Prickelndes Verlangen nach dir

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Love ist Ärztin mit Leib und Seele. Außerdem glaubt sie an die große Liebe. Ihren Jugendfreund Drake Jackson in einer Kapelle in Las Vegas zu heiraten, gehörte nicht zu ihrem Lebensplan. Doch woher kommt auf einmal dieses prickelnde Verlangen, das sie in seiner Gegenwart spürt?


  • Erscheinungstag 14.11.2024
  • ISBN / Artikelnummer 9783751536189
  • Seitenanzahl 144
  • E-Book Format ePub
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Leseprobe

1. KAPITEL

Dr. Lovely Washington runzelte die Stirn, als sie die Sonnenstrahlen auf sich spürte. Schon Morgen? Sie tastete zur Seite und hielt inne, als sie kühle Haut unter ihrer Handfläche spürte. Drake. Sie kniff ihn. Er schob ihre Hand weg und murmelte etwas Unzusammenhängendes.

Sie schlug nach ihm. „Drake, was machst du in meinem Bett? Und bitte, lass die Jalousien runter. Das Licht bringt mich um.“

„Lass mich“, nuschelte er.

„Ich lasse dich erst in Ruhe, wenn du aufstehst und die Sonne aussperrst“, sagte sie und rieb sich die Stirn. „Ich habe Kopfschmerzen. Bist du nicht spät dran?“

Als er sich nicht rührte, setzte sie dazu an, ihm das Laken fortzuziehen, hielt dann aber jäh inne. Sie berührte ihre nackten Brüste. Oh, nein. Wo ist mein Shirt? Eine dumpfe Vorahnung ließ sie unter das Laken linsen.

Hastig setzte sie sich auf. „Oh, Gott, ich bin nackt!“ Ihr Verstand raste, während sie versuchte, sich an den vergangenen Abend zu erinnern. Doch irgendwie war alles verschwommen. Sie hatten eine Zwei-Zimmer-Suite im Bellagio gebucht, weil ihr Familientreffen dort stattfand. Zwei Zimmer, zwei Betten. Trotzdem lag Drake in ihrem Bett, und sie war nackt. „Oh, nein.“

Drake hatte zugestimmt, sie zu begleiten, weil sie zu diesen Treffen nur ungern allein ging. Außerdem war sie nicht gerade begeistert von der Vorstellung gewesen, ihrer Familie nach der Trennung von Derrick allein gegenüberzutreten. Wenn sie jemanden brauchte, war Drake immer für sie da. Er war ihr bester Freund, seit dem zarten Alter von zwei Jahren.

Alles war gut, bis sie telefonisch die Nachricht aus dem Krankenhaus erhielt, dass sie eine Patientin verloren hatte. Entsetzlich. Drake hatte sie mit auf den Strip in Las Vegas genommen, um sie abzulenken. An mehr erinnerte sie sich nicht.

Sie hielt die Hände vors Gesicht und betete, dass der stechende Schmerz in ihrem Kopf endlich aufhören möge.

Doch, an eine Sache erinnerte sie sich: Tequila. Viel Tequila. Verstohlen blickte sie zu Drake und holte dann tief Luft. Sie konnte nicht erkennen, ob er etwas anhatte. Er lag auf dem Bauch, sein nackter Rücken schimmerte im Sonnenlicht. Das Laken bedeckte seinen Hintern. Vorsichtig hob sie es an.

„Drake!“, rief sie und rüttelte an seiner Schulter.

Verschlafen hob er den Oberkörper und stützte sich auf beiden Ellenbogen ab. „Was ist?“

„Steh auf“, befahl sie. „Sofort.“

Er blinzelte. „Was ist passiert?“

Sie sprang aus dem Bett und zog das Laken mit sich. „Sieh dich an“, sagte sie und deutete auf seinen Hintern. „Du bist nackt! Du liebe Güte!“

„Oh, Mist.“ Er rollte sich aus dem Bett, nahm die zusammengeknüllte Decke und wickelte sie sich um die Hüften.

Keiner von beiden rührte sich, schwer atmend sahen sie sich an.

„Warum bist du nackt?“ Ihr Herz raste, als sie sah, wie sein Blick auf das Bett fiel.

