Tiffany Exklusiv Band 75

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DANIEL IST ZURÜCK! von SUZANNE CAREY
Süße Sehnsucht erwacht in der stillen Lehrerin Cate, als Daniel Finn wieder in Beckwith auftaucht. Nach 17 Jahren! Einst war er ihre große Liebe. Aber sie ließ ihn im Stich. Kann er ihr das je verzeihen? Und wie reagiert er, wenn sie ihm gesteht, dass er einen Sohn hat?

LASS DICH EROBERN! von TANYA MICHAELS
Als Serena das Funkeln in Davids Augen sieht, weiß sie sofort, was er vorhat: Er will sie zum zweiten Mal verführen. Sie glaubt nicht an ein Happy End, doch David scheint entschlossen, ihr zu beweisen, wie verlockend ein gemeinsames Leben sein könnte!

DARLING; SAG DIE WAHRHEIT! von KAREN TEMPLETON
Am liebsten würde Sarah nicht zur Hochzeit ihrer Schwester gehen. Doch das ist unmöglich, und so gibt es keinen Ausweg: Sie wird Dean wiedersehen! Dean, den Mann, der sie so unglaublich sinnlich geliebt und dann verlassen hat. Wird er hinter ihr Geheimnis kommen?


  • Erscheinungstag 08.10.2019
  • Bandnummer 75
  • ISBN / Artikelnummer 9783733758844
  • Seitenanzahl 384
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Suzanne Carey, Tanya Michaels, Karen Templeton

TIFFANY EXKLUSIV BAND 75

PROLOG

August, vor siebzehn Jahren

Es war eine jener romantischen Nächte, in denen der Vollmond schien und die Grillen zirpten. Danny Finn parkte seinen klapprigen Ford im hohen Gras am Brush Creek und ging zur Beifahrertür, um der siebzehnjährigen Cate McDonough beim Aussteigen zu helfen.

Sie schmiegte sich an ihn. Sie hatten oft und ausgiebig darüber gesprochen, und hier und heute würde sie zum ersten Mal mit ihm schlafen. Voller Vorfreude und Erregung streichelte er durch das geblümte Kleid hindurch ihre Schultern, den Rücken und den anmutig gerundeten Po.

Als ehemaliger Star des Basketballteams der Beckwith Highschool war Danny mit vielen Mädchen ausgegangen, aber erst jetzt, bei Cate, kam zu jugendlichem Verlangen eine Liebe hinzu, die tiefer war als alles, was er je empfunden hatte. Er spürte, dass Cate diese Liebe erwiderte und sie beide fest überzeugt waren, dass sie das Richtige taten.

Seit der siebten Klasse, also seit dreieinhalb Jahren, war Cate in Danny Finn verliebt. Aber er hatte sie nie beachtet, und es hatte ihr wehgetan, wenn er den Arm um ein Mädchen legte, das sich hinter seinem Rücken über seine Herkunft lustig machte.

Und dann, an einem grauen Dezembernachmittag, hatte er sie auf dem glatten Bürgersteig vor dem Eisenwarengeschäft ihres Vaters fast umgerannt. Als er sie zu einer heißen Schokolade bei Rudy’s einlud, nahm sie sofort an. Seitdem waren sie unzertrennlich, obwohl ihre Eltern keinen Hehl daraus machten, dass sie die Finns als „Abschaum“ verachteten. Danny war mit dem Gesetz in Konflikt geraten, und seine Familie galt in der heilen Kleinstadt als Außenseiter. Er war ihrer Tochter nicht würdig.

Nichts, was Cate sagte, brachte ihren Vater davon ab. Jack McDonough verbot ihr, Danny wieder zu sehen. Aber sie folgte ihrem Herzen und traf sich heimlich mit ihm. Vor dem letzten Schritt, sich ihm ganz hinzugeben, war sie jedoch immer zurückgeschreckt.

Jetzt war sie noch immer Jungfrau und er ein zwanzigjähriger, schlanker, dunkelhaariger Mann, mit tiefblauen Augen und einem Lächeln, dem kaum ein Mädchen widerstehen konnte. Seit dem Schulabschluss arbeitete er in Miller’s Garage als Tankwart und Mechaniker. In der Freizeit mähte er Rasen, schippte Schnee und hackte Holz, um seinen kargen Lohn aufzubessern.

Cate und er sprachen nie darüber, aber sie wusste, warum er so hart arbeitete. Er wollte genug Geld sparen, um ihre gemeinsame Unabhängigkeit zu sichern. In sieben Monaten würde Cate die Highschool abschließen, und eine Woche später war ihr achtzehnter Geburtstag. Da sie regelmäßig im Geschäft ihres Vaters aushalf, hatte auch sie etwas auf die Seite legen können.

Sie wollte studieren und Englischlehrerin werden. Wenn sie Danny heiratete, würden ihre Eltern sie nicht mehr unterstützen, also war sie fest entschlossen, ihre Ausbildung selbst zu finanzieren.

Vor einer Woche hatte Danny sie gefragt, ob sie seine Frau werden wolle, und sie hatte Ja gesagt. An ihrem achtzehnten Geburtstag wollten sie Beckwith, die von Farmen umgebene Kleinstadt, verlassen und nach Cincinnati fahren, wo sie aufs College gehen und er sich einen besser bezahlten Job suchen würde.

Auf Cates Vorschlag wollten sie hier, auf dem Serpent Mound, zum ersten Mal miteinander schlafen. Vor fast tausend Jahren hatte ein Indianerstamm das Abbild einer zusammengerollten Schlange, die ein Froschei verschluckte, in den Boden gegraben. Archäologen hatten festgestellt, dass diese Kultstätte am Jahreslauf der Sonne ausgerichtet und eine Art Kalender war.

Danny half Cate die grasbewachsene Anhöhe hinauf. Zunächst kam der Aussichtsturm des kleinen Parks in Sicht, dann der spiralförmige Wall.

Er presste die Wange an ihr Haar. „Hattest du an eine bestimmte Stelle gedacht?“

„Am Kopf der Schlange“, erwiderte sie ohne Zögern, denn sie hatte sich diese Nacht oft genug ausgemalt.

„Soll mir recht sein, Liebling“, flüsterte er.

Wenn man sie erwischte, würde die ganze Stadt davon erfahren. Cates Eltern würden sie vermutlich in ein Internat stecken und ihn wegen Verführung Minderjähriger anzeigen.

Zusammen legten sie sich auf den frisch gemähten Rasen in der flachen Grube, die das Froschei darstellen sollte. Nur das Summen der Insekten und das Rascheln der Blätter über ihnen durchbrachen die Stille, und dann Dannys Reißverschluss und ihr aufgeregter Atem, als er ihr half, den Slip auszuziehen. Cate wünschte, sie könnten nackt in einem Bett liegen, danach einschlafen und im Licht der aufgehenden Sonne aufwachen. Und sie wünschte, sie müssten keine Angst haben, dass man sie überraschte.

Langsam knöpfte Danny ihr Kleid auf und tastete mit schwieligen Fingern nach ihren Brustspitzen. Cate reckte sich ihm voller Verlangen entgegen.

Sie waren sich einig, dass sie nicht länger warten wollten. „Komm zu mir, Danny“, bat sie und drängte sich an ihn. „Ich will dich in mir fühlen …“

Er brauchte keine zweite Einladung. Er streifte ein Kondom über, und sie umschloss seine Taille mit den Knien. Wie schön er ist, dachte sie.

Ein kurzer Schmerz, und Cate war keine Jungfrau mehr. Eins mit Danny versuchte sie gar nicht mehr, einen klaren, vernünftigen Gedanken zu fassen, sondern gab sich ganz der ersten, zaghaften und alles andere als perfekten Leidenschaft hin, die gerade darum so wunderbar war.

Und als sie danach fest aneinander geschmiegt dalagen, schwor sie sich, dass er ihr einziger Liebhaber, ihr einziger Mann sein würde.

1. KAPITEL

Aber das Leben und ihre Eltern verhinderten, dass es dazu kam.

An einem Freitagabend im Oktober stand Cate Anderson, vierunddreißig und Englischlehrerin an der Beckwith Consolidated Highschool, am alten Kopierer der Schule und vervielfältigte ein Flugblatt. Ihr Mann Larry war vor drei Jahren an Leukämie gestorben, und sie engagierte sich seit Langem in der Kampagne Rettet unsere Jobs, rettet unsere Stadt. Der Mercator-Konzern, zu dem der einzige Industriebetrieb der Stadt gehörte, plante, das Werk entweder zu erweitern oder ganz zu schließen.

Ohne die Jobs bei Beckwith Tool and Die wären ihr Vater und ihre Schwiegermutter arbeitslos. Ebenso wie Brenda Lawler, ihre beste Freundin, die gerade in diesem Moment an die Glastür klopfte.

Cate winkte sie herein.

„Ich muss mit dir reden“, begann Brenda atemlos.

Cate zog sich einen Hocker heran und setzte sich. „Geht es um dich und Dean? Sag bitte nicht, dass ihr wieder zusammen seid! Wenn ich an das blaue Auge denke, dass er dir verpasst hat!“

Dean war Brendas Nochehemann. Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe ihn endgültig hinausgeworfen.“

„Um was geht es dann?“

„Danny Finn ist wieder in der Stadt“, berichtete Brenda aufgeregt.

Cate erstarrte, als ihr tausend Erinnerungen durch den Kopf schossen. Danny, der sie mit Schneebällen bewarf. Ihr Blumen schenkte, die er im Wald gepflückt hatte. Sie leidenschaftlich küsste …

Es kann nicht sein, dass er nach so vielen Jahren zurückkehrt, dachte sie. Es muss ein Traum sein.

Und wieder sah sie sein Gesicht vor sich. In der Nacht, in der sie ausgerissen waren. In der ihre Eltern sie aus dem Gefängnis von Clermont County geholt hatten, vorbei an dem Raum, in dem die Polizisten ihn noch immer verhörten.

Egal, wie oft er mir gesagt hat, dass er mich liebt. In jener Nacht hat er mich gehasst, dachte sie. Hasste er sie auch jetzt noch? Was würde geschehen, wenn sie sich zufällig über den Weg liefen?

Und was, wenn Danny Brian begegnete und ahnte, dass der Junge sein Sohn war? Die Ähnlichkeit war frappierend, aber vielleicht würde er es gar nicht sehen wollen. Und wenn doch? Würde er um Brian kämpfen? Wie ein Lauffeuer würde sich in Beckwith verbreiten, dass Brian gar nicht Larry Andersons Sohn war.

„Es ist siebzehn Jahre her“, sagte sie mit versagender Stimme. „Was will er hier?“

„Er ist der Manager, den Mercator geschickt hat, um ihr Werk in Beckwith zu begutachten“, antwortete Brenda voller Mitgefühl. „Carl Fosse hat es heute Nachmittag auf einer Betriebsversammlung verkündet. Du kannst dir vorstellen, was los war. Wie du selbst am besten weißt, haben die meisten Leute in Beckwith früher auf die Finns herabgesehen. Und nun kommt Danny hierher zurück und hat die Macht, die halbe Stadt auf die Straße zu setzen.“ Sie zögerte. „Dein Dad sah aus, als wäre er einem Herzinfarkt nahe.“

Das glaube ich, dachte Cate mit hängenden Schultern. Ihr Vater hatte nie aufgehört, Danny zu hassen. Dass ausgerechnet der Mann, der ihm damals die Tochter geraubt hatte, ihm jetzt unter Umständen Lohn und Brot nahm, würde ihn vielleicht wirklich umbringen.

Ihre Eltern würden ihre Empörung an ihr auslassen, das hatten sie immer getan.

