Skandalöse Verführung im Harem

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Die wertvollen Araberpferde sind der Stolz seines Reichs, weiß Scheich Rafiq. Als eine mysteriöse Krankheit die rassigen Vollblüter befällt, lädt er einen englischen Spezialisten ein. Doch den Wüstenprinzen erwartet eine Überraschung: Tierärztin Stephanie Darvill betritt seinen Palast - eine Frau, und noch dazu die begehrenswerteste, die jemals auf den seidenen Kissen Platz genommen hat! Aber trotz des heißen Verlangens, das zwischen ihnen entbrennt, gibt Stephanie ihm zu verstehen, dass sie ihm unmöglich ihre Unschuld schenken kann. Weil sie nicht mehr unschuldig ist …


  • Erscheinungstag 15.05.2018
  • Bandnummer 585
  • ISBN / Artikelnummer 9783733733698
  • Seitenanzahl 256
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

1. KAPITEL

Fürstentum Bharym, Arabien – im Juni 1815

Der Morgen dämmerte sanft herauf, als Rafiq al-Antarah, Fürst von Bharym, seine Stallungen nach einer angespannten Nachtwache schweren Schrittes verließ. Das Ergebnis war tragisch, aber vorhersehbar gewesen: Er hatte ein weiteres seiner kostbaren arabischen Vollblüter an diese geheimnisvolle neue Krankheit verloren. Diesmal war es Inas gewesen, eine wunderschöne kastanienbraune Stute, deren Leiden mit dem Gnadentod verkürzt worden waren, nachdem der Ausgang absehbar geworden war. In nur sechs Monaten hatte er acht seiner unbezahlbaren Zuchttiere verloren, und die einzige Stute, welche die scheinbar beliebig auftretende Infektion überlebt hatte, war nun völlig geschwächt. Wollten diese Qualen denn kein Ende nehmen?

Rafiq lehnte sich an den hölzernen Zaun, der die leere Koppel umgab, und überließ sich für einen Moment der Mischung aus Trauer, Wut und Erbitterung, die in ihm brannte. So etwas zwang auch den stärksten Mann in die Knie, ließ den gleichmütigsten aller Männer in Tränen ausbrechen. Doch ein Fürst durfte es sich nicht erlauben, menschliche Schwäche zu zeigen. Stattdessen ballte er die Fäuste, warf den Kopf in den Nacken und schrie ohnmächtig in den verblassenden Sternenhimmel. Seine schönen Tiere waren unschuldige Opfer, wurden für sein Verbrechen bestraft. Dessen war er sich sicher. In dieser dunkelsten Stunde, die weder Nacht noch Morgen war und in der er sich in dem riesigen Wüstengebiet völlig allein vorkam, hatte er daran keinerlei Zweifel. Das Schicksal hatte ihm zur Strafe diese Krankheit geschickt, verhöhnte damit das öffentliche Gelöbnis, das er vor seinem Volk abgelegt hatte, und das Versprechen, das er sich selbst gegeben hatte. Die Wiedergutmachung, indem er den Nationalstolz erneuerte und sein Gewissen beruhigte. Beides drohte ihm zu entgleiten.

Er musste ein Heilmittel finden. Wenn die Natur weiterhin ungebremst ihre Verwüstungen anrichtete, würde sie alles zerstören, worum er sich so unermüdlich bemüht hatte. Inzwischen kannten er und Jasim die verräterischen Symptome, doch auch sein berühmter Großstallmeister, dessen Ruf als führender Zureiter im gesamten Orient unumstritten war, selbst er war machtlos gewesen.

Rafiq wandte sich von der Koppel ab und rieb sich die Augen, die vor Erschöpfung brannten. Als er das Fürstentum von seinem Vater geerbt hatte, waren die Stallungen völlig heruntergekommen gewesen. Bharyms legendäre Vollblutaraber, deren Abstammungslinien sich mittels uralter Schriftrollen und mündlicher Überlieferungen bis zu den edelsten Vorfahren hatten zurückverfolgen lassen, waren längst verschwunden, verloren im Verlauf eines einzigen schicksalhaften Tags. Ein Tag, an dem sein Vater vernichtet und die Ehre der gesamten Herrscherfamilie befleckt worden war. Ein Tag, den sein Volk für den schwärzesten in der langen, stolzen Geschichte des Fürstentums hielt. Ein Tag der Demütigung, der ihrem Nationalstolz wie auch seinem persönlichen Stolz einen verheerenden Schlag versetzt hatte. Der Tag, an dem sie das Sabr verloren hatten, das berühmte Distanzrennen, benannt nach der Tugend der Ausdauer und Beharrlichkeit.

Rafiq war sechzehn gewesen, an der Schwelle zum Mannesalter, als er inmitten der rauchenden Trümmer stand, die alles waren, was von Bharyms Gestüt übrig geblieben war. Damals hatte er geschworen, dass er den Verlust wiedergutmachen würde, sobald er an der Macht wäre. Die nächsten sechs Jahre war er gezwungen gewesen, den langsamen, qualvollen Verfall seines Vaters und der damit verbundenen Geschicke des Fürstentums mit anzusehen.

Vor acht Jahren, kurz nach seinem zweiundzwanzigsten Geburtstag, hatte er den Thron geerbt und ein Land, das seinen Weg und seine Identität verloren zu haben schien. Damals hatte er versprochen, Bharym zu neuem Glanz und Reichtum zu verhelfen, ein besseres Fürstentum zu schaffen, das bereit war für das neue Jahrhundert, doch all seine Veränderungen und Verbesserungen stießen auf Apathie. Nichts war wichtiger als die Erneuerung des Sabr: Das Rennen war das greifbare Symbol für Bharyms Stolz und Ehre. Solange das Sabr nicht gewonnen war, würde sein Volk die strahlende Zukunft, die er ihm wünschte, nicht aus vollem Herzen annehmen. Solange das Sabr nicht gewonnen war, schien es, dass Bharym gar keine nennenswerte Zukunft besaß.

Und so hatte er vor fünf Jahren einen feierlichen Eid abgelegt, seinem Volk das zu bescheren, wonach es sich so sehnte. Er war sich sicher gewesen, dass seine ehrenhaften Absichten den kalten Handel mehr als aufwogen, den er abgeschlossen hatte, um dieses Versprechen zu halten. Erst später, als ihm klar wurde, wie hoch der Preis war, den er dafür bezahlen musste, geriet Rafiqs Entschlossenheit ins Wanken. Einen Weg fortzusetzen, der ihn schon so viel gekostet hatte, widersprach all seinem Instinkt. Doch als an jenem tragischen Tag die Dunkelheit in einen grauen, düsteren Morgen überging, wurde ihm klar, dass ihm nichts anderes übrig blieb als weiterzumachen. Die Rückkehr des Sabr war angesichts eines solchen Verlusts nicht unbedeutend, sondern doppelt wichtig. Jetzt aufzugeben würde die Tragödie vollkommen sinnlos machen.

