Sommerträume in Marbella - 2. Teil der Miniserie "Jet Set Wives"

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Er ist einer der begehrtesten Junggesellen des Jetsets: Silas Carter, amerikanischer Milliardär und sehr attraktiv! Zu Affären sagt er nicht Nein, aber Liebe soll in seinem Leben keine Rolle spielen. Silas plant eine Vernunftehe - und am liebsten mit seiner Freundin aus Kindertagen: Julia Fellows. Sie ist einfach perfekt für diese Rolle: bildhübsch, tadellose Erziehung und sehr intelligent. Als sie ihn zu exklusiven Empfängen und glamourösen Partys in Positano und Marbella begleitet, geschieht jedoch Überraschendes: Silas sieht Julia plötzlich mit ganz anderen Augen - sein Herz brennt lichterloh...Er ist einer der begehrtesten Junggesellen des Jetsets: Silas Carter, amerikanischer Milliardär und sehr attraktiv! Zu Affären sagt er nicht Nein, aber Liebe soll in seinem Leben keine Rolle spielen. Silas plant eine Vernunfte.


  • Erscheinungstag 02.07.2006
  • Bandnummer 1720
  • ISBN / Artikelnummer 9783942031103
  • Seitenanzahl 160
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

IMPRESSUM

JULIA erscheint 14-täglich im CORA Verlag GmbH & Co. KG,

20350 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1

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Geschäftsführung:

Thomas Beckmann

Cheflektorat:

Ilse Bröhl (verantw. f. d. Inhalt i. S. d. P.)

Lektorat/Textredaktion:

Sarah Sporer

Produktion:

Christel Borges, Bettina Schult

Grafik:

Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn,

Marina Poppe (Foto)

Vertrieb:

asv vertriebs gmbh, Süderstraße 77, 20097 Hamburg

Telefon 040/347-27013

Anzeigen:

Sousan Nazarian

Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen:

Petra Siemoneit

Es gilt die aktuelle Anzeigenpreisliste.

© 2005 by Penny Jordan

Originaltitel: „Expecting The Playboy’s Heir“

erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

in der Reihe: MODERN ROMANCE

Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V., Amsterdam

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA

Band 1720 (16/1) 2006 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

Übersetzung: Dr. Susanne Hartmann

Fotos: RJB Photo Library

Veröffentlicht im ePub Format in 09/2009 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

ISBN: 978-3-942031-10-3

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

JULIA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Satz und Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

Printed in Germany

Aus Liebe zur Umwelt: Für CORA-Romanhefte wird ausschließlich 100% umweltfreundliches Papier mit einem hohen Anteil Altpapier verwendet.

Der Verkaufspreis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, MYLADY, MYSTERY,

TIFFANY SEXY, TIFFANY HOT & SEXY

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1. KAPITEL

Lippen, die ihren Nacken streiften, zart wie der Flügelschlag eines Schmetterlings, aber viel sinnlicher. Seine Hand auf ihrer Schulter, um der kleinen Intimität den Anschein einer beschützenden oder freundschaftlichen Geste zu verleihen, bevor er ihr etwas ins Ohr flüsterte.

„Ich bin gleich wieder da. Geh nicht weg.“

Sie hatte sich nicht gerührt, nicht einmal umgesehen, und sie rührte sich auch jetzt nicht. Hauptsächlich, weil sie sich so zittrig und kraftlos fühlte, dass sie es einfach nicht konnte. In manchen Momenten wünschte Julia, sie würde nicht für die Eventagentur Prêt a Party arbeiten. Und dies war eindeutig einer von ihnen.

Jeder, der im Jetset etwas zählte, war hier auf Mallorca, genauer gesagt in der Gartenanlage der exklusiven Ferienvilla, die zurzeit an das aufregendste und berühmteste Ehepaar Hollywoods vermietet war. Angeblich gaben die beiden Superstars – in der Zeitschrift A-List Life auch die Royals von Hollywood genannt – die Party, um ihren ersten Hochzeitstag zu feiern. Bezahlt wurde sie vom extravaganten Besitzer und Chefredakteur der Zeitschrift, Dorland Chesterfield. Während die prominenten, so genannten Freunde der beiden „feierten“, mischten sich seine Fotografen unter die Gäste, und er interviewte das glückliche Ehepaar.