„Warum bist du nackt?“

Sie schluckte, hatte plötzlich einen Kloß im Hals. „Ich habe zuerst gefragt.“

„Ich weiß es nicht.“ Er drückte seinen Nasenrücken mit Daumen und Zeigefinger.

„Warum bist du so nervös?“, fragte sie. Drake war normalerweise ein ruhiger und beherrschter Mensch, und sie waren lange genug befreundet, dass sie merkte, wenn er nervös war.

Aus müden Augen blinzelte er sie an und zog die Stirn kraus. „Ich kann mich an nichts erinnern. Ich weiß nur, dass wir über den Strip gelaufen sind und gesoffen haben.“

„Was soll das heißen, du kannst dich an nichts erinnern? Du bist nackt!“, schrie sie.

Er presste die Hände an die Schläfen. „Nicht so laut. Bitte, Love. Das bekommt meinem Kopf überhaupt nicht. Außerdem musst du mich nicht ständig daran erinnern, dass wir nackt sind.“

Sie presste das Laken an ihre Brust. Tränen traten ihr in die Augen. „Drake, haben wir …“

Er hielt die Hand hoch. „Sprich es nicht aus. Ich bin sicher, es gibt eine Erklärung für alles.“

„Aber wir sind beide …“ Sie wischte sich eine Träne von der Wange.

„Fang jetzt nicht an zu weinen. So sind wir überhaupt erst in diese Situation geraten.“

Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Was soll das nun wieder heißen?“

Er bedeckte sich die Augen. „Zieh das Laken wieder hoch, Love.“

Als sie merkte, dass sie es auf den Boden hatte fallen lassen, schrie sie erneut auf, hob es schnell auf und wickelte es sich um den Körper. „Das kann alles nicht wahr sein.“

Er deutete aufs Badezimmer. „Zieh dir etwas an, um Gottes willen. Es ist schon schlimm genug.“

„Sag mir nicht, was ich tun soll.“

„Geh ins Bad“, befahl er.

„Du gehst ins Bad“, konterte sie.

„Love.“

„Was?“

Als er ein paar Schritte auf sie zumachte, wich sie zurück, bis sie gegen einen Stuhl stieß und sich setzte.

Drake streckte die Hand aus, sie nahm sie und ließ sich von ihm hochziehen. Dann schob sie ihn weg. „Geh weg von mir, du Mistkerl.“

Er stupste sie in Richtung Bad. „Zieh dich an. Wir werden nie herausfinden, was passiert ist, wenn wir hier so stehen bleiben.“

„Ich hasse dich“, knurrte sie und stolperte ins Bad. Sie schloss die Tür und lehnte sich kurz dagegen. Dann schnappte sie sich den hoteleigenen Bademantel und schlüpfte hinein. Nachdem sie den Gürtel fest zugebunden hatte, riss sie die Tür wieder auf und stürmte zurück ins Schlafzimmer.

Drake hatte sich die Hose angezogen, stand nun mit dem Rücken zu ihr und fluchte vor sich hin.

„Du hast mich ausgenutzt.“ Sie hatte keine Ahnung, ob der Vorwurf gerechtfertigt war. Trotzdem war sie wütend genug, ihn an den Schultern zu packen und zu schütteln.

Als er sich umdrehte, verloren sie beide die Balance und stürzten auf die Matratze. Aufgebracht schlug sie um sich und versuchte, ihn von sich zu stoßen, bis er nach ihren Handgelenken griff und sie aufs Bett drückte.

„Beruhige dich“, bat er. „Hör auf, nach mir zu schlagen.“ An seiner Schläfe pochte eine Ader, und sein Bizeps spannte sich, als er ihre Arme über ihrem Kopf festhielt.

Love war so wütend wie noch nie. Aber da war noch etwas anderes. Etwas, das sie nie zuvor gespürt hatte. Zumindest hatte sie immer versucht, es nicht zu spüren. Doch wenn er seinen harten Oberkörper an ihre weiche Brust presste, war es schwierig, keine Erregung zu fühlen.

„Runter von mir, Drake.“ Um Abstand zwischen ihnen zu schaffen, bäumte sie sich unter ihm auf. Sexuelle Erregung konnte sie jetzt überhaupt nicht gebrauchen.

