Vertrau mir und schenk mir dein Herz

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Warum schenkt Carleton meinen Beteuerungen keinen Glauben? fragt sich Nell. Nie gab es einen anderen außer ihm! Auch als ihr Mann fort war, ist sie ihm treu geblieben. Aber Carleton sieht nur den Knaben, der unter dem Weihnachtsbaum spielt, und behauptet: Das ist nicht mein Sohn!


  • Erscheinungstag 26.11.2014
  • ISBN / Artikelnummer 9783733764487
  • Seitenanzahl 88
  • E-Book Format ePub
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Leseprobe

PROLOG
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… Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen …

Harry Tillotson stürmte durch die Kirchentür und den Mittelgang hinauf, wischte sich dabei die Schniefnase an dem zerrissenen Ärmel seiner Jacke ab.

Bis Weihnachten waren es nur noch zwei Wochen, und in der Sonntagsschule hatten sie alles über die Ankunft des Jesuskinds gelernt. Maria würde ein Kind bekommen, aber es war nicht von ihrem Mann, hatte Hochwürden Byatt gesagt.

Einige ältere Jungen hatten ihn angeschaut und spöttisch gekichert und auf dem Heimweg hässliche Bemerkungen über seine Mutter gemacht. Er hatte versucht, sie zum Schweigen zu bringen, doch sie waren in der Überzahl gewesen. Und alle dachten sie, sie wären etwas Besseres als er, bloß weil sie eine Mutter und einen richtigen Vater hatten, von denen die meisten hier in dieser Kirche geheiratet hatten.

Wütend starrte Harry zu dem Buntglasfenster hinauf, auf dem die Jungfrau Maria das Kleine auf ihrem Schoß strahlend anlächelte. Hochwürden Byatt hatte gesagt, Gott hätte das Jesuskind auf die Welt geschickt zum Zeichen, dass er den Sündern vergeben würde.

Und warum verzieh niemand seiner Mutter, dass sie ein Baby bekommen hatte? Dass sie ihn bekommen hatte? Wo sie doch die freundlichste und klügste und fleißigste Mutter in ganz Barstow war?

Er schniefte und wischte sich wütend eine Träne aus seinem mit Dreck und Blut verkrusteten Gesicht. Die Leute in der Bibel waren ganz anders als im richtigen Leben. Dieser Josef zum Beispiel, der Zimmermann, Marias Mann, der hatte irgendwie gewusst, dass er nicht der richtige Vater des Kindes war, aber er hatte nicht überall herumerzählt, dass Maria böse wäre, und war dann in den Krieg gezogen und gefallen! Nein, er war da geblieben und hatte sich um sie gekümmert. „Warum hat meine Mum nicht so einen wie Josef geheiratet?“, platzte er heraus, und die gequälten Worte erschreckten ihn, als sie durch die leere Kirche hallten.

Man durfte in der Kirche nicht reden. Nur um zu beten.

Er riss sich die Mütze vom Kopf, umklammerte sie und senkte bußfertig den Kopf.

Doch seine Stimme war immer noch voll Groll, als er murmelte: „Sie hätte einen Mann gebraucht, der in guten wie in schlechten Tagen zu ihr hält. Dann hätte nie jemand erfahren, dass sie etwas Unrechtes getan hat. Und die anderen Jungen würden sich nicht einbilden, sie dürften mir das Leben zur Hölle machen, nur weil ich keinen richtigen Vater habe! Dann würden sie meine Mutter auch nicht so beschimpfen. Ich versuch ja, für sie einzutreten, aber …“, er hickste, dachte an die Meute, die ihn gerade eben noch eingekreist und verhöhnt und verspottet hatte, „… ich bin zu klein!“ Eine weitere Träne rollte ihm heiß über das Gesicht und tropfte auf sein Hemd.