Ich werde allmählich zu zynisch, dachte Julia. Für Lucy, ihre Freundin und die Besitzerin von Prêt a Party, war dieser Auftrag wie ein Lottogewinn. Und natürlich verstand Julia, warum.

Dorland Chesterfield war nicht nur Millionär, sondern auch die einflussreichste Persönlichkeit in der Luxuspartyszene. Einen Event zu organisieren, den er sponserte – und sie waren obendrein noch für seine weltberühmte jährliche Sommerabschlussparty engagiert worden –, bedeutete wegen der im Anschluss zu erwartenden Neukunden so viel wie eine Lizenz zum Gelddrucken, hatte Lucys Ehemann Nick gesagt.

Als ihr Nicks unfreundliche Bemerkungen über Dorland einfielen, runzelte Julia die Stirn.

„Er ist ein dicker hirnloser Mann mit einem Starfimmel. Wenn er denn überhaupt ein Mann ist“, hatte Nick gespottet, nachdem Dorland ihnen den Auftrag gegeben hatte.

Sofort hatte Julia Dorland verteidigt. „Das stimmt nicht und ist unfair, Nick.“

Sicher, Dorland hatte Übergewicht. Und es wurde auch gemunkelt, dass er sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hatte, bevor er auf der Bildfläche der Highsociety erschienen war. Außerdem wurde über seine sexuelle Orientierung getratscht und spekuliert. Insgeheim hatte Julia den Verdacht, dass er zu den Menschen gehörte, die wirklich asexuell waren. Obwohl er dank des Erfolgs von A-List Life ständig von weiblichen und männlichen Möchtegernen umgeben war, konnte niemand mit Bestimmtheit sagen, dass Dorland schon einmal mit einem Mann oder einer Frau eine sexuelle Beziehung gehabt hatte. Julia war sicher, dass Dorland seine ganze Leidenschaft für die große Liebe seines Lebens reservierte: den Ruhm und diejenigen, die ihn besaßen. Er verstand die weibliche Psyche wie kein Zweiter und streichelte empfindliche Promi-Egos so erfolgreich, dass ihm sogar ansonsten unerreichbare Stars ihre Türen öffneten und Interviews gewährten.

Ohne Frage mochte und bewunderte Dorland die Berühmten wirklich, und sie spürten das und verhalfen ihm zu Exklusivberichten, wegen derer die Chefredakteure anderer Zeitschriften vor Neid mit den Zähnen knirschten.

Auch wenn Nick vorgab, Dorland zu verabscheuen und zu verachten, fragte sich Julia, ob er ihm nicht insgeheim einfach seinen Erfolg und seinen Reichtum missgönnte.

Sie, nicht Nick, hatte die beiden aufwendigen Events für Dorland organisiert und koordiniert. Und dabei mit mehr Mammutegos fertig werden müssen, als ein normaler Mensch je kennen lernen wollte. Währenddessen war Nick die meiste Zeit unterwegs gewesen und hatte Gespräche mit potenziellen neuen Kunden geführt. Die wirklich harte Arbeit hatte er Julia überlassen. Jetzt war er allerdings hier und sammelte die Lorbeeren ein.

Kummer und Schuldgefühle bedrückten ihr Herz. Früher hatte sie einmal davon geträumt, dass Nick und sie zusammenziehen oder sogar heiraten würden. Doch er hatte sie abserviert, kurz nachdem sie ihn mit Lucy bekannt gemacht hatte. Natürlich hatte sie ihr Bestes getan, um ihre Gefühle zu verbergen. Wieder und wieder hatte sie sich versichert, dass Herzen nicht wirklich brachen. Trotzdem war sie nach dem Ende der Affäre so deprimiert gewesen, dass sie befürchtet hatte, sich nie wieder davon zu erholen.