Durch ein offenes Stallfenster war ein leises Wiehern zu hören. Der Himmel über ihm nahm jene milchweiße Farbe an, die vom Sonnenaufgang und dem neuen Tag kündete. Rafiq richtete sich auf. Er würde sich nicht geschlagen geben, jetzt nicht und auch in Zukunft nicht. Er war der Fürst von Bharym, Herrscher über alles, so weit er blicken konnte, einer der mächtigsten Männer Arabiens und noch nicht ganz hilflos. Noch war genug Zeit für den renommierten englischen Experten, an den er sich in seiner Verzweiflung gewandt hatte – mehr hoffnungs- als erwartungsvoll, wenn er ehrlich war. Vielleicht war Richard Darvill schon jetzt unterwegs; die fürstliche Bestallungsurkunde, die Rafiq ihm geschickt hatte, sollte sein Vorwärtskommen beschleunigen. Selbst Jasim, dem jede Einmischung in seinen – wie er das empfand – ureigenen Machtbereich aufs Heftigste widerstrebte, musste einräumen, dass der Ruf des englischen Pferdearztes untadelig und sein Ruhm wohlverdient war.

Es hieß, der Mann könnte Wunder vollbringen und Pferde heilen, die schon dem Tod geweiht waren. Und was Rafiq nun brauchte, war tatsächlich ein Wunder. Das Gestüt mit all seinen vollblütigen Rennpferden musste um jeden Preis geschützt werden. Er war es seinem Volk schuldig, der Fürst zu sein, den es in ihm sah. Er war es dem Andenken seines Vaters schuldig, den Ruf der Familie wiederherzustellen. Vor allem aber wollte Rafiq die Schuld, die er auf sich geladen hatte, um seiner selbst willen begleichen. Er trug diese Last nun schon so lange mit sich herum und wollte sich nicht länger vom Schicksal bestrafen lassen. Er würde Sühne leisten. Die Vergangenheit konnte er nicht ändern, aber er würde dafür sorgen, dass aus dem dunkelsten Kapitel seines Lebens etwas Gutes erwuchs. Mehr konnte er nicht tun.

Zwei Wochen später

Für Stephanie kam das Ende ihrer langen Reise endlich in Sicht. Die Dau, ein arabisches Zweimastschiff mit Trapezsegeln, in dem sie von Ägypten aus über das rote Meer gesegelt war, legte im Morgengrauen im jenem Hafen an, der ihrem Zielort im Landesinneren am nächsten lag. Ein hochgewachsener, streng blickender Mann prüfte am Kai ihre Papiere, ehe er ihr bedeutete, ihm zu folgen.

Am Ende des Kais wartete eine kleine Karawane auf sie. Stephanies sperriges Gepäck wurde auf bereitstehende Maultiere geladen, während man ihr mit schroffer Effizienz in den Sattel eines Kamels half. Der Beamte ergriff die Zügel und bedeutete ihr mit Gesten, dass er das Tier führen werde. Seine unergründliche Miene hellte sich erst ein wenig auf, als sie ihn in seiner Sprache anredete, ihm erklärte, dass sie ihn vollkommen verstehen könne und ihm dankbar sei für seine Hilfe. Wenn Stephanie allerdings geglaubt hatte, dass ihn ihre Sprachkenntnisse veranlassen könnten, sich ihr gegenüber aufgeschlossener zu zeigen, so hatte sie sich getäuscht. Der Beamte verbeugte sich förmlich vor ihr und wandte sich dann den vier Männern zu, die sie begleiteten. Seine kurzen, scharfen Anweisungen wurden umgehend befolgt. Eine halbe Stunde nach der Landung befand Stephanie sich wieder an Bord eines Schiffes. Diesmal jedoch handelte es sich um ein Wüstenschiff.

Sie durchquerten den geschäftigen Hafen, ein chaotisches Gewühl von Menschen, Kamelen, Maultieren und Ziegen. Mit Gütern hoch beladene Wägen kämpften an den Steinmolen ums Durchkommen. Die Luft war erfüllt vom Röhren der Kamele, von Stimmengewirr und Gemecker, dazu kamen Hufgetrappel und das Rattern der Räder, das Geschrei der Fahrer, Reiter, Matrosen und Hafenarbeiter. Und der aufgeregten Kinder, die, so zumindest kam es Stephanie vor, allem und jedem hinterherwuselten allein aus der schlichten Freude heraus, zu dem allgemeinen Lärm und Gedränge beitragen zu können.

Als sie die Küste hinter sich ließen, war von der Meeresbrise bald nichts mehr zu spüren, und die salzige Luft wich brennender Hitze. Die Sonne stieg in den Himmel, und die breite Straße, die ins Landesinnere führte, verwandelte sich in einen steinigen Pfad, der schließlich in die Weite der Sandwüste mündete. Die Luft wurde stetig heißer und trockener. Stephanie hatte sich mithilfe eines breitkrempigen Huts vor dem Schlimmsten geschützt, doch allmählich kam sie sich vor wie in einem riesigen heißen Ofen. Hin und wieder blies ihr der Wind hitzeglühenden Sand ins Gesicht, als wäre es der feurige Atem eines Löwen. Die leichte Baumwolljacke und die Bluse fühlten sich an, als wären sie aus Bärenpelzen gefertigt. Ihre Augen, ihr Mund und ihre Nase fühlten sich an wie Sandpapier. Und in den hohen Reitstiefeln brannten ihr die Füße.

Etwa um die Mittagszeit, als die Sonne den Zenit erreicht hatte, erklärte ihr Führer, dass sie die Grenze zum Fürstentum Bharym überquert hätten. Wieder einmal legten sie eine Rast ein, gerade als sie dachte, vor Durst sterben zu müssen. Von der brennenden Sommerhitze damals in Spanien hatte sie sich nicht unterkriegen lassen, doch nun musste sie an sich halten, um nicht den ganzen ziegenledernen Wasserschlauch in einem Zug auszutrinken. Diese irrsinnige Gluthitze und die Wüstenlandschaft sollten ihr nicht fremd sein. Himmel noch mal, es lag ihr im Blut, hatte sie sich bei der zweiten Rast gesagt, während sie vergebens versuchte, ebenso maßvoll von ihrem Wasser zu trinken wie ihre Begleiter. Doch die Hitze in Alexandria und Kairo hatte sie nicht auf das hier vorbereitet. Sie schüttelte den Wasserschlauch, entsetzt darüber, dass er beinahe leer war. Als der schweigsame, aber aufmerksame Beamte ihr einen neuen reichte, war sie zu dankbar, um sich zu schämen.

Doch je später es wurde und je mehr der schwankende Gang des Kamels ihren Magen strapazierte, desto gleichgültiger wurde ihr, was er von ihr dachte. Sie wünschte sich nur noch, dass diese Reise endlich zu Ende ginge, damit sie ihrem schwankenden Schiff und der unerbittlichen Sonne entkommen könnte. Doch die Reise ging immer weiter.

Endlich erhoben sich vor ihnen die imposanten Mauern einer Stadt, die sich in die Ausläufer eines Tafelgebirges schmiegte. Die Mauer bestand aus rotem Stein und war mit helleren Wirbeln verziert, die Stephanie an eine kunstvolle Torte erinnerten. Obenauf thronte ein breiter Wehrgang, dessen Zinnen dreieckig waren statt wie sonst quadratisch. Wie beutehungrige Zähne, dachte sie mit einem Schaudern.