„Love, würdest du einfach …“ Er seufzte. Dann sah er ihr in die Augen. Sie verspürte ein Flattern im Magen, Wärme breitete sich in ihr aus. Sie verfluchte ihren Körper, weil er auf eine Weise reagierte, die sie nicht wollte.

Macht er das absichtlich? Sein Blick ruhte auf ihr, er schien direkt bis in ihre Seele zu schauen. Vielleicht wollte Drake sie nicht anmachen, aber die Wirkung, die er auf sie hatte, ließ sich nicht verhehlen.

„Versprich es mir.“ Seine heisere Stimme schien ein Feuer in ihrem Bauch zu entzünden. „Wenn ich dich loslasse, musst du deine Hände bei dir behalten.“

„Du hast die Gelegenheit genutzt“, murmelte sie mit bebender Stimme. Ihre Verärgerung schmolz unter seinem Blick dahin. Sie öffnete die Fäuste, und die Anspannung in ihren Armen ließ nach. Sie waren sich so nah, dass sein Atem ihren Mund streifte, und Love spielte mit der Idee, es zuzulassen, dass er die Gelegenheit nutzte.

„Das wissen wir nicht“, riss er sie aus ihren Gedanken. „Wir können uns beide nicht an die letzte Nacht erinnern. Du kannst nicht mit Sicherheit sagen, dass wir etwas anderes getan haben als schlafen.“

„Aber wir waren nackt“, murmelte sie. Warum flüstere ich eigentlich?

Er drückte ihre Handgelenke. „Hör auf, das immer wieder zu betonen. Konzentrieren wir uns besser auf die Gegenwart.“

„Dann nimm endlich deinen nackten Oberkörper von mir, und ich versuche es.“

Er sprang hoch. Ausgestreckt blieb sie auf dem Bett liegen, wütend auf ihren Körper, weil er Verrat an ihr begangen hatte. Und auf ihren Verstand wegen der eigenartigen Gedanken. Sie starrte an die Decke und wünschte, sie könnte die Zeit einen Tag zurückdrehen. Gestern war Drake einfach Drake gewesen – nicht dieses sexy Wesen mit zerzaustem Haar. Würde sie ihn jemals wieder als den Freund ansehen können, der er war, ohne an seinen schlanken Körper zu denken? Ganz zu schweigen von der feinen Haarlinie, die über seinen Bauch lief und unter dem Bund der tiefsitzenden Jeans verschwand. Sie zog den Bademantelgürtel enger, setzte sich auf und strich ihr Haar zurück.

„An was erinnerst du dich?“, fragte er in dem Ton, in dem er oft mit seinen Patienten sprach. Distanziert.

Offensichtlich war er nicht so betroffen wie sie. Autsch. Sie räusperte sich. „Lana hat angerufen. Bei einer meiner Patientinnen hatten die Wehen eingesetzt, und sie wurde wegen möglicher Kardiomyopathie ins Krankenhaus eingeliefert“, antwortete sie, als berichtete sie während der Visite dem Chefarzt. „Statt mich anzurufen, hat sie Blake angepiepst. Die Frau wollte unbedingt eine Spontangeburt, aber ihr Herz hat die Wehen nicht verkraftet. Sie ist gestorben. Ich war bestürzt, weil ich nicht dort gewesen bin, deshalb bist du mit mir ausgegangen und hast versucht, mich abzulenken.“

Er blickte gen Decke und fluchte leise. „Ich spule die letzte Nacht immer wieder in meinem Kopf ab. Ich kann mich nicht erinnern, wie wir im Bett gelandet sind. Ich erinnere mich an die Bar, an die Schnäpse. Du wurdest endlich lockerer. Als wir das Caesars verließen, warst du beschwipst, und ich musste dich festhalten. Ich erinnere mich, dass wir auf dem Weg zurück ins Zimmer über x-beliebige Leute gelacht haben. Dann haben wir ein paar Klassenkameraden aus der Highschool getroffen. Sie wollten, dass wir mit ihnen gehen, aber du wolltest es nicht, also kehrten wir hierher zurück. Dann …“ Er wandte seinen Blick ab und schluckte.