Ihre Wortwahl ließ sie das Gesicht verziehen. Nick und sie hatten ja nicht einmal eine Affäre gehabt. Er hatte sie verfolgt und ihr geschmeichelt, aber über einige leidenschaftliche Küsse war die Sache nie hinausgekommen. Und zum Glück hatte sie keine Gelegenheit gehabt, sich ihren Freundinnen anzuvertrauen.

Seit kurzem beklagte sich Nick bei ihr. Seine Ehe stecke in Schwierigkeiten und er glaube, einen Fehler gemacht zu haben. Und auch Lucy, so loyal sie Nick gegenüber auch sein mochte, sah seit einiger Zeit unglücklich aus.

Nachdem sie sich mit einem prüfenden Blick überzeugt hatte, dass draußen im Moment alles in Ordnung war, wollte Julia ins Haus gehen, um zu sehen, wie Dorland mit dem Interview vorankam. Plötzlich aber tauchte Nick vor ihr auf. Wieder legte er ihr die Hand auf die nackte Schulter und streichelte langsam die glatte sonnengebräunte Haut.

„Nicht“, sagte Julia warnend.

„Was nicht?“, fragte er spöttisch. „Hör nicht auf? Du willst es doch ebenso sehr wie ich.“

„Das stimmt nicht. Von allem anderen einmal ganz abgesehen, bist du mit Lucy verheiratet.“

„Erinnere mich bloß nicht daran!“

Unwillkürlich wich Julia vor ihm zurück. Sie wollte das nicht hören, und sie wollte diese Situation nicht. Aber Nick hielt sie fest und schloss den Abstand zwischen ihnen wieder.

„Weißt du noch, wie schön es mit uns war?“, flüsterte er heiser. „Wozu hältst du dich zurück? Warum sollen wir keinen Spaß miteinander haben, wenn wir uns doch beide danach sehnen? Ich könnte nachher in dein Zimmer kommen. Niemand braucht es zu erfahren, und wir …“

„Nein! Zwischen uns ist es aus, Nick. Ich meine das ernst. Und ich werde es mir nicht anders überlegen.“

„Oh doch, das wirst du“, sagte er leise und neigte den Kopf.

Jeden Moment würde Nick sie küssen. Panik und Schuldgefühle überwältigten Julia. Zuletzt hatte er sie im mondbeschienenen Garten des Luxushotels in den Tropen geküsst, wo sie ihn kennen gelernt und sofort angenommen hatte, dass aus ihnen ein Liebespaar werden würde. Aber am Ende des Urlaubs hatte er erklärt, er würde Lucy lieben. Kurz darauf hatte er Lucy geheiratet. Lucy war seine Ehefrau. Und sie war eine von Julias beiden besten Freundinnen. Auf keinen Fall wollte sie diese Freundschaft verraten.

Irgendwie gelang es Julia, sich loszureißen, doch schon nach wenigen Schritten wurde sie erneut von hinten am Arm gepackt.

„Nein, Nick. Es war mir vollkommen ernst damit“, sagte sie scharf, ohne sich umzublicken.

„Wirklich? Anscheinend hat er das nicht geglaubt. Und ich glaube es auch nicht!“

„Silas!“ Bestürzt sah Julia den Mann an, der sie festhielt. „Wie …“, begann sie, aber er unterbrach sie.

„Wie viel ich gehört habe? Alles. Wie lange läuft das schon zwischen euch beiden?“

„Nichts läuft!“

Die eisblauen Augen zusammengekniffen und einen zynischen Zug um den Mund, warf Silas ihr einen ungläubigen Blick zu. Julia spürte die vertraute Mischung aus Ärger und Abneigung in sich aufsteigen.

„Es ist die Wahrheit“, betonte sie. „Ich kannte Nick schon vor Lucy, und von dieser Beziehung hat er gesprochen. Nicht, dass dich das überhaupt etwas anginge.“

„Offensichtlich glaubt er, dass du die Beziehung wieder aufnehmen willst“, sagte Silas seidenweich.