Brenda legte den Arm um ihre Schulter. „Tut mir leid, dass du es von mir erfahren musstest. Aber bei mir brauchst du dich wenigstens nicht zu verstellen.“

Cate nickte. „Wohnt er in einem der Motels an der Route 32?“

„Zeb Miller hat vorhin seinen Wagen betankt und erzählt, dass er im Haus seiner Großmutter bleiben will. Eine der Aushilfen in Clingers Supermarkt hat den Wagen in der Einfahrt stehen sehen. Offenbar hat er den Strom einschalten lassen, denn in einigen Fenstern brannte Licht. Komisch, dass er ausgerechnet dorthin zurückkehrt.“

Cate verstand es auch nicht. Aber der Danny, den sie kannte, war siebzehn Jahre jünger. Inzwischen waren sie sich so fremd, als wären sie auf verschiedenen Seiten des Erdballs aufgewachsen.

„Glaubst du, er ist zurückgekommen, um sich an Beckwith zu rächen?“, fragte sie leise. „Meinst du, er hat vor, das Werk zu schließen?“

Brenda zuckte mit den Schultern. „Genau das fragen die Leute sich auch. Grund genug hätte er ja. Aber irgendwie kann ich es mir nicht vorstellen …“

Cate wusste, was ihre Freundin meinte. Der Danny, den sie gekannt und geliebt hatte, würde bei seiner Entscheidung auch die Interessen der Betroffenen berücksichtigen, nicht nur die seines Konzerns. Und rachsüchtig war er nie gewesen. Aber seitdem war viel Zeit vergangen.

Vielleicht hatten die dramatischen Umstände seines Abschieds von Beckwith und der berufliche Erfolg ihn verändert. Vielleicht hatte sie ihn auch gar nicht richtig gekannt. Sie war sicher gewesen, dass er sie nie verlassen würde. Doch nachdem ihre Eltern sie wieder nach Hause geholt hatten, war kein Brief gekommen. Kein Anruf. Der Mann, den sie liebte und dem sie vertraute, war spurlos verschwunden.

„Weißt du … ob er geheiratet hat?“, fragte sie. „Natürlich geht mich sein Privatleben nichts mehr an, aber ich würde es gern wissen, bevor wir uns über den Weg laufen.“

„Davon habe ich nichts gehört.“

Als Witwe und berufstätige Mutter, die mit ihrem Sohn vom bescheidenen Einkommen einer Lehrerin leben musste, konnte sie mit dem, was Danny erreicht hatte, nicht konkurrieren. Vielleicht war er nicht nur Topmanager, sondern auch glücklich verheirateter Vater mehrerer Kinder, die Brians Halbgeschwister waren. Allein die Vorstellung brach ihr fast das Herz.

Sie sehnte sich danach, Danny wieder zu sehen, und zugleich fürchtete sie sich davor. Erst jetzt bemerkte sie den Bluterguss an Brendas Wange.

„Das hat Dean getan, nicht wahr?“

Brendas forsche Miene fiel in sich zusammen. „Er ist nicht einfach gegangen“, gestand sie. „Vorher hat er mich geschlagen.“

Jetzt war es Cate, die tröstend den Arm um ihre Freundin legte. „Wenn er dich noch einmal bedroht, rufst du mich an. Ich komme sofort, selbst wenn es zwei Uhr morgens ist. Falls nötig, ruf ich die Polizei. Ich habe keine Angst vor Dean, und dass er Deputy des Sheriffs ist, beeindruckt mich nicht. Er ist ein Feigling, der den Schwanz einzieht, sobald es Zeugen gibt.“

Als Cate das Schulbüro verschloss und Brenda zum Wagen brachte, saß Danny auf der Veranda seiner verstorbenen Großmutter in der schief hängenden Hollywoodschaukel und stieß sich mit einem Fuß ab. Seit fast siebzehn Jahren war er nicht mehr zu Hause gewesen – falls er das hier so nennen konnte. Er nahm den Blick von der Luxuslimousine, die zwischen dem hohen Unkraut in der Einfahrt stand, nippte am Bier und schloss die Augen.

Als ehrlicher Mensch gestand er sich ein, dass er sich auch deshalb um den Auftrag in Beckwith bemüht hatte, weil er Cate wieder sehen wollte. Auf der langen Fahrt von Chicago nach Ohio hatte er die vergrabenen Erinnerungen an die Oberfläche gelassen.

Sie brachten den alten Schmerz mit sich, aber er ertrug ihn tapfer und dachte an ihr Lachen und ihre Wärme, wenn sie sich an ihn geschmiegt hatte. Sie war das Beste in seinem Leben gewesen. Nein, das Einzige. Sie gerade dann zu verlieren, als er sich auf eine gemeinsame Zukunft gefreut hatte, hatte ihm das Herz zerrissen.

Zum tausendsten Mal fragte er sich, warum sie damals das Gefängnis von Clermont County verlassen hatte, ohne ihn eines einzigen Blicks zu würdigen. Sicher, ihre Eltern hatten sie buchstäblich hinausgeschleift. Trotzdem, sie hätte ihn ansehen können. Ihm signalisieren können, dass es kein Abschied für immer war.

Aber genau das war er gewesen. Seitdem hatten sie sich nicht wieder gesehen.

Während der Mond aufging und sein windschiefes, überwuchertes Erbe in fahles Licht tauchte, stellte er sich die alten Fragen. Warum hatte Cate seine Briefe nicht beantwortet? Sie musste sie bekommen haben. Die Urkunde, mit der ihre kurze Ehe annulliert wurde, war an seine neue Adresse zugestellt und eigenhändig von ihr unterschrieben worden.

Doch selbst das hatte ihm nicht die Hoffnung geraubt. Sie war minderjährig und musste ihren Eltern gehorchen. Er würde einfach warten, bis sie achtzehn war, und sie holen.

Zwei Monate später telefonierte er mit seiner Großmutter, und danach war alles anders. Cate hatte Larry Anderson geheiratet. Einen Absolventen der Beckwith Highschool, der einige Jahre älter war als er und im Geschäft seines Vaters arbeitete. Nach der Hochzeit waren die beiden nach Minneapolis gefahren.

„Du meinst, sind sie auf …“ Er hatte das Wort kaum herausgebracht. „Hochzeitsreise?“

„Angeblich hat der Anderson-Junge dort einen Job bekommen.“

Cate … verheiratet … mit Larry? Er konnte es nicht fassen. Es ist doch erst ein paar Monate her, dass wir uns die Treue geschworen haben, dachte er verzweifelt.

Sicher, der einstige Basketballspieler für Beckwith High hatte schon immer ein Auge auf Cate geworfen. Aber Danny war sich ihrer Liebe so sicher gewesen, dass es ihm nichts ausgemacht hatte.

Sie kann Larry nicht lieben, sagte er sich, nicht so kurz nach mir.

Die Worte seiner Großmutter machten alles noch schlimmer. „Sei froh, dass du sie los bist, Junge. Du wirst eine andere finden. Diese Cate denkt wie ihre Eltern … ist sich zu fein für Leute wie uns.“

Falls es so war, hatte er nie etwas davon bemerkt.

Er legte auf und schlug mit der Faust ein Loch in eine der dünnen Wände der schäbigen Wohnung, die er sich in Chicago genommen hatte. Er verstand es einfach nicht. Cate war noch minderjährig im letzten Jahr auf der Highschool. Er konnte sich nicht vorstellen, dass ihre Eltern sie die Schule abbrechen lassen würden, damit sie heiraten konnte. Nicht einmal jemanden wie Larry mit seinem tadellosen Ruf. Sie wollten doch, dass sie aufs College ging.

Es sei denn …

Wenn sie nun schwanger ist?, hatte es ihm durch den Kopf geschossen. Wenn sie Larrys Antrag nur aus Verzweiflung angenommen hat?

Sie waren so vorsichtig gewesen … nur einmal nicht.

Er hatte Terry Pobanz angerufen, aber auch sein alter Klassenkamerad hatte keine Erklärung gehabt.

Am nächsten Tag hatte Danny begonnen, sein weiteres Leben ohne Cate in Angriff zu nehmen.

Zu seiner eigenen Überraschung war es ihm gelungen?

Heute besaß er ein Penthouse am noblen Lake Shore Drive, auch wenn er es allein bewohnen musste. Außerdem Aktien, Wertpapiere und ein ansehnliches Bankkonto. Ein Spitzengehalt mit Gewinnbeteiligung. Und wenn er aus Beckwith zurückkehrte, würde er das Penthouse verkaufen und nach Nordkalifornien umziehen, wo er das neue Hauptquartier des Mercator-Konzerns an der Westküste leiten würde. Als Vizepräsident.

Natürlich hatte es Frauen gegeben. Aber keine einzige davon hatte er heiraten wollen. Nie war er einer begegnet, die Cates Platz in seinem Herzen einnehmen konnte.

Vielleicht bin ich endlich frei, wenn ich sie erst wieder gesehen habe, dachte er und zerdrückte die leere Bierdose in seiner Hand. Ich werde heiraten und der Vater zweier braver Kinder werden, eine heile, glückliche Familie haben, wie man sie in der Werbung immer sieht.

Aber irgendwie glaubte er nicht daran. Im letzten Monat hatte er zufällig erfahren, dass Cate seit mehreren Jahren Witwe war und mit dem fünfzehnjährigen Brian wieder in Beckwith lebte. Er musste kein Rechengenie sein, um zu wissen, dass der Junge nicht sein Sohn war.

Er wollte sie einfach nur sehen und ihr all die alten Fragen stellen. Damit er endlich zur Ruhe kam.

„Danke, Mom“, sagte Brian und schob das Geld, das Cate ihm gegeben hatte, in die Tasche. Die Freunde, mit denen er Pizza essen gehen wollte, waren noch nicht da. Verlegen küsste er seine Mutter auf die Wange und ging nach draußen, um auf Billy und Shawn zu warten.

Cate sah ihm nach. Sein Lächeln glich dem von Danny. Ebenso wie die blauen Augen. Würde sie ihm irgendwann sagen müssen, wer sein richtiger Vater war? Sein Dad, das war für ihn der ruhige, gutmütige Larry Anderson. Der Mann, der es ihm erspart hatte, unehelich auf die Welt zu kommen.

Eine Stunde später zog Cate ein Nachthemd an, um im Bett zu lesen, bis Brian nach Hause kam. Sie wollte sich gerade hinlegen, als sie hörte, wie Kieselsteine gegen das Fenster prasselten. Ungläubig hob sie den Kopf und spürte, wie sie eine Gänsehaut bekam.

So hatte Danny ihr früher immer sein Kommen signalisiert. Konnte es sein, dass er jetzt, siebzehn Jahre später, wieder unter ihrem Fenster stand? Mit zitternden Händen verknotete sie den Gürtel des Bademantels und zog den Vorhang zurück.

Er stand im Schatten, aber sie erkannte ihn sofort. Selbst nach all den Jahren zog er sie an wie ein Magnet. Gut, dass Brian nicht da ist, dachte sie.

Unten winkte Danny ihr zu. Nach kurzem Zögern öffnete sie das Fenster.

„Ich bin zurück, Cate“, rief er mit genau der rauen, leicht belustigten Stimme, die sie manchmal in ihren Träumen hörte. „Komm herunter und begrüß mich.“

Was würde er von ihr halten? Zögernd ging sie nach unten und hinaus in den Vorgarten.

Er sah noch immer so gut aus, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Groß, schlank, kraftvoll. Fragend schaute er sie mit wunderschönen Augen an. Zu ihrer Überraschung schien er darauf zu warten, dass sie sprach.