Sie senkte den Kopf und fragte sich, an was er sich gerade erinnerte. Sie waren Freunde. Beste Freunde. Sie waren damit aufgewachsen, den Satz des anderen zu beenden. Love kannte Drake gut genug, um zu wissen, dass er gerade einige Gedächtnislücken gefüllt hatte.

„Ich erinnere mich an die Bar und den Weg.“ Ihre Stimme klang kratzig. „Das ist aber auch alles.“

Sie war völlig betrunken gewesen, untröstlich über den Verlust ihrer Patientin. Drake hatte getan, was er immer tat: Er hatte ihr beigestanden.

„Ich hoffe, die Erinnerung kehrt später zurück. Betrunken wie wir waren, müssen wir nicht davon ausgehen, dass etwas passiert ist.“

Sie hatten während ihrer langjährigen Freundschaft viele Male ein Bett geteilt, und nie war irgendetwas passiert. Zum Teufel, er hatte sie oft in Unterwäsche gesehen. Aber …

„Jeder hat auf seiner Seite des Bettes gelegen“, fuhr er fort, ohne ihrem Blick zu begegnen. „Es gibt keinen Hinweis …“

„Ich fühle mich wund“, stieß sie hervor. „Mein ganzer Körper schmerzt.“

„Du warst betrunken. Du könntest gefallen sein.“

Love fragte sich, wann Drake sich in einen derart positiv denkenden Menschen verwandelt hatte. Das Beweismittel stand direkt vor ihnen: das Bett. Sie ließ ihren Blick durch das Zimmer wandern, dann schaute sie wieder aufs Bett. Mit zusammengezogenen Augenbrauen trat sie näher heran und strich über einen winzigen roten Fleck. Sie schloss die Augen und schnappte nach Luft. „Oh, mein Gott!“

„Hör auf, das zu sagen.“

„Das ist Blut. Da ist dein Hinweis. Wir hatten Sex.“

„Love, du bist keine Jungfrau mehr. Das Blut stammt vermutlich von einer Schürfwunde.“

„Das glaubst du nicht wirklich, oder?“

Er starrte sie an. „Sei einfach ruhig. Lass mich nachdenken.“

„Du weißt, dass wir Sex hatten“, murmelte sie. Und das Schlimmste daran? Sie erinnerte sich nicht daran. Wenn sie schon bei etwas mitgemacht hatte, was ihre Freundschaft mit Drake ruinieren könnte, dann würde sie sich gern daran erinnern.

Drake hatte Kopfschmerzen. Und sie wurden von Minute zu Minute schlimmer. Er starrte auf den winzigen Blutfleck auf dem weißen Laken. Mist.

Der Beweis war da. Nicht, dass er ihn gebraucht hätte. Er wusste genau, was zwischen ihnen passiert war, aber er konnte es nicht laut in Worte fassen. Seit sie mit nichts weiter als diesem Bademantel bekleidet vor ihm stand, kamen die Erinnerungen im Minutentakt.

„Was machen wir jetzt?“ Sie saß auf der Bettkante.

„Nichts.“ Er knackte mit seinen Knöcheln, rollte den Hals nach rechts und links und ließ sich neben sie fallen. Als sie von ihm abrückte, versuchte Drake sich einzureden, dass es ihn nicht störte. „Wir müssen es einfach akzeptieren. Es ist passiert.“

Sie drehte den Gürtel ihres Bademantels. „Die Suite hat zwar zwei Schlafzimmer, aber vielleicht solltest du für den Rest der Reise besser in ein anderes Zimmer ziehen.“

Das alles gefiel ihm gar nicht. Love war seine beste Freundin. Sie hatten unzählige Stunden miteinander verbracht, viele Hotelzimmer geteilt und sogar Betten – wie Geschwister. Er hatte nie an etwas anderes gedacht – bis jetzt. „Wozu? Offensichtlich haben wir alles gesehen, was es zu sehen gibt.“

„Das ist nicht lustig.“

Nein, war es nicht, und er wusste es.

„Was, wenn … wenn es wieder passiert?“, flüsterte sie.

