Lass dich von mir verführen

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Wow, was für ein Mann! Widerstrebend muss auch Ellie zu dem Modellathleten mit der teuren Platin-Uhr sehen, der alle Blicke in der Edel-Bar auf sich zieht. Plötzlich kommt er zu ihr, fragt sie mit dunkler Stimme: "Darf ich dich zu einem Drink einladen?" Sag Nein, ermahnt sich Ellie, einer wie er ist ein Playboy! Energisch macht sie ihm klar, was sie von Typen wie ihm hält … Tags darauf aber trifft sie ihn wieder - als ihren neuen Chef, den Star-Architekten Matt McGregor, der ihr nun seinerseits klar macht, dass er sie verführen wird. Widerstand ist zwecklos …


  • Erscheinungstag 12.06.2011
  • Bandnummer 0014
  • ISBN / Artikelnummer 9783863491451
  • Seitenanzahl 144
  • E-Book Format ePub
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Leseprobe

IMPRESSUM

JULIA erscheint 14-täglich im CORA Verlag GmbH & Co. KG

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CORA Verlag GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen der Harlequin Enterprises Ltd., Kanada

Geschäftsführung:

Thomas Beckmann

Redaktionsleitung:

Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)

Cheflektorat:

Ilse Bröhl

Lektorat/Textredaktion:

Christine Boness

Produktion:

Christel Borges, Bettina Schult

Grafik:

Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

Vertrieb:

asv vertriebs gmbh, Süderstraße 77, 20097 Hamburg Telefon 040/347-29277

Anzeigen:

Christian Durbahn

Es gilt die aktuelle Anzeigenpreisliste.

 

© 2010 by Anne Oliver

Originaltitel: „When He Was Bad …“

erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

in der Reihe: MODERN HEAT

Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe: JULIA

Band 142011 (14/3) 2011 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

Übersetzung: Juliane Zaubitzer

Fotos: gettyimages

Veröffentlicht im ePub Format in 07/2011 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

ISBN : 978-3-86349-145-1

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

JULIA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Satz und Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

Printed in Germany

Der Verkaufspreis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, HISTORICAL MYLADY, MYSTERY,

TIFFANY HOT & SEXY, TIFFANY SEXY

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Anne Oliver

Lass dich von mir verführen

1. KAPITEL

„Stell dir den mal nackt vor.“

Ellie Rose konnte ihre Freundin durch den Lärm der Musik kaum verstehen, doch sie hörte den schmachtenden Tonfall. Und sie wusste, wer gemeint war: der etwa einen Meter achtzig große Modeltyp, der keine vier Meter von ihnen entfernt stand. Als sich die tanzende Menge unter den bunt flackernden Lichtern kurz teilte, erblickte sie ihn zum ersten Mal in seiner ganzen Pracht.

Zwar wandte er Ellie den Rücken zu, aber sie hatte eine Schwäche für knackige Hintern. Hübsch, dachte sie mit einem heimlichen Seufzer. Sehr hübsch.

Dann versperrte ihr die Menge erneut die Sicht, und mit ihren eins achtundfünfzig hatte sie keine Chance, einen weiteren Blick auf ihn zu erhaschen. Niemals hätte sie zugegeben, dass sie den Mann mit denselben schmachtenden Blicken bedachte wie ihre Freundin. Sie kannte Sasha noch nicht lange, aber nach allem, was Ellie bisher wusste, wartete Sasha nicht darauf, dass der Mann den ersten Schritt tat.

Ellie spielte die Unschuldige. „Wen?“

Sasha prostete ihr mit ihrem Wine Cooler zu und rief über die hämmernden Bässe hinweg: „Du weißt ganz genau, wen ich meine. Den da vorn mit der großen Frau in Lederhose. Oder noch besser: Stell dir vor, ihr seid beide nackt.“

In diesem Moment küsste eine bildhübsche Brünette den attraktiven Unbekannten. Ellie schluckte und erklärte streng: „Wir sind nicht hier, um Männer aufzureißen. Wir sind wegen der Musik hier.“

„So ein Quatsch.“ Sasha setzte ihre Flasche an die Lippen. „Musik kannst du auch zu Hause hören. Oh, ich glaube, er sieht zu uns hinüber – zu dir“, korrigierte sie sich und stupste Ellie vor. „Er kommt auf uns zu. Los. Vielleicht steht er auf dich.“ Sasha beugte sich vor und sprach in Ellies Ohr. „Frag ihn, ob er einen Freund hat.“

Ellie bekam weiche Knie. Sie wollte überhaupt niemanden kennenlernen. Schon gar keinen Mann, der Sehnsüchte in ihr weckte, die ein Mann wie er nie erfüllen würde. Ein Mann, dessen charmantes Lächeln und selbstbewusster Gang den unverbesserlichen Playboy verrieten.