„Brenda hat mir erzählt, dass du zurück bist“, murmelte sie, um das drückende Schweigen zu brechen. „Dass du im Haus deiner Großmutter wohnst …“

Er nickte. „Irgendwie hielt ich das für richtig. Brenda hat dir vermutlich auch erzählt, dass ich jetzt bei Mercator arbeite. Ich bin hier, um über die Zukunft des Werks in Beckwith zu entscheiden.“

Er bedrängte sie nicht, sondern blieb, wo er war. Seine Rücksichtnahme tat ihr weh. Dass er sie nicht zu berühren versuchte, brach ihr fast das Herz. Sie standen sich gegenüber wie zwei Fremde, nicht wie zwei Menschen, die sich einst geliebt hatten und geflohen waren, um zu heiraten.

„Ist das der einzige Grund, aus dem du gekommen bist?“, platzte sie heraus, und erst danach wurde ihr klar, wie bedeutungsschwer diese nur scheinbar harmlose Frage war.

Er machte einen zaghaften Schritt auf sie zu. „Dein Gesicht liegt im Schatten“, erklärte er. „Ich kann dich kaum sehen. Und was deine Frage betrifft … Nein, das ist nicht der einzige Grund. Ich wollte schon lange den Ort wieder sehen, an dem ich aufgewachsen bin.“

Also war es die Stadt, die er wieder sehen wollte, nicht sie. Nun ja, sie hatte die Wahrheit hören wollen.

„Wie lange willst du bleiben?“

„Ich weiß es noch nicht“, sagte er und ging auf sie zu.

Verwirrt wich sie zurück, bis ihr Rücken die Hauswand berührte. Sie hielt den Atem an, als er vor ihr stehen blieb, sich vorbeugte und mit ausgebreiteten Armen an der Wand abstützte.

„Danny … bitte … wir sollten das nicht tun“, flüsterte sie.

„Warum nicht? Hast du Angst, dass dein Sohn uns erwischt?“

Also weiß er von Brian, dachte sie. Aber er wusste nicht alles. Larry war tot, und nur drei Menschen – ihre Eltern und sie selbst – wussten, wer Brians richtiger Vater war.

Sie schüttelte den Kopf. „Der ist mit Freunden nach Ryersville gefahren. Aber die Nachbarn könnten uns sehen. Du weißt ja, wie in Beckwith geredet wird.“

„Seit wann interessiert dich, was die Leute reden? Soweit ich weiß, bist du nicht gebunden. Und ich bin es auch nicht. Außer uns selbst können wir niemandem wehtun.“

Danny war nicht verheiratet! Und offenbar auch in keiner festen Beziehung! Noch während sie ein ungeheures Gefühl der Erleichterung durchströmte, schreckte sie davor zurück. Denn was er sagte, stimmte nicht. Wenn sie sich mit Danny auf … was auch immer … einließ, konnte sie nicht nur sich selbst, sondern auch Brian und den Andersons wehtun.

Doch als er ihr noch näher kam und sie seinen Körper an ihrem fühlte, ging etwas in ihr vor. Nach so vielen Jahren, in denen sie versucht hatte, für Larry mehr als nur Freundschaft und Dankbarkeit zu empfinden, nachdem sie als Witwe nur Mutter und Lehrerin gewesen war, erwachte sie zu neuem Leben. Sie genoss Dannys Berührung, sog seinen Duft ein. Sie konnte es kaum glauben, dass er wirklich hier war, in der Kleinstadt in Ohio, in der sie sich verliebt hatten.

Mach, dass ich es nicht träume, flehte sie zum Himmel. Lass mich nicht mit leeren Armen und Tränen in den Augen aufwachen.

Ihre Reaktion kam für ihn ebenso unerwartet wie für sie selbst. Wo jahrelang nur eine Mauer gewesen war, öffnete sich plötzlich eine Tür. Die einzige Frau, die er je geliebt hatte, stieß ihn nicht von sich, sondern schmiegte sich an ihn. Leise aufstöhnend küsste er sie. Wie oft hatte er das sich ausgemalt. Auf der Couch in seinem Wohnzimmer, auf die Lichter des Lake Shore Drive starrend. Auf einem Flughafen irgendwo im Land, auf den Anschlussflug wartend. Und jetzt war es kein Traum mehr, kein Hirngespinst, sondern Realität.

Verschreck sie nicht, dachte er, während sein Verlangen ihn zu überwältigen drohte. Lass ihr Zeit. Es gibt so viele Fragen, die erst beantwortet werden müssen.

Fassungslos spürte Cate, wie die Leere in ihr sich schlagartig füllte. Wie die Taubheit, mit der sie sich längst abgefunden zu haben glaubte, einem Verlangen wich, das sie nicht mehr für möglich gehalten hatte. Sie war Mutter, Schwiegertochter, Lehrerin und Nachbarin gewesen, mehr nicht. Aber offenbar hatte das rebellische Mädchen, die sinnliche junge Frau in ihr nur geschlafen.

Danny, Danny, dachte sie, als sie die Lippen öffnete. Wenn du wüsstest, wie sehr ich mich nach diesem Moment gesehnt habe. Ohne ihn war ihr Leben wie … Schlafwandeln gewesen. Selbst Brians Geburt und das Glück, ihn aufwachsen zu sehen, hatte im Schatten der Trennung gestanden.

Auch ohne zu wissen, dass ihrer Liebe ein Sohn entsprungen war, ging es Danny ähnlich. Er sehnte sich nach einer Familie, nach einer Frau, die er lieben und mit der er Kinder bekommen konnte. Und diese Frau war Cate, war es immer gewesen. Obwohl er noch immer wissen wollte, warum sie Larry geheiratet hatte, war er bereit, mit seinen Fragen zu warten.

Und bis dahin konnte er nicht genug von ihr bekommen.

Ich ertrinke in ihm, dachte sie. Ich verliere aus den Augen, was für die Menschen, die ich liebe, das Beste ist. Sie zuckte zusammen, als ihr bewusst wurde, dass Danny noch immer zu ihnen gehörte.

Ein Auto näherte sich und wurde langsamer, als es an ihrem Haus vorbeifuhr. Als sie sah, dass es ein Streifenwagen war, erstarrte sie. Oh, nein. Dean Lawler. Er durfte sie nicht sehen.

„Du musst gehen … sofort!“, flüsterte sie. „Ich bin Lehrerin. Und dies ist eine Kleinstadt …“

„Erst noch ein Kuss.“

Er küsste sie so zärtlich, dass ihre Augen feucht wurden. Aber zugleich fürchtete sie sich vor dem, was Dean daraus machen würde. Wenn Brendas Mann umkehrte und sie belästigte, würde Danny vielleicht auf ihn losgehen. Dean würde Verstärkung anfordern, und sie würde alle auf dem Polizeirevier landen. Und dann … Ein Albtraum, der sich wiederholte.

Sie riss sich von Danny los und rannte ins Haus. Als sie aus dem Fenster schaute, war er fort. Was hatte sie getan? Ihn für immer vertrieben? Nein!

Sie wollte nach ihm rufen, ihm alles erklären. Aber was sollte sie sagen? Funktionierte das Telefon im Haus seiner Großmutter? Als Manager hatte er bestimmt ein Handy.

Irgendwie schaffte sie es nach oben, zog sich aus und schlüpfte unter die Decke. Aber sie konnte nicht aufhören, an ihn zu denken. Sie fühlte seine Lippen auf ihren, als sie die Augen schloss und sich ihren Erinnerungen überließ …

2. KAPITEL

An jenem eisigen Dezemberabend, an dem Danny und sie aus Beckwith in eine bessere Zukunft flüchten wollten, hatte Cates Vater sie zu Brenda gebracht, wo sie angeblich übernachten wollte. Sie hatte ihre Freundin eingeweiht, und Brendas Mutter war bei ihrem allwöchentlichen Bingoabend. Als ihr Vater davonfuhr, schickte sie ihm einen Abschiedskuss hinterher. Sie konnte nicht ahnen, wie verhängnisvoll diese spontane sentimentale Geste war.

Von ihrem Sparbuch hatte sie hundert Dollar abgehoben. Mehr nicht, aus Angst, der Bankkassierer könnte ihren Eltern davon erzählen. Falls ihr Vater trotzdem davon erfuhr, wollte sie ihm sagen, das Geld sei für Weihnachtsgeschenke gedacht.

Ich wünschte, es wäre alles nicht so kompliziert gewesen, dachte Cate siebzehn Jahre später und klopfte ihr Kissen zurecht. Ich wünschte, meine Eltern hätten Danny gemocht und ihn bei uns zu Hause willkommen geheißen. Dann hätten wir uns nicht heimlich treffen müssen. Wir hätten mit dem Heiraten bis nach meinem Abschluss gewartet. Und vielleicht wäre ich nicht schwanger geworden.

Und selbst wenn, wäre alles gut geworden.

Aber immer drängten sich ihr die alten Fragen auf. Warum hatte Danny sie damals im Stich gelassen? Warum war er nicht zurückgekommen?

Unten im Garten hatten sie nicht darüber gesprochen. Sie wusste nur, dass er sie geküsst hatte. Aber natürlich mussten ihre Küsse nicht das bedeuten, was sie daraus machte. Vielleicht waren sie für ihn nur ein erregendes, nostalgisches Zwischenspiel auf einer Geschäftsreise.

Zum millionsten Mal durchlebte Cate die Nacht, in der sie getrennt worden waren. Bisher hatte sie nie eine Erklärung für Dannys Verhalten gefunden. Aber jetzt war er ihr so nah, nur wenige Meilen entfernt. In dem alten Doppelbett, in dem sie seit Larrys Tod allein schlief, schloss sie die Augen und dachte daran, wie Danny sie damals bei Brenda abgeholt hatte.

Damals hatte Cate immer wieder ängstlich über die Schulter geschaut. „Keine Angst“, beruhigte Danny sie. „Niemand folgt uns. Es wird alles gut. Sobald wir eine Wohnung gefunden haben, gehst du wieder zur Schule. Und im Herbst aufs College. Ich werde tagsüber arbeiten und vielleicht ein paar Kurse an der Abendschule belegen. An deinem achtzehnten Geburtstag rufen wir deine Eltern an. Wenn sie sehen, wie glücklich wir sind, werden sie nachgeben.“

Cate war nicht so zuversichtlich. Ihre Eltern würden ihnen nie verzeihen. Je weiter sie sich von Beckwith entfernten, desto sicherer war sie, dass ihr Vater und ihre Mutter ihnen auf den Fersen waren. Selbst nachdem sie einen Friedensrichter aus dem Schlaf geklingelt und sich von dem komischen alten Mann im Bademantel hatten trauen lassen, legte sich ihre Nervosität nicht.

Kurz darauf tauchte vor ihnen die Leuchtschrift eines Motels auf. Es hieß Heart’s Desire, sah ziemlich heruntergekommen aus und lag etwa zwanzig Meilen von Cincinnati entfernt.

Cate wollte nicht anhalten. Sie flehte Danny an, bis nach Kentucky oder Indiana weiterzufahren, aber er war überzeugt, dass ihre Eltern noch immer ahnungslos zu Hause saßen. Außerdem konnte er es nicht abwarten, zum ersten Mal mit ihr in einem richtigen Bett zu schlafen.

„Ich parke an der Seite, hinter dem Müllcontainer“, sagte er. „Selbst wenn sie uns folgen, werden sie den Wagen nicht sehen.“

Minuten später lagen sie nackt aneinander geschmiegt im Bett und vergaßen für eine Weile ihre Ängste – bis sich ein Schlüssel in der Tür ihres schäbigen Zimmers drehte. Danny hatte sie verriegelt, aber ein kräftiger Tritt reichte, um sie aufzubrechen. Wie moderne Kopfgeldjäger stürmten ihre Eltern und ein bewaffneter Polizist herein, gefolgt vom entsetzten blickenden Motelangestellten.

Ihre Mutter schluchzte, und ihr Vater schrie mit hochrotem Kopf Danny an. Erst als sie verzweifelt versuchten, ihre Blöße zu bedecken, wurde Cate bewusst, dass sie miteinander geschlafen hatten, ohne an Verhütung zu denken. Es war das einzige Mal, dass sie unvorsichtig gewesen waren.