Das Stadttor bestand aus einem hohen, kühnen Steinbogen, zu beiden Seiten von trutzigen Türmen flankiert, die an zwei ungerührte Wachposten erinnerten. Obwohl die Hälfte der Kamele, Maultiere und Wägen durch das Tor in die Stadt strömte, setzte Stephanies Karawane ihren Weg außerhalb fort, folgte dabei der Stadtmauer, ehe sie einen breiten, deutlich gekennzeichneten Weg nach oben einschlug, wo dann ihr endgültiges Ziel ins Blickfeld rückte.

Das Gebäude, bei dem es sich nur um den fürstlichen Palast handeln konnte, erhob sich auf dem Plateau eines Hügels oberhalb der Stadt und war ringsum von hohen Mauern umgeben. In den unteren Ebenen waren in regelmäßigen Abständen winzige rechteckige Fenster zu sehen die ihre Ankunft zu überwachen schienen, wie Stephanie unbehaglich feststellte. Die Aufregung, die von ihr Besitz ergriffen hatte, seit ihr diese Unternehmung vorgeschlagen worden war, wich einer akuten Besorgnis. Sie wurde hier nicht erwartet. Wäre sie willkommen? Hinter jenen verschatteten Fenstern könnten zahllose Augenpaare ihre Ankunft beobachten. Ihre Gegenwart musste ja zwangsläufig Anlass zu Spekulationen geben.

Die Schande, die im letzten Jahr ihre ständige Begleiterin gewesen war, stieg wieder in ihr auf. Sie riss sich zusammen, als sie instinktiv den Kopf senken wollte. Schließlich war sie um die halbe Welt gereist, um sie hinter sich zu lassen. Was auch immer hier im entlegenen Arabien aus ihr werden mochte – sie würde jedenfalls nicht öffentlich als Dirne oder Hure gebrandmarkt werden.

Stephanie richtete sich im Sattel auf und konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart. Weiter oben waren größere Spitzbogenfenster in die Palastmauern eingelassen, die in ihrer Gestaltung an die Stadtmauer erinnerten. Banddekorationen schmückten Mauern und Zinnen, die aus einem strahlend weißen Stein gearbeitet waren. Alabaster? Die an Reißzähne erinnernden Zinnen wurden noch bedrohlicher, als sie näher kamen. Die Karawane überquerte unter lautem Hufgetrappel einen Platz, deren Marmorboden wirkte wie mit Gold geädert, aber das war wohl nicht sehr wahrscheinlich. So weit gereist sie auch war – nie hatte sie etwas gesehen, was diesem Palast gleichgekommen wäre. Er war einschüchternd, schroff, aber überwältigend exotisch und wunderschön.

Als die Flügeltür aufschwang, krampfte sich ihr vor Nervosität der Magen zusammen. Sie vergaß ihre Erschöpfung und alle Beschwerden. Der Fürst, der hinter diesen Mauern lebte, musste einfach unfassbar reich sein. Von dem Mann selbst wusste sie nur das, was sie von Experten auf diesem Gebiet erfahren hatte: dass der Fürst seine Vollblüter nur an ein paar wenige privilegierte und sorgfältig ausgewählte Menschen verkaufte. Einen von Bharyms Vollblütern zu besitzen war inzwischen zu einer Auszeichnung geworden, die sich mit keinem Geld der Welt erkaufen ließ. Ein kluger, raffinierter Fürst, hatte sie zynisch geurteilt. Männer, vor allem reiche, privilegierte Männer, wollten immer das, was sie nicht haben konnten, sei es nun ein Pferd oder eine Frau. War sie selbst nicht der lebende Beweis für diese These? Und auch ein Beweis dafür, dass das Objekt der Begierde rasch seinen Glanz verlor, wenn man es erst einmal in seinen Besitz gebracht hatte.

Schluss damit, ermahnte Stephanie sich streng. Sie würde nicht mehr zurückblicken. Sie hatte ein ganzes Jahr Zeit gehabt, lang genug, um mit ihrer Schande und ihrer Schuld fertig zu werden und um ihre mangelnde Urteilskraft zu verfluchen, die zu ihrem Ruin geführt hatte. Sie hatte einen hohen Preis für ihre Sünde bezahlt und den zwei Menschen, die sie auf dieser Welt am meisten liebte, große Schmerzen bereitet. Nun war es an der Zeit, es wiedergutzumachen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und die Folgen ihrer Dummheit abzumildern, indem sie jetzt entschlossen nach vorne blickte.

Vorausgesetzt natürlich, der Fürst akzeptierte ihren Vorschlag. Stephanie schauderte, sagte sich jedoch, dass der Fürst nichts von ihrer Schande wusste und es auch nicht zu erfahren brauchte. Die ermutigenden Worte fielen ihr wieder ein, die man ihr zum Abschied gesagt hatte, und sie verstärkten ihre Entschlossenheit, die in sie gesetzten Erwartungen nicht zu enttäuschen und dadurch den Kummer, den sie verursacht hatte, ein wenig zu lindern. Sie war jetzt hier. Nun war es an ihr, die Gelegenheit zu ergreifen und etwas daraus zu machen.

Im mittleren Innenhof übergab ihre Eskorte sie nach einem längeren und, soweit sie es beurteilen konnte, erbitterten Disput einem weiteren furchterregenden Beamten. Es wurde wild gestikuliert, vielsagende Blicke wurden in ihre Richtung geworfen, und mehrere Lakaien wurden ausgeschickt. Der neue Beamte verneigte sich förmlich vor ihr und musterte sie unter seinen buschigen Brauen, als könnte sie sich jeden Augenblick in einen Räuber verwandeln oder vielleicht wie eine Kanonenkugel explodieren.

Es dunkelte schon, als sie dem Mann schließlich über den nun verlassen daliegenden Innenhof folgte. Die Dienstboten, der Beamte, der sie hergebracht hatte, die Kamele und Maultiere mit dem Gepäck waren alle in der Dunkelheit verschwunden. Ein dunstiger, von Schleierwolken umhüllter Halbmond hing am Himmel. Der Beamte geleitete sie durch eine Tür am anderen Ende.

Sie betrat lange, schmale Korridore mit Marmorböden und gefliesten Wänden, die in regelmäßigen Abständen von flackernden Fackeln erleuchtet wurden. Über ihnen wölbte sich eine hohe, von Bögen gestützte Decke. Vor jeder Tür standen Wachen mit ausdrucksloser Miene, deren mantelartige schwarze Übergewänder, Bischt genannt, und weiße Dischdascha-Tuniken ihre muskulösen Körper nicht verbergen konnten. Auf dem Kopf trugen sie rot gemusterte Kufiyas, Tücher, die von einem in sich gedrehten schwarzen Schal, dem Ogal, gehalten wurden. An der einen Seite ihres Gürtels hing ein tödlich aussehender Krummsäbel, an der anderen ein Handschar oder Krummdolch. Ernst neigten sie den Kopf, wenn der Beamte an ihnen vorüberging. Stephanie ging hinter ihm her und konnte die Blicke spüren, die sich ihr in den Rücken bohrten. Als sie dann vor einer mächtigen Flügeltür Halt machten, war sie außer Atem und zitterte vor nervöser Anspannung.