Er trug eine schwarze Hose und ein offenes, weißes Hemd. Sein Haar war dunkel, kurz und mit Gel verstrubbelt, sodass es aussah, als käme er geradewegs aus dem Bett seiner Geliebten. Die Designer-Platinuhr an seinem Handgelenk dürfte nicht billig gewesen sein.

Die Lichtanlage schien im Rhythmus ihres Herzschlags zu pulsieren, während er auf sie zukam. Und dann war er nah genug, dass sie ihn mit einer schnellen Armbewegung hätte an sich ziehen und küssen können. Ellie kam sich vor wie in einem alten Schwarz-Weiß-Film.

Seine Augen waren dunkel und unergründlich. Faszinierend, unwiderstehlich, hypnotisierend. „Hallo. Darf ich dich zu einem Drink einladen?“

Die laszive Stimme klang verführerisch und schien sie zu umhüllen. Ellie hob ihre fast leere Colaflasche. „Ich bin versorgt, danke. Außerdem bin ich mit einer Freundin …“ Sie verstummte, als sie Sasha, die Hüften schwingend, in der tanzenden Menge verschwinden sah. So ein Miststück.

„Sieht aus, als wüsste deine Freundin, wie man sich amüsiert.“ Sein Blick folgte ihrem kurz, bevor er wieder zu Ellie wanderte. „Ich habe dich hier noch nie gesehen.“

„Weil ich noch nie hier war. Ich gehe nur selten in Clubs.“ Sasha hatte sie gegen ihren Willen mit hergeschleppt, weil sie der Meinung war, Ellie müsste sich mal richtig amüsieren.

„Dann werde ich dich auf den Geschmack bringen.“ Er griff nach ihrer Hand. „Komm, wir tanzen.“ Ein Prickeln zog sich von ihrem Arm bis in ihren Bauch.

„Was ist mit deiner Freundin?“ Ellie entwand ihm ihre Hand. Strich mit der prickelnden Handfläche über ihr kleines Schwarzes. Rückte die winzige bestickte Handtasche auf ihrer Schulter zurecht.

Oje. Es war ein Fehler gewesen, die Frau zu erwähnen, Nun wusste er, dass sie ihn beobachtet hatte. Wenigstens konnte er nicht ahnen, was sie sich dabei vorgestellt hatte …

Oder doch? Er lächelte wissend.

„Yasmine ist eine Kollegin“, erklärte er, noch immer mit dem anziehenden, selbstbewussten Lächeln auf den Lippen. „Ich habe sie lange nicht gesehen. Ich war geschäftlich in Sydney.“

Bei einem prüfenden Blick über seine Schulter entdeckte Ellie eine vollbusige Blondine in einem knappen weißen Top, die ihn fixierte, aber von Yasmine war nichts mehr zu sehen. Vielleicht hieß sie auch gar nicht Yasmine. Vielleicht hatte sie diesen Typ gerade abblitzen lassen und er hatte sein nächstes Opfer ins Visier genommen – Ellie. Vielleicht log er. Vielleicht wollte er nur jemanden aufreißen?

Wie wahrscheinlich alle hier.

Außer ihr.

„Bist du aus Melbourne?“, fragte sie bemüht gleichgültig.

Er nickte. „Ich arbeite an verschiedenen Projekten, darum muss ich manchmal zwischen beiden Städten pendeln.“

Und wie es aussah, pendelte er Business Class.

„Ich heiße übrigens Matt.“

Kein Nachname. Offenbar war er nicht an mehr als einem oberflächlichen Flirt interessiert. Na gut. Fernbeziehungen funktionierten sowieso nicht. Jedenfalls nicht für sie. Ihre Kehle fühlte sich so trocken an, dass sie die Flasche an die Lippen setzte und den Rest hastig austrank. „Ich bin Ellie.“

„Also, was ist nun, Ellie. Tanzt du mit mir?“

Hitze jagte durch ihren Körper, als die Musik zu einem romantischen Liebeslied wechselte.

Körperkontakt.