Der Deputy befahl ihnen, sich anzuziehen. Cate hüllte sich in das Bettlaken, raffte ihre Kleidung zusammen und rannte ins Bad, gefolgt von ihrer weinenden und schimpfenden Mutter. Als sie wieder herauskam, trug Danny Handschellen.

„Nein … bitte! Nehmen Sie ihm die Dinger ab!“, bat sie den Polizisten. „Er hat nichts verbrochen! Wir sind verheiratet! Sie dürfen ihn nicht festnehmen!“

„Sorry, Miss“, antwortete der Mann ungerührt. „Sie sind minderjährig. Ich fürchte, Sie, Ihre Eltern und Ihr Freund werden mich aufs Revier begleiten müssen.“

„Er ist nicht mein Freund, er ist mein Ehemann“, flüsterte sie unter Tränen.

Zusammengekauert im Wagen ihrer Eltern, während Danny auf dem vergitterten Rücksitz des Streifenwagens saß, malte sie sich aus, was alles passieren konnte. Sie war noch nicht achtzehn, und ihre Eltern konnte Danny wegen Verführung einer Minderjährigen, Kindesentziehung oder gar Kidnapping anzeigen. Er konnte ins Gefängnis kommen. Und als Vorbestrafter war seine erfolgreiche Zukunft zu Ende, bevor sie begonnen hatte. Das musste sie verhindern.

Im Gefängnis von Clermont County wurden ihre Eltern und sie in einen Raum geführt, Danny in einen anderen. Sie wollte zu ihm laufen, dem strengen Polizisten erklären, dass Danny kein Verbrecher und alles ihre Schuld war. Aber ihr Vater ließ es nicht zu.

„Wie konntest du uns das antun?“, jammerte Susan McDonough. „Die ganze Stadt wird es erfahren. Man wird uns auslachen. Davon wird dein Ruf … von unserem ganz zu schweigen … sich nie erholen!“

„Glaubst du, das macht ihr etwas aus?“ Jack McDonoughs Gesicht war verzerrt. „Die kleine Hu …“ Er schluckte. „Die denkt doch nur an ihren sogenannten Ehemann, nicht an die Eltern, die sie aufgezogen haben.“ Er baute sich vor Cate auf. „Dass meine Tochter ihre Jungfräulichkeit an einen Jungen wie Danny Finn verschleudert hat … Eins verspreche ich dir, Mädchen, deine Mutter und ich werden dafür sorgen, dass er im Gefängnis landet. Und dort wird er eine Weile bleiben.“

Cate wurde schlecht. Sie wusste, was gut aussehenden jungen Männern hinter Gittern drohte. Sie durfte nicht zulassen, dass sie Danny das antaten. Ich muss tun, was sie wollen. Vielleicht verzichten sie dann darauf, ihn anzuzeigen, dachte sie. Der Deputy war doch selbst einmal ein Teenager gewesen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er Danny vor Gericht brachte, wenn ihre Eltern nicht darauf bestanden.

Ein Geräusch an der Haustür holte Cate in die Gegenwart zurück. Ihr Sohn war wieder zu Hause.

„Brian?“, rief sie.

Er kam zu ihr. „Ja, Mom?“

„Hattest du Spaß?“

Lächelnd nickte er. „Wir haben ein paar Mädchen kennengelernt. Eine hat mir ihre Nummer gegeben. Die Pizza war ganz gut. Aber deine schmeckt besser.“

„Danke. Schlaf gut. Und wenn du noch Musik hören willst, nimm bitte den Kopfhörer, ja?“

An dem Abend, an dem sie mit Danny geflohen war, war Cate siebzehn gewesen. Noch sechs Monate, dachte sie damals, und die kurze Zeit bis zu ihrem achtzehnten Geburtstag, nach dem sie Danny legal heiraten konnte, erschien ihr wie eine Ewigkeit.

Trotzig straffte sie die Schultern. „Wenn ihr Danny anzeigt und er ins Gefängnis kommt, laufe ich wieder weg. Sobald ich die Gelegenheit dazu bekomme“, drohte sie ihren Eltern. „Dazu brauche ich Danny nicht. Ich kann es auch allein, und ihr könnt mich nicht dauernd beaufsichtigen.“

„Du undankbares Stück!“, schrie Jack McDonough und hob eine Hand.

„Nein, Jack!“ Susan McDonough packte seinen Ärmel. „Wenn du sie schlägst, nimmt die Polizei dich auch noch fest! Jeder in Beckwith wird es erfahren, wenn du wegen Kindesmisshandlung angezeigt wirst. Wir werden nicht mehr auf die Straße gehen können.“

Ich bin ihr egal, dachte Cate. Wichtig ist ihr nur, was die Leute von ihr und Dad halten. Meine Gefühle zählen gar nicht.

„Wenn ihr den Deputy bittet, Danny freizulassen, werde ich tun, was ihr von mir verlangt“, fuhr sie eindringlich fort. „Ich werde ihn nicht wieder sehen, zu Hause bleiben, die Highschool abschließen und aufs College gehen. Oder im Geschäft arbeiten. Ihr braucht mich nicht einmal zu bezahlen …“

Ihre Eltern wechselten einen Blick. „Ich will verdammt sein, wenn ich dir jetzt noch ein Studium finanziere“, sagte ihr Vater.

„Ich verlange ja nichts für mich“, beteuerte sie. „Ich bitte euch nur, Danny nicht anzuzeigen.“

Er antwortete nicht.

„Sie ist unsere Tochter, Jack“, mischte ihre Mutter sich ein. „Wir sind für sie verantwortlich. Wenn sie wieder davonläuft, werden die Leute behaupten, wir hätten sie dazu gezwungen.“

Ihr Vater schwieg.

„Na gut“, sagte er nach einer Weile. „Wenn du das willst, Susan. Ich rede mit dem Polizisten. Und du …“ Er zeigte auf Cate. „… hältst den Mund!“

Gespannt wartete sie auf seine Rückkehr. Als er wiederkam, warf er Cate einen verächtlichen Blick zu. „Der Deputy ist einverstanden“, sagte er zu seiner Frau. „Er wird dem Jungen erklären, was ihm droht, wenn er sich nicht von dem Mädchen fernhält.“ Erst jetzt wandte er sich an Cate. „Wenn wir gleich hinausgehen, wirst du kein Wort zu Danny Finn sagen, ist das klar? Wenn du ihn auch nur ansiehst, bringe ich ihn vor Gericht.“

Er ließ ihr keine andere Wahl. Schweren Herzens stimmte sie zu und ließ sich von ihren Eltern hinausführen. Vorbei an der offenen Tür, hinter der der junge Mann, den sie liebte, noch immer verhört wurde. Sie spürte Dannys Blick, wagte jedoch nicht, ihn zu erwidern. Obwohl es sie fast umbrachte, sah sie ihn nicht an. Er musste doch wissen, dass ihr nichts anderes übrig blieb. Sie tat es doch für ihn.

Aber aus den Augenwinkeln sah sie sein entsetztes, enttäuschtes Gesicht. Im Wagen ihrer Eltern weinte sie, bis sie vor dem Bungalow in der Sycamore Street hielten, der ihr Gefängnis sein würde, bis Danny kam und sie befreite.

„Warum bist du uns gefolgt? Woher wusstest du?“, fragte sie ihren Vater leise, als sie das Haus betraten.

Zu ihrer Überraschung antwortete er. „Der Kuss, den du mir geschickt hast, als ich dich bei Brenda Hale abgesetzt habe“, sagte er mit kalter Häme. „Das hast du nicht mehr getan, seit du ein kleines Mädchen warst.“

Nein, liebevolle Gesten oder Worte hat es in meiner Familie nie gegeben, dachte Cate, während sie die Nachttischlampe ausschaltete und unter die Decke schlüpfte. Wenn sie bei ihren Eltern war, hatte sie immer das Gefühl, emotionale Distanz wahren zu müssen. Aus Angst, wieder verletzt zu werden. Manchmal fragte sie sich, ob die beiden ihr jemals verzeihen würden. Jetzt, da Danny wieder in der Stadt war, würde sie erneut ihr Misstrauen zu spüren bekommen.

In jener Nacht vor siebzehn Jahren hatte Cate eine Mauer um ihr Herz errichtet, um sich vor der Verachtung ihrer Eltern zu schützen. Irgendwie wird es Danny gelingen, mit mir Verbindung aufzunehmen, tröstete sie sich immer wieder und verließ ihr Zimmer nur, um zu essen, zur Schule zu gehen und einen verstohlenen Blick in den Briefkasten zu werfen.

Tag für Tag wartete sie auf ihn, und jeden Abend schlief sie enttäuscht ein. Danny blieb wie vom Erdboden verschwunden. Kein Brief, kein Anruf, um neue Pläne für die Zukunft zu schmieden. Cate klammerte sich an ihre Hoffnung, doch langsam begann sie zu verblassen.

Aus Tagen wurden Wochen, einem traurigen Weihnachtsfest folgte ein trister Jahresbeginn, und in ihr setzte sich die Angst fest. Vielleicht hatte Danny doch nicht verstanden, was sie hatte tun müssen. Oder er war zu dem Ergebnis gekommen, dass sie die Erniedrigung, die man ihm zugefügt hatte, nicht wert war.

Kurz darauf erlitt sie einen Schwächeanfall, und ihre Mutter bestand darauf, dass sie zum Arzt ging. Wie erstarrt saß sie vor dem freundlichen grauhaarigen Doktor, als er ihr erklärte, dass sie schwanger war.

Ihre Eltern waren fassungslos. Ihr Vater tobte und drohte, Danny umzubringen. Und jeden, der es wagte, sie schief anzusehen, wenn die Neuigkeit in Beckwith die Runde machte. Susan McDonough vergoss heiße Tränen und warf Cate vor, ihr das Herz zu brechen.

Cate war jetzt sicher, dass Danny sie, aus welchem Grund auch immer, nicht holen würde. Während sie immer tiefer in der Verzweiflung versank, erzählten ihre Eltern herum, dass sie an Drüsenfieber erkrankt wäre und im Bett bleiben müsse. Da sie weder zur Schule gehen noch im Geschäft ihres Vaters arbeiten durfte, verbrachte sie die meiste Zeit im Sessel am Fenster ihres Zimmers. Sie starrte auf die kahlen Bäume und versuchte sich vorzustellen, wie ihre Zukunft und die ihres ungeborenen Kindes aussehen würde.

Ungefähr zu dieser Zeit hörte der stille, höfliche Larry Anderson, der im Geschäft der McDonoughs arbeitete, wie Cates Eltern über die Schande lamentierten, die ihre Tochter über sie gebracht hätten. Zu ihrem Erstaunen erklärte er sich bereit, Cate zu heiraten und das Kind als seins auszugeben.

Beim Abendessen überbrachten sie Cate sein Angebot. „Wir werden dich nicht zwingen, ihn zu heiraten“, sagte ihre Mutter mit einem flehentlichen Blick auf ihren Mann. „Aber wir halten es für die beste Lösung. Der Finn-Junge kommt nicht wieder, und dein Baby braucht einen Vater. Larry mag dir nichts bedeuten, aber er ist anständig und fleißig. Er hat uns versprochen, dich zu lieben und für dich und das Kind zu sorgen.“

Entgeistert starrte Cate ihre Eltern an. „Woher weiß er, dass ich … schwanger bin? Habt ihr es ihm erzählt? Ihm Geld dafür geboten, dass er mich euch abnimmt?“

Susan McDonough schüttelte heftig den Kopf. „Er hat zufällig gehört, wie wir über deine … Situation sprachen. Und er kam ganz von selbst darauf. Wir waren so überrascht wie du. Aber es würde viele Probleme lösen …“

„Lass es dir durch den Kopf gehen“, sagte ihr Vater scharf. „Wie ich es sehe, hast du keine andere Wahl.“

Cate bat die beiden um Bedenkzeit, und ihre Eltern gewährten sie ihr. Am Tag darauf, einem Sonntag, während sie in der Kirche waren, fuhr sie mit dem Wagen ihrer Mutter zum Haus der Finns, um nach Danny zu fragen. Seine Großmutter jagte sie mit dem Besen davon.

