Julia Extra Band 548

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DIE GERAUBTE BRAUT DES PRINZEN von CAITLIN CREWS

Skandal auf dem Weg zum Altar: Kurz vor ihrer Vernunftheirat wird Hope von einem sexy Wüstenherrscher entführt. Cyrus behauptet, Hope sei ihm versprochen, und bringt sie in sein Reich. Heißer als die Sonne brennt dort nur die verbotene Sehnsucht, die er ungewollt in ihr weckt …

SÜNDIGE KÜSSE IM PALAST DER LEIDENSCHAFT von KIM LAWRENCE

Mit ihren flammend roten Locken weckt Kate auf den ersten Blick das Verlangen des verwitweten Kronprinzen Marco. Doch als Nanny seiner Tochter ist sie tabu! Bis er bei einem Fest im Palast mit Kate tanzen muss – und seinem Hunger nach ihren Küssen nicht länger widerstehen kann …

EINE HOCHZEITSPLANERIN ZUM VERLIEBEN von NINA MILNE

Milliardär Nathan Larrimore reist bloß mit Hochzeitsplanerin Poppy nach Kopenhagen, um ihr bei der Organisation einer Feier zu helfen! Denn auch wenn er seine gute Freundin heimlich begehrt, weiß er: Damit ihre Liebe eine Zukunft hat, muss er sich erst der Vergangenheit stellen!

... UND PLÖTZLICH CINDERELLA? von HEIDI RICE

Als Köchin Jessie bei einem Maskenball dem faszinierenden italienischen Unternehmer Renzo Camaro begegnet, fühlt sie sich wie Cinderella. Unter all den Schönen und Reichen flirtet Renzo ausgerechnet mit ihr! Aber nach nur einer Nacht in seinen Armen scheint ihr Liebesmärchen jäh wieder vorbei …


  • Erscheinungstag 27.02.2024
  • Bandnummer 548
  • ISBN / Artikelnummer 9783751525602
  • Seitenanzahl 432
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Caitlin Crews, Kim Lawrence, Nina Milne, Heidi Rice

JULIA EXTRA BAND 548

1. KAPITEL

Hope Cartwright schritt den Gang entlang auf ihren Bräutigam zu. Sie trug ein klassisches weißes Hochzeitskleid und war von tiefer Erleichterung erfüllt.

Gleich war es geschafft!

Sie musste sich nur noch vor den Altar stellen und ihr Jawort geben, dann hatten ihre Sorgen ein Ende.

Beim Ausatmen verspürte Hope einen leichten Schwindel, aber war das ein Wunder? Sie richtete ihren Blick auf den Mann, der am Ende des endlos scheinenden Ganges der malerischen italienischen Hochzeitskapelle auf sie wartete – und wie üblich grimmig und ungeduldig dreinschaute. Hope war klar, dass er das Ganze schnellstmöglich hinter sich bringen wollte, genau wie sie. Das war die geschäftliche Vereinbarung, die sie beide angestrebt hatten, emotionslos und wohlkalkuliert.

Eigentlich sollte sie wirklich dankbar sein, denn es hätte viel schlimmer kommen können! Wenn sie in den letzten zwei Jahren etwas gelernt hatte, dann das …

Hope beschritt den Weg zum Altar allein. Ihre Mutter hatte mal wieder zu tief ins Glas geschaut – und sich dabei laut weinend darüber beschwert, dass wohl jedem außer ihr ein Happy End vergönnt sei. Dass sie die zurückliegenden zwei Jahre beinah im Dauerrausch zugebracht hatte, war natürlich nicht hilfreich, wenn man sich ein Happy End wünschte. Aber das hatte Mignon offenbar vergessen.

Und da es eben nur beinahe ein Dauerrausch gewesen war, hatte Hope mit ihrer Mutter turbulente Zeiten erlebt. Ruhe gehörte nicht zu Mignons Tugenden. Immer schon war sie ein Energiebündel gewesen, mal himmelhochjauchzend, dann wieder zu Tode betrübt. Entsprechend war auch diesen Morgen eine dramatische Szene der anderen gefolgt.

Das Arrangement böte jedem Beteiligten ein Höchstmaß an Vorteilen, hatte Hope ihr nahezubringen versucht. Anfangs war Mignon auch geradezu entzückt gewesen. Doch dann stieg ihr der Champagner zu Kopf, und sie wurde hysterisch. Es folgten die üblichen Weinkrämpfe, dann ziemlich schief und schrill gesungene französische Liebeslieder, die sie zu Ehren von Hopes verstorbenem Vater intonierte, ihrer großen Liebe. Als Hope später nach ihr sah, schlief sie in einem Meer aus zitronengelbem Chiffon ihren Rausch aus.

Mehr Happy End ist manchmal nicht möglich, dachte Hope resigniert.

Sie kramte in ihrer Erinnerung nach den Worten, die ihr gestrenger Bräutigam am vorigen Abend zu ihr gesagt hatte, als sie in der historischen Kapelle, die über dem glitzernden Wasser des legendären Comer Sees in Italien thronte, die Generalprobe für die Hochzeit absolvierten.

„Es ziemt sich nicht, den Gang entlangzuhasten“, hatte Lionel in seinem gewohnt bestimmenden Tonfall gesagt, als sie aus dem Vorzimmer auf ihn zugeeilt kam.

„Und wenn ich es nicht abwarten kann?“, hatte sie kokett gefragt und ihn angelächelt.

Ihr Ehemann in spe war keine Liebesentscheidung. Liebe hatte in den Verhandlungen nicht die geringste Rolle gespielt. Insofern lief ihr Lächeln ins Leere. Wie sich bei diversen Gelegenheiten zeigte, teilte er ohnehin nicht ihren Sinn für Humor und fand sie auch kein bisschen amüsant. Hope war für ihn Mittel zum Zweck, nicht mehr und nicht weniger.

Das hatte sein Gutes. Es passte in Hopes Konzept, dass dieser Deal auf Gegenseitigkeit beruhte. Auf diese Weise war sie nicht die Einzige, die sich verkaufte.

Für Lionel sprach zudem, dass er im Gegensatz zu den anderen Bewerbern, die für diese spezielle Rolle infrage gekommen waren, keineswegs abstoßend war. Er entsprach außerdem ganz dem Schema eines ehrbaren Versorgers im klassischen Sinne, war jemand Verlässliches, an dessen Seite sie sich sicher fühlen konnte. Vielleicht stellte sich mit der Zeit sogar so etwas wie Zuneigung ein.

Er mochte nicht der Märchenprinz sein, von dem sie als Mädchen geträumt hatte, doch wenn sie seit dem Tod ihres Vaters etwas gelernt hatte, dann, dass das Leben mit Kindheitsträumen eher unsanft verfährt. Sich nach einem geschäftsmäßigen Arrangement umzusehen, das für sie und den infrage kommenden Mann mehr Vor- als Nachteile mit sich brachte, erschien ihr als die praktischere und aussichtsreichere Variante.

Allerdings hatte sie lernen müssen, dass es da draußen einfach zu viele Männer gab, die zum Gruseln waren.

So hatte ein Mann geglaubt, sie betreibe eine Art Jungfrauenversteigerung, und es hatte einiger Mühe bedurft, ihm nahezulegen, dass sie keineswegs eine Versteigerung im Sinne habe und sie eine solche Unterstellung gleichermaßen unverschämt wie falsch empfand.

Richtig daran war nur, dass Hope in der Tat noch Jungfrau war. Wie so vieles in ihrem Leben, war dies schlichtweg den Umständen geschuldet und hatte keineswegs einen moralischen Hintergrund. Es war eher eine Fügung des Schicksals. Wäre ihr Vater nicht gestorben, als Hope gerade vierzehn geworden war, hätte sie wohl eine normale Jugend verbracht, nebst pubertären Partys und einer Schar Jungs, über die sich mit ihren Schulfreundinnen herrlich lästern ließ. Stattdessen hatte sie sich schon in frühen Jahren wie eine Erwachsene benehmen müssen, denn ihre Mutter, so hinreißend und reizend sie sein konnte, war bedauerlicherweise außerstande, sich ihrem Alter entsprechend zu verhalten.

Deshalb blieb es Hope überlassen, das Begräbnis zu organisieren – und die Rechnungen zu begleichen, die im Anschluss hereinflatterten. Was ihr mit dem Geld, das ihr Vater ihnen hinterlassen hatte, mehr schlecht als recht gelang, während ihre vor Trauer völlig aus der Bahn geworfene Mutter wild entschlossen schien, alles in einem alarmierenden Tempo zu verprassen. Es war Hope gewesen, die den Verkauf des Familienanwesens in die Wege leitete, wobei sie sich schweren Herzens vom Personal ihres Vaters trennen musste, das solange sie denken konnte bei ihnen gewesen war. Aber Personal konnten sie und Mignon sich jetzt nicht mehr leisten. Und ebenso war es Hopes Verdienst, dass sie in London für sich und ihre Mutter eine Wohnung fand. An manchen rührseligen Abenden beklagte sich Mignon bitter darüber, dass sie in einem angeblich fragwürdigen Stadtteil leben musste. Dass Hope den Stadtteil als aufstrebend bezeichnete, half auch nicht weiter. Was würden die Leute sagen, und was wäre der nächste Schritt in der Abwärtsspirale?