Das Portal wurde von zwei besonders bedrohlich wirkenden Männern bewacht. Ihr Begleiter kündigte sie in einem Tonfall an, der deutlich besagte, dass er mit der ganzen Sache nichts zu tun haben wollte. „Eure Königliche Hoheit, Fürst Rafiq al-Antarah von Bharym, hier bringe ich Euch die englische Frau.“

Mit einem kleinen, energischen Stoß wurde Stephanie von der Stelle weggeschubst, an der sie eben noch wie angewurzelt gestanden hatte, sodass sie gezwungen war, in den prachtvollen Saal mit seinem hohen Deckengewölbe zu treten. Vollkommen überwältigt sah sie auf die dunklen goldgeäderten Marmorsäulen. Auch in den kunstvoll bemalten Friesen und Gesimsen zeigte sich Gold. Die Fliesen an den hohen Wänden leuchteten in bunten Edelsteinfarben. In den Buntglasfenstern spiegelte sich das Licht der sternförmigen Kronleuchter. Auf dem Boden lagen kostbare Seidenteppiche, bestickter Brokat war in verschwenderischer Fülle über das einzige Möbelstück im Raum drapiert, einen vergoldeten Thron. Darauf saß gebieterisch der Fürst.

Die Türen hinter ihr schlossen sich mit leisem Klicken. Stephanie sah sich kurz um und entdeckte, dass sie ganz allein mit dem Fürsten war. Sie hatte keine Ahnung, was sie nun tun sollte. Sollte sie sich ihm nähern? Unentschlossen tat sie einen Schritt. Knicksen? Sie zögerte. Oder erwartete er, dass sie sich vor ihm auf den Boden warf? Völlig unfähig, irgendeine Entscheidung zu treffen, stand sie da, bereit, alles oder gar nichts zu tun, als sich der Fürst vom Thron erhob. Sie erstarrte.

Er war sehr groß. Und äußerst abweisend. Und der schönste Mann, den sie je gesehen hatte. Stephanie starrte ihn mit großen Augen und offenem Mund an. Natürlich war das ungezogen und linkisch von ihr, aber sie konnte den Blick einfach nicht von ihm wenden.

Fürst Rafiq war von Kopf bis Fuß in Weiß und Gold gekleidet. Eine hochgeschlossene, langärmelige weiße Seidentunika schmiegte sich an seinen muskulösen Oberkörper, bedeckte die langen Beine und die breite Brust. Der schwere Gürtel, den er sich um die schmale Taille gelegt hatte, war mit Edelsteinen besetzt, ebenso wie die Scheide seines Krummsäbels. Der dünne Mantel, den er über der Tunika trug, schien aus reinem Silber gesponnen und mit winzigen Diamanten bestreut. Seine Kufiya war aus demselben Stoff gefertigt und wurde von einer Kordel gehalten, die aus purem Gold gedreht schien.

Doch es war das von der Kopfbedeckung umrahmte Gesicht, das Stephanie nicht mehr losließ. Sie hatte im Leben durchaus schon attraktive Männer gesehen, aber dieser hier hätte Modell stehen können für Vollkommenheit. Sein Teint hatte die Farbe von Sand im Schatten. Wangen wie gemeißelt, eine leicht gebogene Nase, dazu ein Mund, der streng und zugleich unglaublich sinnlich war. Die Augen unter den gewölbten Brauen waren so dunkel, dass sie beinahe schwarz wirkten. Das Haar konnte sie nicht sehen, doch sie hätte darauf gewettet, dass es ebenfalls nachtdunkel war. Ein gefallener Engel, von Sünde durchdrungen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie auf diese überspannte Formulierung kam, doch sündig war für diesen Mann genau das richtige Wort.

Auf ihre Gedanken traf es aber auch zu. Du liebe Güte! Sie sollte doch wohl die Erste sein, die sich derartig gefährliche Gedanken verkniff. Sie sollte sich nicht mit dem attraktiven Äußeren des Fürsten befassen. Auch wenn seine Lider schwer sein mochten und seine Miene beinahe so etwas wie würdevolle Trägheit zeigte – Stephanie ließ sich davon nicht täuschen. Vor ihr stand ein Mann, der die Macht so gewohnt war, dass er es nicht nötig hatte, sie zur Schau zu stellen. Selbst wenn Fürst Rafiq in abgerissenen Lumpen vor ihr gestanden hätte, hätte sie keinen Zweifel an seinem Status gehabt. Sein Blick verriet ihn. Nicht Arroganz lag darin, sondern Selbstsicherheit, die Gewissheit, dass er der rechtmäßige Herrscher war über alles, was sein Blick umfasste. Und es war auch an seiner Haltung abzulesen, der Art, wie er mit gestrafften Schultern dastand. Stephanie kam wieder zu sich und versank in einen tiefen Knicks.

„Erheben Sie sich.“

Sie tat, wie ihr geheißen, war sich dabei ihres zerrauften Äußeren und ihrer staubigen Kleidung überaus bewusst. Vermutlich war ihr Gesicht auch noch voller Sand. Langsam nahm er sie in Augenschein, ließ dabei den verhüllten Blick an ihr auf und ab wandern. Seine Miene war dabei ebenso unbewegt und unergründlich wie die des Duke of Wellington, wenn dieser seine Truppen inspizierte. Ein Blick wie dieser hätte auch die standhaftesten, adrettesten Offiziere entmutigt.

„Wer sind Sie, und warum sind Sie hier?“, fragte Fürst Rafiq endlich. Nach dem langen Schweigen waren ihre Nerven bis zum Zerreißen gespannt. Er sprach Englisch, mit leichtem Akzent, aber klar und deutlich.

Abgelenkt von der verstörenden Wirkung, die er auf sie ausübte, und gleichzeitig getrieben von der Notwendigkeit, ihn zu beeindrucken, verschränkte Stephanie die Hände im Rücken, zwang sich, seinem Blick zu begegnen, und antwortete ihm in seiner Sprache. „Ich bin auf Ihre Einladung hingekommen, Königliche Hoheit.“

„Ich habe aber keine Einladung ausgesprochen, Miss.“

„Nicht direkt, das räume ich ein. Vielleicht kann das hier bei der Klärung der Angelegenheit behilflich sein“, sagte Stephanie und reichte ihm ihre Papiere.

Der Fürst warf einen flüchtigen Blick auf das Dokument. „Das hier ist eine Bestallungsurkunde, die ich für Richard Darvill ausgestellt habe, den angesehenen Pferdearzt des Siebten Husarenregiments. Wie kommt sie in Ihren Besitz?“

Stephanie krampfte die Finger ineinander, als könnte dies verhindern, dass ihr die Beine zitterten. „Ich bin Stephanie Darvill, seine Tochter und Assistentin. Mein Vater war sehr besorgt, als er von der Krankheit las, die Ihr Gestüt heimgesucht hat, doch er hätte sein Regiment nicht guten Gewissens verlassen können, nachdem Napoleon wieder auf freiem Fuß ist und unsere Armee jeden Augenblick in die Schlacht ziehen muss.“ Was die Wahrheit war, wenn auch nicht die ganze.