Er sah sie an. „Das wird es nicht. Ich werde nie wieder einen mit dir trinken.“

Sie senkte den Blick. „Sag das nicht so.“

„Wie soll ich es dann sagen?“, fragte er. „Du bist meine beste Freundin. Wir haben nie etwas Derartiges getan.“

„Ich hoffe, es hat keinen Einfluss auf unsere Freundschaft.“

„Nein, hat es nicht.“ Sosehr er das auch hoffte, das Gespräch, das sie gerade führten, deutete darauf hin, dass es anders laufen könnte. Er konnte ihr nicht einmal in die Augen sehen – eine Tatsache, die nicht unbemerkt blieb.

„Du kannst mich nicht einmal ansehen, Drake.“

„Du mich auch nicht“, entgegnete er.

Love seufzte und stand auf. „Ich gehe duschen.“

Ohne ein weiteres Wort verschwand sie im Bad und schloss die Tür. Drake ließ sich aufs Bett fallen. Er brauchte eine Kopfschmerztablette, und zwar schnell.

Sie hatten Sex gehabt. Aber warum war es gerade auf dieser Reise passiert? Was war anders als sonst gewesen?

Er entschied, auch zu duschen, und ging in das zweite Bad. Das Bellagio war Loves Lieblingshotel in Vegas, und sie hatte darauf bestanden, sich den Luxus einer Suite zu erlauben. Es gab ein separates Wohnzimmer und zwei Schlafzimmer mit je einem Bad. Seins war mit einer Dampfdusche ausgestattet, ihres mit einem Whirlpool.

Er wartete, bis der Dampf die Kabine füllte, dann trat er hinein. Er legte eine Hand an die Kacheln und ließ das Wasser über seinen Rücken laufen, um die verspannte Muskulatur zu lockern.

Mit einer Hand massierte er ihren Rücken, während sie vor ihm auf der Matratze lag. Dann küssten sie sich unendlich zärtlich. Sie streichelte sein Gesicht, als er an ihrer Unterlippe knabberte.

Drake schüttelte den Kopf, als könnte er so die lebhaften Erinnerungen abschütteln, und verlor das Gleichgewicht. Als er sich am Griff festhalten wollte, rutschte er auf dem Boden aus und landete auf seinem Hintern. So viel zur Entspannung. Er holte tief Luft, blieb auf dem Boden sitzen und rieb sich das Wasser aus den Augen.

Mit dem Mund streifte er ihr Kinn und zeichnete mit der Zunge einen Pfad bis zu der Kuhle an ihrem Hals.

Er lehnte sich gegen die Duschwand und ließ das Wasser wie feinen Regen über sich laufen.

Als er sie ansah, hatte er das Gefühl, in der Tiefe ihrer Augen zu ertrinken. Er streichelte ihre Schenkel. Sie stöhnte und murmelte ihre Zustimmung. Mit dem Daumen strich er über den Bund ihres Slips, bevor er die Hand hineinschob. Er teilte ihre Schamlippen mit den Fingern, und sie stöhnte. Er glaubte zu explodieren. Er liebte es, ihr lustvolles Stöhnen zu hören. Leidenschaftlich und besitzergreifend küsst er sie, während er sich auf sie legte.

Drake legte den Kopf an die Kacheln, als weitere Erinnerungen zurückkehrten.

Love schlang ihre langen Beine um seine Taille. Sie verflochten ihre Finger ineinander, schauten sich tief in die Augen. Er begehrte sie wie keine Frau zuvor. Er wollte sie haben. Für immer.

„Ich will dich“, flüsterte er.

Sie lächelte. „Nimm mich.“

Er küsste sie auf die Nase, dann aufs Kinn. Seine Lippen schlossen sich um ihre Brustwarze, und er hörte Love stöhnen. Er ließ die Zunge um ihre Brustwarze kreisen, bis Love ihre Fingernägel in seinen Bizeps krallte. Er küsste einen Pfad zur anderen Brustwarze, nahm sie in den Mund und widmete ihr dieselbe Aufmerksamkeit. Mit den Fingernägeln kratzte Love über seine Haut, als er zarte Küsse auf ihrem Bauch bis hinunter zu ihrem Nabel verteilte.