„Tja, da irrt er sich. Ich will es nicht.“

Silas sah sie zweifelnd an, was Julias Wut noch steigerte. Noch nie hatten sie sich gut verstanden. Sie ertrug ihn nur wegen ihres Großvaters, dessen Titel und Grundbesitz Silas eines Tages erben würde, da er von der männlichen Linie des jüngeren Bruders ihres Großvaters abstammte. Anstelle ihres Großvaters wäre sie nicht in der Lage gewesen, diesen amerikanischen Außenseiter ins Herz zu schließen.

„Aber du begehrst ihn.“

„Nein!“, widersprach Julia wütend. „Nick ist mit Lucy verheiratet. Und sie ist meine beste Freundin.“

„Das weiß ich. Allerdings weiß ich auch, dass du der Sache ein für alle Mal ein Ende machen würdest, wenn es dir wirklich ernst wäre.“

Langsam hatte Julia es satt. „Und was genau soll ich deiner Meinung nach tun?“, brauste sie auf.

So wie Silas die Schultern zuckte, konnten es nur sehr große, sehr muskulöse und sehr männliche Männer tun. Notgedrungen musste sie Notiz von seiner Männlichkeit nehmen, was – wie immer – eine prickelnde Erregung in ihr auslöste, die ihre Abneigung gegen ihn nur noch steigerte. Er hatte kein Recht, so verdammt sexy zu sein. Irgendwie kam es ihr völlig falsch vor, dass ein Mann, der sie so verärgerte, genau die athletische Figur hatte, die erwachsene Frauen wie hormongesteuerte Teenager reagieren ließ.

„Entweder du gibst deinen Job auf …“

„Das werde ich ganz bestimmt nicht tun“, unterbrach ihn Julia gereizt. „Jetzt, wo Carly mit Ricardo verheiratet ist und ein Baby bekommt, muss Lucy schon auf sie verzichten. Ich kann nicht auch noch gehen.“

„… oder du machst Nick Blayne unmissverständlich klar, dass du nicht zu haben bist.“

„Das habe ich ihm schon gesagt.“

„Aber er weiß doch, dass du es bist. Wenn du mit einem anderen Mann zusammen wärst …“

„Bin ich aber nicht.“

„Dann such dir einen, der so lange deinen Partner spielt, bis er aufgibt.“

„Wie bitte? Und wen, zum Beispiel?“

„Mich, zum Beispiel.“

Julia schüttelte den Kopf. „Nein. Kommt nicht in Frage! Niemals. Absolut nicht. Außerdem wissen sowieso alle, dass wir uns nicht ausstehen können.“

„Man hat schon von Paaren gehört, die feststellen, dass das, was sie für Liebe gehalten haben, in Wirklichkeit Abscheu ist. Warum soll es bei uns nicht umgekehrt sein?“

„Ich fasse es einfach nicht! Erwartest du im Ernst, dass ich eine Beziehung zu dir vortäusche?“

„Ich dachte, du willst Lucys Ehe schützen.“

„Will ich ja auch, aber nicht, indem ich mich zu deinem Opfer mache.“

„Eine sehr bacchische Metaphorik. Ich gebe allerdings zu, dass die Vorstellung, wie du dich mir hingibst …“

„Würde ich niemals tun. Nicht dir.“

„Aber Nick schon?“

„Nein!“

„Dann beweis es.“

Wütend sah Julia ihn an. „Worum geht es eigentlich, Silas? Was ist für dich dabei drin? Und was, in aller Welt, machst du hier überhaupt? Du hasst doch Partys wie diese.“

„Ich bin hier, weil du hier bist.“ Noch so ein lässiges Schulterzucken.

Unglaublicherweise sah sie im Geiste plötzlich vor sich, wie Silas sich nackt über sie beugte und diese breiten Schultern in der Morgensonne schimmerten …

Silas, nackt?