„Und so hielt er es für angemessen, mir stattdessen seine Tochter zu schicken?“

Der Fürst klang beinahe so ungläubig, wie sie selbst geklungen hatte, als ihr Vater ihr dies als die perfekte Lösung für ihre missliche Lage vorschlug. Wieder verblüffte sie das enorme Vertrauen, das ihr Vater in sie setzte. Sie würde ihn nicht enttäuschen. Nicht noch einmal.

„Mein Vater hat mich in der Physiologie der Pferde und der Behandlung ihrer Krankheiten unterrichtet“, sagte Stephanie etwas selbstbewusster. „Von klein auf habe ich an seiner Seite gearbeitet und von ihm gelernt. Außerdem habe ich das letzte Jahr auf einem der größten Gestüte in England gearbeitet, in der Nähe der Pferderennbahn von Newmarket. Ich habe also die entsprechende Erfahrung, auch wenn ich niemals behaupten würde, über denselben Erfahrungsschatz zu verfügen wie mein Vater.“

„Richard Darvill steht im Ruf, der größte Pferdeexperte weltweit zu sein. Sein Ruhm hat sich bis hierher nach Arabien herumgesprochen.“

„Diesen Ruf hat er sich auch redlich verdient“, sagte Stephanie stolz. „Es wäre keine Übertreibung zu sagen, dass mein Vater fast so etwas wie ein Visionär ist. Seit Jahren kämpft er darum, die Tiermedizin vom mittelalterlichen Dunkel zu befreien, und immer wieder versucht er, die Kurschmiede der Armee davon zu überzeugen, ihre unnötig grausamen und weitgehend wirkungslosen Behandlungen aufzugeben. Er setzte sich für neue Methoden ein, neue Ideen, die auf den Grundsätzen des großen Mr. John Hunter beruhen. Mein Vater …“

„Die Verdienste Ihres Vaters sind mir wohlbekannt“, unterbrach sie der Fürst. „Aus diesem Grund habe ich ihn um Hilfe ersucht, und nicht seine Tochter.“ Er bedachte sie mit einem weiteren seiner kühlen Blicke, die sie ganz allmählich, wenn auch nur ein winziges bisschen enervierten. Allerdings nicht so wirkungsvoll wie seine nächsten Worte. „Von allem anderen abgesehen, Sie sind eine Frau.“

„Das sind Töchter normalerweise.“ Stephanie knirschte mit den Zähnen. Es war nicht das erste Mal, dass sie mit Vorurteilen zu kämpfen hatte. „Ich habe festgestellt, dass sich meine tierischen Patienten herzlich wenig um diesen Umstand bekümmern.“

„Vielleicht, aber ich kann nicht glauben, dass Ihre Besitzer diese Tatsache ebenso bereitwillig ignorieren.“

„Einer der vielen Gründe, warum ich Pferde den Menschen vorziehe“, erwiderte sie. Ihre Kopfschmerzen wurden stärker. Sie nahm den Hut ab und fuhr sich durch das schweißfeuchte Haar. Es hatte wenig Sinn, den Fürsten gegen sich aufzubringen. Sie würde damit viel eher erreichen, dass man sie in die Wüste hinauswarf, als dass man ihr Zutritt zu den Ställen gewährte.

„Königliche Hoheit“, sagte sie, um einen versöhnlichen Ton bemüht, „mir ist bewusst, dass meine Ankunft für Sie überraschend kam, zurückhaltend ausgedrückt, aber ich versichere Ihnen, dass ich über die nötige Erfahrung verfüge, um Ihnen zu helfen.“ Mit einiger Verspätung fiel ihr der Brief ein, den ihr Vater geschrieben hatte, und sie überreichte ihn. „Das sollte Ihnen die notwendige Bestätigung geben.“

Der Fürst erbrach das Siegel und überflog den Brief, der in der präzisen Handschrift ihres Vaters geschrieben war. „Eine äußerst überschwängliche Empfehlung. Ich hoffe, sie wurde nicht von väterlicher Parteilichkeit diktiert.“

Stephanie nahm den Brief zurück, jedoch fest entschlossen, den Mut nicht zu verlieren. „Mein Vater ist ein Mann der Wissenschaft. Er lässt sich lieber von Fakten leiten als von Gefühlen, genau wie ich. Und Tatsache ist, Königliche Hoheit, dass Sie nicht bis nach England um Hilfe nachgesucht hätten, wenn Sie nicht in einer fatalen Lage wären oder jemand anderen wüssten, der Ihnen helfen könnte. Ich bin nicht mein Vater, aber ich stehe hier vor Ihnen mit seinem Segen, ich bin eine hervorragende Tierärztin, und ich verspreche Ihnen, dass ich mein Bestes geben werde, um Ihnen zu helfen. Vergessen Sie doch einfach, dass ich eine Frau bin, und gestatten Sie mir, mich um Ihre kranken Pferde zu kümmern.“

Eigentlich hätte ihn die Kühnheit, mit der sie zu ihm sprach, empören sollen, doch Rafiq war unwillkürlich beeindruckt von dieser zierlichen Frau, die ihn aus großen braunen Augen herausfordernd anfunkelte und sich der Tatsache gar nicht bewusst zu sein schien, dass sie beinahe jede Anstandsregel gebrochen und die gesamte Hofetikette verletzt hatte.

Sie war nicht so jung, wie er zuerst geglaubt hatte – vielleicht fünf- oder sechsundzwanzig. Ihr Haar war von der Sonne goldgesträhnt, doch er vermutete, dass es normalerweise dunkler war, denn ihre Brauen und Wimpern waren dunkelbraun. Ihr Teint entsprach nicht der einer englischen Rose, sondern war dunkler, sonnengebräunt, aber nicht verbrannt. Sie war nicht schön. Ihre Wangen waren zu rund, ihr Blick viel zu dreist, ihr Kinn zu energisch. Sie hatte viel zu viel Charakterstärke, um etwas so Fades zu sein wie hübsch, doch sie hatte etwas sehr Anziehendes an sich, einen gewissen Reiz, den er nicht benennen konnte. Obwohl man ihr die lange Reise ansah, obwohl weder ihre äußere Erscheinung noch ihr Benehmen irgendetwas Aufreizendes an sich hatte, vermittelte sie den Eindruck, als hätte sie sich soeben nach einer Nacht stürmischen, befriedigenden Liebesspiels von ihrem Lager erhoben. Beim Anblick dieser üppigen rosa Lippen konnte er an nichts anderes denken, als dass er sie küssen und ihre weibliche Gestalt von den strengen Kleidern befreien wollte, um zu sehen, ob ihre Brustspitzen denselben rosa Farbton aufwiesen. War ihre Taille, umschlungen von einem Gürtel, der aussah, als wäre er für eine Pistole bestimmt, wirklich so schmal? Gingen ihr die Reitstiefel bis zu den Knöcheln, den Knien oder gar bis zu den weichen Schenkeln?

Er sollte vergessen, dass sie eine Frau war? Das konnte er nicht, aber er könnte sich mit ihr darauf verständigen, dass es nicht ihre hervorstechendste Eigenschaft war, dachte Rafiq grimmig, und er könnte einräumen, dass sie in einem Punkt übereinstimmten. Er brauchte jemanden, der seine Pferde rettete. Konnte dieser jemand wirklich diese Frau sein?

