Nur eine sinnliche Sommeraffäre?

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Sexy Überraschung für Edie: Sie muss sich ihr Ferienhaus an der Atlantikküste mit dessen gut gebautem Besitzer Joel teilen. Nacht für Nacht gibt sie sich sinnlichen Spielen in seinen Armen hin. Doch während sie heimlich von mehr träumt, scheint Joel nur eine Sommeraffäre zu wollen …


  • Erscheinungstag 11.07.2020
  • ISBN / Artikelnummer 9783733717919
  • Seitenanzahl 130
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

1. KAPITEL

Edie Stevens war überglücklich, als sie die große Küstenstraße entlangfuhr, die das Rückgrat von Cape Cod bildete. Sie war jetzt zwölf Stunden von Cleveland entfernt und hätte sich ebenso gut in einem völlig anderen Land befinden können. Dennoch war sie erschöpft und wollte aus dem Auto raus, auch wenn es ein wirklich schönes Auto war.

Zu diesem besonderen Anlass hatte sie ein weißes Mustang Cabrio gemietet, einen Schal umgelegt und ihre Sonnenbrille aufgesetzt und war den ganzen Tag stilvoll gefahren.

Anfangs hatte es Spaß gemacht, die Route 90 hinunterzurasen, während die Musik laut aus den Lautsprechern tönte, aber als die Sonne langsam am Horizont verschwand, wünschte sie sich, endlich anzukommen.

Als sie in eine kleine Straße einbog, war sie unsicher, ob es die richtige war. Sie suchte nach einem Straßenschild, aber wurde schnell von dem Blick auf ein ruhiges Stück Strand und das Meer abgelenkt.

Zum ersten Mal sah sie den Atlantik.

Sie parkte, stellte den Motor ab und stieg aus. Sie bemerkte andere Menschen, die im Watt spazieren gingen. Es war Ebbe. Ein paar Hunde liefen fröhlich am Rand des Ufers entlang, schnüffelten hungrig und sie lachte über einen kleinen Krebs, der sich in eine ziemlich komische, verfahrene Situation mit einem besonders hartnäckigen Hund manövriert hatte. Ihr Lachen erregte die Aufmerksamkeit des Hundes, der – klatschnass – nun direkt auf sie zu stürzte.

O-oh.

„Guter Hund, ähm, warte, braver Hund – halt, sitz“, sagte sie rasch und hoffte, etwas davon würde wirken. Sie streckte ihre Hände in einer abwehrenden Bewegung aus, die den Hund überhaupt nicht abzuschrecken schien.

Als er vor ihr stand, schien er jedoch nicht aggressiv zu sein, sondern sah sie schwanzwedelnd mit großen braunen Augen an. Sie entspannte sich, lächelte, weil er so ein schönes Tier war, als er sich plötzlich von Kopf bis Fuß schüttelte und Wasser und Sand in alle Richtungen spritzte. Einige der Spritzer blieben an ihren Händen kleben, die sie sich schützend vors Gesicht hielt.

„Oh Gott! Das tut mir so leid!“, rief eine männliche Stimme, als sie ihre Hände senkte und eine goldbraune Brust sah, die sich ihr näherte.

Sehr schön, dachte sie und vergaß für einen Augenblick das Meer.

Ihr Blick über den Torso führte zu einem ebenso gut aussehenden, jungenhaften Gesicht mit einem freundlichen Lächeln. Anfang zwanzig vielleicht? Sie lächelte zurück und ihr Herz schlug ein wenig höher. In Kürze wurde sie dreißig und mit einem jüngeren Mann zu flirten, könnte direkt auf ihrer To-do-Liste für die Ferien stehen.

„Er hat sie ganz schmutzig gemacht“, bemerkte der junge Mann bestürzt.

„Das macht nichts. Ich werde die Sachen waschen. Er ist süß“, entgegnete sie diplomatisch.

„Danke. Er ist nur manchmal zu freundlich, besonders, wenn es um Frauen geht. Er kann an keinem hübschen Gesicht vorbeigehen“, sagte er flirtend und Edie konnte es kaum glauben. Das war ein gutes Omen für ihre Ferien. Sie war noch keine fünf Minuten am Strand und schon flirtete jemand mit ihr.

„Greg.“

„Hmm?“, fragte sie, gebannt von dem Bild, das er abgab, wie er so ohne T-Shirt da stand, den Sonnenuntergang im Rücken.

„Greg. Das ist mein Name. Hast du auch einen?“

Sie kehrte ins Hier und Jetzt zurück. „Ja. Edie. Ich heiße Edie.“

„Hey, Edie. Woher kommst du?“

„Cleveland.“

„Bleibst du hier am Strand?“

„Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht“, sagte sie lachend und wurde etwas rot. Der Blick, den er ihr zuwarf war definitiv interessiert und die Aufregung, die sie verspürte, war erregend. „Ich habe ein Strandhaus gemietet und ich glaube, ich bin falsch abgebogen.“

„Wohin willst du denn?“

„Ähm, North Truro?“ Sie wurde wieder rot und kam sich dumm vor. „Ich habe ein Cabrio gemietet und ich hatte meine Google Map ausgedruckt, aber … ich habe sie verloren. Ich habe versucht, sie an einer roten Ampel zu lesen und als ich losgefahren bin, ist sie aus dem Auto geflogen. Also habe ich es mehr oder weniger auf gut Glück versucht. Ich hatte eine ungefähre Vorstellung davon, wo ich hin musste. Aber ich habe das Ziel wohl doch verfehlt“, gestand sie.