Einige Tage später nahm sie Larrys Heiratsantrag an. Obwohl sie ihn nicht sehr gut kannte, war er ihr immer als ein anständiger Mensch erschienen, der einer jungen Frau ein guter Ehemann sein würde. Kurz darauf wurden sie, flankiert von beiden Elternpaaren, im katholischen Pfarrhaus von Ryersville getraut. Anschließend fuhren sie sofort nach Minneapolis.

Ihre dortigen Nachbarn kannten die wahren Hintergründe nicht und nahmen sie freundlich auf. Einer der Männer half Larry, einen Job zu finden und das gemietete Haus zu renovieren. Die Frauen sammelten Babykleidung und gaben Cate Ratschläge für die Schwangerschaft.

Cates Ehe begann ruhig. Niemand außer ihr, ihren Eltern und Larry wusste, dass das Baby von einem anderen Mann stammte. Und dass es keine richtige Hochzeitsnacht gegeben hatte. Cate war sich bewusst, dass sie Larry nicht auf Dauer abweisen konnte, also gab sie irgendwann seinem behutsamen Drängen nach und schlief mit ihm. Und nach einer Weile stellte sie erstaunt fest, dass sie in der Lage war, die Nähe zu genießen. Aber nie war es so schön wie mit Danny.

Die McDonoughs bestanden darauf, dass sie Larrys Eltern vorerst nichts von dem Kind erzählten und auch keine Geburtsanzeigen verschickten, bevor es ein halbes Jahr alt war. Wenn sie eines Tages nach Beckwith zurückkehrten, durfte niemand das wahre Alter des Kindes wissen, damit Danny Finn nicht auf die Idee kam, es könne von ihm sein.

Cate und Larry blieben in Minneapolis, bis ihr Sohn Brian offiziell zehn Jahre alt war. Als Larry an Leukämie erkrankte, schlug er vor, nach Hause zurückzukehren. Er liebte das Kleinstadtleben und wollte, dass Brian dort aufwuchs. Cate hatte zwar Bedenken, ließ sich jedoch dazu überreden. Inzwischen hatte sie studiert, einen Abschluss in Englisch gemacht und das Lehrerexamen abgelegt. Sie fand eine Stelle an der Highschool, und Larry arbeitete in der Funkzentrale der Polizei.

Niemand sprach mit Cate über Danny. Es war, als hätte es ihn nie gegeben. Selbst Brenda, ihre beste Freundin, erwähnte ihn nie. Cate fügte sich in ein ruhiges, beschauliches Leben, vor dem sie einst geflohen war.

Ich darf nicht einfach mit Danny von vorn anfangen, sagte Cate sich. Irgendwann würde er die Wahrheit über Brian erfahren müssen. Und das wäre vielleicht mehr, als Brian und ihre Schwiegereltern verkraften konnten. Irgendwie musste sie Danny klar machen, dass sie die Vergangenheit ruhen lassen mussten.

Und sich selbst auch. Dass ihr Herz schneller schlug, wenn sie an seine Küsse dachte, war dabei nicht besonders hilfreich.

3. KAPITEL

Am nächsten Morgen stand Cate um neun Uhr in ihrer hübschen, ganz in Gelb und Weiß gehaltenen Küche und machte Blaubeer-Pfannkuchen für Brian, der noch oben war und duschte. Sosehr sie sich auch dagegen wehrte, der Traum der vergangenen Nacht ließ sie einfach nicht los. Irgendwann gab sie auf und schloss die Augen.

Sie lag wieder auf dem Bett in ihrem Zimmer im Bungalow ihrer Eltern. Und Danny, der im wahren Leben nie einen Fuß in das Haus gesetzt hatte, kam herein, als würde es ihm gehören. Aber es war der Danny von heute, und sie war Larrys Witwe und Brians Mutter und sehnte sich nach der Intimität ihrer jungen Tage.

Würde ich es doch nur wagen, mit ihm zu schlafen, dachte sie jetzt und kippte die Pfannkuchen, die während ihres kurzen Tagtraums verbrannt waren, in den Mülleimer. Aber sie durfte es nicht wagen. Obwohl sie das alte Verlangen nach Danny fühlte, musste sie an Brian und ihre Schwiegereltern denken.

Als das Telefon läutete, erschrak sie. War das Danny? Würde er es riskieren, hier anzurufen und Brian am Apparat zu haben?

„Hallo?“, sagte sie mit zitternder Stimme.

„Ich nehme an, du hast gehört, dass dein Ex-Lover wieder in der Stadt ist“, fragte ihr Vater mit rauer Stimme.

Sie zwang sich, ruhig zu antworten. „Ja, das habe ich. Brenda hat es mir erzählt.“

„Hat er sich schon bei dir gemeldet?“

Cate log nicht gern, aber die Wahrheit würde ihr nur einen Haufen Vorwürfe einbringen. „Ich habe ihn noch nicht gesehen“, antwortete sie. In gewisser Weise stimmte das ja, denn es war dunkel gewesen.

„Und wenn, verlasse ich mich darauf, dass du ihn wegschickst“, fuhr ihr Vater drohend fort. „Du bist eine erwachsene Frau und Mutter, die für ihren Sohn ein Vorbild sein muss.“

Brian war ihre Achillesferse, und ihr Vater wusste es. Sie würde nichts tun, was ihrem Sohn wehtat. Oder den Andersons.

„Larrys Eltern wären entsetzt, wenn du das Andenken ihres Sohns beschmutzt, indem du eine Affäre mit dem Mann hast, der Beckwiths einzigen Industriebetrieb schließen und Beverly Anderson – und deinen eigenen Vater – auf die Straße setzen will. Und wenn du so unvernünftig bist, dich ein zweites Mal mit diesem Finn einzulassen, wirst du es bereuen. Er wird dich sitzen lassen, wie damals, vielleicht nicht mit einem Kind im Bauch, aber als Gespött der Stadt.“

Cate schluckte eine wütende Erwiderung herunter. Inzwischen hatte sie gelernt, seine Beschimpfungen wehrlos hinzunehmen. „Bist du nicht etwas voreilig, Dad? Bisher habe ich Danny noch nicht eingeladen, bei mir zu übernachten. Und ich habe es auch nicht vor.“

Ihr Vater war nicht zu bremsen. „Du kannst dir nicht vorstellen, was in mir vorging, als er gestern auf der Betriebsversammlung auftauchte.“

„Hat er gesagt, was aus dem Werk wird?“, fragte sie.

Jack McDonough grunzte abfällig. „Er hat etwas von einer Bestandsaufnahme erzählt.“

„Das klingt nicht, als hätte er sich schon entschieden.“

„Begreifst du denn nicht, Mädchen?“, schrie er. „Der Junge hasst mich! Vielleicht sogar mehr, als ich ihn hasse. Ob er das Werk nun schließt oder nicht, ich bin sicher, er wird mich feuern. Ich muss noch acht Monate arbeiten, um die Mindestrente zu bekommen. Nachdem ich vor zehn Jahren schon das Geschäft aufgeben musste, verliere ich jetzt auch noch das bisschen Geld, das mir geblieben ist. Deine Mutter und ich werden unser Alter in Armut verbringen müssen …“

Cate lauschte schweigend.

Sekunden später kam Brian in die Küche geschlendert. „Ist das Frühstück fertig?“

Sie zeigte auf den zugedeckten Teller. „Bedien dich. Im Topf auf dem Herd ist warmer Sirup. Und im Krug noch mehr Orangensaft. Wenn du möchtest, mache ich dir eine heiße Schokolade.“

Ihr Sohn schüttelte den Kopf und zeigte auf den Hörer. „Ist das Gramps? Kommen er und Gram zum Spiel?“

Gramps und Gram waren Russ und Beverly Anderson. Wenn Russ sich gut genug fühlte, brachte Bev ihn im Rollstuhl zu Brians Footballspielen.

„Nein, es ist Grandpa Jack. Möchtest du ihn sprechen?“

Brian grinste verlegen. „Keine Zeit“, erwiderte er und machte sich über die Pfannkuchen her.

Ihre Eltern besuchten nur selten Brians Spiele, obwohl er schon lange zur Schulauswahl gehörte. „Dad, ich muss Schluss machen“, sagte sie. „Ich will mit Brian frühstücken und ihn zur Schule fahren, damit er sich vor dem Spiel gründlich warm machen kann. Wir können später weiterreden. Versuch, irgendwie mit dieser Sache klarzukommen.“

„Mach dir um uns keine Sorgen“, antwortete er brüsk. „Deine Mutter und ich werden es schon schaffen, selbst wenn er uns endgültig ruiniert. Mach dir lieber um dich selbst Sorgen.“

Im Spiel fing Brian einen Fünfundzwanzig-Yards-Pass und erzielte den entscheidenden Touchdown. Drei Minuten vor dem Ende des letzten Viertels lag seine Mannschaft in Führung. Die Zuschauer rasten. Cate saß neben Brenda und sprang begeistert auf. Plötzlich entdeckte sie Danny.

Er stand am Spielfeldrand und sprach mit einem ehemaligen Klassenkameraden, der als Assistenzcoach für Beckwith High arbeitete. Groß, schlank und dunkelhaarig stand er da, in Laufschuhen und einem teuer aussehenden Parka, die Hände in den Taschen einer verwaschenen Jeans. Oh nein, dachte Cate. Ihr wurde abwechselnd heiß und kalt. Wann war er gekommen? Hatte er sie schon gesehen? Sie würde es nicht ertragen, ihm hier, vor den Augen der ganzen Stadt, gegenüberzutreten.

Danny spürte ihren Blick, als hätte etwas seinen Ärmel gestreift, und drehte sich zur Tribüne um. Er schaute nach oben und fand sie zielsicher inmitten der Menge. Eine Sekunde lang glaubte sie, das Gleichgewicht zu verlieren. Er hat mich beobachtet, dachte sie, und die Leute haben es bemerkt. Bestimmt tuscheln sie schon. Zum Glück war das Spiel fast vorüber. Brians Gegner hatten so gut wie verloren.

„Brenda“, wandte sie sich atemlos an ihre Freundin. „Ich muss gehen. Ich rufe dich nachher an, okay?“

„Warte.“ Brenda war Cates panischer Unterton nicht entgangen. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie und legte ihr eine Hand auf den Arm.

Cate beugte sich zu ihr. „Danny ist hier“, flüsterte sie. „Hinter unserem Team, neben Don Vandemore. Ich will ihm nicht hier, vor allen Leuten, begegnen.“

Zu Cates Entsetzen warf Brenda einen Blick in Dannys Richtung. „Soll ich Brian nach Hause fahren?“, fragte sie nach einem Moment.

Cate schüttelte den Kopf. „Nicht nötig. Er will noch mit einigen Teamkameraden losziehen …“

Ein Spieler der Gastmannschaft machte einen Fehler, und das Publikum erhob sich aufgeregt von den Plätzen. Cate nutzte die Gelegenheit, sich an ihren Nachbarn vorbeizudrängen und im Schutz der stehenden Zuschauer die Treppe hinunterzueilen. Weniger als eine Minute später saß sie am Steuer ihres Kleinwagens und fuhr los.