Mignon klammerte sich hartnäckig an die Hoffnung, dass vielleicht einer der Männer, mit denen sie auszugehen pflegte, sich in sie verliebte.

Wozu es aber niemals kam.

Also oblag es Hope, für ihrer beider Überleben zu sorgen.

So war sie seit ihrem achtzehnten Geburtstag in den Fokus einiger steinreicher selbstzufriedener Männer geraten. Ihr Geburtstagsgeschenk an sich selbst war gewesen, Mignon ihrer Weinseligkeit zu überlassen und mit dem ersten potenziellen Anwärter auszugehen. Dazu hatte sie sich der Verbindungen ihres Vaters bedient und eine spezielle Auswahl getroffen: Vor allen Dingen musste er reich sein, schon damit es Mignon an nichts fehlte, denn sie liebte ihre Mutter.

Ihr war klar, dass sie über Biss und Charakterstärke verfügte, während ihre Mutter nur hübsch lächeln und ansonsten viel Lärm um nichts veranstalten konnte – fern der Realität.

Für die Realität war Hopes Vater zuständig gewesen.

Man musste sich um Mignon kümmern, so viel stand fest. Dafür hätte Hope jede Widrigkeit in Kauf genommen, jeden Ehevertrag, jede Vereinbarung. Nach zwei Jahren in der Dating-Szene, wie ihre Mutter sich auszudrücken pflegte, war Hope nahezu sicher, auf das Opfer der Jungfräulichkeit bestens vorbereitet zu sein. Wovon, wie sie leider herausgefunden hatte, eine ganz bestimmte Art Mann träumte.

Immerhin hatte sie zwei Asse im Ärmel, die für sie sprachen, jedenfalls nach Ansicht all jener unangenehmen Männer, mit denen sie ausgegangen war: der illustre Stammbaum ihres Vaters und die Tatsache, noch unberührt zu sein.

Es hatte eine unfreiwillige Komik, dass ausgerechnet der Umstand, über den ihre Freunde sich seit dem Tod ihres Vaters lustig zu machen pflegten, anscheinend zur einzigen Waffe geworden war, über die sie verfügte. Die einzige Möglichkeit, sich und ihre Mutter aus dem Schlamassel zu befreien.

Auch wenn es eine Weile gedauert hatte, bis sie zu dieser, wie sie fand, ziemlich mittelalterlichen Schlussfolgerung gekommen war.

Denn sie konnte, wie sie sich selbst versicherte, jederzeit einen normalen Job finden. Manchmal träumte sie sogar von einer glänzenden Karriere. Das Problem war nur, dass Mignon diese Option nicht offenstand. Das hatten mehrere Versuche in dieser Richtung eindrucksvoll unter Beweis gestellt, bis Mignon sich letzten Endes eingestehen musste, auf verlorenem Posten zu stehen – was Hope beinahe das Herz brach.

„In meinen Träumen bin ich für dich eine grimmige Kriegerin“, hatte Mignon ihr zugeflüstert und versucht, ein Lächeln in ihr hübsches, tränenüberströmtes Gesicht zu zaubern. „In Wahrheit bin ich ein Wrack, ein hoffnungsloser Fall.“

Nein, war Hope sich sicher. Ihre Mutter war ganz gewiss keine Kriegerin!

So kam es, dass Hope jede Hoffnung auf einen Traumprinzen ein für alle Mal begrub, ebenso wie jeden Gedanken an eine glänzende Karriere, und sich nach irgendeinem Job umsah. Und das ohne Berufserfahrung und höheren Schulabschluss. Aber das war für sie in Ordnung, denn sie war hart im Nehmen und wurde im Gegensatz zu Mignon nicht von ihren Gefühlen beherrscht.

Was sie als ihre Geheimwaffe ansah.

Und so folgten ungeachtet ihres Gefühlslebens zwei zermürbende Jahre, in denen ein Date mit einem reichen Mann das andere jagte. Männer, die sie jedes Mal ein wenig abstoßender fand. Was in höchstem Maße misslich war, denn ihre schwindenden finanziellen Mittel setzten sie mehr und mehr unter Zugzwang, jemanden – irgendjemanden – zu finden, der ihnen unter die Arme griff.

Denn die sich an Geschmacklosigkeit überbietenden Männer, die sie zu scheinbar eleganten Abendessen ausführten, ihr dann aber nach und nach ihre schmutzigsten Fantasien gestanden, machten es Hope unmöglich, auf noch so attraktive Angebote einzugehen, mit denen sie und ihre Mutter finanziell konsolidiert gewesen wären.

Jeder Mann, dem sie eine Abfuhr erteilte, rieb ihr genussvoll unter die Nase, dass ihre Jungfräulichkeit ihr einziger Trumpf und ihr Stammbaum nichts als Blendwerk war.

Ihr schwante, dass sie früher oder später einen der Aspiranten würde heiraten und sich seinen ekelhaften Fantasien hingeben müssen.

Letzten Endes war sie dazu übergegangen, den geeigneten Kandidaten in der Altersgruppe ihres Vaters zu suchen, Herren, die sie mitunter seit ihrer Kindheit kannte und über deren Skrupellosigkeit sie im Bilde war. Sie erinnerte sich gut, wie sie nach dem Begräbnis um ihre Mutter herumscharwenzelten und ihren zwielichtigen Trost anboten.

Hope hatte schon früh erkannt, welche Abgründe sich bei manchen Männern auftaten – eine Lektion, auf die sie gern verzichtet hätte.

Lionel Asensio hat frischen Wind in mein Vorhaben gebracht, dachte Hope. Der Gedanke holte sie in die Realität zurück, und sie machte sich bewusst, dass sie mit einem blauen Auge davongekommen war. Dank Lionel hatte sie auf keines der geschmacklosen Angebote eingehen müssen!

Sie richtete nach wie vor den Blick auf ihn, während sie in ihrem weißen Kleid den Gang hinabschritt, wobei sie sich bewusst machte, dass die heutige Hochzeit die Flucht nach vorn darstellte. Und einen Triumph. Dass Lionel von ihr Notiz genommen hatte, war ihr rettender Anker gewesen. Er war der lang ersehnte – wenn auch nicht gerade warmherzige – Wohltäter.

Dass Lionel Asensio allen Grund hatte, sich überstürzt und emotionslos in die Ehe zu stürzen, war Hope gleichgültig. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, dass sich endlich ein Mann gefunden hatte, der sich im Glanz des makellosen Stammbaums ihres Vaters sonnen wollte. Es hatte besonderen Eindruck auf ihn gemacht, dass die Wurzeln der Familie Cartwright Jahrhunderte zurückreichten, bis hin zu jenem Fuhrwerkshersteller, den eine längst verstorbene Königin aus seiner bescheidenen Herkunft emporhob. In dieser Hinsicht hatte sogar ihre Mutter behilflich sein können, denn sie entstammte einer adeligen Familie und war zum Repräsentieren erzogen worden. Zusammen mit ihrem noch immer hübschen Lächeln hatte das seine Wirkung auf Lionel nicht verfehlt, sodass Hopes Jungfräulichkeit nicht im Mittelpunkt stand, als man die Verhandlungen aufnahm.

All das spielte heute keine Rolle mehr. Es kam einzig und allein darauf an, langsam den Gang hinabzuschreiten und dem Schicksal dankbar zu sein. Über all die widerlichen Männer oder ihre adelige Herkunft brauchte sie sich nicht länger den Kopf zu zerbrechen.

Währenddessen schlief Mignon ihren Rausch vom Vormittag aus. Sie würde sich frühestens am Nachmittag mit geröteten Wangen zum Tanz blicken lassen, selig darüber, dass es ihrer Tochter gelungen war, einen Ehemann an Land zu ziehen. Denn in Mignons Augen war und blieb das Wichtigste im Leben einer Frau nun mal der Ehemann.

Während sie gemächlich den Gang hinabschritt, machte sich Hope Gedanken über eine sinnvolle Tätigkeit als Gattin eines Milliardärs wie Lionel Asensio. Sie könnte eine Wohltätigkeitsorganisation gründen, ohne sich Sorgen über ihre mangelnden Qualifikationen machen zu müssen. Sie freute sich darauf, ohne Druck herauszufinden, wo ihre wahren Fähigkeiten lagen.

Dazu musste sie lediglich ein Ehegelübde ablegen und ein paar Unterschriften auf Verträgen leisten, die sie bereits gelesen und für akzeptabel befunden hatte. Relativ wenig Aufwand dafür, endlich frei zu sein. Ihr Ehemann in spe konnte mit seiner steinernen Miene froh sein, dass sie den schmalen Gang der Kapelle nicht entlangsprintete, um die Sache schnellstmöglich hinter sich zu bringen.

Dass zur Feier des Tages kaum Gäste anwesend waren, focht Hope nicht an, schließlich schlossen sie ihre Ehe nicht gerade im herkömmlichen Sinne. Traumhochzeiten haben wenig mit der Realität zu tun, dachte sie ohne jede Wehmut, denn sie hatte gelernte, dass Wehmut ebenso überflüssig war wie Mädchenträume von Märchenprinzen und Traumschlössern. Wahrscheinlich handelte es sich bei dem Großteil der Gäste um Lionels Mitarbeiter! Mit Ausnahme einer in den letzten Reihen sitzenden Frau, die hinter einer großen Brille finster dreinblickte und an eine argwöhnische Museumswärterin erinnerte. Ob Lionel sich wohl gern in Museen aufhielt? Sie wusste es nicht.