„Der Pfarrer hat gesagt, du hast Jesus in einem Stall zur Welt kommen lassen, um zu zeigen, dass du die Ärmsten und Niedrigsten erreichen und ihnen ihre Sünden vergeben willst. Also“, beschwerte er sich, „auf uns schauen sie alle herunter. Wir sind also die Niedrigsten. Und Squire Jeffers sagt, meine Mutter ist die größte Sünderin weit und breit. Also sollte man doch meinen, du könntest uns einen Mann wie Josef schicken, der alles in Ordnung bringt. Dann …“, trotzig blickte er zum Altar, „… glaube ich vielleicht auch, dass Weihnachten irgendeinen Sinn hat!“

Plötzlich fiel ein Sonnenstrahl durch das Marienfenster und traf direkt vor seinen abgestoßenen Stiefeln auf den Fußboden.

Er zuckte zusammen und räumte schuldbewusst ein, dass er Gott nicht hätte anbrüllen sollen.

Ein räudiger Balg. Das hatte Squire Jeffers über ihn gesagt. Obwohl Hochwürden Byatt immer behauptete, Gott würde allen verzeihen.

Harry drehte sich auf dem Absatz um und raste den Mittelgang hinunter. Er wusste nicht, wer von beiden recht hatte, aber eines wusste er: Er musste schleunigst dahin zurück, wo er, wie er wusste, immer willkommen war, obwohl er ein Bastard war.

1. KAPITEL
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Der Himmel war bleigrau, aber wenigstens war der Boden weich. Nell wickelte sich ein Tuch um den Kopf, nahm eine langstielige Grabgabel und machte sich auf den Weg zum Gemüsegarten. Der Frost neulich hatte die Pastinaken sicher schön süß werden lassen.

Am Ende der Reihe hatte sie gerade behutsam die erste Wurzel ausgegraben, als sie hinter sich Schritte hörte. Sie fuhr herum und sah sich einem Mann in einem abgetragenen Mantel und abgestoßenen Stiefeln gegenüber, der den Gartenweg heraufgekommen war und sie jetzt mit dem hungrigen Blick eines Bettlers anschaute.

„Es tut mir leid, dass ich Sie erschreckt habe“, sagte er freundlich, als sie hastig einen Schritt nach hinten tat und die Gabel hob, wie um ihn abzuwehren. Doch ihr Herzschlag beruhigte sich nicht.

Mit einem gewöhnlichen Bettler wäre sie fertig geworden. Sie lebte mit ihrem sechsjährigen Sohn allein am Rand von Barstow und hatte im Lauf der Jahre gelernt, auf sich aufzupassen. Doch dies war kein gewöhnlicher Bettler.

Ungläubig schüttelte sie den Kopf.

Man hatte ihr doch erzählt, Carleton sei tot. Vor fünf Jahren war ein Brief gekommen, in dem gestanden hatte, er sei in irgendeinem Ort in Portugal, dessen Namen sie nicht einmal versucht hatte auszusprechen, als Spion gehängt worden.

Auch wenn sie es damals nicht geglaubt hatte. Carleton ein Spion! Der Mann, den sie geheiratet hatte, war nicht fähig zu etwas, wobei man gerissen sein musste. Kaum ging ihm ein Gedanke durch den Kopf, platzte er auch schon damit heraus.

Nein, sie hatte nie geglaubt, dass er Spion war.

Aber sie hatte geglaubt, er sei tot.

Also konnte er unmöglich der Mann sein, der jetzt auf dem Gartenweg stand. Obwohl der ihm so ähnlich sah. Abgesehen davon, dass er älter war und dünner und dass ihm die Arroganz, die Carleton damals aus allen Knopflöchern gekommen war, völlig abging.

„Ich suche Mrs. Green.“ Er runzelte die Stirn, als wäre er verwirrt. „Ist das nicht ihr Haus?“

„War es einmal …“, begann sie. Doch das war viele Jahre her. Das Haus hatte schon leer gestanden, als der Mann, der beim Tod ihres Mannes Viscount Lambourne geworden war, es ihr wies.