„Ach, du musst nur noch ein kleines Stück weiter. Ich bringe dich zurück auf die Küstenstraße und zeige dir dann, wo du hin musst“, sagte er freundlich, doch sie verspürte Widerwillen – oder war es Enttäuschung?

„Ist es weit?“

„Nicht sehr. Aber es kann etwas verwirrend sein, ein paar der kleinen Straßen in der Dunkelheit zu finden.“

„Oh, das ist nicht gut“, meinte sie besorgt, doch er trat einen Schritt auf sie zu. „Hör zu, ich treffe mich oben bei Race Point mit ein paar Freunden, und das liegt auf dem Weg – warum fährst du uns nicht nach? Ich zeige dir den Weg, und vielleicht können wir uns mal treffen, während du hier bist? Ich weiß, wo die besten Stellen sind.“

Sie fragte sich, ob sie sich die Anspielung nur eingebildet hatte und sorgte sich dann kurz. War sie zu offen und herausfordernd mit einem völlig Fremden gewesen? Als ob er ihre Gedanken lesen könnte, beruhigte er sie mit einem freundlichen Lächeln und trat einen Schritt zurück.

„Keine Gefahr, versprochen. Ich bin nur im Sommer hier. Ich bin Rettungsschwimmer in Chatham und ich studiere Ingenieurwesen am BC – am Boston College – also bin ich absolut vertrauenswürdig.“

College? Ihr Interesse sank. „Grundstudium?“

„Ich fange gerade mein erstes Semester im Master-Studiengang an.“

Edie rechnete schnell nach. Dann wäre er ungefähr dreiundzwanzig. Sieben Jahre – also sechs Jahre und dreihundert Tage oder so – jünger als sie.

Sie schlug sich ihre Befürchtungen aus dem Kopf. Dieser Urlaub sollte Spaß machen, sie wollte ihre Verantwortung und ihre Hemmungen vergessen. Greg schien ein netter Kerl zu sein. Ein netter Kerl, der sich für sie interessierte. Wenn er zu aufdringlich wurde, würde sie schon auf sich aufpassen können, aber im Augenblick bot er ihr nur seine Hilfe an.

„Danke. Ich nehme das Angebot gerne an, wenn es dir keine allzu großen Umstände macht.“

„Kein Problem. Du wirst noch herausfinden, dass hier alles sehr nahe beieinanderliegt.“

„Lebst du schon lange hier?“, fragte sie, als sie vom Strand zurückgingen. Der Hund trottete neben Greg her.

„Ja, meine Leute wohnen in Chatham.“

Seine Eltern. Der Gedanke, dass er hier war und in den Semesterferien bei seinen Eltern wohnte, ließ sie beinahe zusammenzucken. Sie war eine dreckige alte Frau.

„Wie schön. Es muss toll sein, die Schulferien hier zu verbringen“, sagte sie und stöhnte innerlich auf. Jetzt klang sie wie eine überkorrekte Lehrerin.

„Das ist der letzte Sommer, in dem ich das tue, also genieße ich es. Ich gründe meine eigene Unternehmensberatung, die sich auf städtebauliche Sanierungsmaßnahmen spezialisiert, verlassene Viertel wiederaufbaut und verkommene wieder herrichtet. Zusammen mit dem College wird das ein Haufen Arbeit. Was machst du beruflich?“

Sie waren nun bei ihrem Auto und als sie neben der Fahrertür stand, drehte sie sich zu ihm um. Er war ebenso wie sie ein Teil der arbeitenden Bevölkerung – ein Erwachsener.

„Ich bin Buchhalterin“, sagte sie und erwartete den gequälten Blick, den die meisten Leute bekamen, wenn sie dies verkündete.

Er grinste.

„Wow, eine sexy Buchhalterin. Cool“, meinte er und warf ihr noch einen langen Blick zu, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Straße richtete. „Mein Truck steht da die Straße runter – ich wende und komme hierher. Folg mir einfach die nächsten acht Kilometer und dann sage ich dir, wo du abbiegen musst, um dein Haus zu finden. Du musst nur einmal abbiegen und dann die Straße ein paar Kilometer entlang, und wenn du zum Strand kommst, bist du da.“

„Klingt gut, danke“, erwiderte sie, obwohl sie immer noch über seine Bemerkung von vorhin nachdachte. Eine sexy Buchhalterin? Sie schwebte, als sie in das Auto einstieg.