Hope wusste aber, dass Lionel ein einflussreicher Mann war. Nachdem sie handelseinig geworden waren, folgte ein Meeting mit seiner PR-Abteilung auf das andere. Letzten Endes verständigten sie sich darauf, wie sie ihr ungewöhnliches Arrangement in eine glaubwürdige, romantische Heiratsstory verwandeln konnten, die sich in der Presse gut verkaufen ließ und die sensationshungrige Öffentlichkeit zufriedenstellte.

Hope interessierte sich für all das herzlich wenig. Sie wollte diesen Akt schnellstens hinter sich bringen, um in eine neue Lebensphase eintreten zu können. Vielleicht würde sie endlich imstande sein, den Verlust ihres Vaters zu betrauern, nun, da sie sich nicht länger mit den Folgen dieses Verlusts auseinandersetzen musste.

Außerdem hatte sie vor, die verbliebenen Schulden ihrer Mutter zu begleichen und eine Altersversorgung für das loyale Personal einzurichten, das sie nach dem Tod ihres Vaters hatte entlassen müssen. Sie würde endlich unter Beweis stellen können, dass sie ihres Vaters Tochter war und brannte darauf, für die Menschen zu sorgen, die sich früher um sie gekümmert hatten. Derweil schritt sie im Schneckentempo den Gang hinab, diplomatisch die Anweisungen ihres künftigen Ehemanns befolgend.

In diesem Augenblick vernahm sie aus dem Hintergrund des Raumes ein lautes Geräusch.

Hope erstarrte und schloss instinktiv die Augen.

Das konnte nur ihre Mutter sein, die ihren Champagnerrausch noch längst nicht ausgeschlafen haben konnte. Also stand eine noch heftigere Szene als gewöhnlich bevor!

Hope konnte trotz der Entfernung erkennen, wie das Gesicht ihres Bräutigams sich anspannte. Das fing ja gut an! Dabei hatten sie noch nicht einmal die Hochzeitszeremonie hinter sich gebracht!

Sie verspürte den unwiderstehlichen Drang, den restlichen Weg zum Altar im Laufschritt zu absolvieren. Stattdessen wandte Hope sich um und rechnete mit einer Mignon in desolatem Zustand, wankend und mit einem französischen Chanson auf den Lippen. Sie nahm sich fest vor, ihre Mutter zurechtzuweisen und ins Hotel zurückzuschicken, doch sie brachte kein Wort heraus.

Denn es war keineswegs ihre Mutter, die auf sie zukam.

Sondern eine Vision.

Hope hatte das Gefühl, alles um sie herum sei in gleißendes Licht getaucht, während sie am ganzen Körper eine plötzliche Hitze empfand. Die Kapelle schien sich zu drehen. Erst Sekunden später wurde ihr klar, dass ein Fremder vor ihr stand, ein Mann, den sie nie zuvor gesehen hatte.

In den zurückliegenden zwei Jahren hatte sie sich unfreiwillig eine gute Menschenkenntnis angeeignet. Daher war ihr auf den ersten Blick klar, dass dieser Mann wie kein anderer war. Er strotzte vor Selbstbewusstsein, war überdurchschnittlich groß und trug einen perfekt sitzenden Anzug. Unter dem Sakko zeichneten sich seine breiten Schultern ab. Er war muskulös und durchtrainiert, dabei schlank und sehnig. Jede seiner Bewegungen veranschaulichte auf beeindruckende Weise, dass er im Gegensatz zu den Männern, mit denen Hope normalerweise verkehrte, auch vor harter, körperlicher Arbeit nicht zurückschreckte.

Hart, körperlich … Die Worte hallten in ihrem Inneren wider und sandten heiße Schauer über ihre Haut.

Aber da war noch eine andere Aura, die von ihm ausging: Gefahr. Sie spürte sie wie eine plötzlich ausbrechende intensive Hitze, als wäre im Kirchenschiff ein Feuer ausgebrochen. Am merkwürdigsten war dabei, dass ihr eigener Körper ebenfalls von dieser Feuersbrunst ergriffen zu werden schien, je länger sie diesen Mann betrachtete. Handelte es sich um einen verspäteten Gast? Aber warum richtete sich sein Augenmerk dann einzig und allein auf sie? Ihr fiel nichts Besseres ein, als ihn ebenfalls anzustarren.

Was ihr unter normalen Umständen nicht schwergefallen wäre, allerdings reagierte ihr Körper, als handelte es sich dabei um harte körperliche Arbeit. Der Mann hatte nachtschwarze Augen, in einem ebenmäßigen, wie aus Bronze gegossenen Gesicht. Die Nase war markant geschnitten, die Augenbrauen dunkel und der Mund von einem so entschlossenen Ausdruck, dass Hope sich winzig und hilflos fühlte. Ein Schauer überlief sie, der nichts mit der Kühle in der Kapelle zu tun hatte.

Im nächsten Moment sah Hope, dass der Fremde voller Entschlossenheit auf sie zukam. Der ganze Vorgang konnte nur Sekunden gedauert haben, doch sie kamen ihr wie eine Ewigkeit vor, eine Ewigkeit, in der sie im Anblick dieses Mannes schwelgte, seiner strahlenden Erscheinung, der Glut, die von ihm ausging. Eine Ewigkeit sprachlosen Staunens, erfüllt von nicht abreißenden Gefühlsexplosionen, die auf ihrer Haut tanzten und dann tief in ihr Inneres drangen und ganz neue, erregende Empfindungen in ihr weckten. Eine Ewigkeit, in der sich etwas Schicksalhaftes zu vollziehen schien. Ein merkwürdiges Déjà-vu-Erlebnis, obwohl sie hätte schwören können, diesen Mann nie zuvor gesehen zu haben.

Doch dann stand er direkt vor ihr. Die Welt um sie herum begann sich zu drehen, und es hätte Hope nicht überrascht, wenn sie im nächsten Moment abgehoben wäre. Es dauerte eine Weile, bis sie sich vergegenwärtigte, dass der faszinierende Fremde sie hochhob, über seine Schulter legte und in Richtung Ausgang trug.

Bei jedem Schritt spürte sie seine harten Schultermuskeln an ihrem Bauch und zu allem Überfluss seine Hand auf ihrem Po, mit der er sie festhielt. Währenddessen baumelte ihr Kopf vor seinem muskulösen Rücken. Sie spürte, dass sie zitterte. Ihr war klar, dass es angebracht gewesen wäre, sich zur Wehr zu setzen, doch verspürte sie gar nicht den Drang danach.

Ob einer der Anwesenden einschritt, vermochte sie nicht zu sagen, denn sie war wie betäubt von einem wahnsinnig machenden Dröhnen in ihrem Kopf. Erst als sie sich bereits außerhalb des Gebäudes befanden, konnte sie wieder etwas klarer denken, während sie den warmen Luftzug spürte, der vom Comer See her in ihr Gesicht wehte.

Der Mann setzte seinen Weg fort, weg von der Kapelle und eine enge Gasse entlang.

Hope war schwindlig. Wie benommen raffte sie sich immer wieder ohne Erfolg dazu auf, sich zur Wehr zu setzen, zu schreien, zu protestieren oder auf andere Weise auf sich aufmerksam zu machen. Von einer Sekunde auf die andere schien nichts mehr wie vorher. Sie erlebte einen Rausch, der alles ins Wanken brachte. Nach wie vor wusste sie nicht, was mit ihr geschah.

Irgendwann setzte ihr Entführer sie auf dem Rücksitz eines Wagens ab, schlug die Tür hinter ihr zu und gab dem Mann am Steuer Anweisungen in einer fremden Sprache.

Warum brach sie nicht in Panik aus und erlebte stattdessen ein Wechselbad der Gefühle, als der Wagen losfuhr? Warum empfand sie keine Angst?

Du bist gerettet! sagte eine Stimme in ihr. Sie war sich der Widersprüchlichkeit dieses Gedankens bewusst. Aber auch wenn sie gegen ihren Willen und wie durch eine merkwürdige Fügung des Schicksals verschleppt wurde – die Heirat war geplatzt, und sie konnte sich nicht dazu durchringen, das zu bedauern, denn wirklich gewollt hatte sie die Ehe mit Lionel nicht.

Und auch wenn sie sich gerade vom Regen in die Traufe versetzt fühlte – sie hatte es sich in den zurückliegenden schwierigen Jahren zur Devise gemacht, allem etwas Positives abzugewinnen.

„Jeder Fluchtversuch ist zwecklos“, sagte der Mann neben ihr, als hätte sie die Hand in Richtung Tür bewegt.

Ich hätte zumindest einen Versuch wagen sollen, nur um den Schein zu wahren, ging es ihr durch den Kopf.

Hope war außerstande, ihren Retter direkt anzusehen. Er war einfach zu attraktiv, auf eine strenge Art, die etwas Elementares hatte. Sie konnte sich auf ihre eigene Reaktion schlichtweg keinen Reim machen.

„In einer Stunde sind wir in der Luft“, fuhr der Mann in demselben gebieterischen Tonfall fort. Fand sie etwa auch das anziehend? „Nichts und niemand wird uns aufhalten. Du tust gut daran, Gehorsam zu zeigen.“

„Okay“, erwiderte Hope eine Spur zu bereitwillig, wie sie fand, und blickte auf ihre Hände. Warum zitterten sie nicht vor Angst?