Ungesetzlich oder moralisch tabu war es zwar nicht, sich das vorzustellen, aber mit Sicherheit war sie es nicht gewohnt, in dieser Form an ihn zu denken. Vielleicht passierte einem so etwas, wenn man Mitte zwanzig war, sich sexuell überhaupt nichts mehr tat und man sein Sexleben nur auffrischte, indem man sich Wiederholungen von Sex and the City ansah.

„Oh ja, klar“, spottete sie und verdrängte schnell die vollkommen unangebrachten erotischen Gedanken.

Bevor sie ihn fragen konnte, warum er wirklich auf Mallorca war, sagte Silas kühl: „Du solltest bei dieser Hitze einen Hut tragen. Dein Gesicht glüht ja förmlich.“

Mit der Sonne hatte das allerdings nichts zu tun, wie sich Julia eingestand. Das war das Problem mit Silas. Obwohl sie ihn nicht mochte, konnte sie nicht umhin, ihn als gefährlich attraktiven und sexy Mann wahrzunehmen.

„Also, was willst du wirklich hier?“, fragte sie.

„Zum einen möchte ich, dass dein Großvater in Ruhe und Frieden leben kann und weiterhin bei guter Gesundheit bleibt. Wir wissen beide, wie sehr es ihn aufregen würde, wenn in den Zeitungen stünde, dass seine geliebte Enkeltochter in ein schmutziges Dreiecksverhältnis verwickelt ist. Und zum anderen … Sagen wir einfach, mir würde es im Moment ganz gut passen, wenn bekannt würde, dass ich eine Beziehung mit dir habe.“

Immer praktisch, vorausschauend und realistisch, war Silas zu dem Schluss gekommen, dass es nicht in seinem Interesse lag, mit Julia über Aimee DeTroite und die Schwierigkeiten zu sprechen, die sie ihm machte. Schließlich musste Julia das nicht unbedingt wissen. Und was Aimee betraf, die weiter unerwünscht und aufdringlich regen Anteil an seinem Privatleben nahm, so würde sie hoffentlich begreifen, dass sie ihre Zeit verschwendete, sobald sie von der Beziehung zwischen Julia und ihm erfuhr.

Nicht, dass es der einzige oder wichtigste Grund für das war, was er gerade tat.

„Tja, zumindest hast du nicht behauptet, mich zu begehren“, erwiderte Julia.

„Hättest du das denn gern?“

Dass er es nur behauptete oder dass er es wirklich meinte? Ihr Herz klopfte schneller. „Nur aus Spaß daran, dich zu zwingen, Farbe zu bekennen“, erwiderte sie zuckersüß.

„So, wie Nick dich gezwungen hat, Farbe zu bekennen?“, forderte Silas sie heraus.

„Es war mir vollkommen ernst mit dem, was ich ihm gesagt habe!“, brauste Julia auf.

„Dann beweis es.“

„Ich muss dir gar nichts beweisen.“

„Mir vielleicht nicht“, räumte Silas spöttisch ein. „Eher Lucy. Sie hat nämlich direkt neben mir gestanden, als Nick dich vorhin auf den Nacken geküsst hat.“

Beunruhigt sah Julia an Silas vorbei, dorthin, wo Lucy sich gerade mit Dorland Chesterfield unterhielt.

„Sie hat uns gesehen?“, fragte Julia besorgt. Sofort verdrängte die Sorge um ihre Freundin den Groll gegen Silas.

„Ja.“

Lucy, mit der sie schon ihr ganzes Leben lang befreundet war. Lucy, die sich immer bemühte, ihre Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit zu verbergen. Die am Boden zerstört wäre, sollte sie befürchten, dass ihr Mann sie mit ihrer besten Freundin betrog. Dazu darf es nicht kommen, ganz gleich, welche Opfer ich bringen muss, dachte Julia.

„Na schön, ich tue es“, sagte sie zu Silas. Es war jede Mühe wert, die Ehe ihrer Freundin zu schützen. Und ihr eigenes schlechtes Gewissen zu beruhigen?