„Meine Skepsis, was Ihre Fähigkeiten betrifft, Miss Darvill, ist verständlich“, erklärte er. „Gewiss würden sogar Sie zugeben, dass eine Frau in einem solchen Beruf sehr selten ist, in Ihrem speziellen Betätigungsfeld vielleicht sogar einmalig.“

Es hatte den Anschein, als wollte sie nichts dergleichen zugeben. „Warum sollte ich vorgeben, über Fachkenntnisse und Praxis zu verfügen, die ich nicht habe, wenn man mich darin so leicht der Lüge überführen könnte? Ich habe nicht den Wunsch, wegen Hochstapelei in einem Ihrer Kerker zu landen, lassen Sie sich das gesagt sein.“

Sie straffte die Schultern und sah ihm direkt in die Augen – oder so direkt sie eben konnte, wenn man bedachte, dass sie einen Kopf kleiner war als er. Er bewunderte ihre Courage, auch wenn ihn ihr Mangel an Ehrerbietung allmählich irritierte. „Sie haben vergessen zu erwähnen, dass ich Sie auch in meinen Harem sperren lassen könnte, Miss Darvill, wo Sie mir dann zu Willen sein müssten.“

Er hatte sie nur in die Schranken weisen wollen. Ihre Reaktion auf seine Bemerkung verblüffte ihn. Ihre Augen blitzten vor Zorn, und sie ballte die Fäuste. „So eine Frau bin ich nicht“, stieß sie mit zusammengebissenen Zähnen hervor.

Diese Worte weckten sein Interesse. Welche Frau war sie dann? Ihr herausfordernder Blick, ihre trotzige Haltung machten klar, dass sie es gewohnt war, in jeder Lage für sich einzustehen, aber warum sollte sie sich überhaupt erst in eine derart schwierige Lagen bringen? Und wie war es möglich, dass eine so attraktive Frau, die zudem, wie es schien, ihr Leben lang von englischen Eliteoffizieren umgeben gewesen war, noch nicht geheiratet hatte? Heißblütig, das war das Wort, das er gesucht hatte. Stephanie Darvill war heißblütig, und sie war sich dessen entweder überhaupt nicht bewusst, oder es interessierte sie nicht.

Nicht dass es in irgendwelcher Hinsicht relevant gewesen wäre. Es ging nicht um ihr Erscheinungsbild, sondern um ihr Geschlecht. Wenn sie tatsächlich die sachkundige Tierärztin war, als die ihr Vater sie in seinem Brief angepriesen hatte, so würde sie in den Stallungen arbeiten müssen, mit seinen Männern. Ihre bloße Anwesenheit würde von vielen beinahe als Sakrileg betrachtet werden. Vor allem von einem ganz bestimmten Mann …

Doch er griff vor. „Auch wenn ich die guten Absichten Ihres Vaters zu schätzen weiß, so müssen Sie doch einsehen, dass Ihre Ankunft hier nicht nur von Vorteil ist. Ihnen widerstrebt es, dass Ihr Geschlecht eine Rolle spielen sollte, doch es würde Ihre Ernennung zur Hofpferdeärztin äußerst problematisch machen. Bitte entschuldigen Sie mich einen Augenblick, Miss Darvill, ich muss meine Gedanken ordnen.“

Rafiq ging zu den Fenstern auf der anderen Seite des Fürsten-Empfangssaals, die hinaus auf den Spiegelbrunnenhof gingen. Wie Stephanie Darvill gesagt hatte – die Lage war fatal. Die Krankheit würde immer wieder auftreten, bis sie seinem Ehrgeiz den Todesstoß versetzt und all die Rennpferde hinweggerafft hätte, in die er und sein Volk all ihre Hoffnungen gesetzt hatten. Dieses Jahr sollte ihr großes Jahr sein, das Jahr, in dem sie den Sabr zurückholten.

Ja, die Situation war in der Tat fatal, rechtfertigte dies aber das unzweifelhafte Risiko, das er mit der Anstellung dieser Frau einging? Er wandte sich vom Fenster ab, um sie zu mustern. Sie stand mit verschränkten Armen da, in ihrer Miene malte sich eine liebenswerte Mischung aus Trotz und Flehen. Seit Wochen, Monaten kämpfte Rafiq nun schon gegen die Verzweiflung an. Könnte sich diese Frau, so unwahrscheinlich es auch sein mochte, als seine Retterin erweisen? Selbst wenn sie über genügend Temperament und Mut verfügte, um sich in der rein männlichen Domäne der Stallungen durchsetzen zu können, war keineswegs gewiss, dass ihr Fachwissen wirklich so groß war, wie sie behauptete.

Er wollte ihr gern glauben. Allerdings musste er sich vorsehen, er durfte sich nicht zu sehr von seinen Hoffnungen leiten lassen – und er musste aufpassen, dass ihre Reize sein Urteilsvermögen nicht beeinträchtigten. „Sie sprechen unsere Sprache außerordentlich fließend“, sagte Rafiq und trat wieder zu ihr. „Wie kommt es, dass eine Engländerin darin derart bewandert ist?“

„Meine Mutter ist Ägypterin, Königliche Hoheit.“

Was ihre Gesichts- und Haarfarbe erklärte, dachte er, darauf bedacht, sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. „Ihre arabischen Sprachkenntnisse wären auf alle Fälle von Vorteil, wenn ich Sie einstellen sollte.“

„Aber es wäre wohl kaum der entscheidende Faktor. Ich verstehe vollkommen.“

In ihren Worten schwang eine winzige Spur Ironie mit. Dergleichen begegnete ihm nicht oft, und so hielt er inne. „Der entscheidende Faktor, Miss Darvill“, sagte er schließlich kühl, „ist, ob Sie mir versprechen können, meine Pferde zu retten.“

Ihr Gesicht verdüsterte sich auf fast komische Weise. „Nein, das kann ich nicht, Königliche Hoheit. Wenn ein solches Versprechen die Bedingung dafür ist, dass ich bleiben kann, dann muss ich mich verabschieden, so ungern ich das auch täte. Mein Vater hat mich gelehrt, niemals irgendwelche Garantien zu geben. Selbst bei einfachsten Routinefällen muss man auf die Launen der Natur gefasst sein. So, wie Sie die Krankheit in Ihrem Brief an meinen Vater beschrieben haben, nehme ich an, dass es sich um etwas Neues, Unbekanntes handelt. Das ist ein großes Unglück für Sie.“

„An diesem Unglück bin ich einzig und allein selbst schuld, Miss Darvill.“ Die Trostlosigkeit in seiner Stimme war nicht zu überhören, und sie runzelte die Stirn. Rafiq, der sie inzwischen gut genug kannte, um mit einer Nachfrage zu rechnen, ungeachtet der Tatsache, dass dies einen eklatanten Verstoß gegen die Etikette darstellte, kam ihr zuvor. „Jetzt zählt nicht, wie die Krankheit über das Gestüt von Bharym kam, sondern ob Sie ihr ein Ende bereiten können.“

Die meisten Männer hätten diese Frage lärmend bejaht. Keiner hätte es gewagt, sie zu verneinen. Stephanie Darvill schwieg einen langen Augenblick und biss sich auf die Lippe. Schließlich erklärte sie vorsichtig: „Ich kann versprechen, dass ich mein Bestes geben werde, um Ihre Pferde zu retten. Vielleicht ist das nicht die klügste Antwort auf Ihre Frage“, sagte sie und verzog das Gesicht, „aber es ist die ehrlichste, die ich geben kann.“