Sie spürte, wie der Mann neben ihr unruhig hin und her rutschte. Ohne hinzusehen, spürte sie seine Verärgerung.

„Typisch“, sagte er leise und in einem Tonfall, als fühlte er sich von ihr betrogen. Aber wie konnte das sein? Sie waren sich doch völlig fremd. „Du bist in Sachen Männer nicht wählerisch und flatterst wie ein Schmetterling von einem zu anderen.“

„Von Flattern kann hier wohl kaum die Rede sein“ erwiderte Hope und blickte aus den Augenwinkeln zu dem attraktiven bronzefarbenen Gesicht hinüber. „Einigen wir uns lieber auf Entführung.“

„Du gehörst mir“, sagte der Mann neben ihr. „Für den Rest deines Lebens wirst du in meiner Obhut sein. Es liegt an dir, was du daraus machst.“

Hope nickte zustimmend. In Anbetracht seiner offen ausgesprochenen Drohung schien er mit einer anderen Reaktion gerechnet zu haben. Er konnte nicht ahnen, dass einige ihrer Gläubiger ganz andere Drohungen in petto hatten …

„Ich soll die Demütige spielen“, erklärte sie schließlich. „Könnten wir diesen Tagesordnungspunkt vielleicht überspringen, und du sagst mir, was du von mir willst? Es ist nämlich so, dass ich einen ziemlich aufreibenden Morgen hinter mir habe. Sosehr ich es zu schätzen weiß, vor einer Heirat bewahrt worden zu sein, auf die ich nicht gerade versessen war – ich muss zurück, denn ich kann meine Mutter unmöglich im Stich lassen.“

Der missbilligende Blick in dem hochmütigen Gesicht des Mannes verfinsterte sich mit jedem ihrer Worte. „Eine Rückkehr wird es nicht geben. Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?“

„Mehr als klar“, erwiderte Hope sachlich. „Aber so geht das nicht. Das hat nichts mit dir zu tun. Die Entführung war wirklich eine imposante Inszenierung, nur leider habe ich im Augenblick nicht die Energie, dir mit Tränen und Geschrei zu dienen. Und dann wäre da wie gesagt noch meine Mutter, die ich über alles liebe. Ich habe in Bezug auf sie ein Versprechen abgelegt.“

Sie beschwor das Bild herauf, wie liebevoll ihr Vater Mignon immer angesehen hatte und wie er ihr mit einer von Zuneigung erfüllten Stimme seine Hoffnung zum Ausdruck gebracht hatte, dass Hope sie ebenfalls lieben und für sie da sein werde, wenn er einmal nicht mehr da war. Du kannst dich darauf verlassen, hatte Hope ihm versichert.

Der Mann neben ihr verstummte abrupt. Hope schwante nichts Gutes.

„Weißt du nicht, wer ich bin?“, fragte er mit gepresster Stimme.

„Klingt nicht, als würdest du ernsthaft mit einem Nein rechnen“, erwiderte Hope beschwichtigend. „Aber ich kenne dich in der Tat nicht. Sollte ich?“

„Bei meinem Namen sollten bei dir sämtliche Alarmglocken schrillen“, sagte er. Seine Stimme schien den ganzen Wagen auszufüllen. „Wenn du die Augen schließt, solltest du mein Bild vor mir sehen. Dein ganzes Universum sollte allein um meine Gunst kreisen.“

Hope blinzelte. „Du meine Güte. Das ist in der Tat … speziell.“ Sie neigte den Kopf zur Seite. „Ich bin gar nicht auf den Gedanken gekommen, danach zu fragen. Warst du spontan auf Beutezug durch die Kapellen in der Gegend, oder hattest du es gezielt auf mich abgesehen? Vielleicht verwechselst du mich. Ich bin Hope Cartwright.“

Er setzte sich zurecht. Warum kam ihr ausgerechnet in diesem Moment der abwegige Gedanke, nie zuvor einem derart eleganten Mann begegnet zu sein? Und das konnte nicht allein an seinem Outfit liegen. Er hatte das gewisse Etwas, und ihn umgab eine Aura von Wildheit, die ihre Gefühle in Aufruhr versetzte.

Und dieser Zustand hielt an.

„Du bist Hope Cartwright“, sagte in der sachlichen Art eines Zollbeamten. „Die Frau, die mir bei ihrer Geburt versprochen wurde und die die letzten Jahre damit verbracht hat, dieses Versprechen in den Schmutz zu ziehen.“

Ihr stockte der Atem, während er lediglich mit dem Kopf schüttelte. „Hast du wirklich geglaubt, ich würde es zulassen, dass du einen anderen heiratest? Ich bin Cyrus Ashkan, Herrscher der Aminabad-Wüste, und was mir zugesprochen wurde, wird niemals einem anderen gehören.“

Hope lauschte seinen Worten wie dem tiefen Klang einer Glocke nach. Schließlich lächelte sie dem Mann mit der magnetischen Ausstrahlung zu, als könne nichts in der Welt sie anfechten – nicht einmal die eigene Entführung.

„Du kannst nach Belieben Ansprüche stellen“, erklärte sie so ruhig, wie es angesichts des halsbrecherischen Fahrstils des Chauffeurs möglich war. „Aber ich verlange, dass wir in den Vertrag gewisse Zugeständnisse einbauen, bevor wir handelseinig werden.“ Er starrte sie verständnislos an, und ihr wurde klar, dass sie ihn möglicherweise provozierte, wenn sie fortfuhr. Doch sie beschloss, sich nicht abschrecken zu lassen. „In erster Linie, was gewisse – bescheidene – Zuwendungen an meine Mutter betrifft.“

Einige Zeit später brachte der Fahrer den Wagen vor einem Feld zum Stehen, auf dem ein imposanter Helikopter wartete, der Cyrus zu gehören schien.

Sie deutete lässig auf das sportlich geschnittene Fluggerät, als sei sie sich nicht bewusst, dass man sie damit gleich außer Landes fliegen würde und sie so gut wie nichts dagegen tun konnte. „Kein Thema für einen Mann, dem so etwas auf Abruf zur Verfügung steht.“

Hope war überrascht von ihrer eigenen Reaktion, als Cyrus Ashkan, König der Wüste, ohne Vorwarnung einfach in Lachen ausbrach.

Denn als sie sein Lachen hörte, fühlte es sich tief in ihrem Innern so an, als würde Hope tatsächlich zu ihm gehören …

2. KAPITEL

Sie war weitaus anziehender als erwartet, doch Cyrus Ashkan war kein Freund von Überraschungen. Insofern war er auch in Bezug auf Hope Cartwright von Anfang an auf Nummer sicher gegangen und hatte bereits festgelegt, welche Rolle in seinem Leben für diese Frau vorgesehen war.

Jetzt, nachdem er sie kennengelernt hatte, traute er sich selbst nicht ganz über den Weg. Würde sie sein Leben auf eine Weise ändern, wie es nicht vorgesehen war?

Cyrus hatte nicht damit gerechnet, dass so viel Geheimnisvolles und Vielversprechendes in ihrem Blick lag. Auch nicht damit, dass es ihn derart elektrisierte, als er sie sich in der Kapelle über die Schulter warf. Die körperliche Erregung, die sie in ihm ausgelöst hatte, wirkte noch immer nach. Dabei war sie doch als seine Gefangene vorgesehen, nicht als Geliebte.

Auf das leuchtend blonde Haar, das in der Sonne golden glitzerte, war er vorbereitet gewesen. Ebenso auf ihre Attraktivität – er hatte genug Fotos von Hope Cartwright gesehen. Sie in natura kennenzulernen, war jedoch etwas anderes und warf ihn völlig aus dem Gleichgewicht.

Ein Hauch stählerner Entschlossenheit ging von ihr aus, den sie hinter der hübschen Fassade aus mädchenhafter Lieblichkeit geschickt zu verbergen wusste. Es war eine Wesensart, die er hasste, weil sie ihn an die Sanftmut seiner Mutter und an seine Kindheit erinnerte, die er eigentlich aus seinem Gedächtnis gestrichen hatte …

Auf alles war er vorbereitet, nur nicht auf Verhandlungen und diese absolute Furchtlosigkeit. Auch nicht auf die Tatsache, dass sie nicht die geringsten Schuldgefühle darüber zu plagen schienen, das Versprechen, das ihr Vater gegeben und die Vereinbarung, die er mit der Großmutter von Cyrus getroffen hatte, gebrochen zu haben. Man konnte den Eindruck haben, sie wüsste gar nicht, wen sie vor sich hatte.

Er legte die Hand um ihr zartes Handgelenk, und sofort verdross es ihn, dass eine flüchtige Berührung ein solches Gefühlsfeuerwerk in ihm auslöste. Ihre Haut war auf eine verrückt machende Weise weich. Und dann war da diese Aura von Unschuld, die sie umgab, bei der es sich nur um eine Täuschung handeln konnte, auch wenn er sich das Gegenteil wünschte.

„Komm her“, flüsterte er heiser in ihr Ohr.

Sie lächelte lediglich. Doch das brachte ihm nichts.

Anders als sein Verstand schien sein körperliches Verlangen sich um ihr wahres Gesicht nicht zu scheren. Er musste sich in Erinnerung rufen, dass er niemand Geringeres als der Herrscher eines rauen, unerbittlichen Landes war, der keine andere Autorität über sich duldete. Also würde er sich auch nicht von seinen Trieben leiten lassen.