Doch bevor sie ihm all das erklären konnte, hob der Mann, der sie so sehr an ihren verstorbenen Gatten erinnerte, eine zitternde Hand an die Stirn, murmelte: „Ich glaube, ich …“, und brach prompt zusammen.

Und während er in ihre Johannisbeersträucher kippte, erkannte Nell, dass nicht nur seine Gesichtszüge, sondern auch seine Stimme sie beunruhigend an längst vergangene Zeiten erinnert hatte.

Auch die Anmut, mit der er nun das Bewusstsein verlor, brachte in ihr eine Saite zum Erklingen. Die meisten Männer wären irgendwie zu Boden gegangen und womöglich noch platt auf dem Gesicht gelandet, aber er nicht. O nein! Selbst im Niedersinken hatte er noch eine gute Figur gemacht, indem er den nächsten Strauch gewählt hatte, um seinen Sturz abzufangen.

Als ihr die überwältigende und widerwärtige Wahrheit endlich bewusst wurde, musste sie erst einmal ihre Grabgabel in den Boden rammen und sich darauf stützen.

Carleton war gar nicht tot.

Irgendwie hatte er wider alle Erwartungen überlebt und war zurückgekehrt zu … nein. Sie schüttelte den Kopf und kniff vor Schmerz die Augen zusammen. Zu ihr war er gewiss nicht zurückgekehrt. Er hatte gesagt, er sei auf der Suche nach Mrs.

Green. Er war nicht davon ausgegangen, hier auf seine Frau zu treffen. Und wie es schien, hatte er sie auch nicht wiedererkannt. Warum sollte er auch? Wo ihre kurze, katastrophale Beziehung doch so einseitig gewesen war? Immer war sie es gewesen, die ihn angehimmelt hatte, nie umgekehrt. Sie war es gewesen, die über die Balustrade auf der Empore gelugt hatte, um ihn zu beobachten, wenn er eine ihrer Cousinen zum Dinner geführt hatte. Wenn sie sich dann doch einmal von Angesicht zu Angesicht begegnet waren, etwa bei der unseligen Hausgesellschaft ihrer Tante, hatte er entweder durch sie hindurchgeblickt oder auf sie herabgeschaut, da er sie für ein Dienstmädchen gehalten hatte, nicht für eine Familienangehörige seiner Gastgeberin.

Selbst an dem Abend, der den Lauf ihrer beider Leben so unwiederbringlich verändert hatte, war er sich ihrer Gegenwart nicht bewusst gewesen. Sie hatte, die Knie ans Kinn gezogen, auf dem Fenstersitz gesessen und darüber gestaunt, dass der Schlaf ihm jede Spur von Überheblichkeit aus dem Gesicht gewischt hatte. Im Schlaf hatte er fast verletzlich ausgesehen.

Genau wie jetzt.

Unwillkürlich trat sie ein wenig näher heran. Die Jahre hatten den Mann verändert, der sie so grausam behandelt hatte. Doch obwohl sich um seine Augen herum Falten gebildet hatten und seine Wangen hohl waren, breitete sich seine hoch gewachsene Gestalt mit genauso viel Eleganz über das zerbrochene Geäst wie damals vor vielen Jahren über die seidenen Sofakissen ihrer Tante. Und obwohl sie nie gedacht hätte, ihr eleganter Ehemann würde jemals einen so durch und durch schäbigen Mantel anziehen, hatte sie keinen Zweifel mehr daran, dass er es war.

„Oh, Carleton“, stöhnte Nell und schlang die Arme um ihren Oberkörper. „Was soll ich bloß mit dir machen?“

Der Himmel antwortete ihr. Die Wolken, die den ganzen Tag schwer über dem Dorf gehangen hatten, machten sich jetzt endlich daran, ihre Last abzuwerfen. Als die ersten zarten Schneeflocken Carletons Wange trafen, wusste Nell, dass sie keine Wahl hatte.

Wie verzweifelt musste er sein, dass er hierhergekommen war, um Hilfe zu finden. Er war sicher sehr schwach, wahrscheinlich krank, sonst wäre er nicht umgekippt. Sie konnte ihn unmöglich hier draußen in der Kälte liegen lassen.