Sie hätte ihm keine bessere geben können. Rafiq gestattete sich ein leises Lächeln. „Ihre Ehrlichkeit ist erfrischend und seltsam beruhigend. Ich bin umgeben von Leuten, die mir das erzählen, was sie glauben, das ich hören möchte, und nicht das, was ich erfahren müsste.“

„Heißt das, Sie gestatten, dass ich Ihre Pferde untersuche?“

Ihr Eifer war rührend. „Im Moment ist keines meiner Zuchttiere von dieser Krankheit infiziert. Die Krankheit schlägt plötzlich und heftig zu. Vor zwei Wochen haben wir Inas verloren, eine vierjährige Stute. Seitdem kam es zu keiner Infektion mehr, aber das entspricht dem Muster. Ich bezweifle nicht, dass es bald zu neuen Infektionen kommen wird. Morgen mache ich Sie mit meinem Großstallmeister bekannt.“ Rafiq hielt inne und verzog das Gesicht. Wenn es nur einen geeigneten Weg gäbe, Jasim vorübergehend von den Stallungen fernzuhalten.

Wieder einmal griff er der Entwicklung vor. Jasim wäre nur dann ein Problem, wenn er sich entschlösse, die faszinierende Miss Darvill anzustellen. „Wir reden weiter, wenn Sie sich zum Abendessen zu mir gesellen. Sie haben eine lange, anstrengende Reise hinter sich und werden zweifellos erst ein Bad nehmen und sich frisch machen wollen.“

Seine Einladung verblüffte sie offenbar. „Zu Ihnen gesellen? Aber ich habe gar keine passende Kleidung dabei. Ich dachte … ich habe nicht erwartet …“

„Jedwede Erwartungen, die ich gehegt haben mag, haben sich in Nichts aufgelöst, als Sie durch diese Tür getreten sind“, erklärte Rafiq reuig und nahm ihre Hand zwischen seine. „Ihre Ankunft hier in Bharym ist völlig unerwartet. Hoffentlich wird sie von Erfolg gekrönt.“ Eine dicke Locke hatte sich aus ihrer Frisur gelöst und hing ihr nun halb über den Augen. Aus irgendeinem Grund schien das ihren verführerischen Reiz noch zu erhöhen. Sein Griff verstärkte sich. „Willkommen in Bharym, Miss Darvill.“

Er hob ihre Hand an den Mund, eigentlich nur zu einem höflichen Kuss auf die Fingerspitzen, doch sobald seine Lippen ihre Haut berührten, durchfuhr ihn plötzliche Begierde. Die höfliche Geste geriet zu einem Annäherungsversuch, den er eigentlich nicht hätte machen dürfen. Sie keuchte leise auf. In ihrem Blick glaubte er ein Echo jener Lust zu entdecken, die er empfand, ehe sie ihm die Hand entriss, und er fragte sich, ob er sich das eingebildet hatte.

„Ich lasse sie in den Harem bringen“, sagte er. „Und damit es keine Missverständnisse gibt“, konnte er sich nicht verkneifen hinzuzufügen, „mein Harem dient nur als Unterkunft für die weiblichen Angestellten. Es tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber Sie werden dort keine einzige Konkubine finden. Sie werden die einzige andere Bewohnerin sein.“

2. KAPITEL

Nachdem sie einem weiteren Diener durch ein neuerliches Labyrinth an Fluren gefolgt war, kam Stephanie schließlich zu einer Tür, die von einem veritablen Riesen bewacht wurde. Ein Türgitter wurde aufgeschoben. Die Tür schwang nach innen. Der Dienstbote führte sie hinein und verneigte sich. Innen traf sie auf eine vornehm wirkende ältere Frau, die sie offensichtlich erwartete. „Man hat mir gesagt, dass Sie unsere Sprache sprechen, Madam?“, sagte sie, nachdem sie eine förmliche Begrüßung ausgetauscht hatten. „Ich heiße Aida, ich bin die Haremsaufseherin. Bitte folgen Sie mir.“

Sie führte sie in einen riesigen Innenhof, dessen Mitte zum Himmel hin offen war. Der Boden war mit kühlen Fliesen und Mosaik gepflastert, und irgendwo plätscherte ein Brunnen. Auf der anderen Seite des Hofs machten sie Halt. „Ihr Quartier, Madam. Ich hoffe, es gefällt Ihnen.“

„Meine Güte.“ Staunend sah Stephanie sich in dem luxuriös ausgestatteten Gemach um. Auf der langen, strapaziösen Reise von der Dau zum Palast musste sie irgendwann die Wirklichkeit hinter sich gelassen und eine Traumwelt betreten haben.

„Auf der anderen Seite des Hofs gibt es einen Aufenthaltsraum und einen Speisesaal“, erklärte Aida ihr. „Ich habe mir erlaubt, Ihnen ein erfrischendes Getränk einzuschenken. Wenn Madam mich jetzt bitte entschuldigen möchte, ich muss mich um das Bad kümmern.“

„Danke.“ Stephanie nahm das hohe, gekühlte Glas in die Hand und nippte vorsichtig daran. Das Getränk war sowohl scharf als auch süß und mit Rosenwasser aromatisiert.

Der Raum wurde von einem hohen Polsterbett dominiert, einer Hommage an den Luxus. Etwas so Üppiges hatte sie noch nie gesehen. Sie strich über die verschiedenen Lagen an Schleiervorhängen, seidene Bettdecken, hob ein samtenes Kissen an die Wange. Die Quasten kitzelten sie am Kinn.

Sie stand in einem fürstlichen Harem. In einem fürstlichen Palast. Der einem bedeutenden Fürsten gehörte. Der war zufällig der attraktivste Mann, der ihr je begegnet war. Und doch gab es in seinem Harem weder Konkubinen noch Ehefrauen. Hatte sie sich verhört oder ihn falsch verstanden? Fürst Rafiq musste um die dreißig sein. Man erwartete doch sicher von ihm, dass er heiratete, und wenn es nur wegen eines Erben war. In dieser Hinsicht waren adelige Familien doch alle gleich, egal ob sie nun Araber oder Briten waren.

Stephanie goss sich nach und setzte sich auf die Kante des Polsterbetts. Fürst Rafiqs Familienstand war für sie natürlich nicht von Belang. Genauso wenig wie der Umstand, dass sie ein köstlicher Schauer überlaufen hatte, als er ihr die Hand küsste, und sie sich einen flüchtigen Augenblick lang sicher gewesen war, dass er genau so empfand. Die Vorstellung, sie könnte einem Mann gefallen, der so attraktiv war wie der Fürst, war absolut lächerlich. Und selbst wenn es der Fall wäre, war sie nicht so dumm, sein Interesse zu erwidern. Sie hatte sich geschworen, aus ihrem Fehler zu lernen. Dies war die perfekte Gelegenheit, sich zu beweisen!