2. KAPITEL

„Ah! Da bist du ja!“

Hoffentlich war ihr nicht anzusehen, wie unbehaglich sie sich fühlte, als Silas auftauchte, ihr den Arm um die Schultern legte und sie mit rauer Stimme herzlich begrüßte. So sinnlich und intim, wie er mit ihr sprach, klangen seine Worte tatsächlich nach Liebesgeflüster.

„Hast du mich vermisst?“ Zuerst sah er ihr in die Augen, dann betrachtete er ihren Mund.

Verdammt, Silas hätte Schauspieler werden sollen. Zweifellos hätte er für seine Leistung einen Oscar bekommen. Sogar sie war darauf hereingefallen und hatte prompt körperlich auf ihn reagiert.

Und auch Lucy und Dorland Chesterfield bemerkten nicht, dass sie nur eine Schau abzogen. Beide waren viel zu erstaunt und entzückt, um irgendetwas anderes zu erkennen als das, was sie sehen sollten.

„Jules!“, quiekte Lucy. „Warum in aller Welt hast du mir nichts erzählt?“

Dorland tupfte sich das runde Gesicht mit einem Taschentuch ab und sah überglücklich aus. „Du meine Güte, was für eine herrliche Klatschgeschichte. Milliarden Dollar, ein Adelstitel und die Tatsache, dass Sie beide miteinander verwandt sind. Perfekt.“

„Nein, Dorland …“, begann Julia besorgt, doch ihr Widerspruch ging in Silas’ Worten unter.

„Wir wissen es selbst erst seit kurzem, stimmt’s?“

Julia sah ihn an. Vermutlich hatte er doch Recht gehabt mit der Hitze, denn sie fühlte sich plötzlich höchst seltsam. Ihr war schwindlig, sie fühlte sich leicht benommen, und ihr Herz flatterte. Wie schaffte Silas es nur, in dieser Situation so selbstbewusst, gelassen und stark wie immer auszusehen? Mehr noch, gerade warf er ihr einen so sinnlichen und verlangenden Blick zu, dass sie spürte, wie ihr die Farbe ins Gesicht stieg.

„Jules, du wirst ja rot!“ rief Lucy lachend.

Das Ganze war lächerlich! „Wir hatten doch abgemacht, es noch nicht bekannt zu geben.“ Julia zwang sich, in einem liebevollen Ton mit Silas zu sprechen, während sie seinen Blick nicht leidenschaftlich, sondern vorwurfsvoll erwiderte.

„Davon weiß ich ja gar nichts“, erwiderte Silas und brachte Lucy wieder zum Lachen.

„Allein, wie du Jules ansiehst, verrät alles, Silas. Du hast ihr gerade mit deinem Blick gesagt, dass du sie liebst und sie dir in dein Bett wünschst.“

„Hm … tja, es ist schon eine Weile her“, antwortete Silas schamlos.

Julia hingegen sehnte sich danach, ihm unter vier Augen zu erklären, was sie von seiner Begeisterung für seine neue Rolle hielt.

„Sie sollten Urlaub von Ihrer Stiftung machen und Zeit mit Julia verbringen“, warf Dorland ein.

Julia sah Silas triumphierend an. Denn genau das würde er keinesfalls tun. Er hatte sich in seinem eigenen Lügennetz verfangen, und das geschah ihm recht.

Zärtlich streichelte er ihr das Haar. Julia kämpfte gegen das Verlangen an, genüsslich den Kopf zurückzulehnen und mehr zu fordern.

Autor

Penny Jordan
<p>Am 31. Dezember 2011 starb unsere Erfolgsautorin Penny Jordan nach langer Krankheit im Alter von 65 Jahren. Penny Jordan galt als eine der größten Romance Autorinnen weltweit. Insgesamt verkaufte sie über 100 Millionen Bücher in über 25 Sprachen, die auf den Bestsellerlisten der Länder regelmäßig vertreten waren. 2011 wurde sie...
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