wieso plötzlich ein Stuhl auf der Tanzfläche stand. Mit weit aufgerissenen Augen sank sie auf das Polster und suchte den Raum panisch nach ihren Freundinnen ab.

Als sie sie entdeckte, war ihr sofort klar, dass sie von Brenda und Laura keine Hilfe erwarten konnte. Beide grinsten sie blöde an, Laura hob ihre Kamera, und der grelle Blitz blendete sie sekundenlang. Sie hatte jedoch keinerlei Schwierigkeit, Brendas lauten Ruf zu hören. „Show-Time, Cowboy! Gib dein Bestes!“

Pat erstarrte, als sie das abgekartete Spiel durchschaute. Ein rhythmisches Musikstück ertönte, worauf ihr Cowboy begann, in unglaublich provokanter Art und Weise die Hüften zu bewegen. Ihr dämmerte, was als Nächstes kommen würde, und sie überlegte fieberhaft, wie sie diesen Wahnsinn stoppen könnte. „Hören Sie, ich denke nicht …“

Er beugte sich vor, stützte die Hände auf die Lehnen ihres Stuhls, und eine Mauer unwiderstehlicher Männlichkeit hielt sie an ihrem Platz. „So ist es richtig, Darling“, murmelte er mit weicher Stimme, „nicht denken. Lehnen Sie sich einfach entspannt zurück, und genießen Sie es.“ Darauf nahm er seinen Stetson ab und setzte ihn Pat auf den Kopf. „Und hier ist eine Kleinigkeit, damit Sie sich an mich erinnern.“

Ohne den Schatten der Hutkrempe erschienen seine Augen noch grüner, noch verführerischer. Kaum hatte Pats benebeltes Hirn dies registriert, richtete er sich auf und trat zurück. Während er rhythmisch die Hüften bewegte, riss er die perlmuttbesetzten Druckknöpfe auf.

Pat stockte der Atem, die Frauen in der Bar wurden wild, wobei Brenda und Laura die Lautesten waren und am ungehemmtesten mit ihren Anfeuerungsrufen. Die Männer schauten amüsiert zu.

Obwohl Pat sich an jeden anderen Ort auf der Welt wünschte, statt mitten auf einer Tanzfläche auf einem Stuhl zu sitzen und einem Mann beim Striptease zuzuschauen, blieb sie wie hypnotisiert da. Sie war verzaubert von Austin McBrides einzigartigen Augen, von seinem atemberaubenden Lächeln, dem perfekten Körper. Es war lange her, dass ein Mann sie derart in Bann gezogen hatte.

Mit einem sexy Lächeln drehte er sich um und schlüpfte langsam aus seinem Hemd, ließ den Stoff an seinen Armen hinabgleiten, enthüllte seinen muskulösen Rücken. Pat genoss den Anblick – an ihrem Cowboy war kein Gramm Fett. Auch sein knackiges Hinterteil war nichts als feste Muskulatur, wie sie feststellte, als er aufreizend damit wackelte. Die Frauen gerieten förmlich aus dem Häuschen und kreischten nach mehr.

Er zog das Hemd aus dem Hosenbund und warf es über seine Schulter. Es landete mitten auf ihrem Schoß, und sie nahm einen erdigen, maskulinen Duft wahr. Durch den Stoff ihres Rocks hindurch fühlte sie Wärme. Sie hatte nur Sekunden, um dies zu registrieren, denn nun löste er die Lederschurze seinen und ließ sie ebenfalls in ihre Richtung segeln. Das weiche Leder schmiegte sich um ihre Schenkel wie die Liebkosung eines Geliebten.

Seine abgetragenen Jeans waren an genau den richtigen Stellen faltig und verblichen und an den markantesten Punkten sogar ein wenig fadenscheinig. All das bemerkte sie, während er langsam und unbeschreiblich sinnlich zum Rhythmus der Musik die Hüften kreisen ließ. Als er seine Hände auf die schwere Gürtelschnalle legte, wurde ihr sekundenlang schwindelig, aber sie konnte nicht fortsehen. Eine träge Bewegung seines Handgelenks, und das Gürtelende glitt aus der Schnalle. Nun bewegte er sich zu ihr, kam so nah, dass sie ihn hätte berühren können. Ihr Blick glitt von seinem festen flachen Bauch zu seinem Gesicht. Der herausfordernde Ausdruck in seinen Augen war unmissverständlich – er erwartete, dass sie seinen Gürtel fortnahm.

Ein schriller Pfiff ertönte, dann der Ruf einer Frau. „Na los, zieh ihn raus!“

Austin grinste – offenbar war er an so enthusiastische Szenen gewöhnt. „Sie haben die Lady gehört“, murmelte er rau. „Na los, tun Sie’s.“

Und Pat tat es. Sie fasste nach der Metallschnalle, fingerte zögernd daran, und im selben Moment ließ Austin die Hüften kreisen – der Gürtel glitt aus den Schlaufen in ihre Hände. Das Gefühl des warmen, weichen Leders in ihrer Hand weckte schockierende Gedanken in ihr. Sie stöhnte über ihre zügellose Phantasie und war froh, dass niemand sie bei dem Lärm hören konnte. Die Musik pulsierte in sinnlichem Beat – provozierend erotisch wie der Mann vor ihr.