Sie hatte ihr Laptop, ihren elektronischen Organizer und alles andere, was mit der Arbeit zu tun hatte, zuhause gelassen. Auf dem Rücksitz lag eine Tasche mit Zeitschriften und Büchern, ihrem knallpinken iPod, verschiedenen Sonnencremes und einer skandalös großen Auswahl an Kondomen. Edie hatte vor, das alles zu benutzen. Sie fühlte sich nicht schuldig, sie hatte sich diesen Urlaub verdient. Und wenn Greg mit ihr ausgehen wollte, würde sie vielleicht zusagen. Er sah aus, als hätte er eine Menge … Ausdauer.

Das war die absolut richtige Art, ihren dreißigsten Geburtstag zu feiern, dachte sie und lächelte Greg an, der mit seinem glänzenden blauen Truck neben ihr hielt.

Es war Jahre her, dass sie einen richtigen Urlaub gemacht hatte und jetzt, wo sie auf die große Drei-Null zuging, hatten alle von einer Party geredet. Das war ein weiterer Grund, die Stadt zu verlassen. Sie fand den Gedanken an eine Party grauenhaft, er war so … vorhersehbar.

Sie liebte ihre Familie und ihre Freunde, aber für ihren Dreißigsten wollte sie etwas Neues und Aufregendes. Sich alleine auf den Weg zu machen war genau das Richtige gewesen, und vielleicht gelegentlich Zeit mit gebräunten, lässigen Typen wie Greg zu verbringen, wenn sie das wollte. Perfekt.

Hier war alles anders. Niemand kannte sie und sie konnte tun und lassen, was sie wollte – sogar mit einem gut aussehenden, jüngeren Mann. Sie würde alles, was Cape Cod zu bieten hatte, nutzen und die neue Dekade mit einem Hauch von Abenteuer beginnen lassen. Mit etwas Glück würde sie etwas davon mit nachhause nehmen können. Ihr Leben in Cleveland war in Ordnung, aber das war auch alles. Es war einfach nur in Ordnung. Ihre Arbeit war okay, ihre Freunde und die Männer, mit denen sie ausging, waren nett.

In Ordnung, nett, okay.

Die Worte, die sie beschrieben. Sie brauchte ein paar neue Adjektive.

Vielleicht brauchte sie ein neues Leben, aber im Moment wollte sie nur allem für ein paar Wochen entkommen.

Sie folgte Greg, bis er rechts ranfuhr, und parkte dann hinter ihm. Als er aus dem Truck sprang und zu ihr lief, blickte sie ihn erneut an und hoffte, das war nicht das Letzte, was sie von ihm sah. Er hatte unglaubliche Bauchmuskeln. Und schöne Schultern.

„Bieg die nächste links ab, das ist die Beach Plum Road und fahr dann weiter bis zum Meer. Das letzte Haus ist deins.“

Sie lächelte und beschloss die Gelegenheit zu ergreifen. „Vielen Dank – und vielleicht sehen wir uns wieder?“

Ein Funken Hitze sprühte zwischen ihnen. „Sicher. Pass auf dich auf“, sagte er und sie hoffte, dass er sein Versprechen halten würde.

Sie fühlte sich so ausgelassen wie ein Schulmädchen und war glänzender Stimmung, als sie an den Marschen und Dünen entlangfuhr. Es standen ein paar Häuser an der Straße, zurückgesetzt und privat, und sie waren alle wunderschön.

Edie blieb das Herz stehen, als sie schließlich am Ende der Straße ankam und die kleine Auffahrt hinauffuhr, wo die Reifen des Mustangs vor dem schönsten Haus, das sie je gesehen hatte, knirschend zum Stillstand kamen. Es war hundertmal besser als auf den Fotos, die sie im Internet gesehen hatte, und auch wesentlich größer.

Schräge Sandschutzzäune, die mit wildem Wein und leuchtend rosafarbenen Blumen umrankt waren, umgaben das Haus und sie hätte sich nichts Schöneres vorstellen können.

Ein kurzer Steinweg führte über die Stufen einer weiß getünchten Veranda, die um das gesamte Haus herum gebaut war, zur Eingangstür hinauf. Die Schindeln aus Zedernholz waren von der Sonne und dem Salz verwittert worden und das Dach und die Gauben hatten die für Cape Cod typischen spitzen Winkel. Die Sprossenfenster waren in acht Glasscheiben unterteilt. Wohin sie auch sah, das Meer, der Strand und das Marschland umgaben sie. Es dämmerte und drinnen brannte ein Licht, vermutlich hatte der Makler es brennen lassen. Sie fand das sehr aufmerksam.

Autor

Samantha Hunter
<p>Bevor Samantha Hunter sich voll und ganz dem Schreiben widmete, arbeitete sie zehn Jahre als Lehrerin für kreatives Schreiben an der Universität. Ihr erster Liebesroman, Virtually Perfect, den sie 2004 fertigstellte, wurde direkt veröffentlicht. Sieben weitere Liebesromane folgten bis heute. Samantha Hunter ist mit Leib und Seele Autorin. Und wenn...
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