Erst auf der Schotterstraße, die vom Stadion zur School Street führte, wurde ihr klar, dass Danny ihren überstürzten Aufbruch bemerkt hatte. Im Rückspiegel sah sie, wie er hinter ihr herlief und mit beiden Armen winkte. Verzweifelt gab sie Gas. Erst im kleinen Gewerbegebiet von Beckwith stellte sie fest, dass ihr Tank fast leer war.

Zum Glück schaffte sie es gerade noch bis zu Miller’s. Sie bog auf die Tankstelle ein, an der Danny als Teenager gearbeitet hatte, und wollte gerade den Schlauch von der Zapfsäule nehmen, als eine behaarte Hand ihr zuvorkam. Sie gehörte Dean Lawler, Brendas gewalttätigem Nochehemann. Sein Streifenwagen stand auf der anderen Seite der Säulen, und er trug Uniform.

„Lass mich das für dich tun, Cate“, sagte er und grinste anzüglich. „Eine so hübsche Frau wie du sollte nicht selbst tanken müssen. Du brauchst einen Mann in deinem Leben, der dir den Tank füllt.“

Der Mann wirst du niemals sein, entgegnete Cate stumm.

Schon vor der Trennung von Brenda hatte Dean sie bei jeder Gelegenheit mit Blicken ausgezogen.

„Das würde ich doch lieber selbst tun, danke“, sagte sie.

Wie erwartet, gab er den Zapfhahn nicht frei. Sein Grinsen wurde noch unverschämter.

„Tue ich doch gern“, beharrte er. „Voll?“

Sie wusste genau, worauf er anspielte, und hätte ihn am liebsten geohrfeigt. „Wenn du darauf bestehst“, antwortete sie. „Ich gehe in den Waschraum.“

Als sie wieder ins Freie trat, hatte Dean schon bezahlt. Aber sie hatte Glück, denn über Funk war er zu einem Unfall auf der Route 32 beordert worden.

„Ich würde gern noch mit dir plaudern, aber ich muss los“, sagte er und setzte sich mit enttäuschtem Gesicht in den Streifenwagen.

Widerwillig dankte sie ihm.

„Schon gut.“ Großspurig winkte er ab. „Wenn du willst, kannst du mir bald mal etwas kochen. Weißt du was, Cate? Du siehst mit jedem Tag besser aus. Brenda ist seit der Highschool immer dicker geworden. Wenn ich sie erst los bin, lassen wir beide es uns gut gehen.“

Er schaltete Blaulicht und Sirene ein und raste davon.

„Nicht mal, wenn wir beide hundert werden“, sagte sie leise.

Als sie kurz darauf ihr Haus betrat, läutete das Telefon. Vermutlich Brenda, dachte sie.

„Hallo?“, meldete sie sich atemlos.

Es war Danny. „Cate? Hast du eine Minute für mich?“

„Ja.“ Ihr Herz schlug bis zum Hals.

„Ich hatte gehofft, dich im Stadion zu treffen“, gestand er. „Wir sollten wirklich mal miteinander reden. Uns erzählen, wie das Leben uns behandelt hat.“

Zu ihrer Erleichterung warf er ihr nicht vor, dass sie vor ihm davongefahren war. „Ja“, stimmte sie zu und fragte sich, ob er vorhatte, zu ihr zu kommen. Besser nicht. Sein Wagen in ihrer Einfahrt würde die Gerüchteküche zum Brodeln bringen – und den Blutdruck ihres Vaters in gefährliche Höhen treiben.

„Leider muss ich nach Chicago zurückfliegen, um eine Vorstandssitzung am Montagmorgen vorzubereiten“, sagte er. „Also geht es heute nicht. Ich habe in Ryersville eine kleine Maschine gechartert und starte heute Nachmittag. Bis zur Versammlung am Montagabend müsste ich zurück sein. Vom Flughafen in Chicago bis zu meinem Büro sind es nur fünf Minuten, wenn der Verkehr nicht zu dicht ist.“

Dass er ihr einen Einblick in sein Leben gewährte, einfach so, als wären sie gute Freunde geblieben, verwirrte sie. „Versammlung am Montagabend?“, wiederholte sie.

Rettet unsere Stadt, rettet unsere Jobs. Ich habe versprochen, den Teilnehmern Rede und Antwort zu stehen. Man hat mir erzählt, dass du zu den Organisatoren gehörst.“

Nicht nur das. Sie hatte zugesagt, bei der Versammlung Protokoll zu führen, und erzählte es ihm jetzt.

„Dann können wir ja danach etwas Zeit zusammen verbringen“, sagte er und klang schon entspannter. „Wir könnten auf ein Bier nach Ryersville fahren. Dort wären wir ungestörter.“

Die Wärme in seiner Stimme ging ihr unter die Haut.

„Okay?“, fragte er, als sie nicht antwortete.

Wenn er seinen Auftrag in Beckwith erledigt hatte, würde sie ihn wahrscheinlich nie wieder sehen.

„Okay“, stimmte sie zu.

Sie konnte sich vorstellen, wie er lächelte.

„Dann haben wir ein Date“, sagte er und versuchte gar nicht erst, die Zufriedenheit aus seiner Stimme herauszuhalten. „Ich verlasse mich darauf, Cate. Enttäusch mich nicht.“

Hätte er als junger Mann sein Versprechen gehalten, wären wir jetzt nicht Fremde, dachte sie. Wir wären verheiratet und hätten sicher mehr Kinder als jetzt. Stattdessen würde er nie erfahren, was für einen intelligenten und talentierten Sohn sie hatten.

„Ich werde versuchen, es nicht zu tun“, erwiderte sie und wehrte sich gegen die Trauer, die plötzlich in ihr aufstieg.

Danny war noch nicht eingetroffen, als Cate am Montagabend ihren Platz an dem langen Tisch im Eingangsbereich der Stadtbücherei einnahm. Die Klappstühle davor waren fast alle besetzt. Die Zukunft des Mercator-Werks betraf viele Menschen in Beckwith.

Erleichtert sah sie, dass ihr Vater nicht da war. Käme er, würde sie kein Wort mit Danny wechseln und erst recht nicht mit ihm nach Ryersville fahren können. Immer wieder schaute sie nervös zur Eingangstür, aber Jack McDonough kam nicht.

Danny allerdings auch nicht. Offenbar würde er sich verspäten.

Sie winkte Brenda zu, die in einer der hinteren Reihen Platz nahm. Beverly Anderson würde vermutlich auch nicht an der Versammlung teilnehmen, denn Russ war erkältet, und sie wollte ihn nicht allein lassen.

Budd Harvey, der Bürgermeister, der auch als Vorsitzender der Kampagne fungierte, erhob sich und begrüßte die Anwesenden. „Danke, dass Sie alle gekommen sind“, fuhr er fort. „Wir hatten gehofft, dass Daniel Finn von Mercator Engineering unsere Fragen beantworten würde. Leider scheint er aufgehalten worden zu sein, aber er wird sicher bald eintreffen. Bis dahin sollten wir …“

In diesem Moment öffnete sich die Tür für einen weiteren Nachzügler, und hinter ihm betrat Danny den Raum. Er sah erschöpft aus. Cate spürte, wie ihre Wangen sich röteten.

„Ah, Mr. Finn … Ich freue mich, dass Sie es geschafft haben!“, rief Budd Harvey ihm zu.

Danny lächelte. „Entschuldigen Sie die Verspätung. Der Flug von Chicago hat länger gedauert als erwartet.“

Sekunden später sprachen alle durcheinander. Die Stimmung wurde immer aufgewühlter, und die Versammlung endete in einem Chaos, in dem die Teilnehmer Danny mit wütenden Fragen bombardierten und ihm keine Chance zu ausführlichen Antworten ließen. Als Budd Harvey es nicht schaffte, Ruhe herzustellen, schloss er kurzerhand die Versammlung.

Danny war von aufgebrachten Fragern umringt, und es konnte Stunden dauern, bis sie ihnen gehen ließen. Es ist sinnlos, auf ihn zu warten, dachte Cate. Unter irgendeinem fadenscheinigen Vorwand zu bleiben würde nur Verdacht erregen. Also stand sie auf und nahm ihren Mantel und die Handtasche, um unauffällig zu verschwinden.

Aber selbst in dem Trubel bemerkte Danny es. Warte auf mich, sagte sein Blick, als sie die Menschentraube um ihn herum passierte.

So muss sich ein Schmetterling fühlen, der in einem Netz gefangen wird, schoss es ihr durch den Kopf. Wenn ich kann, erwiderte sie ebenso stumm.

Dann war sie draußen und stand allein und unbeobachtet in der kühlen Abendluft. Von der Eingangstreppe aus konnte sie sehen, wie Danny sich alle Mühe gab, die Fragen zu beantworten, die von allen Seiten auf ihn einprasselten. Viele davon stammten von Leuten, die ihn vor siebzehn Jahren als asozialen Außenseiter verachtet hatten. Jetzt lag ihr Schicksal in seiner Hand.

Cate staunte, wie ruhig und freundlich er mit ihnen umging. Sie zuckte zusammen, als eine ältere Lady, die sie flüchtig kannte, das Gebäude verließ.

„Hallo, Mattie“, sagte sie verlegen.

„Cate!“ Die siebenundsiebzigjährige Mattie Stoneking lächelte wohlwollend. „Ich dachte, Sie sind schon weg, Honey. Schätze, Sie wollten nur frische Luft schnappen, was? Sagen Sie, könnten Sie mich mitnehmen? Eigentlich wollte ich ja laufen, aber meine Arthritis macht mir wieder zu schaffen …“

Cate ergab sich in ihr Schicksal. „Gern, Mattie“, erwiderte sie, halb erleichtert, halb enttäuscht darüber, wie der Abend sich entwickelt hatte.

Als sie kurz darauf ihre Haustür aufschloss, war Brian noch nicht zurück. Der Junge kam immer später heim. Das beunruhigte sie, zumal die meisten seiner Freunde aus dem Footballteam schon einen Führerschein besaßen.

Nachdem sie fast eine Stunde lang rastlos auf und ab gegangen war, setzte sie sich mit einer heißen Schokolade in die Küche. Als das Telefon läutete, nahm sie nicht ab. Es war nicht Brians Art, sie anzurufen, damit sie sich keine Sorgen machte.

„Cate“, hörte sie Dannys Stimme auf dem Anrufbeantworter. „Bist du da? Melde dich doch.“

Sie blieb sitzen.

Er ließ mehrere Sekunden vergehen. „Warum hast du nicht auf mich gewartet? Wir hatten eine Verabredung. Oder hast du Angst, du könntest doch noch etwas für mich empfinden?“

Cate war versucht, den Hörer abzunehmen, aber sie riss sich zusammen.

„Hör zu“, fuhr er fort. „Vielleicht bist du gar nicht zu Hause. Vielleicht ist dir etwas dazwischengekommen. Falls ja, entschuldige ich mich hiermit. Ruf mich über Handy an, wenn du die Zeit findest. Ich bin im Haus. Und morgen früh im Werk.“

Er wiederholte die Nummer zwei Mal und ließ ihr reichlich Zeit, sie zu notieren.

Obwohl Cate Dannys Anruf nicht erwiderte, begegneten sie sich früher als erwartet – am folgenden Nachmittag in Clingers Supermarkt. Sie griff gerade nach einer Dose Pfirsiche, als sie ihren Namen hörte. Es war ein leises, höchst erotisches Flüstern.

Verblüfft ließ sie die Dose fallen. Zu ihrem Entsetzen rollte sie geräuschvoll davon, bis unter einen Einkaufswagen. Zum Glück kannte sie die andere Kundin nicht.

„Entschuldigung“, sagte sie, während Danny die Dose aufhob und ihr reichte.

Die Frau lächelte. „Macht doch nichts.“

Sekunden später war sie in einem anderen Gang verschwunden.