Allein die Vorstellung ist lächerlich, dachte Cyrus, während er Hope aus dem Auto zog, sie zu dem wartenden Helikopter begleitete und sie darin Platz nehmen ließ. Sie würden nördlich in Richtung Deutschland fliegen, wo ein Privatjet auf sie wartete. Von dort aus ging die Reise weiter zu den Wüstenreichen, die er sein Eigen nannte. Ihr Möchtegern-Ehemann würde kaum imstande sein, ihre Spur nachzuverfolgen.

Er rechnete mit Widerstand, als er ihr befahl, Platz zu nehmen, und die Rotorblätter sich zu drehen begannen, wurde aber eines Besseren belehrt. Er konnte Hopes Gemütszustand nicht anders als glücklich beschreiben – als gäbe es nichts Schöneres, als am Tag ihrer Hochzeit entführt zu werden. Offenbar war sie noch verschlagener als gedacht und heckte insgeheim neue Intrigen aus, um in weitere Verhandlungen mit ihm einzusteigen. Als lägen die Verträge nicht längst unterschrieben in seiner Schublade …

Als der Helikopter abhob und über den Comer See davonschwebte, war sie die Ruhe selbst und schien dem Tatort ihrer ultimativen Schandtat keine Träne nachzuweinen. Sie saß entspannt in ihrem Sitz, die Hände im Schoß gefaltet, die Augen geschlossen, als hielte sie ein Schläfchen.

Cyrus saß neben ihr und kochte vor Wut, ein Zustand, den er nunmehr seit zwei Jahren kannte. Denn er hielt sich an den geschlossenen Eid. Sonst hätte er längst eine andere Frau geheiratet, statt auf die ihm versprochene Braut zu warten.

Es war zwar vorgesehen gewesen, dass sie erst zu ihm kommen sollte, wenn sie alt genug war oder einen Universitätsabschluss erlangt hatte. Aber er war davon ausgegangen, dass es sie nach dem Tod ihres Vaters zu dem Mann hinziehen würde, dem sie versprochen war. Weit gefehlt! Stattdessen hatte sie mit Erreichen ihres achtzehnten Lebensjahrs einen Plan in die Tat umgesetzt, der eindeutig gegen ihn gerichtet war.

Seither folgte eine Demütigung der anderen. Ein weniger standhafter Mann hätte diese Verletzung seiner Ehre persönlich genommen, doch Cyrus war nun einmal ein wohlwollender Herrscher. Aber er bestand darauf, zu bekommen, was ihm zustand.

Während Hope mit geschlossenen Augen neben ihm saß und der Helikopter in niedrigem Flug über den Bergen der Schweiz und Liechtensteins Richtung Deutschland flog, blickte Cyrus starr auf die Landschaft hinab, die keinerlei Reiz auf ihn ausübte. Er bevorzugte die schroffe Ehrlichkeit der Wüste, so wie es ihm beigebracht worden war. Die Einfachheit eines Lebens, das von einem Augenblick auf den anderen zum Spielball der Elemente werden konnte. Ein Leben, in dem jede Schwäche tödlich sein konnte, wie sein Vater es ihm wieder und wieder eingetrichtert hatte. Er hatte ihm auch eingebläut, das Fehlverhalten seiner Mutter, ihren Betrug, wie er es nannte, als abschreckendes Beispiel anzusehen. Es war eine Lektion, die er in Ehren hielt.

Bis heute war er dankbar für seine Rettung, dafür, dass ihm, anders als der allzu weichen Frau, die es gewagt hatte, ihn seinem Vater wegzunehmen, als er noch ein kleiner Junge war, ein Schicksal des Verrats und der Langeweile erspart geblieben war.

Kaum zu glauben, dass die Frau neben ihm, diese Engländerin, nicht zu wissen schien, dass dort, woher er kam, ein Eid Gesetz war und nicht gebrochen wurde. Aber das würde er ihn schon noch beibringen, ob sie wollte oder nicht.

Das Wetter in Deutschland war regnerisch und deutlich kühler als in Italien. Als er aus dem Hubschrauber auf den Asphalt trat und seine entführte Braut in Richtung des wartenden Jets führte, sprach er mit leiser Stimme zu seinen Leuten.

„Aufgetankt und abflugbereit, Sir“, sagte ein Mann in der Sprache seiner Heimat.

„Ich kann es kaum erwarten“, entgegnete Cyrus knapp.

Erneut rechnete er mit Hopes lautstarkem Protest, irgendeiner Art von Gegenwehr oder Trotz, doch Hope widersetzte sich nicht, als wäre es ihr völlig gleichgültig, wohin die Reise ging und mit wem.

Cyrus lachte bitter in sich hinein. Sie würde es früh genug erfahren. Und sie würde lernen, was es hieß, ihm die Stirn zu bieten.

Damit, dass er diese Frau begehren könnte, hatte er allerdings nicht gerechnet, eher damit, dass ihr Betrug sie in seinen Augen unattraktiv machte. Doch er lag falsch, wenn das auch an ihrem Fehlverhalten nichts änderte. Trug sie nicht ein Hochzeitskleid und war drauf und dran gewesen, einem anderen Mann das Jawort zu geben, ohne die geringste Spur von schlechtem Gewissen an den Tag zu legen?

„Setz dich und mach dich zum Abflug bereit“, befahl er kurz angebunden, nachdem sie das Flugzeug betreten hatten. „Wir fliegen ohne Zwischenstopp in die Wüste.“ Er hielt es für unnötig, ihr zu erklären, um welche Wüste es sich handelte.

„Wie spannend“, sagte sie begeistert und nahm Platz. „Ich bin bisher nicht weiter als Marrakesch gekommen.“

Nachdem Cyrus ebenfalls Platz genommen hatte, der Jet in Richtung Startbahn rollte, abhob und über dem deutschen Luftraum in Richtung Süden flog, betrachtete er Hope eingehend, suchte nach Anzeichen für irgendeine Gefühlsregung. Doch sie saß ihm nur in ihrem Kleid aus glänzend weißem Stoff gegenüber, das Haar mit kostbaren Schmuckspangen zurückgesteckt, was ihn ein weiteres Mal an ihren Betrug erinnerte.

Als das Flugzeug die Reisehöhe erreicht hatte, wurde auf seine Handbewegung die Art von Mahlzeiten serviert, die er auf Flugreisen bevorzugte: duftendes Fladenbrot, von seinen Leuten in der Heimat hergestellt, eine Auswahl an Wurst und Käse. Als Nachspeise wurden einheimische Törtchen mit süßer Füllung serviert. Als er Hopes Zögern bemerkte, machte er eine einladende Geste.

„Lass mich raten“, sagte er leicht gereizt. „Du gehörst zu jenen Frauen, die sich zu Tode hungern, um ihre perfekten Maße zu behalten.“

„Richtig geraten“, hatte diese Frau die Dreistigkeit, ihm zu antworten und schien es auch noch ernst zu meinen. „Ich habe es immer wieder versucht, mich zu Tode zu hungern, aber irgendwie habe ich den Dreh nicht heraus.“

Im nächsten Moment griff sie zu seinem großen Erstaunen nach einem abgerundeten Messer, bestrich ein Stück Fladenbrot mit Butter und Marmelade und biss mit großem Appetit hinein.

Es war ein Anblick, den sein Körper ungemein erregend fand …

Cyrus ging davon aus, dass sie sich ihrer prekären Situation jeden Moment klar werden würde. Stattdessen aß sie mit unverhohlenem Vergnügen in aller Ruhe weiter, bediente sich großzügig an den verschiedenen Köstlichkeiten, und erst nachdem sie den Teller ein zweites Mal geleert hatte, ließ sie sich in den Sitz sinken und seufzte zufrieden.

„Meine letzte Mahlzeit muss ewig zurückliegen“, plauderte sie vergnügt. „Dabei bekomme ich mit leerem Magen schlechte Laune. Aber meine Mutter hatte Angst, das Hochzeitskleid könnte nicht mehr passen.“

„Braut sein ist eben nichts für schwache Nerven“ erwiderte er. Jeder andere wäre angesichts der Eiseskälte in seiner Stimme zusammengezuckt, nicht jedoch Hope, die lediglich eine wegwerfende Handbewegung machte.

„Zumindest ist es eine ziemliche Herausforderung, wenn man sich während der Hochzeitsvorbereitungen gleichzeitig ständig um das Wohlergehen der eigenen Mutter kümmern muss. Da bleibt das Essen manchmal auf der Strecke.“

Cyrus eilte der Ruf voraus, Menschen auf den ersten Blick zu durchschauen. Dieses Gespür und Fingerspitzengefühl waren der Garant dafür, dass er mit seinen Anrainern in Frieden lebte, wie viele neue Herrscher dort auch kamen und gingen. Dieser angeborene Sinn für Diplomatie leistete ihm bei allen Regierungsgeschäften gute Dienste.

Nur auf diese Frau konnte er sich beim besten Willen keinen Reim machen. Er ertappte sich dabei, auf winzige belanglose Details zu achten, wie ihre golden funkelnden braunen Augen, die eine unerwartete Magie und Verlockung ausstrahlten. Die kecke Rundung ihrer Wangen wirkte aufreizend und provozierend, ebenso wie ihre geschürzten Lippen, die wirkten, als lächelte sie ihn herausfordernd und im vollen Bewusstsein ihres falschen Spiels an.