Schweiß bildete sich zwischen ihren Brüsten und auf ihrer Oberlippe. Sie zupfte ein paar Mal am Kragen ihres Kleids, um sich Luft zuzufächeln. Es half nichts. „Im Moment lieber nicht …“ Andererseits würde dann die vollbusige Blondine zuschlagen … Zu ihrer eigenen Überraschung lächelte Ellie ihn plötzlich an. „Es ist so laut und stickig hier drin.“

„Wollen wir nach draußen gehen?“, schlug er vor. „Ich könnte auch frische Luft gebrauchen.“

Noch besser, dachte Matt, als er Ellie mit einer Hand auf ihrem Rücken sanft durch die tanzende Menge in Richtung Terrasse dirigierte und ihre Körperwärme durch den Stoff ihres Kleides spürte. Seine Haut kribbelte erwartungsvoll.

Doch dann blieb sie abrupt stehen, drehte sich blitzschnell um und sah ihn an wie ein aufgeschrecktes Kaninchen. Einen Moment fürchtete er schon, sie hätte es sich anders überlegt, aber sie deutete nur zur Garderobe.

„Ich … Ich brauche meine Jacke.“

Matt sah ihr nach, als sie zur Garderobe ging. Heute Abend hatte er es gar nicht darauf angelegt, eine Frau kennenzulernen. Er hatte sich nur ein oder zwei Stunden von der Arbeit ablenken wollen. Aber diese zierliche Blondine mit dem kurzen Bob faszinierte ihn. Vielleicht weil sie ganz anders war als die Frauen, mit denen er normalerweise ausging.

Bei Frauen schätzte er dieselben Qualitäten wie bei den millionenschweren Bauwerken, die er entwarf – klare Linien, Größe, Stil und Eleganz. Dieses Mädchen war klein und zierlich mit weiblichen Kurven. Noch dazu schienen die Kurven echt. Sie erinnerte ihn an Zuckerwatte – zart und süß und lecker.

Wieder begann seine Haut erwartungsvoll zu prickeln. Ihm wurde so heiß, dass er sich mit dem Finger in den Hemdkragen fuhr.

„Hi“, sagte eine laszive weibliche Stimme neben ihm. „Ich sehe, deine Freundin muss schon weg?“

Matt beachtete die Frau kaum, die wie aus dem Nichts neben ihm aufgetaucht war. „Sie geht noch nicht“, erwiderte er und richtete den Blick wieder auf Ellie.

In diesem Moment drehte Ellie sich um und begegnete seinem Blick mit großen, verletzlichen Augen. Dann senkte sie den Blick und biss sich auf die Unterlippe. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte er, sie würde davonlaufen.

Um ihr dazu keine Gelegenheit zu lassen, machte er ein paar Schritte auf sie zu und führte sie zur Terrasse. „Alles okay?“, erkundigte er sich.

„Natürlich. Warum?“

„Du wirkst nervös.“

„Ach ja?“ Sie gab einen Laut von sich, der wie eine Mischung aus Lachen und Husten klang.

Eine Wand aus kalter Luft und Zigarettenrauch schlug ihnen entgegen. Die leuchtenden Laternen über ihnen warfen bunter Lichter auf die Aluminiumtische und die überquellenden Aschenbecher. Die Clubbesucher drängten sich in Gruppen um die großen Gasheizer, rauchten, tranken und lachten, während in den schattigen Ecken Pärchen knutschten. Und wie durch ein Wunder schien eine dieser Ecken für sie reserviert zu sein.

„Das ist besser.“ Er nahm ihr die Jacke ab – ein kleines Etwas mit bestickten Taschen – und legte sie ihr um die Schultern. Ihr seidiges Haar, das ihr ungefähr bis zum Kinn reichte, streifte seine Finger, und der Duft von Himbeeren stieg ihm in die Nase.

„Jetzt können wir uns unterhalten, ohne unsere Stimmbänder zu ruinieren.“ Ihre Augen faszinierten ihn. Hinter der schüchternen Zurückhaltung erahnte er das Versprechen von Leidenschaft. „Nun, Ellie, was machst du normalerweise samstagabends, wenn du nicht gern in Clubs gehst?“

„Ich lese. Am liebsten Science-Fiction und Fantasy-Romane.“ Während sie die Jacke fester um ihre Schultern zog, fuhr sie fort: „Ich weiß … das klingt für jemanden wie dich wahrscheinlich ziemlich langweilig.“ Sie richtete den Blick zum sternenbedeckten Himmel. „Aber hast du dich noch nie gefragt, was da draußen ist?“

„Klar.“ Doch er blickte nicht zum Himmel, sondern auf die verführerisch zarte Haut an ihrem Hals. „Im Moment interessiert mich allerdings mehr das, was hier vor mir steht.“

„Oh …“

Matt blinzelte überrascht. Oh? Das war alles? Die meisten Frauen würden lächeln oder mit den Wimpern klimpern – oder sonst irgendein Zeichen geben, dass dieses Spiel irgendwohin führte.