„Woher wusstest du, dass ich hier bin?“, fragte Cate leise und nicht ohne Vorwurf.

Danny lächelte. „Ich habe deinen Wagen gesehen. Du weißt schon … den, in dem du nach dem Footballspiel so eilig davongefahren bist.“

„Hast du dir das Kennzeichen gemerkt?“, entgegnete sie spitz.

Er lachte und trat auf sie zu. Sie roch sein After Shave, erinnerte sich daran, wie seine Haut duftete.

„Es interessiert mich nicht, warum du mich gestern Abend versetzt hast, Cate“, sagte er ruhig. „Wichtig ist nur, dass ich dich wieder sehen will. Ich will ein Date mit dir und werde mich nicht davon abbringen lassen.“

Tut mir leid, dachte Cate, ohne es auszusprechen. Das wäre viel zu riskant. Irgendwann würden Brian und die Andersons die Wahrheit erfahren.

„Das ist keine sehr gute Idee“, sagte sie nach kurzem Zögern und streckte die Hand nach einer zweiten Dose aus. Doch dann ließ sie sie sinken und legte sie auf den Griff des Einkaufswagens. „Mein Leben ist geregelt. Ich habe einen anstrengenden Beruf und bin die verwitwete Mutter eines sehr aktiven Teenagers. Im Moment füllt mich das voll und ganz aus. Außerdem hast du dein Leben in Chicago.“

Er bezweifelte, dass er noch lange dort bleiben würde, wenn sein Auftrag in Beckwith erst erledigt war. Aber noch war er nicht bereit, ihr von seinen Zukunftsplänen zu erzählen. Erst wollte er wissen, ob sie daran interessiert war, einige Zeit mit ihm zu verbringen. Gerade wollte er sie fragen, ob sie beide einen Ausflug machen und miteinander reden könnten, da erschien ihr Sohn im Supermarkt.

„Brian! Was tust du hier?“, fragte Cate überrascht.

„Ich habe deinen Wagen auf dem Parkplatz gesehen.“ Neugierig musterte er Danny. „Ich wollte dich fragen, ob …“

Cate vermutete, dass er mal wieder knapp bei Kasse war, und wühlte in ihrer Handtasche. „Ob ich dir einen Hamburger finanzieren kann, stimmt’s?“, scherzte sie nervös. „Keine Angst, ich lasse dich nicht verhungern.“

Verblüfft steckte Brian den Geldschein ein, den sie ihm gab. „Danke, Mom“, murmelte er.

„Willst du uns nicht bekannt machen?“, fragte Danny.

Dies war der Augenblick, vor dem sie sich am meisten gefürchtet hatte. Aber zugleich auch der, den sie am stärksten herbeigesehnt hatte. Ich weiß nicht, ob ich es kann, dachte sie. Dass sie ihren Sohn … seinem Vater vorstellen musste … war eine makabre Ironie des Schicksals.

„Danny, das ist mein Sohn Brian“, begann sie. „Brian, das ist Danny Finn. Er wird entscheiden, was aus dem Werk wird, in dem Grandma Beverly und Grandpa Jack arbeiten. Wir sind zusammen zur Schule gegangen. Er hat für Beckwith High Basketball gespielt.“

„Wie geht es Ihnen, Sir?“, sagte Brian höflich und streckte die Hand aus. „Wenn Sie Basketball gespielt haben, müssen Sie meinen Dad gekannt haben.“

Danny schüttelte sie. „Freut mich, dich kennenzulernen, mein Sohn“, erwiderte Danny und versetzte Cate einen Stich ins Herz. „Natürlich kannte ich deinen Vater. Er war ein paar Jahre vor mir. Übrigens, das war ein toller Touchdown am Samstag.“

„Sie waren beim Spiel?“

Danny nickte. „Du bist wirklich schnell.“

Zu Cates Erstaunen errötete Brian vor Stolz. „Wir haben einen guten Coach“, antwortete er bescheiden. „Leider muss ich jetzt los, Sir. Meine Freunde warten draußen“, erklärte er und verschwand in Richtung der Chips und Softdrinks.

„Ein gut aussehender Junge“, meinte Danny lächelnd. „Wie alt ist er?“

„Fünfzehn.“ Innerlich schreckte Cate vor der Lüge zurück, zu der ihr Vater Larry und sie gezwungen hatte. Aber dies war einer der Momente, für die sie ausgedacht worden war.

„Du hast nicht sehr lange gewartet“, drehte Danny den Dolch in ihrer Wunde. „Offenbar habe ich keinen bleibenden Eindruck bei dir hinterlassen.“

Jetzt war es Cate, die errötete. Danny hatte ihr gerade gesagt, dass er wünschte, er hätte ihr Kind gezeugt. Aber er hatte sie im Stich gelassen. Sie und das Baby, das auch seins war. Inzwischen waren die verstohlenen Blicke der anderen Kunden nicht mehr zu übersehen.

„Keine Angst, ich glaube nicht, dass er von mir ist“, fuhr Danny fort. „Dazu ist er ein wenig zu jung. Und wenn er wirklich von mir gewesen wäre, hätte dein Vater nicht zugelassen, dass er lebend zur Welt kommt.“

Er wollte es verhindern, dachte Cate. Aber ich habe den Priester in Ryersville angerufen und ihn angefleht, das Leben meines Babys zu retten.

„Du musst sehr stolz auf Brian sein“, fügte Danny hinzu. „Ich wünschte, ich hätte einen Sohn wie ihn. Leider habe ich keine Kinder.“ Er lächelte wehmütig. „Du scheinst eine sehr kluge und liebende Mutter zu sein.“

Das Kompliment ging ihr ans Herz. „Ich versuche es. Seine Freunde haben fast alle einen Führerschein, und wenn er ausgeht, mache ich mir große Sorgen …“

Danny sah aus, als wolle er sie in den Arm nehmen. Aber er hat mich verlassen, als ich ihn am meisten brauchte, dachte sie. Ich darf ihm nicht vertrauen, selbst wenn ich es könnte.

„Na ja, dann haben wir ja doch noch geredet“, sagte sie. „Ich muss einkaufen.“

Er ließ sie allein, doch plötzlich war er wieder neben ihr. „Wir gehören zusammen“, erklärte er der erstaunten Kassiererin, während er seine wenigen Einkäufe zusammen mit einem Hundertdollarschein auf das Band legte.

„Nein!“, protestierte Cate.

„Zu spät“, sagte er. „Komm, ich helfe dir beim Einladen.“

Auf dem Parkplatz verstaute er ihre Einkäufe im Kofferraum.

„Ich sollte dir wohl danken, auch wenn du mich tödlich blamiert hast“, sagte sie, denn mehrere Leute reckten voller Neugier die Hälse.

Als Antwort nahm Danny ihre linke Hand und schob sie zusammen mit seiner in die aufgesetzte Tasche ihres Cordrocks. Es war eine so intime, fast erotische Geste, dass ihr Widerstand dahinschmolz.

Obwohl er die Berührung genoss, huschte ein Schatten über Dannys Gesicht. Zum millionsten Mal fragte er sich, warum sie keinen seiner Briefe beantwortet hatte. Oder sich von dem Geld, das er ihr geschickt hatte, nicht eine Busfahrkarte nach Chicago gekauft hatte. Hatte sie sich nach dem Debakel im Heart’s Desire Motel und danach im Gefängnis von Clermont County auf die Seite ihrer Eltern geschlagen? Falls ja, schien sich das inzwischen wieder geändert zu haben. Aber irgendetwas verhinderte, dass die Mauer zwischen ihnen niedriger wurde.

„Wie wäre es, wenn wir in Tante Fannys Café einen Kaffee trinken und Kirschtorte essen?“, schlug er vor.

Kopfschüttelnd schob Cate seine Hand wieder aus der Tasche. „Da ist jetzt ein Restaurant drin, das Nelson’s, und die Torten sind nicht so toll. Außerdem … ist mein Leben geregelt. Ich will es nicht durcheinanderbringen.“

Ihre Antwort ignorierte er und sprach den Schulball der Beckwith High am nächsten Wochenende an. „Wenn du nicht schon verabredet bist, könnten wir zusammen hingehen. Wir sind beide Ehemalige.“

Vermutlich hatte er viele Frauen, dachte Cate. Zweifellos warteten gerade jetzt einige in Chicago auf ihn. Warum sollte sie zugeben, dass es in ihrem Leben niemanden gab?

„Tut mir leid“, erwiderte sie. „Ich muss früher hin. Und arbeiten. Ich bin eine der freiwilligen Helferinnen.“

Entschlossen verabschiedete sie sich von ihm und fuhr zu Beverly und Russ Anderson, um ihnen einen Kuchen vorbeizubringen, den Danny bezahlt hatte.

4. KAPITEL

Trotz der Berge von Fast Food, die Brian nach jedem Footballtraining verschlang, kam er stets hungrig nach Hause. Cate stand in der Küche, um das Abendessen vorzubereiten, als das Telefon läutete.

Nein, dachte sie. Das kann nicht sein. Es ist keine Stunde her, dass wir uns gesehen haben. Ich kenne auch andere Leute. Sie wischte sich die Hände an der Schürze ab.

Sekunden später drang Dannys Stimme an ihr Ohr. „Cate, hübsche Cate, schönste Cate der Christenheit, versprich, dass du mir auf dem Schulball ein paar Tänze reservierst.“

„Seit wann bist du so poetisch?“

Er lachte. „Seit ich eine charmante, aber zurückhaltende Englischlehrerin umwerbe. Na ja, als ich an der Northwestern University mein Diplom in Betriebswirtschaft gemacht habe, bin ich ein paar Mal mit einer Frau ausgegangen, die Theaterwissenschaft studierte. Sie hat mich überredet, mir mit ihr einige Aufführungen anzusehen. Schätze, ihre Vorliebe für Shakespeare hat auf mich abgefärbt.“

Seine harmlose Bemerkung machte sie eifersüchtig. Auch wenn sie es nicht verstand, wollte sie nichts über sein Liebesleben nach ihrer Trennung hören. Aber dann musste sie über seine Beharrlichkeit lächeln. Sie fragte sich, ob er das mit dem Umwerben ernst gemeint hatte, und plötzlich wurde ihr warm ums Herz.

„Ich werde gern mit dir tanzen“, sagte sie. „Wie ich Beckwith kenne, werden die Männer wohl kaum Schlange stehen.“

Zu Cates Enttäuschung war Danny in der Woche darauf zu beschäftigt, um ihr über den Weg zu laufen oder ein Treffen vorzuschlagen. Aber dafür rief er sie täglich an, wenn sie aus der Schule kam. Oder abends, wenn Brian bei lauter Musik in seinem Zimmer saß und Hausaufgaben machte.

Er hielt sie über seine Arbeit auf dem Laufenden. Offenbar verbrachte er einen Großteil seiner Zeit damit, mit den Werksangehörigen zu sprechen. Er nahm seine Aufgabe nicht leicht, und anders als ihr Vater behauptete, schien das Schicksal der Fabrik noch längst nicht besiegelt zu sein.

Danny erwähnte nicht, ob er auch mit Jack McDonough gesprochen hatte, und sie fragte ihn nicht danach. Stattdessen erzählte sie ihm lustige Erlebnisse aus ihrem Alltag als Lehrerin ebenso wie von ihrer Besorgnis, dass Dean Lawler Brenda etwas antun würde, wenn sie ihn nicht endlich anzeigte. Und sie sprach über Brian.

Mehrmals gestand Danny ihr, wie sehr er sich nach eigenen Kindern sehnte. Und jedes Mal regte sich ihr schlechtes Gewissen. Der Wunsch, ihm zu beichten, dass er Brians Vater war, wurde immer stärker. Aber noch war die Angst vor den Folgen größer.