Seufzend ging sie in das Cottage und holte eine Decke von ihrem Bett. Sie legte sie auf den Boden neben den Bewusstlosen und rollte ihn darauf. Dann packte sie die Decke an zwei Ecken und zog ihn mühsam und Stück für Stück über den holprigen Pfad.

Obwohl er so mager wirkte, war er nicht gerade leicht. Als sie die Hintertür erreicht hatte, keuchte sie vor Anstrengung. Dabei musste sie ihn noch über die Schwelle hieven, um ihn ins Haus zu bringen. Mit der Methode, wie sie ihn den Pfad heraufgeschleift hatte, würde ihr das wohl nicht gelingen. Womöglich schlug sie ihm den Kopf an, wenn sie ihn über die Stufe zog, und er wurde bewusstlos … falls es möglich war, einen Mann bewusstlos zu machen, der schon ohnmächtig war …

Nein. Sie schüttelte den Kopf. Zwar bezweifelte sie, dass sie ihm wirklich schaden konnte, doch sie wollte nicht das Risiko eingehen, dass er sich den Schädel anschlug und Kopfschmerzen bekam. Mit Kopfschmerzen wollte sie Carleton niemals wieder erleben.

Bei dem Gedanken an den Morgen nach ihrer Hochzeit verbarg sie das Gesicht in den Händen. Ihr attraktiver Bräutigam war, brüskiert und von den Nachwirkungen des Brandys ganz kalkweiß im Gesicht, wütend auf sie losgegangen und hatte ihr ihre letzte schwache Hoffnung geraubt. Sie hatte damals kaum glauben können, dass Lippen, die so schön waren und deren Küsse eine so ekstatische Wirkung hatten, so schneidende Worte bilden konnten.

Im Grunde hatte sie ihn gar nicht gekannt. Seufzend ließ sie die Hände sinken und blickte ihn unverwandt an. Nein, damals nicht.

Erst sehr viel später.

Nell verzog das Gesicht und wappnete sich, ihn wieder zu berühren. Dann hockte sie sich hinter ihm auf den Boden, zog ihre Röcke hoch und streckte die Beine unziemlich links und rechts von seinem Körper aus.

Sie wurde rot. Oh, bitte, lass ihn nicht ausgerechnet jetzt aufwachen! Sie würde im Erdboden versinken und vor Scham tot umfallen, wenn er je erfahren würde, dass sie die Beine um seine Hüfte geschlungen und seinen Kopf an ihre Schulter gezogen hatte. Doch sie wusste nicht, wie sie es anders bewerkstelligen sollte, ihn ins Haus zu schaffen. Indem sie ihm die Arme um die Brust schlang und rückwärts rutschte, gelang es ihr, ihn über die Stufe der Hintertür zu hieven und in die warme Küche zu schaffen.

Matt sackte sie gegen ein Bein des Küchentisches und wartete, bis ihr Atem sich beruhigt hatte, seinen Kopf immer noch im Schoß.

Weich und flaumig war sein Haar unter ihren Fingern. Es war wohl erst vor kurzem geschoren worden. Das hat ihm sicher nicht gefallen, dachte sie und erinnerte sich an die sorgfältig frisierten, seidig dunklen Locken des jungen Stutzers von einst. Es schien ihr, als würden ihre Hände aus eigenem Entschluss ein letztes Mal über seinen Kopf streichen, bevor sie sich unter seinem Körper herauswand. Dann ließ sie seinen Kopf behutsam auf die Steinfliesen sinken und kniete sich neben ihn.

Und jetzt? Sie hatte ihn aus dem Schnee hereingeholt, doch hier auf dem Küchenfußboden konnte er nicht liegen bleiben. Obwohl der Herd den Raum warm hielt, würde sein Körper auf den Steinfliesen, auf denen er lag, sicher bald auskühlen.

Wenn er doch nur aufwachen, aufstehen und weggehen würde!