Stephanie schüttelte energisch den Kopf. Dieser Raum mochte ja aussehen, als wäre er für eine Fürstentochter eingerichtet, aber sie war nicht hier, um sich in seidenen Gewändern auf Diwanen zu räkeln und Zuckerwerk zu essen, sie war hier, um Fürst Rafiqs arabische Vollblüter von einer schrecklichen Krankheit zu heilen. Ein Unglück, an dem er einzig und allein selbst schuld war, hatte er gesagt. Sie fand das merkwürdig. Wie konnte er sich einbilden, das alles sei seine Schuld? Sie hatte nicht den Eindruck, als wäre er besonders abergläubisch. Er hatte keinen Wahrsager zu Hilfe gerufen, sondern einen Mann der Wissenschaft. „Und stattdessen ist nur eine Frau der Wissenschaft auf seiner Schwelle gelandet“, murmelte Stephanie, „die vermutlich auf die eine oder andere Art zaubern muss, um ein Heilmittel zu finden.“

Die Schmetterlinge in ihrem Bauch, die seit ihrer Ankunft keine Ruhe geben wollten, begannen wieder zu flattern. Sie wollte es unbedingt schaffen. So viel hing davon ab. Sie wäre nicht länger ein hoffnungsloser Fall. Sie könnte auf eigenen Beinen stehen, und wenn sie die Krankheit besiegte, würde das damit einhergehende Prestige sicher schwerer wiegen als der Skandal, der immer noch an ihr klebte wie ein übler Geruch, obwohl sie sich ein Jahr lang aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte. Papa hätte sie nie gedrängt hierherzureisen, wenn er nicht gedacht hätte, dass sie dieser Herausforderung gewachsen wäre. Er würde ihrem bereits angeschlagenen Selbstvertrauen nicht noch einen Schlag versetzen wollen, indem er sie auf eine Mission schickte, die sie nicht gewinnen konnte. Besser, sie machte sich an die Arbeit. Als Allererstes würde sie dafür sorgen, dass sie zum Abendessen mit dem Fürsten nicht zu spät kam.

Sie öffnete den Schrankkoffer mit ihren Kleidern, der am Fußende ihres Bettes platziert worden war, und stöhnte. Im Koffer befand sich kein einziges Kleidungsstück, mit dem sie einen guten Eindruck hätte machen können. Beim Packen hatte sie nur ihre Rolle als Pferdeärztin im Blick gehabt und vor allem Bücher, Notizen und Instrumente mitgenommen. Sie hatte erwartet, in den Stallungen Quartier zu beziehen und ihre Zeit bei den Pferden zu verbringen. Ihre Bestürzung wurde noch größer, als sie sich zu dem großen Spiegel umdrehte, der neben einem lackierten Schränkchen stand.

Dieses kurze Aufflackern von Begierde in Fürst Rafiqs Blick, als er ihr die Hand geküsst hatte, das musste sie sich eingebildet haben. Der Mann war die fleischgewordene Sünde, während sie aussah, als hätte man sie erst in Öl und dann in Wüstensand gerollt. Ihr Haar brachte es fertig, kraftlos und gleichzeitig wild auszusehen – nun wurde ihr klar, warum Reisende in der Wüste ihre Kufiya nutzten, um sich vor der Sonne zu schützen. Ihr blieb nicht einmal eine Stunde, um sich herzurichten, und so riss sie sich die Kleider vom Leib und lief, nur in ein großes leinenes Badetuch gewickelt, das Aida für sie bereitgelegt hatte, in den Baderaum. Dieser war ganz in kühlem cremeweißem Marmor gehalten. Es gab ein Brunnenbecken zum Waschen und einen langen Tisch, der vermutlich für Massagen genutzt wurde, dazu ein riesiges Bassin, das mit warmem Wasser gefüllt war, bestreut mit Blütenblättern.

„Danke“, sagte sie zu Aida, die darauf – zu Stephanies Erleichterung – den Raum verließ. Obwohl sie sich danach sehnte, sich in dem duftenden Wasser zu aalen, hatte sie nur Zeit für ein rasches, aber dennoch gründliches Waschen am Brunnen. Kurz darauf kehrte sie sauber und erquickt in ihr Gemach zurück, steckte ihr frisch gewaschenes Haar zum Knoten auf und stand wieder vor dem Dilemma, was sie nur anziehen sollte. Bis auf ihr Reitkostüm und einen gewissen Vorrat an Blusen hatte sie nur Nachthemden, Unterwäsche und ein Tageskleid eingepackt. Es war aus schlichter weißer Baumwolle gearbeitet, hatte Puffärmelchen und eine hohe Taille, der Ausschnitt wurde mit einem Satinband gerafft. Einziger Schmuck war ein breiter Einsatz mit Weißstickerei, der vom Ausschnitt bis zum Saum reichte. Nur in Hemd, Schnürbrust und Strümpfen, hielt Stephanie das Kleid hoch, damit Aida es sich ansah. „Leider habe ich nichts anderes, glauben Sie, dass es genügt?“

Die Haremsaufseherin wiegte den Kopf. „Es ist schade, dass ich nicht früher von Ihrer Ankunft erfuhr. Ich würde mich sehr über die Gelegenheit freuen, wieder einmal eine feine Dame anzukleiden.“

„Oh, ich bin keine Dame, ich bin die Tochter eines Offiziers und arbeite mit Pferden.“

Stephanie hielt das Kleid vor dem Spiegel an sich hin. Es war ein bequemes, leichtes Kleid, ihr Lieblingskleid. Das Problem war, dass ihre Vorliebe für dieses Kleid nur allzu deutlich zu sehen war: Es war schon ziemlich fadenscheinig. Vielleicht könnte sie Aida bitten, ein neues Kleid für sie zu nähen. Nichts Extravagantes natürlich, aber …

„Sie haben gesagt, Sie würden sich über die Gelegenheit freuen, wieder einmal eine feine Dame anzukleiden“, rief sie aus und drehte sich zu Aida um. „Was haben Sie damit gemeint? Haben Sie sich dabei etwa auf … auf Konkubinen bezogen?“

Aida lief tiefrot an und wirkte sogar noch schockierter, als Stephanie sich fühlte. „Gewiss nicht! Seit der Regentschaft von Fürst Bassaym, dem Großvater unseres verehrten und ehrenhaften Fürsten, hat es hier keine derartigen Frauen mehr gegeben. Nein, ich meinte damit …“ Sie hielt inne, sah sich um und fuhr dann in verschwörerischem Flüsterton fort: „Ich meinte Fürst Rafiqs Frau, Fürstin Elmira.“

Er war also doch verheiratet. Warum hatte er ihr dann mit seiner Bemerkung über den leeren Harem zu verstehen gegeben, er sei es nicht? Und wo war seine Frau, wenn sie nicht mehr im Harem wohnte? „Das verstehe ich nicht“, erklärte Stephanie. „Ist Fürstin Elmira zurzeit irgendwo anders?“

„Leider weilt sie nicht länger unter uns.“

Autor

Marguerite Kaye
<p>Marguerite Kaye ist in Schottland geboren und zur Schule gegangen. Ursprünglich hat sie einen Abschluss in Recht aber sie entschied sich für eine Karriere in der Informationstechnologie. In ihrer Freizeit machte sie nebenbei einen Master – Abschluss in Geschichte. Sie hat schon davon geträumt Autorin zu sein, als sie mit...
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