Obwohl sie sich angeregt unterhielten, vermieden beide es sorgfältig, die Ereignisse vor siebzehn Jahren anzusprechen. Cate wünschte, sie würde wagen, ihn zu fragen, warum er sich nach jener schrecklichen Nacht im Gefängnis von Clermont County nicht bei ihr gemeldet hatte. Sie wollte wissen, warum er die von ihren Eltern erzwungene Annullierung ihrer Ehe hingenommen hatte, anstatt sich dagegen zu wehren.

Ihr Instinkt warnte sie davor, von ihm eine Erklärung zu verlangen. Hoffentlich können wir darüber reden, bevor er abreist, dachte sie. Wenn er erst wieder in Chicago war, würde sie vielleicht nie wieder etwas von ihm hören.

Am Samstagnachmittag drängten sich die Zuschauer im Stadion. Gegner der Beckwith Falcons im letzten Spiel der Saison waren die Ryersville Wildcats. Danny hatte einen Platz neben Cate und Brenda ergattert. Von der Seitenlinie aus warf Dean Lawler ihnen immer wieder feindselige Blicke zu.

Cate ging, um ein zweites Programmheft für Brians Sammlung zu kaufen. Als sie zurückkehrte, saß Brenda zwischen ihr und Danny. Vielleicht war es besser so. Wenn das Spiel begann, wollte sie sich ganz auf ihren Sohn konzentrieren. Dannys Oberschenkel an ihrem hätte das schwierig gemacht.

Dennoch musste sie zugeben, dass es ihr immer weniger ausmachte, mit ihm gesehen zu werden. Sollen die Leute doch reden, dachte sie, während Danny ihr ein Kaugummi gegen die Nervosität reichte. Wir sind alte Freunde, und jeder weiß das. Warum sollten wir uns nicht gemeinsam ein Footballspiel anschauen?

Das erste Viertel verlief frustrierend. Kein Team kam einem Touchdown auch nur nahe. Immer wieder wurde unterbrochen. Aber die beiden Mannschaften waren alte Rivalen, und ihre Anhänger feuerten sie lautstark an.

Als das zweite Viertel begann, verschwand Brenda im Waschraum. Danny nutzte die Gelegenheit, um sich neben Cate zu setzen. Er legte den Arm um ihre Taille und drückte sie zärtlich.

„Weißt du was?“, flüsterte er ihr ins Ohr.

„Ich habe nicht die leiseste Ahnung“, erwiderte sie errötend.

„Es ist die reine Hölle, hier in Beckwith zu sein und nicht mit dir schlafen zu dürfen.“

„Danny, bitte!“, wisperte sie nervös.

„Sag mir, dass du es auch willst, Liebling.“

„Wenn du nicht aufhörst, fange ich an zu weinen, und alle werden uns anstarren“, warnte sie ihn leise.

Brenda würde gleich wiederkommen, und Dean schaute schon wieder zu ihnen hoch.

„Okay“, meinte Danny, bevor er sie losließ und eine Handbreit von ihr abrückte. „Ich benehme mich … vorläufig.“

In der zweiten Hälfte fing Brian einen schwierigen Pass und kam damit siebzehn Yards voran, bevor er von zwei bulligen Wildcats abgefangen wurde.

Danny jubelte ihm so laut zu wie die anderen. „Du musst sehr stolz auf ihn sein“, sagte er zu Cate, als die Teams wieder Aufstellung nahmen. „Er ist ein großartiger Sportler.“

„Und ein toller Junge“, antwortete Cate und schämte sich dafür, dass sie ihm die Wahrheit vorenthielt.

Brians Team gewann mit zehn Punkten Vorsprung. Cate stand unter der Dusche, als das Telefon läutete. Brians reagierte nicht, denn seine Musik war zu laut.

Tropfnass und in ein Handtuch gehüllt nahm Cate ab.

Es war ihr Vater.

„Ich habe gehört, dass du und deine dämliche Freundin Brenda beim Spiel heute Nachmittag neben Danny Finn gesessen habt“, begann er grußlos. „Wahrscheinlich redet schon die ganze Stadt darüber. Ich werde es dir nie verzeihen, wenn du uns wieder zum Gespött der Leute machst!“

„Ich bezweifle, dass die guten Leute von Beckwith unsere Freundschaft so interessant finden wie du, Dad“, entgegnete sie gelassen.

Jack McDonough war Widerspruch nicht gewöhnt. „Werd nicht frech! Es geht hier um dein Verhalten, nicht um meins!“

Cate ließ sich nicht einschüchtern. „Egal, was ich tue, dir und Mom kann ich es nie recht machen, also versuche ich es erst gar nicht.“ Anstatt einzuhängen, legte sie den Hörer behutsam auf den Nachttisch. Ihr Vater würde ein paar Minuten brauchen, um zu begreifen, dass sie ihm nicht mehr zuhörte. Vielleicht würde es ihm gut tun, seinem Zorn Luft zu machen.

Wenig später trocknete sie sich ab und sprühte sich mit einem Hauch ihres Lieblingsparfüms ein, wie eine Frau, die sich auf eine Mission vorbereitete. Im Grunde tat sie genau das. Danny und sie waren erwachsen, und beim Spiel am Nachmittag hatte er keinen Zweifel daran gelassen, was er sich von ihr erhoffte. Wenn sie es auch wollte, hatte niemand das Recht, sie daran zu hindern.

Das Kleid, das sie auf dem Ball tragen würde, war nicht neu. Sie hatte es in einer edlen Secondhandboutique gekauft und es nur einmal getragen, als Larry und sie noch in Minneapolis wohnten. Es war klassisch geschnitten, und der silbrige Taft schimmerte je nach Lichteinfall bläulich oder rosig. Da sie nicht zugenommen hatte, saß es noch perfekt.

Sie hoffte, dass Danny beeindruckt sein würde.

Zufrieden setzte sie sich an den Schminktisch, um das Make-up aufzulegen.

Brian war gerade dabei, den Kühlschrank zu plündern, als sie nach unten kam. „Wow!“, rief er und stieß einen Pfiff aus. „Du siehst … wunderschön aus, Mom!“

„Danke, Liebling“, antwortete sie gerührt.

Er lächelte. „Pass gut auf dich auf, ja? Vielleicht kommt der Typ, den du mir bei Clingers’ vorgestellt hast, ja auch auf den Ball und macht dir einen Antrag.“

Also war ihm Dannys Interesse nicht entgangen. Sie würde wirklich aufpassen müssen. „Keine Angst“, scherzte sie. „Es ist so, wie du mir gesagt hast, als du sechs warst. Eltern sind viel zu alt für so etwas.“

Die sonst so spartanische Sporthalle war in den Schulfarben Braun und Gold geschmückt. Unter der Decke drehte sich eine jener glitzernden Kugeln, die an die Zwanzigerjahre erinnerten, und die Tänzer würden sich in einem Meer aus Sternen zu bewegen.

Cate setzte sich zu ihren Kollegen an den Lehrertisch. Nach und trafen die Schüler und Absolventen ein, manche allein, andere paarweise oder in Gruppen. Der Discjockey begann mit der Musik, und langsam füllte sich die Tanzfläche. Sie fragte sich, wo Brian blieb. Vermutlich würde er mit seinen Mannschaftskameraden kommen. Noch interessierte er sich mehr für Football als für Mädchen.

Danny traf als einer der Letzten ein. Er trug einen dunklen Anzug, ein blütenweißes Hemd und eine rote Krawatte und nickte mehreren Gästen zu, bevor er zum Discjockey schlenderte, kurz mit ihm sprach und ihm unauffällig ein paar Geldscheine gab. Danach begrüßte er Cate. Als der Junge aus dem Ort, der es in der Fremde zu etwas gebracht hatte und jetzt das Schicksal der Stadt in den Händen hielt, erregte er ziemliches Aufsehen. Cate sah, wie viele Leute ihn anstarrten und ihren Nachbarn etwas zuflüsterten. Er selbst schien es gar nicht zu bemerken.

Plötzlich erklang eine Ballade, die an der Spitze der Charts gestanden hatte, als Cate im letzten Jahr an der Highschool von Beckwith gewesen war. „Ich glaube, das ist unser Tanz“, murmelte Danny.

Cate fühlte sich wie in einem romantischen Film, als sie aufstand und sich in seine Arme schmiegte. Die Einsamkeit, an die sie sich seit Jahren gewöhnt hatte, fiel von ihr ab, und ihr war, als wäre sie endlich dort angekommen, wohin sie gehörte.

Wortlos begannen sie zu tanzen und bewegten sich so harmonisch, wie sie es früher getan hatten. Nun ja, sie tanzten nicht ganz so eng wie als Teenager, aber die Nähe war groß genug, um in Cate das Verlangen zu wecken, das Danny erstmals in der Dunkelheit unter ihrem Schlafzimmerfenster geweckt hatte.

Unter dem zarten Stoff ihres Kleids wurden die Knospen fest, als seine muskulösen Oberschenkel ihre streiften. Sie fühlte, dass er ihr Verlangen erwiderte. Ich will mit ihm schlafen, dachte sie.

Offenbar hatte er dem Discjockey ein stattliches Trinkgeld gegeben, denn die Musik ging fast nahtlos in einen weiteren Hit aus ihren Jugendtagen über, zu dem sie oft getanzt hatten.

„Lass uns von hier verschwinden“, flüsterte Danny danach. „Sag deinen Kollegen, dass du Kopfschmerzen hast. Ich hole dich am Hintereingang ab. Wir können zum Serpent Mound fahren.“

Zum Serpent Mound. Wo sie zum ersten Mal miteinander geschlafen hatten. Ihre Knie wurden weich, und sie musste sich an ihm festhalten. Der Altweibersommer hatte seinen Höhepunkt erreicht. Die Abendluft würde wie Samt sein, und im Mondschein würden sie einander sehen können.

Aber als alleinerziehende Mutter und Lehrerin musste sie an ihren Ruf denken.

„Einverstanden“, erwiderte sie leise. „Aber wir werden uns bei mir treffen müssen. Ich kann nur hoffen, dass Brian nicht da ist und uns mit indiskreten Fragen löchert.“

„An einem Samstagabend?“ Lachend knabberte Danny an ihrem Ohrläppchen. „Ich war auch mal fünfzehn, also halte ich das für ziemlich unwahrscheinlich.“

Auf dem Rückweg zu ihrem Tisch plauderte sie kurz mit einigen ehemaligen Klassenkameraden und wartete etwa zwanzig Minuten. Dann schützte sie Kopfschmerzen vor, verabschiedete sich mit gespieltem Bedauern von ihren Kollegen und schlüpfte durch den Hintereingang.

Als sie zu Hause ankam, sah sie erleichtert, dass die Fenster dunkel waren. Brian war noch unterwegs. Danny parkte in der Einfahrt, im Schatten eines Ahornbaums. Sie fuhr an ihm vorbei in die Garage.

„Wo bist du gewesen?“, fragte er, als sie in seine Limousine stieg. „Ich habe den Ball vor einer halben Stunde verlassen und dachte schon, du hast es dir anders überlegt.“

Sie konnte kaum fassen, dass sie wirklich mit ihm allein war. „Ich konnte nicht so kurz nach dir verschwinden“, protestierte sie, bevor er sie küsste.

Wenn er es von mir verlangt, werde ich hier und jetzt mit ihm schlafen, dachte sie beglückt. Die Angst vor einem Skandal wurde von dem unbändigen Verlangen hinweggeschwemmt, das er so mühelos in ihr auslöste.

Als verliebte Teenager waren sie einander so nah gewesen, dass jeder die Gedanken des anderen erriet. Jetzt, siebzehn Jahre später, war es wieder genauso. Sie ahnte, was Danny dachte. Sie kann mich noch immer dazu bringen, sie zu begehren. Irgendwie muss ich …

Autor

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