Drake schloss die Augen, als sein Körper auf die Erinnerung reagierte. Sein Herz schlug wild.

Er drang langsam in sie ein und …

„Drake!“

Er zuckte zusammen. Fluchend stand er auf, öffnete die Duschkabine und trat hinaus.

„Drake? Kannst du mich hören?“ Lautes Klopfen an der Tür.

„Was ist?“, rief er.

„Der Concierge ist hier“, sagte Lovely.

Er wickelte sich ein Handtuch um die Hüften und riss die Tür auf. „Hast du gefragt, was er will?“ Der Ausschnitt ihres Bademantels gewährte ihm einen Blick auf ihren Brustansatz. Er versuchte, nicht hinzuschauen. Er wollte jetzt nicht daran erinnert werden, wie er ihre Brustwarzen in den Mund genommen hatte. Trotzdem ließ er verstohlen seinen Blick über Loves Kurven wandern. Wenn es einen Wettbewerb um die beste weibliche Anatomie gäbe, dann würde sie ihn gewinnen. Ihre Haut war makellos. Ihr langes, dunkles Haar fiel wie ein Wasserfall über ihre Schultern. Und alles an ihr war echt – keine künstliche Haarverlängerung, keine falschen Nägel, keine farbigen Kontaktlinsen und kein Silikon.

„Drake, hast du gehört, was ich gesagt habe?“

„Bitte?“

„Ich habe gesagt, dass er nach dir gefragt hat“, sagte sie. „Er will dir irgendetwas geben.“

„Könntest du …“ Er deutete auf seine Jeans.

„Oh.“ Hastig verließ sie das Bad.

Er schlüpfte in die Hose. Als er aus dem Bad kam, saß Love mit hängenden Schultern auf dem Bett. Ob sie sich auch an etwas erinnert hatte? Wieder drifteten seine Gedanken ab. Ihr flacher, bebender Bauch … das lustvolle Stöhnen, das über ihre vollen Lippen kam … Mit einem Kopfschütteln ging er an ihr vorbei ins Wohnzimmer.

Der Concierge begrüßte ihn mit einem breiten Lächeln. „Guten Morgen, Dr. Jackson. Ich hoffe, Sie hatten eine wundervolle Nacht.“ Er schüttelte ihm die Hand.

„Was kann ich für Sie tun?“, fragte Drake.

Love erschien in der Tür. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an den Türrahmen.

Der kleine Mann hustete. „Oh, tut mir leid. Ich wollte Sie nicht stören.“

„Das haben Sie nicht“, erwiderte Drake.

„Ich dachte nur, Sie würden sich hierüber freuen“, sagte der Mann und hielt eine kleine Schachtel hoch.

Drake nahm die Box und begutachtete sie. „Was ist das?“

Der Concierge lachte. „Sehr lustig, Dr. Jackson.“ Er schlug ihm auf die Schulter. „Wir haben ihn so schnell wie möglich geändert. Die Größe stimmt jetzt.“

Drake öffnete die Box und starrte auf den riesigen Brillantring. „Warum bringen Sie mir den?“

„Sie haben ihn gekauft, Dr. Jackson. Letzte Nacht.“

Seine Kopfschmerzen verschlimmerten sich. „Das habe ich nicht.“

„Doch. Sie und Ihre Frau waren in einem unserer Juweliergeschäfte, und Sie haben diesen Ring gekauft.“

„Meine Frau? Wovon reden Sie? Ich bin nicht verheiratet.“

„Ähm, Sir, Sie und Ihre Frau haben sich an die Rezeption gewandt, weil Sie unbedingt einen Ring kaufen wollten. Es war etwa drei Uhr nachts. Sie haben gesagt, dass Sie auf dem Weg zu Ihrer Hochzeit sind.“

„Bitte was?“, rief Drake. Verzweifelt versuchte er, sich an den Teil des Abends zu erinnern. „Das muss ein Irrtum sein. Ich bin nicht verheiratet. Und welches Juweliergeschäft hat nachts um drei geöffnet?“

„Nun, Sie waren sehr beharrlich“, stotterte der Concierge. „Ihre Frau hat den Ring in der Vitrine entdeckt. Sie haben ihn mit Ihrer Kreditkarte bezahlt, und sie hat uns ihre Ringgröße genannt. Glauben Sie mir, es war eine zulässige Transaktion.“

Er brauchte dringend eine Kopfschmerztablette. Besser zwei. Er setzte sich auf die Kante des Sofas und rieb seine Stirn. Konnte der Tag noch schlimmer werden? Reichte es nicht, dass er Sex mit seiner besten Freundin gehabt hatte und sich an Einzelheiten nicht erinnerte? Nein, offensichtlich hatte es letzte Nacht noch mehr als Sex gegeben.