Nicht so Ellie. Und dennoch war die schwelende Glut in ihrem Blick unverkennbar. Sie zupfte an ihrer Jacke und wechselte das Thema. „Was gibt’s Neues in Sydney?“

„Um ehrlich zu sein, war ich zu beschäftigt, um davon etwas mitzubekommen.“

„Beschäftigt womit?“

„Im Moment arbeite ich an einem Gebäudekomplex am Hafen. Was ist mit dir? Was arbeitest du?“

Sie zuckte die Schultern. „Dies und das. Ich bin gern unterwegs und nehme, was sich anbietet.“

„Ah, du reist gern. Dann warst du bestimmt auch schon in Übersee?“

Da lachte sie zum ersten Mal. „Ich fürchte, ganz so spannend ist es nicht. Aber nenne mir eine Stadt zwischen Sydney und Adelaide, und ich habe dort in den letzten Jahren wahrscheinlich irgendwann gearbeitet. Ich lege mich nicht gern fest.“ Erneut lachte sie, doch das Lachen erreichte ihre Augen nicht. „Nenn mich ruhig flatterhaft.“

„Okay, aber irgendwann willst du dir doch bestimmt etwas aufbauen, eine Karriere oder eine Familie?“

Ellie schüttelte den Kopf. „Ich nicht. Ich bin ein Freigeist. Ich gehe, wann ich will, wohin ich will. Mir gefällt es so.“

Tat es das wirklich? In ihrem Gesicht las er etwas anderes.

„Und ich kann einen ganzen Käsekuchen auf einmal essen, wenn ich will. Das nenne ich Freiheit.“ Ihr Lächeln wurde breiter. Diesmal funkelten ihre Augen übermütig, und Matt war vollkommen hingerissen von ihren Apfelbäckchen.

„Da gebe ich dir recht“, stimmte er zu und erwiderte ihr Lächeln. „Ein Freigeist, soso.“ Seine Lippen brannten in Erwartung des Geschmacks ihres Mundes. Fast konnte er ihren süßen Atem an seiner Wange spüren. „Ellie, ich will dich küssen“, murmelte er. „Ich will dich küssen, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe.“ Und noch viel mehr, doch das behielt er lieber für sich.

Sie warf den Kopf zurück, starrte ihn an, und die knisternde erotische Spannung zwischen ihnen verpuffte.

Das hast du nun davon, dass du dich wie ein Gentleman benimmst, McGregor. Er besaß nicht viel Erfahrung mit Frauen, die ihn abwiesen. Oder hatte er recht und Ellie war gar nicht so freigeistig, wie sie behauptete? „Gibt es jemand anders?“

„Nein.“ Auf ihrem Gesicht spiegelte sich das Licht einer rosa Laterne, als sie den Kopf schüttelte.

„Also …?“

In der Nähe zerbrach ein Glas auf dem Betonboden, doch Ellie wandte den Blick nicht von ihm ab. Dann sog sie scharf die Luft ein. „Also … dann tu es.“

Ihr atemloser Befehl erregte Matt. Er beugte sich vor, sah, wie ihre Brust sich hob, als sie erneut tief einatmete, und las Verletzlichkeit, Zögern und Erwartung in ihren Augen.

Nur ganz sanft berührte er ihre Lippen mit seinen, gerade genug, um die Wärme zu spüren, die zarte Haut, die nach Pfirsich schmeckte. Köstlich. Sinnlich. Sein Kuss entlockte ihr ein leises Gurren, das ihm honigsüß in den Ohren klang.

Diese Frau warf ihn regelrecht um. Sein Herz klopfte, als würde er bei Sturm ohne Sicherheitsgurt auf die Sydney Harbour Bridge klettern.

Als er sie erneut küsste, spürte er ihren Widerstand weichen wie Herbstnebel dem Sonnenschein. Ihre zarten Lippen öffneten sich, und seine Hände hielten ihr Gesicht umfangen, um den Kuss zu vertiefen.