In einem kurzen Anfall von Verärgerung streckte sie die Hand aus, um ihn an der Schulter zu rütteln, zog sie jedoch rasch wieder zurück. Fast musste sie über sich lachen. Wenn er nicht wach geworden war, als sie ihn über den Gartenweg und die Stufe hinauf ins Haus geschleift hatte, würde er wohl kaum auf ein Rütteln reagieren.

Wenn sie doch wenigstens Alkohol im Haus hätte! Sie hätte ihm ein wenig in den Mund träufeln können, das hätte ihn vielleicht wiederbelebt. Verdrossen kaute sie an ihren abgebissenen Fingernägeln herum. Nicht einmal einen Tee konnte sie ihm anbieten. Sie hoffte, dass der Pfarrer ihr zu Weihnachten ein Viertelpfund schenkte, doch bis dahin war Carleton sicher längst wieder weg.

Sie hatte alles für ihn getan, was sie konnte. Wenigstens hatte sie ihn aus der Kälte ins Haus geholt – und das war mehr, als er im umgekehrten Fall für sie getan hätte.

Mit diesem ernüchternden Gedanken stand sie auf, schloss die Hintertür und lehnte sich, den Blick auf Carleton gerichtet, dagegen.

Sie war so naiv gewesen, sich tatsächlich etwas von dem attraktiven Teufel zu erwarten, den sie geheiratet hatte. Sie hätte wissen müssen, dass ein wahrer Gentleman sich während einer Hausgesellschaft, zu der auch mehrere junge Damen von vornehmer Geburt geladen waren, nicht volltrunken aufs Sofa legen und einschlafen würde. Und ein anständiger Mann würde beim Aufwachen seinen Zorn auch nicht auf solch unbeherrschte Art an einer jungen Frau auslassen, die, wie er eben herausgefunden hatte, nicht nur kein Dienstmädchen, sondern obendrein auch noch kaum dem Schulzimmer entronnen war.

Draußen kamen Schritte den Gartenweg herauf und rissen sie aus ihrer Träumerei.

Mit der verzweifelten Miene eines Übeltäters auf der Suche nach einer Zuflucht platzte Harry in die Küche und wäre über Carleton gestolpert, wenn Nell ihn nicht rasch am Arm gepackt hätte.

Die Ankunft ihres Sohnes war im Augenblick nur eine weitere Belastung für sie. Durch die Schmutzkruste in seinem Gesicht konnte sie auf einer Wange eine Verfärbung erkennen, die ein hübsches Veilchen ankündigte. Die Schneeflocken, die sein seidiges schwarzes Haar sprenkelten, legten beredt Zeugnis davon ab, dass er irgendwo seine Mütze verloren hatte. Kurz gesagt, er war augenscheinlich in eine Rauferei verwickelt gewesen.

Wieder einmal.

Trotz all ihrer Bemühungen war nicht zu leugnen, dass er allmählich zu einem rechten Raufbold heranwuchs. Sie wusste, dass sie zu nachgiebig war, doch sie brachte es nicht über sich, ihn zu schlagen, auch wenn Squire Jeffers darauf beharrte, solch strenge Züchtigung sei der einzige Weg, ihn davor zu bewahren, ein Galgenvogel zu werden.

Und obwohl sie wusste, dass sie ihn wenigstens schelten sollte, weil er in einem so unrühmlichen Zustand nach Hause kam, hatte sie im Augenblick einfach nicht die Kraft dazu. Sicher würde bald jemand vor ihrer Tür stehen und ihr haarklein erzählen, was er ausgefressen hatte, und Entschädigung verlangen.

Autor

Annie Burrows
<p>Annie Burrows wurde in Suffolk, England, geboren als Tochter von Eltern, die viel lasen und das Haus voller Bücher hatten. Schon als Mädchen dachte sie sich auf ihrem langen Schulweg oder wenn sie krank im Bett lag, Geschichten aus. Ihre Liebe zu Historischem entdeckte sie in den Herrenhäusern, die sie...
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