Sie dachte, dass er nun wie die meisten Stripper seine Hose abstreifen würde. Doch er machte keine Anstalten, den Reißverschluss zu öffnen. Statt dessen tanzte er für sie, tanzte in seinen formbetonenden Jeans und mit einem sündigen Lächeln um den Mund. Was weit aufregender und provokanter war, als wenn er bis zu einem winzigen G-String-Slip einen Striptease vollführt hätte. Das hätte nur die Illusion zerstört, und was sie sah, war mehr als genug, um ihre Phantasie zu beschäftigen.

Austin McBride wusste offenbar genau, wie man die Sinne einer Frau stimulierte. Und er nutzte dies Wissen meisterhaft. Er wiegte seinen prachtvollen Körper zur Musik, gab Pat reichlich Zeit, seine Vorderansicht zu betrachten. Sie folgte dem leichten Schatten dunkelbraunen Haars auf seiner Brust, der als schmaler Streifen unter dem Bund seiner Jeans verschwand. Das Bild wechselte, als er sich drehte und ihr einen Blick auf seine Kehrseite bot. Fasziniert beobachtete sie das Spiel seiner Schulter- und Rückenmuskeln, bis ihr Blick tiefer wanderte. Sein straffer Po und die kräftigen Schenkel spannten sich synchron zu seinen rhythmischen Bewegungen. Der Mann war ein wahres Kunstwerk.

Pat leckte ihre trockenen Lippen – die Temperatur in der Bar erschien ihr plötzlich um etliche Grade höher. Ihr Gesicht war heiß, als hätte sie Fieber, und ihr Atem ging schwer.

Als sie wieder in sein Gesicht blickte, sah sie die sinnliche Wärme in seinen Augen. Hinzu kam sein umwerfender Charme und die sinnliche Verlockung seines Körpers. Es gehörte alles zur Show, das war Pat klar, es war professionell gespielt wie all das andere. Warum fühlte sie dann diese unerklärliche Verbindung zwischen ihnen, ein Einverständnis, das über sexuelle Anziehung hinausging in tiefere Bereiche?

Das Musikstück endete viel zu früh. Pats Phantasie zerplatzte wie eine Seifenblase, als sie zu Brenda und Laura blickte. Brenda pustete auf ihre Fingerspitze, als wäre es das rauchende Ende eines Colts. Zu heiß! lautete ihre unmissverständliche Botschaft. Und Laura drohte ihr anzüglich mit dem Finger.

Das eine stand fest – Pat würde ihre beiden besten Freundinnen umbringen!

Austin McBride wand sich innerlich, als lautes Gejohle, Pfiffe und stürmischer Applaus das Frisco Bay erfüllten. So merkwürdig es war, er fühlte sich unbehaglich in einer Situation, die für ihn eigentlich pure Routine hätte sein müssen.

Aber seit er vor drei Monaten während eines ähnlichen Auftritts beschlossen hatte, dass er mit dreißig zu alt war, um sich vor einer Schar lüsterner und verrücktspielender Frauen auszuziehen, war dieser Job für ihn abgehakt. Als Gründer und Eigentümer von „Fantasy for Hire“ hatte er seine verwegenen Kostüme in eine Kiste gepackt und das Feld seinen jüngeren Angestellten überlassen. Diese Jungs hatten noch die nötige Power und mehr Spaß an der Sache, um die teils ziemlich überdrehten Phantasien ihrer weiblichen Kundschaft auszuagieren.

Für diese Show war eigentlich Don vorgesehen gewesen, einer von Austins gefragtesten Strippern. Aber dann kam Dons Anruf von der Unfallstelle. Ein Transporter war ihm in die Seite gefahren, und obwohl ihm selbst nichts passiert war, war sein Wagen so demoliert, dass die Polizei den Unfall aufnehmen musste und er es nicht rechtzeitig zu dem Sieben-Uhr-Termin geschafft hätte.

Austin hatte genau eine Stunde, um einen Ersatzmann für Don aufzutreiben. Die beiden Jungs, die er erreichte, hatten nicht das gewünschte Cowboy-Outfit zur Hand – er aber hatte das Kostüm. In Anbetracht der knappen Zeit hielt er es für das Einfachste und Sicherste, wenn er selbst den Auftrag übernahm. Als er kurz nach halb sieben in seinem Western-Kostüm zur Frisco Bay fuhr, schwor er sich, dass dies das allerletzte Mal wäre, dass er außerhalb eines Schlafzimmers die Phantasien einer Frau erfüllte.

Autor

Janelle Denison
Zusammen mit ihrem Mann, einem Ingenieur, lebt Janelle im sonnigen Südkalifornien. Für seine Unterstützung ist sie ihm dankbar und noch dankbarer dafür, dass er nie ein Wort darüber verliert, wenn das Abendbrot verspätet – oder auch gar nicht – auf den Tisch kommt, weil sie über ihre Arbeit am Computer...
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