Und dann war da noch ihre kurvenreiche Figur. Anders als seine Mutter gehörte Hope nicht zu jenen gertenschlanken Frauen, die manche Männer attraktiv fanden. Ihre Figur war üppiger, mit Hüften, wie sie einem echten Mann zusagten. Ihre wohlgeformten Hüften und die vollen Brüste machten ihre Weiblichkeit perfekt. Nur schwer konnte er der Versuchung widerstehen, mit den Händen über ihren Busen zu streichen, der sich unter dem Oberteil ihres Kleides abzeichnete, ihre Hüften zu umfassen und die sanften Rundungen unter seinen Händen zu spüren …

Mit diesem überwältigenden Drang nach dieser Frau hatte er nicht gerechnet, und es wollte ihm partout nicht gelingen, ihn zu verdrängen.

„Willst du nicht wissen, wie es mit dir weitergeht?“, fragte er, als er fand, sie lange genug angestarrt zu haben, beinah erschrocken von dem gereizten Unterton in seiner Stimme, der Hope in keiner Weise anzufechten schien. „Oder fügst du dich in dein Schicksal, an einem so besonderen Tag aus deinem bisherigen Leben gerissen zu werden?“

„Wie hätte ich deiner Ansicht nach reagieren sollen?“, erwiderte sie leichthin. „Mich mit Händen und Füßen gegen einen Mann wehren, der viel stärker ist, noch dazu vor den Augen deines Personals?“

„Also akzeptierst du einfach dein Schicksal? Aber das passt irgendwie nicht zu einer Frau, die es darauf angelegt hat, den Vertrag zu brechen, der zwischen unseren Familien geschlossen wurde.“

Zufrieden nahm er zur Kenntnis, dass sie ihn forschend ansah. Gleich würde die Erkenntnis in ihr dämmern, würde sie um Gnade flehen, die er ihr letzten Endes gewähren würde. Vergeben würde er ihr aber nicht.

„Vergebung ist etwas für Schwache“, hatte sein Vater ihm eingetrichtert.

Dennoch war Cyrus gespannt auf ihre Rechtfertigungen. Doch sie zuckte nur lässig mit den Schultern, und er war froh, dass keiner seiner Leute zugegen war.

„Ich weiß von keinem Vertrag“, begann sie schließlich. „Ich kenne deine Familie nicht einmal. Wenn es einen Vertrag gäbe, wüsste ich davon.“

„Ich habe dir gesagt, wer ich bin.“ Aus seiner Stimme sprach eine Kälte, die man einem Mann der Wüste nicht zugetraut hätte. „Vor mir war mein Vater Herrscher der Aminabad-Wüste. Eure Regenbogenpresse betitelte ihn als König Hades.“

„König Hades“, wiederholte sie und blinzelte nachdenklich. Wie erwartet, setzte sie sich auf und neigte den Kopf zur Seite. „Soll das heißen, du bist …?“

„Genau der“, erwidert Cyrus tonlos, obwohl er die Befriedigung darüber, dass sie ihn wenigstens aus der Berichterstattung kannte, kaum verhehlen konnte.

„Aber du hattest einen anderen Namen, nicht Cyrus Ashkan. Man nannte dich …“

„Ich wurde Justin Arthur Cyrus George genannt und zuerst als Viscount und später auch als Graf betitelt.“

„Viscount Highborough“, hauchte Hope. „Graf Alcott. Ich kenne die Story. Sie ging ja ausführlich durch die Presse. Deine Mutter gehörte zu den gefragtesten Models ihrer Zeit und entstammte der britischen Aristokratie. Ihr Gesicht war auf jedem Cover zu sehen. Irgendwann lernte sie auf einem Event deinen Vater kennen, und die beiden verliebten sich Hals über Kopf ineinander. Er nahm sie mit sich in sein Wüstenreich, aber ihrer Liebe war kein Happy End beschert. Sie blieb nur ein oder zwei Jahre bei ihm.“

„Fünf“, korrigierte er.

„Während eines Besuchs bei ihrer Familie in England ergriff sie mit dem inzwischen geborenen Thronfolger die Flucht.“ Hope blinzelte, als ihr klar wurde, wen sie vor sich hatte. „Mit dir.“

„Mit mir“, stimmte er ihr zu.

„Dann hörte man lange Zeit nichts von ihnen.“

„Bis ich vier Jahre alt war, um genau zu sein“, erwiderte Cyrus, um Beherrschung bemüht. „Im ersten Jahr, nachdem sie meinen Vater bei Nacht und Nebel verlassen hatte, versuchte er, sie auf offener Bühne zu bekämpfen, doch sie entstammte einer alteingesessenen Familie und war das einzige Kind eines ehrwürdigen Grafen. Alle gerichtlichen Schritte meines Vaters liefen ins Leere.“

„Was hat er dann unternommen?“

„Abgewartet. Meine Mutter machte den Fehler, außer Acht zu lassen, dass die Menschen der Wüste einen anderen Zeitbegriff haben. Das weiche Wasser höhlt den Stein, muss er sich gedacht haben. Als mein Vater mich aus der Gefangenschaft befreite, war ich zwölf.“

„Ich kenne eine andere Version“, erwiderte sie mit einem undefinierbaren Tonfall. Lag darin etwas wie Mitleid? Aber nein, niemand hatte Mitleid mit einem König. „Du wurdest gekidnappt, was international Aufsehen erregte.“

„So hätten es einige Leute gern gesehen“, stimmte Cyrus zu. „Aber es ist eine Sache, von einem edlen Londoner Büroturm aus die Sensationsgier der Briten zu befriedigen. Eine andere ist es, den Weg durch die tückische Aminabad-Wüste zu finden, und das ist noch niemandem gelungen. Mein Vater versteckte mich sechs Jahre, sodass meine Mutter am eigenen Leib erfahren musste, wie es ist, wenn das eigene Kind entführt wird.“

„Klingt … kompliziert.“ Er erkannte am Klang ihrer Stimme, dass sie nicht ganz unparteiisch war.

„Das war nur gerecht“, fuhr er fort. „Als ich volljährig war, kehrte ich in euer nasskaltes England zurück, um ein Studium an einer Eliteuniversität zu absolvieren.“

„Ich habe eine Reportage darüber gesehen“, sagte sie nachdenklich. „Deine Mutter war der Ansicht, dass dein Vater dich gegen sie aufhetzte.“

„Das Gegenteil war der Fall“, protestierte Cyrus. „Was ich ihr deutlich zu verstehen gab, bevor ich in England auf die Universität ging. Sie sollte sich keine falschen Hoffnungen auf Versöhnung machen. Sollte sie ruhig ihr Gift versprühen. Ich kannte ja die Wahrheit … Aber es geht hier nicht um die Charakterschwächen meiner Mutter, Hope. Spar dir also dein Mitgefühl.“

„Ist notiert“, erwiderte sie, wobei ihr Gesichtsausdrück genau das ausstrahlte: Mitgefühl.

„Während meiner Zeit in Oxford kamen mein Vater und ich zu dem Schluss, dass es strategisch vernünftiger ist, in dieser Familienangelegenheit den Ball flach zu halten. Schließlich sollte es nicht so wirken, als hätte unser Land Streit mit England!“

„Das ergibt Sinn“, erwiderte sie achselzuckend. „Streit geht man am besten aus dem Weg.“

Warum fand er diese Frau derart faszinierend? Warum tat er das abgegebene Versprechen nicht einfach mit einem Achselzucken ab, wie er es seit dem Tod seines Vaters schon mehrfach vorgehabt hatte? Schon wegen ihres offensichtlichen Desinteresses? Doch ein Versprechen zu brechen, war etwas für weichliche, schwache und intrigante Menschen wie seine Mutter, die das auch noch als Tugend ausgab, indem sie behauptete, sich und Cyrus vor dem Zugriff seines Vaters gerettet zu haben.

„Die Strategie meines Vaters erschien mir vernünftig“, sagte Cyrus missbilligend. „Schon angesichts der endlosen Rechtsstreitigkeiten um mein Sorgerecht, als ich noch ein Kind war. Also nahm die Mutter meines Vaters – traditionsgemäß ebenfalls eine Engländerin – Kontakt zu deinem Vater auf. So kam es zu jenem Abkommen, und seitdem war unser Weg vorbestimmt.“

„Das ist das Versprechen, das du erwähnt hast.“ Hope schüttelte den Kopf. „Wie gesagt, ich hatte keine Ahnung davon. Und selbst wenn, mein Vater lebt nicht mehr. Leider. Nicht jeder Wunsch geht in Erfüllung.“

„Es geht hier nicht um Wünsche“, beharrte Cyrus. „Dass dein Vater mir deine Hand versprochen hat, und zwar zu deinem achtzehnten Geburtstag oder spätestens nach deinem Universitätsabschluss, war kein Wunsch, sondern eine Zusicherung.“

Sie blickte ihn zweifelnd an. „Das hätte er nie getan. Oder?“

„Und ob. Trotzdem warst du drauf und dran, mit einem anderen Mann vor den Traualtar zu treten.“ Instinktiv war er Hope beim Sprechen so nahe gekommen, als wollte er sie küssen. Doch dann verdüsterten sich seine Augen. „Es gab ein Versprechen – und du hast es gebrochen.“

3. KAPITEL

Die Situation begann Hope nach und nach an eine Achterbahnfahrt zu erinnern, und Hope waren Vergnügungsparks ein Gräuel. Sie zog es vor, ihren Magen nicht über die Maße zu belasten. Aber hatte sie angesichts der Tatsache, dass der attraktivste Mann, der ihr je begegnet war, sie nicht nur von ihrer eigenen Hochzeit entführt hatte, sondern auch noch behauptete, sie sei ihm versprochen worden, überhaupt eine Wahl?