„Sind Sie sicher, Sir?“, fragte Love. „Vielleicht hat jemand Drakes Brieftasche gestohlen und seine Kreditkarte benutzt.“

Der Concierge holte tief Luft. „Ma’am, vielleicht sind zu viele Drinks das Problem?“

Drake sprang auf, packte den Concierge am Revers und zog ihn zu sich. „Passen Sie auf, was Sie sagen. Vielleicht haben Sie die Situation falsch eingeschätzt.“ Er ließ ihn los und stieß ihn zurück.

Nachdem er seine Krawatte gerichtet hatte, fuhr der Concierge mit der Hand über sein Jackett. „Tut mir leid, Dr. Jackson. Aber Sie haben den Ring gekauft. Wir können uns sicher ansehen, was die Sicherheitskameras aufgenommen haben.“ Er zog einen Umschlag aus der Innentasche seiner Jacke. „Und dies hier wurde heute Morgen per Kurier gebracht.“

Drake schnappte sich den Umschlag und riss ihn auf. Love legte eine Hand auf seinen Arm, und er sah sie an. Sie roch nach süßer Vanille und war atemberaubend schön. Er zwang sich wegzusehen, zog das dicke Papier aus dem Umschlag und las. Seufzend reichte er es ihr.

„Großer Gott.“

Drake verdrehte die Augen. „Sie sagten, es war gegen drei Uhr?“, fragte er den Concierge.

Der Mann nickte. „Ja, laut Bill, der um die Zeit Dienst hatte. Übrigens, ich wollte persönlich kommen, um Ihnen zu sagen, dass wir die Honeymoon-Suite für Sie reserviert haben.“

„Das kann alles nicht wahr sein“, murmelte Love.

„Honeymoon-Suite?“, fragte Drake.

„Ja, um unsere Wertschätzung zu zeigen. Ein Page kommt gleich und bringt Ihre Sachen in die andere Suite.“

„Wir sind hier in Vegas.“ Drake verschränkte die Arme vor der Brust. „Hier heiraten die ganze Zeit irgendwelche Menschen. Warum geben Sie ausgerechnet uns ein Upgrade?“

„Nun, nach dem Betrag, den Sie in einem unserer Geschäfte ausgegeben haben, ist es das Mindeste, was wir tun können.“

Drake wollte die Frage nicht stellen, aber er musste es tun. „Wie viel hat der Ring gekostet?“

„Es ist ein Original und viel mehr wert, als Sie bezahlt haben.“

„Wie viel?“, wiederholte er.

„Wir haben uns auf einen Sonderpreis von fünfzehntausend Dollar geeinigt.“

Love stieß einen wenig damenhaften Fluch aus, dann legte sie die Hand auf den Mund.

„Fünfzehntausend?“, rief Drake. „Sind Sie verrückt? Sie wussten, dass wir zu viel getrunken hatten, und haben uns trotzdem so viel Geld für einen Ring ausgeben lassen?“

„Wie ich bereits sagte, Sir, Sie haben darauf bestanden“, erwiderte der Mann.

„Danke“, sagte Love zu dem Concierge. „Könnten Sie uns jetzt bitte allein lassen? Wir brauchen einen Moment.“ Sie brachte den Mann zur Tür. „Wir wissen die Geste zu schätzen, aber die Honeymoon-Suite ist nicht nötig.“

„Sicher, Mrs. Jackson“, sagte der Mann verwirrt. „Lassen Sie es uns bitte wissen, wenn Sie Ihre Meinung doch noch ändern.“

„Natürlich“, versicherte sie ihm. „Nochmals vielen Dank. Einen schönen Tag noch.“

„Danke, und …“

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