Ihr zierlicher Körper erbebte, als er mit der Zunge ihren Mund erforschte, und sie gab jede Zurückhaltung auf. Matt spürte es daran, wie sie seinen Kuss erwiderte, wie sie sich an ihn schmiegte. Sie strich an seinem Hemd hinauf, sodass er seinen Herzschlag unter ihren Handflächen spürte, dann schlang sie die Arme um ihn und presste sich an ihn.

Auch seine Hände gingen auf Wanderschaft. Sie streichelten die zarte Haut an Ellies Hals, betasteten das filigrane Herz, das sie als Anhänger trug. Mit den Handflächen strich Matt an den Außenseiten ihrer Brüste entlang, über ihre Taille bis zur Hüfte. Sie war perfekt. Er wollte mehr. Und wie es aussah, hatte er Glück.

Ellies Knie waren so weich, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Ihr Puls raste, ihr Blut kochte. Und sie konnte nicht fassen, dass sie sich von diesem Mann – diesem göttlichen Mann, der sündhaft gut roch und wahrscheinlich jeden Abend eine andere Frau verführte – küssen ließ.

Dann schloss sie die Augen, verdrängte alle Gedanken und ließ sich fallen. Sie spürte seine Hände, warm und fest, auf ihrem Körper, atmete seinen männlichen Duft, hörte, wie sich Stoff an Stoff rieb.

Mit mutigeren Liebkosungen begann Matt nun eine intimere Reise, er erforschte ihre Brustspitzen, die sich unter seiner Berührung aufrichteten, und rollte sie zwischen Daumen und Zeigefinger. Ellie erbebte und schnappte nach Luft, während sie sich ihm schamlos und willig entgegenbog, damit er nicht aufhörte.

Er hörte nicht auf. Oh, nein. Und ihr Verlangen wuchs, während er mit geschickten Händen die pure Lust in ihr weckte. Als er seine harte Männlichkeit an ihrem Bauch rieb, stöhnte sie verlangend.

Mit einem Laut, der aus seinem tiefsten Innern zu kommen schien, erwiderte er ihr Stöhnen. „Wie weit ist es bis zu dir?“, murmelte er an ihrem Hals.

Seine Stimme riss sie aus dem Rausch, in dem sie sich vorübergehend verloren hatte, und sie schlug die Augen auf. Das grelle Straßenlicht hinter ihm blendete sie, sodass sie nur eine schwarze Gestalt wahrnahm – und den fremden Duft eines Mannes, den sie überhaupt nicht kannte.

Oh. Mein. Gott. Panik schnürte ihr die Kehle zu, und Ellie machte sich los. „Ich … ich muss zur Toilette.“ Sie zog sich die Jacke fester um die Schultern und machte ein paar Schritte. In sicherer Entfernung drehte sie sich um und verzog die kribbelnden Lippen zu einem schiefen Lächeln: „Bin gleich wieder da.“

Hastig betrat sie den überhitzten Raum, entdeckte Sasha auf der Tanzfläche und winkte. Sasha zwinkerte ihr über die Schulter irgendeines Mannes zu und ließ den Zeigefinger in der Luft kreisen – ihr verabredetes „Gute-Nacht-Signal“.

Ellie nickte und drängelte sich durch die tanzende Menge zum Ausgang. Trotz der späten Stunde herrschte auf der Straße noch reger Verkehr.

Ein mit lärmenden Teenagern besetztes Auto, dessen Stereoanlage gegen die Bässe aus dem Club anhämmerte, fuhr vorbei. Die kalte Luft schnitt ihr ins Gesicht und in die nackten Arme, während sie ein Taxi herbeisehnte.

„Warte, Ellie.“ Beim Klang seiner Stimme erschrak sie, doch sie drehte sich nicht um.

Nein, nein, nein. Wenn sie sich jetzt zu ihm umsah, würde sie es sich anders überlegen, und das durfte sie nicht riskieren. Ein flüchtiger Kuss war okay, ein kleiner Flirt. Aber so ein Kuss, mit so einem Mann … Ein Mann, der ihr den Verstand raubte, ohne sich große Mühe geben zu müssen …

Autor

Anne Oliver
Anne Oliver wurde in Adelaide in Süd Australien geboren und ist dort immer noch heimisch. Sie hat zwei erwachsene Kinder und einen Abschluss in Naturwissenschaften. Seit annähernd 30 Jahren arbeitet sie im Bereich der früh kindlichen Bildung. Anne begann 1998 mit dem Schreiben und ist Mitglied der Romance Writers of...
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