„Ein strenges Urteil“, erwiderte sie, während sich in ihrer Magengegend ein seltsames Gefühl ausbreitete. Nach dem opulenten Imbiss konnte das nicht am Hunger liegen. Es handelte sich um eine andere Art von Appetit …

„Ach ja?“ Seine Stimme klang unnachgiebig, während er sie mit seinen nachtschwarzen Augen finster ansah. „Nicht für einen gebrochenen Eid. Ich bin ein prinzipientreuer Mensch. Das wirst du noch herausfinden.“

Hope fand, dass sie sich tapfer schlug. Dabei versuchte sie sich klarzumachen, was es hieß, in die Rolle der Ehefrau eines Fremden zu schlüpfen. Ein Fremder, der Cyrus Ashkan hieß, jener Mann, dessen Leben die Züge einer Seifenoper trug und dessen Lebensgeschichte die Klatschspalten der Regenbogenpresse gefüllt hatte.

Was war dagegen ihre eigene Story? Gut, man hatte sie wie eine Gefangene vom Wagen in den Helikopter geführt und dann ein weiteres Mal vom Helikopter zum Flugzeug. Woraufhin man ihr ein köstliches Mahl servierte wie einem geehrten Gast. Danach präsentierte ihr Entführer die Geschichte seiner eigenen unrühmlichen Entführung und stellte ihr seine Sicht der Dinge dar, die sich erheblich von dem unterschied, was der Rest der Welt über diese Angelegenheit dachte. Für Cyrus war offenbar seine Mutter die Böse.

Aber all das verblasste für Hope angesichts der Tatsache, dass ihr geliebter Vater sie vor langer Zeit an einen Fremden verschachert haben sollte, ohne ein einziges Wort darüber zu verlieren. Das war eigentlich unvorstellbar. Oder war sein früher Tod ihm zuvorgekommen?

Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, darüber nachzugrübeln, fasste Hope den Entschluss. Es kam ihr so vor, als sei sie in letzter Minute vor etwas bewahrt worden, was alles andere als eine Wunschehe gewesen wäre, auch wenn Lionel Asensio so manche positive Charaktereigenschaft besaß. Hope hätte gegenüber seiner Familie die Vorzeigeehefrau mimen sollen – mit klar festgelegten Aufgaben und Pflichten, die nicht schwer zu erfüllen gewesen wären. Trotzdem hätte sie sich nie freiwillig für eine Ehe mit Lionel entschieden!

Von der neuen Wendung der Dinge war Hope aber auch nicht begeistert. Was sie am wenigsten nachvollziehen konnte, war, dass Cyrus Ashkan davon ausging, sie hätte eiskalt, rücksichtslos und in voller Absicht ein Versprechen gebrochen. Das entbehrte nicht der Komik, denn hätte sie gewusst, dass es irgendwo auf der Welt einen Mann gab, der ihr Zuflucht bot – sie hätte sich ihm längst in die Arme geworfen.

„Wenn du davon ausgingst, ich hätte dich betrogen, warum hast du dann überhaupt noch den Aufwand betrieben, mir die Hochzeit zu verderben?“, wollte sie jetzt wissen – eine berichtigte Frage, wie sie fand. „Hättest du nicht froh sein müssen, mich los zu sein?“

„Mehr fällt dir dazu nicht ein?“, fragte Cyrus kühl. „Dein Humor ist hier fehl am Platz. Du wirst schon sehen, was du von deiner Respektlosigkeit hast.“

Hope beschloss, auf Diplomatie zu setzen. „Vor zehn Minuten wusste ich noch nicht einmal, wer du bist“, erinnerte sie ihn. „Woher soll ich wissen, was in deinen Augen angemessen ist? Wie auch immer: Ich kann nicht für ein Versprechen oder einen Vertrag geradestehen, von dem ich nichts wusste. Mein Vater hat mit mir nie darüber gesprochen.“

Die raubtierhafte Intensität in seinem Blick kam ihr plötzlich vor wie die Ruhe vor dem Sturm.

Als er sich dann nur wortlos von seinem Sitz erhob, war sie mehr enttäuscht als erleichtert. Cyrus begab sich ins Hintere des Flugzeugs und gab dem Personal leise Anweisungen.

Hope konnte inzwischen darüber nachdenken, wie es für sie und ihre Mutter weitergehen sollte. Wie immer, wenn sie an Mignon dachte, empfand sie Traurigkeit und Bewunderung zugleich. Sie ließ die Jahre Revue passieren, all die Versuche, sich und ihre Mutter auf die Erfolgsspur zurückzubringen. Reagierte sie deshalb so überraschend gelassen auf ihre Entführung? Weil sie zum ersten Mal seit dem Tod ihres Vaters nicht unter Zugzwang stand, da sie an ihrer Situation ohnehin nichts ändern konnte?

Irgendwann musste das Flugzeug landen. Vielleicht würde sie dann den Ernst der Lage erkennen und in Panik ausbrechen. Oder einen Wutanfall bekommen. Vielleicht kehrten dann auch die Sorgen um Mignon zurück. Bald würde sich ihr die Frage aufdrängen, wie sie diesen alles kontrollierenden, seine eigene Mutter verabscheuenden Mann dazu bringen konnte, sich um ihre Mutter kümmern zu dürfen. Leicht würde das nicht werden!

Hope empfand nach dem Essen eine angenehme Mattigkeit und spürte, wie ihre Augenlider schwerer wurden. Also gab sie sich ganz dem dunklen Klang von Cyrus’ markanter Stimme hin, die aus dem hinteren Teil des Flugzeugs zu ihr drang. Im nächsten Moment war sie eingeschlafen.

Als das Flugzeug einige Zeit später hart auf einer verlassenen Landebahn aufsetzte, schrak sie auf. Kurz darauf setzten die Erinnerungen ein, und Hope erlebte ein Wechselbad der Gefühle. Gleißendes Licht drang durch die Fenster. Es war das Licht der Wüste, über deren wellige Sanddünen sich ein tiefblauer Himmel spannte. Sonst gab es nur Ödnis und Leere, so weit das Auge reichte.

Dann spürte sie neben sich im Gang Cyrus stehen, der sie mit verschlossener Miene ansah.

„Oh“, brachte Hope hervor und rieb sich das Gesicht. „Ich muss eingeschlafen sein. Es war alles ein bisschen viel, und ich habe in den letzten Tagen wenig Schlaf bekommen.“

„Das spielt jetzt keine Rolle“, klang seine Stimme zu ihr herab.

Hope setzte sich auf, als könnte eine aufrechte Haltung irgendetwas an ihrer Situation ändern.

„Für mich schon“, erwiderte sie trotzig. „Man kann die Wirkung von gesundem Schlaf gar nicht überschätzen.“

„Wir sind auf dem Staatsgebiet von Aminabad gelandet“, erklärte er, als würde er eine offizielle Verlautbarung verlesen. „Willkommen in deinem neuen Leben, Hope Cartwright. Omri.“ Er unterlegte das Wort, bei dem es sich um einen Kosenamen handeln musste, mit einem ironischen Unterton. „Du kannst dich geehrt fühlen, damit unverdienterweise meine Ehefrau geworden zu sein.“

Sie musste sich angesichts der Feierlichkeit dieser Aussage das Lachen verkneifen. Gleichzeitig lag etwas Beunruhigendes in der Art, wie er sie mit dieser unverhohlenen Intensität anstarrte.

Hope zwang sich aufzustehen, auch wenn sie ihm dadurch gefährlich nahe kam, diesem attraktiven Fremden, der ihr vorwarf, ein Versprechen gebrochen zu haben, und sie nun seine Ehefrau nannte …

Nach der Landung des Flugzeugs in der endlosen Weite der Wüste verließ sie die Gelassenheit, die sie zuvor in dem Bewusstsein empfunden hatte, einer Ehe mit Lionel Asensio entgangen zu sein. Was sie auf jeden Fall vor Cyrus zu verbergen gedachte, der von der Veränderung ihrer Gefühlslage nichts zu wissen brauchte. Sollte er ruhig glauben, dass sie von kaum angefochten war.

„Habe ich unsere Hochzeit verschlafen?“, fragte sie stattdessen, bemüht, zu jenem humorvollen Tonfall zurückzufinden, der ihr anfangs so einfach zugeflogen war. „Du hättest mich für die Hochzeitszeremonie aufwecken sollen.“

Ein Lächeln huschte über seine Lippen und löste ein Gefühlschaos in ihr aus. „Wir brauchen keine Hochzeitszeremonie, omri. Mein Wort ist Gesetz.“

Er trat einen Schritt zurück und deutete in Richtung des gleißenden Lichts, das durch die Flugzeugtür hereindrang. Es kam Hope nicht in den Sinn, sich zu widersetzen, kein Anzeichen von Trotz regte sich in ihr. Was blieb ihr auch anderes übrig? Ein Sitzstreik im Flugzeug?

Sie ging die kleine Gangway hinab und musste feststellen, dass ihre eleganten Hochzeitsschuhe für den sandigen Asphalt der Landebahn gänzlich ungeeignet waren. Ganz zu schweigen von der Wüste! Bei jedem Luftzug wirbelte Sand auf. Die Hitze war bedrückend und hüllte Hope komplett ein.

Cyrus, der ihr gefolgt war, blieb unvermittelt dicht neben ihr stehen, sodass sie sich zwischen der Hitze der Wüste und der Glut seines Körpers gefangen glaubte. Dann schloss die Flugzeugtür sich automatisch, und im nächsten Moment setzte der Flieger sich ruckend in Bewegung und nahm Geschwindigkeit auf. Etwas zu schnell für Hopes Geschmack hob er in den blauen wolkenlosen Himmel ab, der wie eine drohende Faust über der Landschaft prangte. Sie sah dem Flugzeug nach, bis es nur noch ein kleiner Punkt am Horizont war und ihre Augen von dem gleißenden Licht brannten.

Schließlich suchte sie in der Umgebung nach etwas wie Zivilisation. Ohne Erfolg. Nichts als endloser blauer Himmel und so weit das Auge reichte das monotone Auf und Ab der Dünen aus weißem Sand.

Ist mein Weg hier zu Ende? drängte sich ihr die Frage auf, während aus einem unguten Gefühl allmählich eine bittere Erkenntnis wurde.

„Wunderschön, nicht wahr?“, sagte Cyrus in seinem gewohnt gebieterischen Tonfall.

„Für diese Art von Schönheit muss man wohl ein Auge haben“, erwiderte Hope. Ihre Lippen waren wie ausgetrocknet. Sie konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, ob von der Wüstenluft oder der aufsteigenden Panik. „Ich bin andere Landschaften gewohnt. Nicht diesen immensen Himmel, nicht all den Sand. Ich habe nicht mit dieser … Unermesslichkeit gerechnet.

Sie brach irritiert ab. Was redete sie da? Stattdessen wandte sie sich blinzelnd zu Cyrus um. Sein Anblick hatte jedoch auch keine beruhigende Wirkung auf ihre Augen. Nichts an ihm war beruhigend. Als wäre er ein Teil dieser unermesslichen Landschaft, ging es ihr durch den Kopf, während sie seine Silhouette betrachtete, die sich vor all dem Blau und Weiß der Landschaft abzeichnete.

Er wiederum sah Hope an, als wäre nicht die Landschaft das Spektakuläre, sondern sie. Als passe sie hier nicht hinein, worin sie ihm zustimmte. Während er trotz Anzug hierherzugehören schien, mochte er noch so lange im wolkenverhangenen England gelebt haben. Er ist geradezu das Ebenbild der Wüste, ging es ihr durch den Kopf.

„Ich erwarte nicht, dass du die Vorzüge der Wüste zu schätzen weißt“, sagte er tonlos, doch sie spürte seine Missbilligung.

„Hast du dich auf Anhieb in diese Landschaft verliebt?“, fragte sie trotzig zurück. Sie fühlte sich völlig ausgetrocknet und einer Ohnmacht nah. „Du willst mir doch nicht weismachen, dass dein erstes Gefühl Begeisterung war, als du als Zwölfjähriger hier ankamst.“

Seine Gesichtszüge verhärteten sich, passend zu dem finsteren Blick. „Meine erste und einzige Reaktion war ein Gefühl der Dankbarkeit, dass mein Vater mich zu mir selbst zurückgebracht hatte.“

„Tatsächlich? Und du hast keinen Moment …“

„Du hast alle Zeit der Welt, dich an Himmel und Sand zu gewöhnen“, fiel er ihr ins Wort. „Denn du wirst diese Wüste nie wieder verlassen.“

Wenn er sie mit dieser Aussage schockieren wollte, kannte er Hope schlecht.

„Nie mehr ist eine lange Zeit“, sagte sie nur.

„Schließlich bist du jetzt auch bis ans Ende deiner Tage meine Ehefrau.“

Hope setzte zum Widerspruch an, hielt aber angesichts seines gebieterischen Tonfalls inne, der wie die Verkündigung eines Urteils klang. Trotz der Hitze überlief sie ein kalter Schauer. „Du erwähntest es bereits.“

„Vielleicht, weil ich das Gefühl nicht loswerde, dass du es noch nicht verstanden hast, Hope.“

„Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube,“ versuchte Hope die Situation mit einem Zitat aufzulockern.

„Wir sind hier in der Aminabad-Wüste, deren Staatsoberhaupt ich bin“, erklärte er und konnte seinen Stolz nicht verhehlen. „Was ich sage, ist Gesetz. Wenn ich sage, wir sind verheiratet, ist es beschlossene Sache.“

Hope fühlte sich noch immer der Ohnmacht nah, hatte aber nicht geringste Lust, auf die glühend heiße Rollbahn niederzusinken.

„Dann können wir uns wohl nur noch beglückwünschen, oder?“, fragte sie, die Hände in die Hüften gestemmt. „Aber Spaß beiseite. Was bedeutet das eigentlich für dich, Cyrus?“

Hatten sie ihn gerade wirklich zum ersten Mal mit seinem Namen angesprochen? Es fühlte sich irgendwie verboten an. Sie konnte den glühenden Blick seiner Augen geradezu körperlich spüren. Und auch ihm schien dieser Hauch des Verbotenen nicht zu entgehen.

Er zog die dunklen Augenbrauen hoch, eine Geste, die Befehl und Urteil zugleich ausdrückte, blieb aber stumm. Im Gegensatz zu Hope schien die Hitze auf ihn keinerlei Wirkung auszuüben.

Hope atmete tief durch. „Eigentlich kenne ich dich nicht. Ich weiß auch nicht, was du von einer Ehefrau erwartest. Ebenso wenig wie ich deine Einstellung zur Ehe kenne – schon gar nicht in einem Land, mit dessen kulturellen Eigenheiten ich nicht vertraut bin. Wenn du also im Brustton der Überzeugung verkündest, ich sei deine Frau, solltest du mir mitteilen, was genau du darunter verstehst.“

„Mit deiner Gleichgültigkeit gegenüber einem feierlichen Versprechen hast du einen schweren Fehler begangen“, sagte Cyrus leise. Trotz des Windes und ihres pochenden Herzens nahm Hope den drohenden Unterton in seiner Stimme wahr. „Damit hast du dein wahres Gesicht gezeigt. Dennoch habe ich den Entschluss gefasst, dich zu heiraten. Dafür wirst du mir noch dankbar sein.“

„Wenn du ein so schlechtes Bild von mir hast, warum erweist du mir dann eine solche Gunst?“, wollte Hope wissen. „Es wäre einfacher gewesen, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Ich hätte es gar nicht gemerkt, wenn du auf mich verzichtet hättest.“ Sie musste plötzlich lachen – eine Spur zu hysterisch für ihren Geschmack.

„Wie auch immer du darüber denkst – ich halte meine Versprechungen.“

„Klingt nicht nach einer idealen Grundlage für eine Ehe“, brachte sie hervor. Das Lachen war ihr vergangen.

„Im Gegensatz zu der Ehe, die du heute zu schließen gedachtest?“, fragte er zurück.

Sie beschloss, es damit vorerst auf sich beruhen zu lassen und sich auf wichtigere Dinge zu konzentrieren, zum Beispiel das Wohl ihrer Mutter. War es unter diesem Blickpunkt nicht gleichgültig, wen sie heiratete? Wenn der betreffende Ehemann einen akzeptablen Charakter hatte und reich genug war, um für Mignon zu sorgen?

Hope konnte nicht leugnen, dass die Gegenwart dieses Mannes ihr unter die Haut ging. Lag es an der Hitze? Zumal sie den irrwitzigen Verdacht nicht loswurde, auf ihn eine ähnliche Wirkung auszuüben. Und dass sie nur die Hand auszustrecken und auf seine Brust zu legen brauchte, um zu spüren, dass sein Herz auf die gleiche Weise raste wie ihres …

„Vor dir liegt ein Leben in stillem Gehorsam“, fuhr er fort, „zurückgezogen von der Welt.“

„Das soll wohl wie eine Drohung klingen“, erwiderte sie und lachte auf. „In Wirklichkeit heißt das für mich: Erholung.“

„Von Erholung kann keine Rede sein.“ Erst jetzt, in dieser imposanten Wüstenlandschaft, wurde ihr bewusst, wie majestätisch sein ganzes Verhalten war. „Eher von einer Übung in Demut.“

„Cyrus …“, setzte sie an und rang nach Worten.

„All die Jahre habe ich darauf gewartet, dass du dich besinnst“, sagte er. „Dass du dich daran erinnerst, dass es da einen Mann gab, dem du versprochen bist und der auf dich wartet. Doch ich wartete umsonst. Bis zu jener lächerlichen Hochzeitsinszenierung. Du hättest wissen müssen, dass ich diese Ehe niemals zulassen würde.“

Hope lauschte seinen Worten beinahe ehrfur...

Autor

Caitlin Crews
<p>Caitlin Crews wuchs in der Nähe von New York auf. Seit sie mit 12 Jahren ihren ersten Liebesroman las, ist sie dem Genre mit Haut und Haaren verfallen und von den Helden absolut hingerissen. Ihren Lieblingsfilm „Stolz und Vorurteil“ mit Keira Knightly hat sie sich mindestens achtmal im Kino angeschaut....
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